Kapitel 8
"Danke, dass ihr uns geholfen habt.", sagt Mila zuckersüß und gibt Josh einen Kuss.
"Kriege ich auch eine Belohnung?", fragt mich Zac mit einem Grinsen und schürzt schon die Lippen.
"Du kannst eine Backfeige bekommen.", sage ich kühl.
Ich sehe, wie Josh und Mila zwischen uns hin und her schauen. Ihre Blicke gefallen mir überhaupt nicht!
"Ich würde ja gerne noch länger bleiben, aber wir müssen jetzt los. Wir haben heute noch Training.", sagt Josh, der dabei die ganze Zeit seinen Blick auf Mila hält.
"Wir sehen uns.", sagt Zac provokant.
Ich spiele aber nicht mit und sage lieb Schönen Tag noch, dass ist aber eher an Josh gerichtet als an Zac.
*
"Mila, ich glaube du hast mir einiges zu erzählen. Fangen wir mit dem Urlaub an. Wie viele Typen hattest du?", ein fieses Lächeln bildet sich auf meinen Lippen.
Ich unterstelle ihr nichts. Ich kenne Mila nur. Sie ist wirklich treu, wenn sie einen Freund hat. Aber das kam bisher erst zweimal vor. Sie ist einfach kein Beziehungsmensch. Sie hat gerne ihren Spaß und als Argument sagt sie immer Ich bin noch jung. Ich genieße meine Jugend nunmal solange ich es noch kann.
Und das macht sie wirklich.
"Ich habe niemanden aufgerissen."
Und schon stockt mir der Atem, bevor ich dann anfange laut los zu lachen.
"Nein komm, erzähl schon."
"Wirklich. Ich wollte, aber ich konnte nicht. Ich habe jemanden kennengelernt, bevor ich ins Ausland gegangen bin."
Und dann sehe ich, wie sich ein zauberhaftes Lächeln auf ihre Lippen setzt. Und ihre Augen funkeln, so habe ich sie schon lange nicht mehr gesehen.
Außer gestern, genau diesen Blick, hatte sie, als sie bei Josh war.
"Nein, Mila, sag nicht....", sie unterbricht mich.
"Bitte sag es niemanden. Ich weiß ja selbst nicht was mit mir los ist! Ich kann doch keine Beziehung führen, dass weißt du! Aber es fühlt sich einfach so verdammt richtig mit ihm an."
"Naja dann versuch es. Ich habe diese Party auch versucht und ich muss sagen, sie hat mir besser gefallen als gedacht.", dass hatte sie wirklich.
Bis auf Zac, der mir auf die Nerven ging, fand ich die Party großartig.
"Wo du schon beim Thema bist.... Was läuft da zwischen dir und Zac?", sie guckt mich total verschmitzt an, beinahe pädophil. Jeder kennt diesen Blick von seiner Freundin, wenn sie denkt, man hat etwas am Laufen.
Aber, dass sie echt glaubt, ich würde mich mit Zac abgeben, verletzt mich.
Auch sie weiß, was für ein Type Mann er ist.
"Ich habe mit Ben getanzt gestern.", wechsel ich das Thema.
"Bist du noch immer in den verschossen?"
"Hör auf zu lachen! Im Gegensatz zu Zac kannte Ben meinen Namen!"
Und dann ist unser Gespräch zu Ende. Sie wirft mir noch einen Blick zu, kann aber ihr Gähnen nicht unterdrücken. Ich sage ihr, dass sie schlafen gehen soll und gebe ihr darauf noch einen Kuss auf die Wange. Dann laufe ich nach Hause.
Der Weg von ihr bis zu mir nach Hause ist nicht sehr weit. Vielleicht 10 Minuten zu Fuß.
Man muss nur durch das Wohngebiet laufen und um genau zu sein, wohne ich nur zwei Straßen weiter.
Ich liebe die Gegend hier. Sie ist ziemlich ruhig und auch sehr grün. Autos fahren hier eigentlich nur Morgens und Nachmittags, wenn alle zur Arbeit fahren oder von der Arbeit wiederkommen. Ansonsten stehen die Autos nur in der Einfahrt rum. Das liegt wahrscheinlich daran, dass unser Wohngebiet zu dem reichsten gehört. Unser Wohngebiet ist daher nicht allzu groß. Eigentlich kennt sich hier jeder untereinander. Wir haben sogar eine eigene Schule, ich brauche 5 Minuten. Auf die Schule gehen aber nicht nur Leute von hier. Viele kommen aus anderen Wohngebieten, die dann aber eine halbe Stunde weg sind mit dem Auto. Wie ihr merkt, liegen wir etwas abseits. Genau deshalb liebe ich diesen Ort, denke ich. Alles ist so vertraut, die Umgebung, die Leute...
