Anasuis voreilige Hochzeit
Da Purple Haze Requiem fleißig dabei war Menschen zu infizieren und der Virus inzwischen schon in Amerika angekommen war, hatte Jolyne es mehr als nur eilig ihre Traumhochzeit schnell über die Bühen zu bringen. Es war bereits von Lockdown die Rede und Trump hat irgendwas davon gefaselt, dass mann sich Desinfektionsmittel spritzen sollte oder so. Vielleicht wäre Funny Valentine doch das besserer Übel gewesen.
Nach nicht mal einen Monat waren sie fertig mit der Planung und Jolyne stand vor einem großen Spiegel, in einem Hotelzimmer des Disney World Resorts. Sie trug ein weißes Kleid, dass allerdings mehr an ein Cocktail Kleid als an Brautmode erinnerte. Der Grund: Jolyne hatte das coole Verhalten ihres Vaters geerbt, doch nichts desto trotz hatte sie ein Talent dafür sich selbst zu blamieren und sie war sich ziemlich sicher, dass ein langes Hochzeitskleid und das in hohen Schuhen sie zum stolpern bringen würde, kaum dass sie das Altar überhaupt erreicht hätte. Ihre schwarzen Haare trug sie offen, nur die grünen Strähnen hatte Ermes ihr geflochten und hochgesteckt.
Ermes selbst trat hinter ihr an den Spiegel, ihre Dreadlocks hatte sie sich hochgesteckt und sie trug ein blass violettes Cocktail Kleid. Die Beiden sahen sich so ernst wie möglich an, bevor ihre Lachen die Stille durchbrachen. „Lol ich hab dich noch nie in einem Kleid gesehen. Du siehst so bescheuert aus!“, rief Jolyne und hielt sich den Bauch vor Lachen. „Mädchen, schau' dich mal an!“, konterte Ermes grinsend. Vielleicht hatte sie sich damit zur schlechtesten Brautjungfer des Jahrtausends gemacht, aber hey: Jolyne hatte angefangen. Ein Klopfen an der Tür ließ die Beiden hochschrecken und während Jolyne sich schon hinter der weißen Aufstellwand versteckte, schlich Ermes vorsichtig zur Tür und öffnete diese nur einen Spaltweit. „JoJo, kannst raus kommen. Es ist nur dein Vater!“, rief sie, als sie in das grimmige Gesicht von Jotaro schaute. Sie waren zwar nicht abergläubisch, doch die Behauptung, dass es Unglück bringt, wenn der Bräutigam die Braut vor der Hochzeit in ihrem Kleid sah, war doch fest in ihren Köpfen verankert. Wenn Mista darauf bestehen durfte, dass die Hochzeitstorte keine vier Stockwerke haben darf, durften sie sich auch an diesen Aberglauben klammern. „Ach du bist's“, murrte die Schwarzhaarige fast schon genervt, als sie hinter der Aufstellwand hervortrat. Sie erschrak sich allerdings mehr als sie es zugeben würde, denn Jotaros harten Züge verformten sich zu einem kleinen, sanften Lächeln. Jolyne blickte hilfesuchend zu Ermes, doch die hob nur den Daumen und verließ grinsend das Zimmer, um Vater und Tochter ein bisschen Zeit zu zweit zu geben. 'Nicht heute, nicht morgen, aber dann, wenn du es am wenigsten erwartest, zahle ich dir das heim, Bitch', dachte Jolyne wütend, als ihr Vater sich räusperte und ihre gesamte Aufmerksamkeit auf sich zog. „Du... siehst toll aus. Trish hat wirklich einen guten Geschmack.“
„Das sagst du, der seit der High School das selbe Outfit in unterschiedlichen Farben trägt? Vielleicht sollte ich mich spontan noch mal umziehen!“, rief sie mit gespielter Panik in der Stimme, doch ihr Vater lachte den Kommentar nur weg. „Ich weiß auch so, dass ich unerwünscht bin. Du kannst aufhören mir das mit aller Macht zu zeigen. Ich war ein schlechterer Vater und jetzt bekomme ich die Quittung dafür.“ Jotaro setzte sich auf das das Ariel themed Hotelbett und starrte das Unter dem Meer Wandtattoo an. Das erweckte Erinnerungen an eine Zeit, als die Welt noch in Ordnung war. Nur er, sein kleines Mädchen und Ariel Teil eins in Dauerschleife. Aber nicht Teil zwei. Teil zwei war Müll. „Ich denke ich habe klar gemacht, was ich von dieser Hochzeit und dem Bräutigam halte, aber Giorno hat mir unter vorgehaltenen Requiem Arrow klar gemacht, was er davon halten würde, wenn ich die, von ihm finanzierte, Hochzeit meiner eigenen Tochter ruinieren würde.“
