Gangsta's Paradise
Ich wollte schon immer mal eine Diego x Hot Pants Fanfiction schreiben und irgendwie ist das dabei entstanden...
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Verschiedene Dimensionen können dafür sorgen, dass es das Leben von ein und der selben Person in mehreren Versionen gibt. Andere Umstände sorgen für andere Verläufe auf den Lebenswegen einer Person. So kommt es auch mal dazu, dass Giorno, der in einem Universum mit dreizehn auf ein Internat gegangen ist und zwei Jahre später die italienischen Mafia übernommen hat, weil er keine Lust mehr auf seine Eltern hatte, in einem anderen Universum behüttet in einem kleinen Ort in der Nähe von San Diego groß wurde. Er kam am 16. April 1985 als Diego Brando und Hot Pants Sohn zur Welt und damit waren alle Weichen auf eine glückliche Kindheit gestellt. Besonders, wenn die eigenen Eltern mit Menschen wie Johnny Joestar und Gyro Zeppeli befreundet waren. Also, Hot Pants war mit ihnen befreundet. Diego saß lediglich mit ihnen an einen Tisch und lieferte sich ein Anstarr Duell mit Johnny, während Gyro und Hot Pants versuchten herauszufinden, wer von ihnen Giorno und wer die Erwachsenen waren. Dass alle drei Blond waren, machte es da nicht wirklich leichter.
Wenn Papa mal wieder blöd spielte oder meinte sich mit Johnny in dämlichen Wetten messen zu müssen, nahm Hot Pants ihren Sohn an sich, hinterließ eine kurze Notiz auf dem Küchentisch und ging rüber zu Lucy. Lucy war um einiges jünger als sie, doch sie benahm sich reifer als Johnny, Gyro und Diego zusammen und kümmerte sich rührend um Giorno. Niemand konnte so gut mit Kindern wie sie und so wunderte Hot Pants es auch nicht, dass "Lucy gehen" einer der ersten einigermaßen graden Sätze waren, die Giorno heraus bekam. Die Blondine sprach immer davon Gio Lippenlesen beizubringen, wenn er alt genug wäre. Sie musste auch erst mal reparieren was Diego zerstört hatte, als Giorno mit vier Jahren seinen Vater gebeten hatte ihm zu erzählen wo die Babys herkamen. Diego behauptete, dass aus seinen Knochen kleine, grüne Babys entstehen würden und sein Sohn zweifelte diese Erklärung für keine Sekunde an, bis er Lucy stolz erzählte, was sein Papa mit seinen Knochen machen konnte. Hot Pants, die nicht wusste was für einen Stuß ihr Freund erzählte, wenn sie nicht dabei war, starrte ihn fassungslos an, doch Lucy blieb völlig ruhig, setzte dein kleinen auf ihren Schoß und erklärte ihm ohne Umschweife die komplette Wahrheit. Keine Bienchen und Blümchen, keine Störche, keine Knochen, einfach nur die pure Wahrheit. Danach war zwar Gios Weltbild zerstört, dass sein Vater mit so viel Mühe aufgebaut hatte, aber er würde sich in Sexualkunde wenigstens nicht vor der ganzen Klasse blamieren.
Gio war ein uneheliches Kind, was Diego und Hot Pants Mitmenschen vielleicht von Diego erwartet hatten, aber ganz sicher nicht von Hot Pants. Sie hat in ihrer Jugend ein katholisches Mädcheninternat besucht und mehreren Jahre dem Vatikan gedient. Eigentlich dachten alle vor der Hochzeit würde da gar nichts laufen, doch Diego hatte dann wohl ausnahmsweise mal seinen Willen durchgesetzt. Er war kein Mensch für feste Bindungen und die einzige Ehe in seinem Leben diente dafür das Erbe seiner gefühlt hundert jährigen Frau abzustauben. Er erzählte manchmal immer noch voller stolz, wie er mit Anfang zwanzig Witwer wurde.
Trotz dieser Einstellung sich nicht binden zu wollen, wollte er auch nicht auf das Eine verzichten, doch dieses Eine war bei einer Ex Nonne verdammt schwer zu bekommen. Besonders bei jemanden wie Hot Pants, die letztendlich nur nachgegeben und gesündigt hatte, damit Diego aufhören würde zu nerven. Diegos Plan war sich zu nehmen was er wollte und dann einfach abzuhauen, bevor er doch noch Nachwuchs bekam und jemand Unterhalt von seinem hart erarbeiteten Erbe verlangte, doch da war etwas an Hot Pants, dass ihn nicht gehen lies, auch nicht dann, als sie mit dem Schwangerschaftstest vor seiner Tür stand, nicht als er positiv war, nicht als Giorno zur Welt kam, auch Jahre später nicht. Er dachte daran wie seine Mutter erzählte, sein Vater habe sie in Stich gelassen und er wollte nicht, dass Hot Pants eines Tages Giorno diese Geschichten über ihn erzählte. Er wollte seine Familie nicht in Stich lassen und das erste mal in seinem Leben spürte er das Bedürfnis sich zu binden und sesshaft zu werden. Kurz nachdem ihr Sohn eingeschult wurde, setzte er Giorno bei Lucy ab, ging mit Hot Pants aus und kam erst wieder, als sie den Ring am Finger stecken hatte und nicht mehr seine Freundin, sondern seine Verlobte war.
