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Gedanken (Hörk/Tatort Saarbrücken)


Leo tat das, was er am Besten konnte. Wach in seinem Bett liegen und sich Gedanken machen. Worüber? In der Regel alles.

Doch heute...heute hatten diese Gedanken ein ganz bestimmtes Thema. Ein Thema, dass in letzter Zeit immer öfter in seinem Kopf aufgetaucht war.

Adam Schürk, der Mann der jetzt gerade auf Leos Sofa lag.

Der Mann, der nach fünfzehn Jahren so plötzlich wieder in Leos Leben aufgetaucht war, dass er es noch immer nicht wirklich glauben konnte. Jeden Moment rechnete er damit, gleich aufzuwachen und feststellen zu müssen, dass alles nur ein Traum gewesen war.

Nach einer Weile wurde ihm klar, dass es keine Sinn hatte und er den Versuch einzuschlafen wohl vorübergehend aufgeben musste. Also beschloss er aufzustehen und sich erstmal ein Glas Wasser zu holen. Vielleicht könnte er danach ja noch etwas Bürokram erledigen um sich abzulenken.

Allerdings musste er ,um in die Küche zum Waschbecken zu gelangen, durch sein Wohnzimmer. Das Wohnzimmer, in der sein Sofa stand. Das Sofa, auf dem Adam lag.

Er kam nicht daran vorbei, ohne eine Blick auf seine wiedergekehrten Freund zu werfen.

Er lag dort ganz ruhig, beinahe bewegungslos, mit angezogenen Beinen, als würde er versuchen, so wenig Platz wie möglich einzunehmen.

So hatte er schon immer geschlafen. Zu mindest so lange Leo ihn kannte. Warum wusste er nicht, aber er vermutete, dass sein Vater da seine dreckigen Finger im Spiel hatte. Wie bei so vielen Eigenarten Adams.

Und Leo hasste ihn dafür. Er hasste Roland Schürk dafür, dass diesen fantastischen Jungen so kaputt gemacht hatte. Wie kaputt, wusste nicht mal er genau, obwohl er sich einbildete, Adam besser zu kennen, als jeder andere.

Den Adam von früher zumindest. Den hatte er gekannt. Aber fünfzehn Jahre waren eine lange Zeit und es hatte sich selbstverständlich eine Menge verändert. Trotzdem war da wieder diese Connection zwischen Leo und Adam, die schon immer da gewesen war.

Diese Verbindung hatte er das erste Mal gespürt, als Adam ihn vor seinen Mitschülern gerettet hatte. In dem Moment, als sie sich das erste Mal angesehen hatten, war sie entstanden und Leo hatte sie noch so viele weitere Male gespürt.

Immer wenn Adam ihm etwas erzählt hatte, was er sonst niemandem je erzählt hatte. Jedes Mal wenn er sich getraut hat zu weinen, weil sein Vater ihn verletzt hatte, weil Angst hatte oder weil er nicht mehr konnte. Das war nicht oft vorgekommen, aber die wenigen Male hatten sich irgendwie...besonders angefühlt.

Er hatte er jedes Mal gespürt, wenn er es geschafft hatte, Adam zum Lachen, oder wenigstens Lächeln, zu bringen. Etwas, was er selten getan hatte, denn auch wenn seine Augen von einem hellen Blau waren, hatten sie immer so dunkel gewirkt. Dunkel und voller Angst. Die schönsten Erinnerungen aus Leos Jugend waren die Momente, in denen er diese Dunkelheit vertreiben konnte.

Nirgendwo war er so glücklich, traurig und wütend zu gleich gewesen, wie in seinem Baumhaus, wenn er sich dort mit Adam versteckt hatte. Nirgendwo hatte er so eine Angst verspürt, so viel gelacht und so viele Tränen hinuntergeschluckt. Bei Adam hatte er er selbst seinen können.

Sie waren zwei kaputte Jugendliche gewesen, die nur einander in ihrer kaputten Welt hatten und irgendwann war aus dieser Freundschaft mehr geworden. Für Leo zumindest. Doch er hatte es Adam nie gesagt.

Seine Angst war zu groß gewesen. Angst davor Adam zu verlieren, wenn er nicht das Gleiche für ihn empfand. Angst davor Adam in noch größere Gefahr zubringen, wenn er das Gleiche für ihn empfand und sein Vater es herausfand.

Also war er still gewesen und hatte sich eingeredet, dass es gut war, wie es war.

Doch dann passierte es und Adam lief davon. Noch immer wusste Leo nicht, warum er sich fünfzehn Jahre lang nicht einmal bei ihm gemeldet hatte. Aber was er wusste, war das es ihm selbst die erste Zeit nach Adams Verschwinden beschissen ging.

Sein bester und auch einziger Freund, der Junge in den er verliebt war, die einzige Person, die ihn wirklich zu mögen schien, ein Grund jeden Morgen aufzustehen. All das war Adam für Leo gewesen. Und all das war plötzlich weg.

Es dauerte etwas, aber nach einer Weile fand er zurück ins Leben. Er beendete die Schule, vollzog seine Ausbildung bei der Kriminalpolizei und fand Menschen, mit denen er sich verstand. Sie waren keine Freunde, nicht wirklich, aber er konnte seine freie Zeit mit ihnen verbringen und alles fühlte sich okay an.

Irgendwann traf er Pia und sie wurde tatsächlich eine echte Freundin. Die erste, die er nach Adam hatte. Da dachte Leo, er wäre über ihn hinweg. Er ging sogar die ein oder andere Beziehung ein, doch die hielten nicht lange und er empfand nicht im Ansatz das Gleiche, wie das, was er für Adam empfunden hatte.

Er hatte es darauf geschoben, dass Adam seine erste Liebe gewesen war und man Dinge im Nachhinein ja gerne romantisiert. Vielleicht waren die Dinge in seiner Erinnerung ja wirklich so viel intensiver, als in der Realität?

Doch er hatte sich geirrt. Denn in dem Moment, in dem Adam plötzlich in seinem Büro stand, brachen alleine Gefühle und Erinnerungen, die er mit der Zeit so gut in eine Abstellkammer seines Gehirns geschoben hatte, brachen auf einmal wie ein Tsunami auf ihn ein.

Von einem Moment auf den anderen war er wieder fünfzehn, versteckte sich mit Adam in seinem Baumhaus, welches eigentlich viel zu klein für zwei fast ausgewachsene Jungen war und sah in die gleichen hellen Augen mit dem gleichen dunklen Blick, wie die, in die er hier im Büro blickte.

Fünfzehn Jahre lang hatten sie einander nicht gesehen und doch hatte Leo ihn sofort erkannt. Adam. Seinen Adam.

Zunächst hatte er es nicht glauben können und ehrlich gesagt fühlte sich das alles immer noch so unglaubwürdig an, dass Leo Angst davor hatte, es zu glauben.

Doch Adam war hier. Er lag auf Leos Sofa. Er war wirklich hier.

Ob das etwas Gutes oder eine Menge Ärger bedeutete, konnte Leo nicht sagen. Aber es war auch egal. Alles war gut, solange Adam da war.

Er lächelte und ging zurück in sein Zimmer. Das Wasser hatte er vergessen.

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