„Leg dich besser nicht mit der Mafia an“, mahnte Jolyne grinsend. Gut, dass Giorno ihrem Vater schon gedroht hatte, dann musste sie es wenigstens nicht mehr tun. Jotaro nickte zustimmend, bevor er mit einen mal wieder ernst wurde. Er rutschte auf dem Bett zur Seite und klopfte auf die freie Stelle neben sich. Eher zögerlich kam die Schwarzhaarige der unausgesprochenenen Bitte nach und setzte sich neben dem Meeresbiologen auf das Bett. Zwischen ihnen entstand eine unangenehme Stille, in der keiner von ihnen es wagte etwas zu sagen, bis Jolyne dann doch schließlich den Mut dazu fand. „Ich weiß nicht für wie fair du mein Verhalten empfindest, aber wie du gerade selbst schon gesagt hast, bekommst du lediglich die Quittung für dein eigenes Verhalten. Weißt du wie es ist, wenn der eigene Vater nie für einen da ist? Ich hatte manchmal das Gefühl, als hättest du Mom meinetwegen verlassen.“ Der Ältere horchte auf und starrte seine Tochter verdutzt an. Dass sie sich vernachlässigt gefühlt hatte war kein Geheimnis, doch das mit der Trennung war ihm absolut neu. „JoJo... Das mit deiner Mutter und mir hat nicht mehr funktioniert, weil wir uns auseinander gelebt haben. Das hatte nichts mit dir zu tun!“
So schnell wie Jolyne neben ihrem Vater Platz genommen hatte, so schnell sprang sie jetzt auch wieder auf und ihre grünen Augen glühten vor Zorn. „Und wieso warst du dann nie für mich da, wenn ich dich am dringendsten gebraucht habe? Gott verdammt noch mal, ich kenne meinen eigenen Großvater nicht, weil er irgendwie seit deiner Geburt auf Tournee ist, also müsstest doch gerade du wissen wie weh das tut! Warum lässt du mich das durchmachen, obwohl du mich verstehen solltest?“ Wuttränen, die die Braut eigentlich vermeiden wollte, formeten sich in ihren Augenwinkel und ihre Hände ballten sich bereits zu Fäusten, doch der mitleidige Blick ihres Vaters verwirrte sie etwas. „Das soll absolut nichts rechtfertigen, aber ich hatte einfach Angst, dich mit meiner Nähe in Gefahr zu bringen. Du bist nun mal in eine merwürdige Familie hineingeboren, in der jeder, dessen Name mit der Silbe "Jo" beginnt, eigentlich schon mal mit einem frühen Tod rechnen kann, außer man heißt gerade Joseph. Und ich hatte einfach Angst, dass dir das selbe passiert. Deswegen habe ich versucht dich von mir und allen Gefahren fern zu halten.“ Der Schwarzhaarige stützte sich mit den Ellenbogen auf seine Oberschenkel ab und presste sich die Hände vor sein Gesicht. Er hatte so viel in seinem Leben falsch gemacht und das im Stich gelassen, was ihm am aller wichtigsten war. Jetzt saß er hier, verschwendete ihre Zeit und hoffte auf etwas, das er unmöglich von seiner Tochter verlangen konnte.
Vergebung.
Einen Moment lang geschah gar nichts, doch dann umfassten Hände, viel kleiner als seine, so gut es ging seine Handgelenke und brachten ihn dazu aufzuschauen. Schwarze Tränen, verfärbt durch die Wimpertusche, liefen der Braut über ihr Gesicht, doch es waren keine Wuttrenen mehr, denn dazu, hatte sie ein kleines Lächeln aufgesetzt. „Mit dieser Erklärung kommst du mindestens sechzehn Jahre zu spät, aber ich bin froh es überhaupt einmal aus deinem Mund zu hören“, sagte sie grinsend und noch bevor sie wusste, was geschah, zog ihr Vater sie in eine feste Umarmung. „Es tut mir so leid“, nuschelte er immer wieder, während Jolyne erst mal nichts außer vereinzelte Schluchzer hervorbringen konnte. „Du bist ein Idiot“, murmelte sie schließlich, „nur wegen diesem Gespräch sind wir noch lange nicht im Reinen. Es könnte immer noch passieren, dass du morgens ohne Haare aufwachst.“
„Damit kann ich leben. Meine Haare wachsen schnell.“
Die Schwarzhaarige kicherte kurz, bevor sie sich wieder aus der Umarmung lösten und Jotaro seiner Tochter eine schwarze Träne von der Wange strich. „Eventuell solltest du Ermes bitten das noch mal neu zu machen. Du siehst aus wie ein Panda.“
„Halt's Maul.“
Der sanfte Tonfall und die Tatsache, dass die Schwarzhaarige sich selbst mit dem Handrücken das Gesicht trocknete, entkräfteten ihre Aussage etwas, doch Jotaro konnte nicht anders als Stolz auf ihre Umgangsart zu sein.