Und seien wir mal ehrlich: Ist eine Hochzeit nicht gleich viel schöner, wenn das eigene Kind einen das Ringkissen hält? Einem ehelichen Kind wäre das nicht möglich gewesen. Entgegen aller Erwartungen ernannte Diego Johnny zu seinem Trauzeugen (vielleicht auch, weil er sonst keine Freunde hat), während Lucy Hot Pants Brautjungfer wurde. Gyro machte sich an die Partyplanung, wodurch der Speiseplan recht italienisch ausfiel, Pizza Mozzarella als Hauptgang, und auch die Musikauswahl bestand zu neunzig Prozent aus italienischen Titeln. Bis auf Diegos Vater wurden alle aus der Familie und dem Freundeskreis der Beiden eingeladen. Besonders Diegos Mutter freute sich, dass ihre Schwiegertochter diesesmal jünger war als sie selbst und ihr Geld geiernder Sohn doch ein Herz hatte.
Nach der Hochzeit hatten Diego und Giorno sogar das große Privileg Hot Pants' richtigen Namen zu erfahren, den sie sonst niemanden verriet.
Nach der Jahrtausendwende fühlte Giorno, wie ihn etwas aus seiner Heimatstadt hinauszog. Raus aus San Diego, weg von seinen Eltern und rein ins Abenteuer. Lucy hatte ihm das Lippenlesen beigebracht, er konnte reiten und, auch wenn das Gesetz etwas anderes sagte, konnte er dank Diego schon Auto fahren. Das alles würde aber nicht reichen, um die Welt zu erkunden. Vielleicht würden seine Eltern ja in den Ferien mit ihm weg fliegen. Vielleicht nach Europa oder sogar nach Asien. Johnny hatte Verwandtschaft in Japan.
Gio schreckte hoch, als sein Kinderatlas wie von Geisterhand aus dem Bücherregal fiel und sich auf einer bestimmten Seite öffnete. Die Fenster waren zu, kein Wind wehte und er war alleine im Zimmer. Wie konnte der Atlas einfach aus dem Regal fallen? Ohne sich weiter Gedanken zu machen, hob er das Buch auf und wollte es zurück stellen, als sein Blick an der Seite hängen blieb, auf der es aufgeschlagen wurde.
Die Karte eines Landes, dessen Silhouette ihn etwas an einen Stiefel erinnerte, war zu sehen. Italien, ein Land in Europa, das klischeehaft besonders für seinen Wein, der Küche und den engen Straßen bekannt war. Gyro und Hot Pants hatten ihm viel von diesem Land erzählt, doch er selbst war noch nie dort gewesen. Da war ein leeres Gefühl in seiner Brust, Fernweh, Sehnsucht, es war so intensiv, als wäre es schon immer da gewesen. Sein Verlangen San Diego zu verlassen entstand nicht aus dem Bedürfnis die Welt zu erkunden, er wollte lediglich an diesen einen Ort. Giorno schüttelte den Kopf, so dass sich einige blonde Locken aus seinem Zopf lösten, bevor er den Atlas zurück stellte. Er hatte nie das Bedürfnis seine Heimat zu verlassen und das gerade ist wahrscheinlich nur ein Wunsch seines Unterbewusstseins nach Ferien. Er hatte ein langes und anstrengendes Schuljahr hinter sich.
Der Teenager verdrängte seine innere Stimme, die auf einmal förmlich nach Italien schrie. Er war nie dort, er hat nichts von diesem Land gesehen, er hatte nie den Wunsch gehabt dort hin zu fahren, also wieso jetzt? Nein, er würde schon aus Prinzip zuhause bleiben, mal abgesehen davon, dass seine Eltern ihn nie alleine verreisen lassen würden. Der Blonde legte sich, ohne weiter drüber nachzudenken, in sein Bett und versuchte zu schlafen, nichts ahnend, dass ein anderer Teil von ihm noch hell wach war.
