Konohas Babysitterserviece (2)
Der dritte Hokage durchblätterte nachdenklich den vor sich aufgeschlagenen Ordner, ohne den Blick zu heben. Sakumo Hatake stand ihm gegenüber und wartete geduldig darauf, dass das Wort an ihn gerichtet wird. „Ich hätte einen Auftrag mit einen B-Rang für dich, Sakumo. Allerdings müsstest du Konoha für einige Tage verlassen“, meinte der Hokage schließlich. Der Grauhaarige zögerte und strahlte die pure Unsicherheit aus, was auch dem Älteren nicht entgang. „Gefällt dir was daran nicht?“
„Nun“, begann Sakumo vorsichtig, „ich bin mir vollstens darüber bewusst, dass meine Pflichten als Ninja vorrang haben, aber ich bin alleinerziehend. Ich kann meinen Sohn nicht einfach allein zu Hause lassen.“ Stille. Hiruzen überlegte angestrengt, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und ein gelber Blitz an Sakumo vorbei schoss und neben dem Hokage zu stehen kam. „Erster!“, rief der Blitz, welcher sich als ein junger Ninja entpuppte. Kurz darauf kam eine rothaarige Kunoichi rein. Ihre langen Haare umrahmten ihr wutverzerrtes Gesicht und der eisige Blick war auf den blonden Ninja gerichtet, der kurz vor ihr angekommen ist. „Du bist viel zu schnell!“, fauchte sie und strahlte damit eine Aura aus, die selbst Sakumo einen Schauer über den Rücken jagte. Der Blonde jedenfalls beachtete seine Freundin gar nicht weiter und wandte sich an Hiruzen. „Minato und Kushina melden sich zum Dienst. Können wir was tun?“ Der Hokage grinste zufrieden und der Grauhaarige wusste sofort, was er im Sinn hatte. „Ich hätte tatsächlich einen Auftrag mit einen A-Rang für euch beide: Babysitting.“
Kushinas Augen weitenden sich bei dem Anblick der sich ihr bot: Ein kleiner Junge, vier Jahre alt, grau-silberne Haare und schwarze Augen. Seine untere Gesichtshälfte war hinter eine Maske versteckt und er trug einen dicken Schal um den Hals, doch trotz dieser Vermummung wusste die Rothaarige eines ganz genau: Das war das süßeste Kind das sie je gesehen hatte. „Awwwwwwww Minato! Guck mal wie süß er ist!“, rief sie aufgeregt und fing ohne Vorwarnung an das Kind zu knuddeln. „Papa, du kannst mich nicht mit der alleine lassen! Die erdrückt mich noch zu Tode!“, protestierte der Junge, woraufhin Kushina enttäuscht ihren Griff lockerte und Sakumo lachte. „Es ist doch nur für ein paar Tage, Kakashi. Und jetzt gib Papa einen Abschiedskuss.“ Der Junge, Kakashi, kicherte kurz und küsste seinen Vater, durch die Maske, auf die Wange. „Also, ich gehe dann. Wenn was sein sollte, wendet euch an Dai Maito. Er weiß bescheid. Schlafenszeit ist um halb neun, Mittagsschlaf macht er nicht mehr. Er mag keine Süßigkeiten, aber das Essen steht im Schrank. Gebt ihn keine Waffen und halten ihn von Bäumen fern.“ Sakumo war noch gar nicht fertig, da wurde er schon von Minato zur Tür geschoben. „Mach dir keine Sorgen, wir haben alles in Griff. Geh nur ein paar Feinde zermetzeln.“
„Dein Sohnemann ist hier in guten Händen“, fügte Kushina hinzu.
