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#35 Goethes Erben

Ich weiß ja nicht, ob es schon wieder nur eine Phase bei mir ist, aber ich schreibe zurzeit wieder sehr viele düstere Texte. Und neulich habe ich mir in meinem Lieblingsplattenladen eine CD mitgenommen von Goethes Erben. Ich meine, ich mache das ja gerne, meistens nur für sehr wenig Geld (niemals mehr als 7 oder 8 Euro, manchmal sogar nur 3 bis 5 Euro) eine CD kaufen, entweder bei Rabattaktionen oder eben in Musik Second Hand Laden wie eben mein Lieblingsplattenladen („L'occase de l'Oncle Tom" in Straßbourg), obwohl ich den Künstler kaum oder gar nicht kenne. Einfach um mal rein zu hören oder einfach, weil mir der Name etwas sagt und das Cover mich neugierig macht.

So stieß ich auch auf das Album „Der Traum an die Erinnerung" von Goethes Erben. Eines der ganz alten von der Band. Es ist von 1992 und das zweite Album der Gruppe. Goethes Erben waren bedeutend an der Entwicklung der Gothic Szene beteiligt, sie wurde bereits 1989 gegründet, anfangs sehr düster, depressiv und melancholisch, gegen Mitte der 90er erfolgte ein Stilwechsel. Ich habe mir ein Lied, welches nach diesem Stilwechsel aufgenommen wurde angehört und befand es jetzt nicht als so gut, deswegen beziehe ich mich heute auf die Anfänge der Band.

Wenn man sich die CD von Goethes Erben mal so anhört, bleibt erst einmal die Frage: Ist das Musik oder eine Vorlesung? Tatsächlich ist jedes „Lied" geprägt von Texten, Reden und einfach Erzählungen, die kaum bis gar nicht mit Musik hinterlegt wird. Und wenn, dann nur, um den Inhalt der Rede zu unterstützen. Und selbst wenn später das Ganze sich mehr in die Richtung Lied bewegt, dann bleiben Goethes Erben bei einem Sprechgesang und arbeiten weiter mit der Sprache als Stilmittel. Die Instrumente sind minimalistisch, vielleicht mal ein Schlagzeug, Klavier und Gitarre oder auch ein wenig Synthies, doch das war es dann schon. Doch finden wir auch viele Effekte wie z.B. Hintergrundgeräusche (z.B. Kirchenglocken, Schritte, etc), um den Inhalt zu untermalen. Das Ganze wirkt, wenn man es anhört stellenweise eher wie ein musikalisches Theaterstück. Und das ist auch das, was Goethes Erben sind (zumindest in der Anfangszeit): Musiktheater.

Der Name der Band kommt von eben dieser Idee, deutsche Texte in Musik zu fassen. Also die Erben von Goethe, dem Schriftsteller.

Goethes Erben spielen mit der Sprache, schreien dich mal an, wiederholen einen Satz immer wieder, verzerren die Stimme, um ihn gruseliger oder intensiver wirken zu lassen. Zum Beispiel, aus dem Album „Der Traum an die Erinnerung" „Keine Lösung – Rückblick". Wie im Mantra wiederholt der Sprecher immer wieder „Es gibt keine Lösung, keinen Ausweg, keinen Sinn". Ein zweiter Sprecher sagt das Gleiche etwas versetzt und nicht ganz so eintönig, eher verzweifelt. Als ich heute auf dem Heimweg ein paar der Lieder angehört habe, war das gar nicht so gut für meine aktuell schon wieder angeschlagene Psyche. Denn Goethes Erben wissen, wie man Stimmung auf den Hörer überträgt. Und die Stimmung der Band auf diesem Album ist sehr depressiv, verzweifelt, hoffnungslos. Doch genau das faszinierte mich auch wieder, sodass ich doch auch gar keine Lust hatte, etwas Anderes zu hören, was mich fröhlicher stimmen würde.

Im Vergleich zu der Band wirken andere Bands sehr gefühlskalt, obwohl sich viele auch gut darin verstehen, Gefühle zu übermitteln, doch so intensiv wie besagte Gruppe es macht, habe ich es noch nie erlebt. Es reißt einen mit und lässt einen genau das fühlen, was der Sprecher wohl fühlt. Es verwundert nicht, warum Goethes Erben als stilprägend für die Gothic Richtung gilt. Das, was sie machen, geht sehr tief in diese Materie hinein und das trifft meinen Gothic Nerv frontal mit voller Wucht.

Was auch wichtig ist: Man muss ihnen zuhören. Da ihr Fokus auf den Texten liegt, kann man sich nicht einfach von Melodien berieseln lassen, sondern muss auch den Inhalt hören und verstehen können. Denn es gibt bei ihnen keinen Refrain oder sich wiederholende Passagen, wie Chorus oder so. Es ist einfach ein inszenierter Text. Als Beispiel habe ich hier mal einen Ausschnitt aus „Das schwarze Wesen":

„Das Ziel verfolgt vom Wesen,
Flieht hoffnungslos in das Zeitgefüge,
Das schwarze Fell schluckt Raum und Zeit,
Perlend bleibt das Leben haften,
Das Schwarz funkelt immer böser,
Schritt um Schritt"

Goethes Erben lassen teilweise sehr viel Interpretationsfreiheit. Wie ich das interpretiere, kann ich gar nicht in Worte fassen, denn ich habe irgendwie das Gefühl, dass die Worte aus meiner eigenen Seele kommen könnten, keine Bedeutung haben und doch so bedeutungsschwer sind, dass sie mir ins Gesicht schreien.

Womit wir übrigens wieder am Beginn dieses Kapitels wären.

Als Beispiel habe ich euch die Playlist von dem Album „Der Traum an die Erinnerung" den Opener angehängt: "Keine Lösung - Rückblick"

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