Unser Haus ist weiß und darauf ist ein dunkles Dach.
Die Seite des Hauses, die zur Straße zeigt, ist mit einer Veranda und einem kleinen grünen Vorgarten bestückt. Der Vorgarten ist das Herz meiner Mum. Sie pflegt ihn wirklich jeden Tag! Dafür kann er sich auf jeden Fall sehen lassen. Mein Dad sitzt in der Zeit meistens auf der Veranda und ließt Zeitung. Ich hingegen schlafe dann meist noch.
Es ist Samstag und meine Eltern sind nicht zu Hause. Das sind sie nie Samstags. Wir haben vereinbart, dass sie einen Tag in der Woche für sich haben und haben uns für Samstag entschieden. Da haben beide Zeit und wir, mein Bruder und ich, haben ein wenig Ruhe am Wochenende. So wie ich nämlich meine Mum kenne, wäre es ein Putzsamstag. Da ist uns der Elternsamstag deutlich lieber.
"Ryan, bist du zuhause?", schreie ich durch das Haus, als ich gerade die Tür aufgeschlossen habe.
"Komm hoch.", brüllt er genauso laut zurück.
Mein Bruder sieht unverschämt gut aus. Er ist 21. Sein Körper ist von Musklen übersät, dank seiner letzten Freundin (Das ist jedoch schon 3 Jahre her. Aber er suchte nunmal Ablenkung und da kam ihm das Fitnessstudio wohl genau gelegen). Er hat dunkelbraunes Haar und einen Drei-Tage-Bart. Auch sein Gesicht ist sehr markant. Er hat diese unwiderstehlichen Wangenknochen und einen sehr ausgeprägten Kiefer. Seine haselnussbraunen Augen sind dann noch das i-Tüpfelchen.
"Wie war die Party?", sein Blick ist weiter auf sein Handy gerichtet.
"Komischerweise gut."
Erst jetzt schaut er ungläubig zu mir. Doch sein Blick wandelt sich schnell in Schock.
"Hattest du das", dabei fuchtelt er mit seinen Händen vor sich und zeigt auf mein Outfit,"zu der Party an?"
Ich schaue an mich hinunter.
Klar, sowas würde ich normalerweise nicht tragen, aber es war ja schließlich eine Party.
"Ich hätte doch einfach kommen sollen. Hat dich jemand angefasst? Sag's ruhig, er wird es nie wieder tun!"
Bis auf Zac, niemand. Aber er hat mich ja auf die Couch gelegt und da war sein getouche ja bloß ausversehen.
"Nein. Keine Sorge."
Noch bevor er neu ansetzen kann klingelt mein Handy.
MEIN GLÜCK.
Hey Becca,
Josh hat gerade angerufen. Er und seine Freunde wollen zu so einem See fahren. Das Training fällt wohl aus. Er hat gefragt, ob wir mit möchten. Ich habe bereits zu gesagt. Wollte dir nur Bescheid geben, dass wir in zwei Stunden abgeholt werde.
Das ist typisch Mila. Sie entscheidet immer für mich, ohne mir überhaupt Bescheid zu geben.
Ben kommt übrigens auch mit.
Ben?, wiederhole ich.
"Was ist mit Ben?", kommt es von meinem Bruder.
Mein Bruder und Ben sind gute Freunde.
Ich informiere ihn über die Pläne von Mila.
"Ich komm mit und fahre dich."
Ryan kommt mit.
Super. Ich fahre aber mit Josh. Ich sag ihm Bescheid, dass dein Bruder mitkommt. Bis später. Wir treffen uns am Calisea.
Und schon hat sie aufgelegt.
"Du glaubst ja wohl nicht, dass ich dich mit den ganzen Jungs alleine lasse!", mischt sich Ryan mal wieder ein.
"Hab ich gesagt, dass es nur Jungs sind?! Bestimmt kommen noch ein paar Mädchen mit."
Ich weiß sogar welche. Aber von denen will ich jetzt nicht sprechen.
"Ich kenne Ben. Und auch seine Freunde. Mit denen lasse ich dich nicht alleine!"
Und dann ist unser Gespräch zu Ende.
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