Kaum hatte der Ältere dann das Haus verlassen und die Tür hinter sich geschlossen, rannte Kakashi zum Fenster, sah hinaus und winkte seinen Vater nach. „Das Kind ist süß, aber auch schräg. Ich wäre froh, wenn meine Eltern mal für ein paar Tagen außer Haus wären“, meinte die Kunoichi. Minato lachte und ging dann zu Kakashi. „Willst du irgendwas machen, Kleiner?“, fragte er. Kakashi überlegte und musterte seinen Gegenüber dabei ganz genau. Sein Blick fiel auf den Kunai, der an Minatos Gürtel befestigt war. „Ich will damit spielen“, meinte er und deutet auf die Waffe. Der Teenager wurde blass und schüttelte den Kopf. „Ein Kunai kann sehr gefährlich sein. Du bist zu jung dafür“, erklärte er sachte und trotz der Maske konnte er sehen, dass der Jüngere schmollte. „Das sagt Papa auch immer, aber ich kann mehr als Guy und der hat schon einen Kunai von seinen Vater bekommen.“ Minato seufzte, hob das Kind hoch und trug ihn zum Sofa. „Pass auf: Ich weiß nicht wer Guy ist, aber wenn er so alt ist wie du, ist es verantwortungslos ihn eine so gefährliche Waffe in die Hand zu drücken. Warte noch ein paar Jahre und sag mir lieber was du jetzt machen willst.“ Der Blonde setzte Kakashi auf das Sofa und sah ihn erwartungsvoll an, während Kushina sich zusammenreißen musste den Jungen nicht wieder zu knuddeln. „Ich hab hunger“, murmelte der Grauhaarige, woraufhin Minato nickte. „Gut. Kushina, machst du das Essen warm? Ich kümmere mich so lange um Kakashi.“ Das Mädchen nickte und salutierte aus Spaß. „Geht klar, Chef.“ Die Rothaarige verschwand in der Küche und ließ die beiden Jungs alleine.
„Willst du vielleicht was spielen, bis das Essen fertig ist?“, fragte Minato lächelnd. Kakashi verdrehte die Augen und sah den Älteren genervt an. „Ich bin erst vier, aber nicht dumm, also hör auf mit mir zu reden, als ob ich irgendwie schwer von Begriff wäre und jetzt wo Tomaten Kopf nicht da ist, spiele ich gerne mit dir.“ Der Teenager war verwirrt von Kakashis plötzlichem Charakter Wandel und er sah wie sich der kleine Mund hinter der Maske zu einen bösartigen Grinsen verformte.
„Essen ist fertig!“, rief Kushina, während sie den letzten Teller auf den Küchentisch stellte, doch sie bekam keine Antwort. „Minato? Kakashi?“ Immer noch keine Antwort und erst jetzt fiel ihr auf, dass es die ganze Zeit schon ungewöhnlich ruhig war. Alarmiert griff sie nach ihren Kunai und schlich vorsichtig zurück zum Wohnzimmer. Auf dem Sofa saß Kakashi und spielte mit Bauklötzen, doch von ihrem Freund fehlte jede Spur. 'Merkwürdig', dachte sie, während sie den Kunai erst mal wieder weg packte. „Kakshi, wo ist Minato?“, fragte sie und ging auf den Jungen zu, doch dieser Antwortete nicht. „Ich habe dich was gefragt“, sagte das Mädchen. Sie tippte dem Jüngeren an die Schulter, doch kaum hatte sie das getan, löste er sich einfach in Luft aus, so als ob er nie da gewesen wäre. 'Ein Schattendoppelgänger? Ein vierjähriger der einen Schattendoppelgänger von sich selbst erschaffen kann?' Verwirrt sah sie sich um, als sie plötzlich ein klopfartiges Geräusch wahr nahm, dass sie zusammen zucken ließ. „Minato?“ Das klopfen schien lauter zu werden und Kushina spürte, wie ihre Knie weich wurden. Sie versuchte ihre Angst zu ignorieren und sich auf das Klopfen zu konzentrieren. Auf wackeligen Beinen folgte sie dem Geräusch und kam schließlich im Flur vor einer Kammer zu stehen. Jetzt hörte sie nicht nur das Klopfen, sondern auch eine gedämpfte Stimme und auch wenn sie kein Wort verstand, wusste sie um wen es sich da handelte. Ohne zu zögern sammelte sie ihr Chakra in der Faust und schlug die Tür auf. Das Schloss war hin, aber die Tür war nicht mehr verschlossen. „Minato!“, rief sie, als sie ihren Freund sah. Er saß auf dem Kammerboden, an den Fuß und Handgelenken gefesselt, während ein Streifen Klebeband ihn vom sprechen abhielt.