Das Gespräch war längst überfällig gewesen, doch Jolyne, als auch Jotaro waren sich ziemlich sicher, dass ihr Verhältnis zueinander in naher Zukunft zerbrochen wäre, wenn sie diese Aussprache weiter vor sich hergeschoben hätten.
Jolyne hatte das Gefühl, als ob während dem Gespräch mit ihrem Vater die Zeit stehen geblieben wäre und sie in dem Augenblick weiter lief, in dem Jotaro das Zimmer verließ und Ermes zurück kam. Sie ließ es sich nicht nehmen erst mal über das Panda Make up ihrer besten Freundin zu lachen, bevor sie Jolyne an dem Tisch platz nehmen ließ, sie noch einmal komplett abschminkte und das Make up neu auf trug. Sie verlor kein Wort über Jotaro, stellte keine Fragen zu dem was er wollte und tat so, als wäre gar nichts passiert. Jotaros erleichterter Gesichtsausdruck, als er das Zimmer verlassen hatte und Jolynes getrockneten Tränen sprachen Bände und Ermes hatte nicht vor sich da einzumischen. Eine Frage konnte sie sich dann allerdings doch nicht verkneifen: „Bleibst du immer noch dabei alleine zum Altar zu gehen?“
Die Mundwinkel der Braut bewegten sich bei dieser Frage leicht nach oben zu einen kleinen Lächeln. „Planänderung: Mein Vater bringt mich zum Altar, aber Star Plat musste mir, mit der Hand auf dem Herzen, ein Gelübte darauf geben, dass er Anasui in Ruhe lässt.“
*Flashback*
„Sprich mir nach! Ich, Star Platinum-"
„Ora, Ora Ora-“
„gelobe hiermit feierlich-“
„Ora Ora Ora-“
„Anasui Narciso nicht zu boxen-"
„Ora Ora Ora Ora Ora-“
„oder ihn anderweitig zu verletzten.“
„Ora Ora Ora Ora Ora.“
„Yare Yare Dawa!“
„Ora Ora Ora!“
*Flashback Ende*
Jolynes Make Up war gerettet, Star Plat vereidigt und ein Vater-Tochter-Verhältnis konnte aufrecht erhalten werden. Gab es bessere Voraussetzungen, um in das Eheleben zu starten?
Bestimmt, besonders wenn Hochzeiten in der eigenen Familie verflucht waren, aber egal.
Mal abgesehen von dem Fluch hatte Anasui manchmal das Gefühl, dass die Joestars sich ihre Kopfkissen mit Geldscheinen ausstopften, oder wie sonst hätte es möglich sein sollen, dass er mitten in der großen Halle von Dornröschens Schloss, vorne an dem aufgebauten Altar, auf seine Braut wartete? Klar, er hatte noch einen Dollar und 21 Cent in den Sofa Ritzen gefunden, aber den Rest hatte Giorno bezahlt.
Und im ernst, wie viel musste Giorno hinblättern, um Pucci dazu zu überreden?
Der Priester trug nicht seine übliche Kutte, sondern ein stickig aussehendes Micky Maus Kostüm. „Also das nenne ich Dinsey“, rief der Bräutigam hell auf begeistert, während der Saal sich langsam mit den Gästen füllten. Er konnte Puccis Blick unter dem Micky Helm nicht sehen, aber wahrscheinlich war das auch besser so. „Nur, dass das klar ist“, zischte er wütend, „ich mache das hier nur, weil Dios Sohn mich darum gebeten hat!“
Dio? Italienisch für Gott? Anasui verstand zwar nicht, warum Gottes Sohn Pucci damit beauftragen sollte sich zum Affen zu machen, aber es war ihm auch eigentlich relativ egal. Er musste sich auf seine Hochzeit konzentrieren!
Er lies den Blick über den Saal schweifen, überrascht wie viele Gäste eigentlich da waren. Er selbst hatte seine Familie aus... Gründen ausgeladen, was bedeutete, dass lediglich Jolynes Verwandtschaft und Freundeskreis sich in der Halle einfand. Aber allein die und die Location gaben ihm immer mehr das Gefühl, sich auf einer royal wedding im Buckingham Palace zu befinden. Auch wenn es auf einer royal wedding keine Mafia Mitglieder unter den Gästen gab. Und schon gar nicht eines wie Fugo, der sich neben seinen durchlöcherten Anzug noch Handschuhe übergezogen und einen Mund-Nasen-Schutz aufgesetzt hatte. Die ganze Sache mit dem Virus war wohl ziemlich ernst.