Er wurde mitten in der Nacht von einem lauten Summen geweckt. Schon wieder eine verdammte Fliege, oder noch schlimmer, eine Mücke. Immer noch halb am schlafen tastete der Junge nach der Fliegenklatsche, die er immer neben seinem Bett auf dem Fußboden liegen hatte, doch er griff ins Leere. Er griff sogar ziemlich tief ins Leere und das, obwohl er ganz sicher kein Hochbett hatte. Mit einen mal hell wach schlug Giorno die Augen auf und stellte fest, dass er auf einen Gestrüpp aus Ranken, Blumen und Blättern lag, die von den Ranken selbst an der Zimmerdecke gehalten wurden. Fliegen und Mücken, aber auch Bienen schienen das Summen verursacht zu haben und er spurte ein juckendes Gefühl auf seiner Haut von den Einstichen. Ein Blick nach unten und er erkannte ein Schaf, dass genüsslich an einen von Gios Hausschuhen knabberte, sowie ein kleiner Hund, der einen Affen anbellte, welcher sich an einen der Ranken hangelte. Eine Babykatze hockte eingekuschelt auf seinem Schoß und ein Eichhörnchen kam zu ihm hochgeklettert, bevor es flink in dem Blätterhaufen verschwand. Sein gesamtes Zimmer glich einem Dschungel und er musste sich ein paar mal kneifen, um sicher zu gehen, dass er nicht träumte. Er holte tief Luft, versuchte sich zu beruhigen und tat was jeder junge Erwachsene in seiner Situation tun würde: Laut nach seinen Eltern schreien.
Nachdem Diego in dem Entscheidungs Schnick Schnack Schnuck zur Frage "Wer sieht nach was bei Giorno los ist?" gegen Hot Pants verloren hatte, zog er sich seinen Morgenrock über und ging zu dem Zimmer seines Sohnes. Kaum aber hatte er die Tür geöffnet, sprang ihm ein Affe entgegen. Dio knurrte und schleuderte das Tier einfach von sich, bevor er das Zimmer betrat und sich mitten im Dschungel wieder fand. Ein Hund sprang ihn an den Beinen hoch und Giorno saß noch immer auf dem Gestrüpp unter der Zimmerdecke. Der Ältere dachte nicht lange nach und holte seinen Sohn da runter, als er hinter dessen Rücken etwas sah, nämlich die Erklärung für dieses ganze Durcheinander. Ein langer, vergoldeter Arm tippte auf das letzte Möbelstück in Gios Zimmer und Diego konnte nicht anders, als erschrocken die Augen aufzureißen, als sich hinter seinem Sohn Sekunden später ein schwarzer Hengst auf die Hinterbeine stellte. Bevor seine Vorderhufen Giorno ausknocken konnte, schubste der Ältere ihn zur Seite und versuchte das Tier zu beruhigen. Er schaffte es ihn an der Mähne zu packen, sanft zu sich zu ziehen und die flache Hand auf seine Stirn zu legen. Der Hengst schnaubte, während er mit dem Vorderhuf über den Boden scharrte, doch er schien sich wieder beruhigt zu haben.
Hot Pants stand, vom Lärm alarmiert, nun ebenfalls im Raum, doch nicht nur der Dschungel verblüffte sie, nein, ihre Aufmerksamkeit galt der Ursache dieser nächtlichen Unruhe, genau hinter Giorno. Eine goldene Gestalt mit einen ausdruckslosen Blick.
Sie hatten es nie für notwendig gehalten Gio über Stands aufzuklären, hauptsächlich, weil sie auch nie damit gerechnet hätten, dass seine Stand Fähigkeit so heftig zuschlagen würde.
Giorno drehte sich um, um zu sehen, was seine Mutter mit ihren Blick fixierte und er erschrag sich, als er dieses Wesen sah. Trotz der ausdruckslosigkeit seines Gesichtsausdrucks, verzog der Stand seine Lippen zu einem einladenden Lächeln und sah seinen User aus lilanen Augen interessiert an. Eine Stimme, die Giorno stark an seine eigene erinnerte, glitt dem Stand über die Lippen und ließ alle Anwesenden zwei Wörter vernehmen:
"Gangsta's Paradies"
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Also mein Problem bei One Shots ist, dass ich sie nie vorher plane. Ich meine, es soll kein ganzes Buch werden, sondern nur ein One Shot.
Ich denke vorher planen wäre aber, wie in diesem Fall auch, besser gewesen, denn ich weiche gerne mal von der Hauptidee ab und weiß letzendlich gar nicht mehr, was der Kern der Geschichte ist.
Das hier sollte ein Diego x Hot Pants Family AU werden und stattdessen erzähle ich die halbe Lebensgeschichte ihres Sohnes.
Und ja, ich hab den Stand Gangsta's Paradise genannt, denn das musste sein.
Außerdem habe ich einen etwas anderen Schreibstil ausprobiert und einfach mal komplett auf wörtliche Rede verzichtet. Kann man machen, ist aber irgendwie komisch und ich denke, dass ich nicht so oft auf diese Methode zurück greifen werde.
Na ja, bis dann!
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