„Was ist passiert?“
„Hmmmpf!“
„Du musst deutlicher sprechen! So verstehe ich doch nicht!“
Minato verstummte und durchbohrte die Rothaarige mit einen Blick der Bände sprach. „Ach stimmt ja. Sorry“, murmelte sie und riss dem Blonden das Klebeband runter. „Autsch! Geht das auch vorsichtiger? Du hast gerade meine letzte Hoffnung auf einen Bart zerstört!“, fauchte Minato gereizt. „Erstens: Ein Bart würde dir nicht stehen. Zweitens: Wer war das und wo ist Kakashi?“ Minato lachte nervös und kämpfte mit aller Macht gegen den Rotschimmer an, der drohte sich über seinen Gesicht breit zu machen. „Jetzt lach bitte nicht, aber das war Kakashi.“ Wieder herrschte Stille zwischen den Beiden, bis Kushina verstanden hat, was ihr Freund von ihr wollte. „Du willst mir erzählen, dass ein vierjähriger dich in diese Lage gebracht hat?“ Der Ninja nickte, woraufhin sie sich mit der flachen Hand gegen die Stirn schlug. „Wie dumm kann man sein?“
„Mobb mich nicht! Der ist stärker als er aussieht und außerdem ist das auch egal. Er hat such meinen Kunai genommen, also müssen wir ihn schnell finden!“ Mit einen mal wurde Kushinas Miene ernst und sie sprang wie vom Blitz getroffen auf. „Warum sagst du das nicht gleich?! Ich muss ihm schnell hinterher!“, rief die Kunoichi aufgeregt. „Ja, da gebe ich dir recht, aber es wäre nett wenn du mich erst-“, er konnte seinen Satz gar nicht zuende bringen, da rannte seine Freundin schon den Flur runter und ließ ihn zurück.
„-los binden würdest.“
Ein paar Vögel flogen aufgescheucht davon, als Minatos silberner Kunai durch die Luft sauste und sich schließlich in die trockene Baumrinde bohrte. Kakashi grinste zufrieden und sammelte sein Chakra in den Füßen. Erst wenn er es bis zu der Stelle schaffen würde, wo der Kunai sich fest gebohrt hatte, würde er aufhören. Langsam kletterte er nur mit den Füßen den Baum hoch, so als ob er eigentlich spazieren würde, doch auf halber Strecke konnte er die Menge an Chakra nicht mehr halten und sprang ab, darauf bedacht mit beiden Beinen auf dem Boden zu landen. „So ein Mist", fluchte er leise und versuchte es erneut, doch auch dieses mal kam er nicht besonders weit.
„Kakashi!“, rief Kushina nervös, als sie sich ihren Weg durch den Wald erkämpfte, auf der Suche nach dem Jüngeren. Plötzlich sah sie Vögel laut krächzend und zwitschernd weg fliegen, nur damit kurz darauf ein gedämpftes Fluchen in der Ferne wahr zu nehmen war. „Gefunden“, murmelte sie und rannte los. Leider kam sie nicht rechtzeitig, denn als sie bei Kakashi ankam, war der schon auf den höchsten Ast an einen großen Baum geklettert.
