
#25 Peter Fox
Heute mal wieder etwas ganz anderes. Deutscher Hip Hop.
Den einzigen Künstler, den ich aus dieser Szene gut finde (oder zumindest habe ich noch keinen weiteren gefunden, der mir gefällt), nennt sich Peter Fox. Eigentlich gehört er zu der Gruppe Seeed, arbeitete jedoch kurzzeitig von 2007 bis 2011 auch als Solokünstler, womit er ziemlich erfolgreich war.
Dabei brachte er nur ein einziges Album heraus, und zwar „Stadtaffe". Darin enthalten sind 12 Songs, von denen drei Stück als Singles ausgekoppelt wurden. Alle drei erhielten mindestens einmal Gold.
Was bei den Songs von Peter Fox auffällt sind die dominanten Trommeln und Beat, unterlegt mit orchestraler Musik, z.B. das Arrangement aus „Alles Neu" stammt aus dem 4. Satz der 7. Sinfonie eines russischen Klassikkomponisten. Peter Fox selbst sagt:
„Die Idee zu der Kombination von klapprigen mit Orchester hatte ich schon lange im Kopf. Das Ganze sollte im weitesten Sinne tanzbar sein und diesen leicht haben. Ich wollte Clubmusik machen, aber eben ohne die üblichen mit , denn zu dem Thema ist bereits alles gesagt worden. Für mich als Produzent gehört es eben auch dazu, dass man mal die Augen schließt, in sich geht und überlegt, wo es vielleicht noch das ein oder andere weiße Fleckchen auf der soundtechnischen Landkarte gibt, in der nicht schon tausend andere Fahnen stecken." Mit mehr muss ich die Musik gar nicht beschreiben, denke ich.
Seine Texte handeln hauptsichtlich von den schlechten Seiten der Gesellschaft, sarkastisch dargestellt durch bizarre Bilder. So wird Berlin als „Stadt der Affen" bezeichnet oder aus dem Mensch wird „Lok auf zwei Beinen". Geht man etwas tiefer in diese Texte hinein sieht man die harsche Kritik, die er an dem Menschen ausübt. Ich nehme an, dass mir genau das gut gefällt. Die sarkastische, trockene Darstellung der schlechten Dinge, die irgendwie so hingenommen werden.
Besonders „Alles neu" und „Schwarz zu blau" gefällt mir in dieser Hinsicht besonders gut.
So heißt es in „Alles neu": „Ich verbrenn mein Studio, schnupfe die Asche wie Koks. Ich erschlag meinen Goldfisch, vergrab ihn im Hof. Ich jag meine Bude hoch, alles was ich hab lass ich los. Mein altes Leben, schmeckt wie 'n labbriger Toast. (...)Hey, alles glänzt, so schön neu. Hey, wenns dir nicht gefällt, mach neu. Die Welt mit Staub bedeckt, doch ich will sehn wo's hingeht. Steig auf den Berg aus Dreck, weil oben frischer Wind weht."
Und in „Schwarz zu blau": „Komm aus'm Club, war schön gewesen. Stinke nach Suff, bin kaputt, ist 'n schönes Leben. Steig' über Schnapsleichen, die auf meinem Weg verwesen. (...)Die rote Suppe tropft auf den Asphalt, mir wird schlecht. Ich mach' die Jacke zu, denn es ist kalt."
Peter Fox ist ein wenig mehr als der deutsche Hip Hop, den man so von Kollegah, Farid Bang oder wie sie alle heißen, kennt. Deswegen: Klare Hörempfehlung.
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