Weather Report stand hinter ihm und obwohl seine Aufmerksamkeit als Trauzeuge auf Anasui und der Hochzeit liegen sollte, war er damit beschäftigt seinen Zwillingsbruder angestrengt nicht auszulachen. Ermes stand ihnen gegenüber und starrte gelangweilt Löcher in die Luft, kurz davor Amok zu laufen, wenn die ganze Veranstaltung nicht mal bald beginnen würde. Und dann, endlich, haute Giorno in die Orgeltasten, kurz bevor die große Doppetür zum Saal aufschwang und Jotaro, zusammen mit Jolyne, den Raum betrat. Sie hatte sich bei ihrem Vater eingehakt und wagte es kaum den Blick zu heben, als er sie zum Altar führte. Die ganzen Blicke, die auf ihnen ruhten, machten Jolyne nervös. Erst als sie vorne bei Anasui ankamen und Jotaro seine Tochter zähneknirschend in die Obhut des Bräutigam gab, wagte sie es aufzuschauen und sah zum ersten mal Pucci in dem Kostüm. 'Nicht lachen, Jolyne, nicht lachen. Du runinierst dir noch deine eigene Hochzeit!', ermahnte sie sich in Gedanken selbst.
Giorno beendete derweil das Orgelspiel und Jotaro nahm neben Josuke platz.
Die Zeremonie konnte offiziell beginnen.
„Wir haben uns heute hier versammelt um-“, setzte Pucci an, doch Anasui unterbrach ihn und bat ihn darum sich doch etwas mehr in seine Rolle einzufinden. Der Priester atmete tief durch, in der Hoffnung nicht gleich einen Mord zu begehen, und begann erneut, nur dass seine Stimme dieses mal einige Oktaven höher war. „Wir haben uns heute hier versammelt, um Jolyne und Anasui in den heiligen Bund der Ehe zu führen. Oh Junge, wird das ein Spaß!“
Ein leies Gekicher ging durch den Saal, denn nicht alle hatten genug Selbstbeherrschung, um sich das Lachen zu verkneifen. Pucci räusperte sich genervt, bevor er fortfuhr. „Ich bitte nun Braut und Bräutigam ihre Ehegelübte aufzusagen. Anasui, du zuerst, bitte.“ Jolyne wurde schon rot, als ihr zukünftiger Ehemann nach ihren Händen griff und das, obwohl er noch nicht mal angefangen hatte zu sprechen. Sie persönlich fand Ehegelübte cringy und unangenehm, doch Anasui hatte förmlich darauf bestanden diese Tradition beizuhalten. „Ich denke dir irgendwas romantisches über unsere erste Begegnung zu erzählen, währe heuchlerisch, Jolyne. Wir haben uns im Gefängnis getroffen und unser erstes Date hatten wir in der Knast Cafeteria. Ich musste mich als Frau verkleiden, um überhaupt in den Teil des Gefängnisses zu kommen. Nicht, dass das so schwer gewesen wäre. Die Umstände unserer ersten Begegnung waren keinesfalls romantisch, doch für mich hat sich die JVA wie der Himmel auf Erden angefühlt, nachdem ich dich getroffen habe. Ich war zu diesem Zeitpunkt so ziemlich durch mit meinem Leben, doch als ich dich dann kennen gelernt habe, hatte alles wieder einen Sinn. Ich wollte dich vor einen gewissen, durchgeknallten Priester beschützen“, an der Stelle drehte Micky Maus für Arme ruckartig den Kopf zu Anasui, der ihn allerdings kaum beachtete und unbeirrt fortfuhr, „und ich wollte dich von Stunde eins an heiraten. Vielleicht war ich damit immer etwas sehr voreilig, aber ich denke, ich habe lange genug gewartet. Ich liebe dich, Jolyne und daran wird sich auch nichts ändern. Heute deinen Nachnamen anzunehmen und mit dir noch einmal neu anzufangen, ist alles, was ich mir seit unserer ersten Begegnung erträumt habe.“
Jolyne befürchtete jeden Moment wieder mit Panda Make up dazustehen, doch sie würde nicht zulassen, dass ihre Gefühle sie überrannten und diesen Moment ruinierten. Sie musste cool bleiben. „Danke, Anasui. Jolyne, du bist dran.“ Puccis Micky Maus Stimme riss Jolyne aus ihren Gedanken. Sie hob lächelnd den Blick und sagte ihr eigenes Gelübte auf. „Ich will genauso ehrlich sein wie du, denn unsere erste Begegnung war wirklich nicht romantisch. Damals hattest du noch Brüste und Kurven. Ich weiß noch wie du mich geküsst und mit den Worten "No Homo, Dude" stehen gelassen hast. Nicht mal einen Tag später warst du ein Mann und jeder tut so, als ob Anna Narciso nie existiert hätte, aber das ist okay, denn ich weiß, dass es am den Drogen lag, die Araki ständig geraucht hat.“
Und Tschüss, vierte Wand.
