"Freaky" Film Rezession
Ich mache heute mal eine kleine Movie Rezession.
Und ja, an diesem Punkt sollte ich das Buch von "Anime One Shots" wirklich in "Muktifandom One Shots" unbennen, aber ich habe keine Lust.
Wie auch immer, ich war wie an jedem Tag auch auf YouTube unterwegs, als diese Werbung kam, die man nach fünf Sekunden skippen konnte:
"Das bin ich: Millie. Die durchschnittliche, langweilige Millie."
Joa und da hatte ich auch eigentlich schon kein Bock mehr. Die Schauspielerin sah aus wie eine gottverdammte Disney Prinzessin, wurde aber als Schulaußenseiterin dargestellt. Mal abgesehen davon, dass ich genug von diesem Trope hatte, also machte ich mich bereit zu skippen.
"Okay, ich war nie besonders beliebt."
Same. Heul doch.
"Ganz ehrlich, wenn das ein Horror Film wär', ich wär' einer der ersten die drauf geht."
Die fünf Sekunden waren an diesem Punkt schon lange um, doch ich konnte nicht skippen, denn die gesamte Stimmung des vermeintlichen High School Dramas kippte auf einmal zu einer düsteren Atmosphäre und unsere Protagonistin wurde von einem Serienmörder gejagt. Er stach mit einem eigenartigen Dolch zu und dann...
"Aber dann stellt sich heraus, ich bin nicht drauf gegangen. Ich bin im Körper des Killers aufgewacht."
Und ja, ich schaute den Trailer zu ende und ich gönnte mir wenige Tage später den ganzen Film. Meine anfänglichen Zweifel wurden völlig abgelegt.
Es geht also wie gesagt um die siebzehnjährige Millie. Unglücklich verliebte, gemobbte, schüchternde Tochter einer alkoholkranken Frau und eines vor einem Jahr verstorbenen Mannes... Yay. Sie fällt eines Abends dem Blissfield Butcher Serienmörder zum Opfer und sie Beide wurden im Eifer des Gefächts mit einem seltsamen Dolch (dem La Dola) an der Schulter verletzt. Millies ältere Schwester die, wie der Zufall es wollte, Polizistin ist, konnte sie in letzter Sekunde retten, doch überstanden war noch gar nichts. Am nächsten Morgen wachte die arme Teenagerin nämlich im Körper ihres Peinigers auf und musste sich nicht nur vor der Polizei verstecken, sondern auch dabei zusehen, wie der Blissfield Butcher in ihrem Körper weiter mordete. Es war nicht leicht ihre zwei besten Freunde von der Wahrheit zu überzeugen, (vor allem weil die erst mal schreiend vor ihr weg gelaufen sind), doch das größte Problem stand ihr noch bevor - Den Mörder aufhalten und innerhalb von 24 Stunden zurück in ihren Körper gelangen. Andernfalls würde sie es nicht mehr rückgängig machen können. Ein typischer Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Was mich zu allererst mal an dem Film begeistert hat war der eingemischte Humor hier und da. Klar, Menschen starben, Blut wurde vergossen, Psychen wurden gebrochen, doch ab und zu wurden auch mal ein paar Klischees hops genommen. "DU BIST SCHWARZ, ICH BIN SCHWUL. WIR SIND SO GUT WIE TOT!" wurde so zu meinem Lieblingszitat aus diesem Film, denn wie jeder weiß sterben Schwarze und Schwule in Horror Filmen zu erst. Generell wurde der schwule Charakter, Josh, zu meinem Lieblingscharakter. Erst war ich etwas genervt, weil er so Stereotyp schwul war, aber ich glaube, dass das völlig beabsichtigt war und in diesem düsteren Film war er einfach eine Grube an Comedy Gold.
"Das reinste Massaker"
"Heul' doch, Bitch."
"Ich gehe auf den Homecoming Ball für die betrunkenen Typen, die auf einmal denken sie wären bi."
"Mom, ich wollte es dir eigentlich erst sagen, wenn ich soweit bin, aber... ich bin hetero."
Ein weiterer, offensichtlicher, Comedy Effekt war natürlich, dass ein Teenager Mädchen mit einem Massenmörder von Mitte Vierzig Körper getauscht hat. Beide Schauspieler haben geniale Arbeit geleistet, denn wo der ausgewachsene, gefährliche Mann auf einmal wirkte wie ein großer Teddybär, wurde aus dem Mauerblümchen eine Killerbraut (im wahrsten Sinne des Wortes). Der Blissfield Butcher war generell ein ziemlich guter Schauspieler, denn er freundete sich schnell mit seinem Umfeld an. Er ging an Milies Stelle zur Schule und knüpfte soziale Kontakte (um diese zu töten) und nebenbei kümmerte er sich auch um Millies Erscheinungsbild. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie ein Mann, der einmal im Jahr duscht, weiß welcher Lippenstift seine Augen betont, aber vielleicht ist er ja insgeheim queer.
Jedenfalls fuhr jeder voll auf die neue Millie ab, selbst die echte Millie und ich zitiere:
"Wow, was hab ich denn da an?"
"Das bin nicht ich, das ist der Blissfield Butcher... Auch wenn ich mag, was er aus mir gemacht hat."
Auch sonst schien der Butcher kein Problem damit zu haben jetzt ein Mädchen zu sein. Die unscheinbare Millie war die perfekte Tarnung, um sich an seine Opfer ran zu schleichen, so dass er auch nicht zurück tauschen wollte, was es den Protagonisten auch nicht einfacher machte.
Der LI war ein recht süßer Typ, der natürlich von Tag eins auf Millie stand. Bedauerlicherweise hat er sich aber nur in ihren Charakter verliebt, weshalb er sogar bereit war sie im Körper des Killers zu küssen... Was er auch tat.
*Inhale*
*Outhale*
DUDE DU BIST SIEBZEHN JAHRE ALT UND DEINE FREUNDIN STECKT IN DEM KÖRPER EINES VIERZIG JÄHRIGEN KILLERS. WAS WILLST DU EUREN KINDERN ERZÄHLEN, WENN SIE EUCH NACH EUREN ERSTEN KUSS FRAGEN?
Okay, sorry. Es ist ja süß, dass er sie bedingungslos liebt, aber hätte er sich nicht noch etwas gedulden können? Das war verdammt unangenehm.
Was mich auch etwas enttäuscht hat ist, dass man nichts über die Geschichte des Butchers erfuhr. Er war halt einfach ein durchgeknallter Mörder, der in einer alten Mühle pennte. Hätte gerne gewusst, was ihn so verkorkst hat und wieso er so gut im schminken ist, aber vielleicht gibt es ja irgendwann einen Prequel, wo das etwas genauer aufgegriffen wird.
Ab und an wurde es sehr blutig, weshalb man etwas stärkere Nerven braucht, aber ich fand es eher brutal als gruselig. Wer "Saw" gesehen hat, für den ist Freaky ein Kindergeburtstag. Jump Scares gibt es keine, doch mein Herz schlug das eine oder andere Mal schneller. Ihr wisst gar nicht, wie viele Arten zu sterben ich in diesem Film gesehen habe. (Ich sage nur -300° Fahrenheit. MINUS DREIHUNDERT GRAD FAHRENHEIT.)
Also, "Freaky" ist eine Horror Komödie, der es an nichts mangelt. Unterhaltsam, spannend und interessant. Falls es hier Horror Fans gibt - Gönnt euch.
Bye!
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