„Kakashi Hatake!", rief sie wütend, von einer dunklen Aura umgeben, „komm sofort darunter, damit ich dir in den Hintern treten kann!“ Kakashi schmunzelte selbsicher. „Bei der Drohung kletter ich doch nicht freiwillig runter. Komm hoch und hol mich!“, rief er zu ihr runter. Die Kunoichi knurrte und sammelte ihr Chakra in den Füßen. Genauso wie Kakashi lief sie sachte und Schritt für Schritt den Baum empor, bis sie schließlich auf Kakashis Höhe war. „Wow, du bist gut“, kommentierte er grinsend, doch von diesem Kompliment ließ die Rothaarige sich nicht um den Finger wickeln. „Jetzt komm her!“, befahl sie streng, doch der Junge deutet nur den Anflug eines frechen Grinsens unter der Maske an. Vorsichtig robbte sie auf den Ast zu Kakshi und fasste ihn am Arm, als plötzlich ein Knacken zu hören war. „Oh oh... Wir beide sind wohl zu schwer für den Ast“, kommentierte der Junge. Kushina zog ihn zu sich und drückte ihn zur Sicherheit fest an sich, als der Ast schließlich unter ihren Gewicht nachgab und die beiden in die Tiefe stürzten. Die Kunoichi drehte sich im Sturz auf dem Rücken und presste Kakshi gegen ihren Bauch, damit wenigstens er nicht allzu schwer verletzt werden würde. Sie schloss die Augen und wartete auf dem Aufprall, doch der kam nicht. Als sie die Augen öffnete sah sie in ein besorgtes Gesicht umrahmt von blonden Haaren und das nächste was sie wahr nahm war Kakashis erfreuter Aufschrei: „Minato! Du hast uns gerettet!“
Vorsichtig setzte der Blonde Kushina ab, doch sie war zu verwirrt um zu realisieren, dass sie immer noch Kakashi im Arm hielt. Sie sah ihren Freund an und ihr Blick fiel auf seine Handgelenke, wo sich die Spuren von dem Strick abzeichneten. „Ups“,murmelte sie verlegen, als ihr einfiel, dass sie ihn etwas in Stich gelassen hat. „Danke, Minato! Du bist mein Held!“, sagte Minato mit verstellter Stimme zu sich selbst, „Ach, keine Ursache Kushina. Das mache ich doch gerne.“ Kushina lachte, ließ Kakashi runter und boxte dem Ninja gegen den Arm. „Du wirst lange darauf warten müssen, dass ich dich 'Held' nenne, Baka. Aber danke für die Rettung.“ Sie lächelte, er lächelte auch und als ihre Blicke sich trafen schien die Zeit stehen geblieben zu sein... Jedenfalls bis Kakshi sie wieder zum laufen brachte. „Bin ich der einzige der sich fragt wie Blondchen aus der Kammer raus gekommen ist?“ Kushina gab sich Mühe wegen dem Spitznamen nicht zu lachen, während Minato ein bisschen genervt deswegen wirkte. „Kushina hat die Tür geöffnet und was die Fesseln angeht... Knoten binde üben wir noch, Kleiner... Und ich denke, dafür, dass sie mich hintergangen und zurück gelassen hat, können wir es gleich an ihr üben.“
Kushina wurde blass, während die Jungs sie hinterhältig angrinsten. „Hey, Minato! Ich wollte das wirklich nicht, aber ich war in Panik! Lass uns doch noch mal drüber reden... Jungs?“
Die Sonne ging langsam unter, als Kakshi schlafend im Bett lag und die beiden Teenager es sich im Wohnzimmer bequem machten. Minato war jetzt nicht mehr der einzige mit Strick Spuren an den Handgelenken, aber immerhin hatten sie es beide überlebt. „Damit ist eines klar: Ich will niemals Kinder haben!“,verkündete Kushina erschöpft und Minato nickte zustimmend. „Ja, zu anstrengend und zu viel Verantwortung.“
*Zwanzig Jahre später*
"Wir danken euch allen für die Geschenke und Glückwünsche zu der Geburt unseres Sohnes Naruto
Minato, Kushina und Naruto"
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