„Es war manchmal echt creepy, aber vor allem süß, wenn du für mich gesimpt hast. Ich habe nicht von Anfang an so gefühlt wie du, vielleicht auch, weil ich mich mehr aufs überleben konzentriert habe. Du weißt schon: Der durchgeknallte Priester.“ Wieder ein wütender Blick von Micky Maus, dieses Mal auf Jolyne gerichtet. „Erst viel zu spät habe ich dann verstanden, was ich wirklich fühle und ich hatte Angst, dich zu lange warten gelassen zu haben, aber du warst geduldig und fair. Vielleicht manchmal etwas voreilig, aber ich kam mir nie bedrängt vor. Jetzt ist es endlich soweit. Ich liebe dich und kann es kaum erwarten den Rest meines Lebens mit dir zu verbringen.“ Die Schwarzhaarige beugte sich leicht vor und senkte ihre Stimme zu einem leisen Flüstern, so dass nur Anasui sie hören konnte. „Vor allem, wo wir doch schon sehr bald zu dritt sein werden.“
Der Pinkhaarige musste sich zusammen reißen nicht an Ort und Stelle durchzudrehen. Musste Jolyne ihm diese Neuigkeit wirklich vor dem Altar überbringen? „Nun da das geklärt wäre, kommen wir zum unangenehmen Teil. Irgendwer in dieser merkwürdigen Familie, der Einwände gegen Jolyne und Anasuis Eheschließung hat, möge jetzt sprechen oder auf Ewig die Fresse halten“, verkündete Pucci und schaffte es so mit einen Satz, das gesamte Micky Maus Feeling zu zerstören. Jotaros rechter Arm zuckte schon, doch Josuke und Crazy Diamond pressten seinen Arm mit aller Macht runter.
„Großartig, dann wird es jetzt wohl Zeit für die Eheschließung. Anasui Narciso! Willst du Jolyne Cujoh zu deiner Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren, bis dass er Tod euch scheidet? So antworte: Ja, mit Dios Hilfe.“
„Pucci!“, der Ruf kam von verschiedenen Hochzeits Gästen, aber auch von Braut und Bräutigam und deren Trauzeugen. Pucci seufzte kopfschüttelnd. „Meine Güte, dann halt mit Gottes Hilfe.“
„Ja, mit Gottes Hilfe“, antwortete Anasui, ohne groß darüber nachdenken zu müssen.
„Und willst du, Jolyne Cujoh, Anasui Narciso zu deinen Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren, bis dass der Tod euch scheidet? So antworte: Ja, mit Gottes Hilfe.“
„Ja, mit Gottes Hilfe.“ Das war so ziemlich der Moment, an dem Jolyne sich fragte, weshalb sie überhaupt kirchlich heirateten. Gott hatte sie wahrscheinlich schon aufgegeben, als sie im Gefängnis masturbiert hat. Andererseits hat Giorno die Hochzeit organisiert und der Großteil der Italiener waren Katholiken. Vielleicht hatte sie jetzt doch noch eine Chance in den Himmel zu kommen und zwar legal, nicht so wie wie ein ein gewisser Vampir und sein Priester Boyfriend.
Sie wurde aus den Gedanken gerissen, als Shizuka ihr das Kissen mit den Ringen hinhielt. Traditionell machte das immer ein kleines Kind und nun ja, Shizuka war inzwischen auch schon fast 21 Jahre alt. Seit Joseph sie damals adoptiert hatte, gab es ihn ihrer Familie kaum Nachkommen (wahrscheinlich weil alles nach Jotaro so straight wie eine Banane war.) Aber das würde sich ja bald ändern, so in acht Monaten. Sie beobachtete, wie Anasui mit zittrigen Finger den kleineren Ring von dem Samtkissen griff und ihn ihr ganz vorsichtig an den Ringfinger steckte. Ihr Bräutigam sollte spätestens jetzt erleichtert und entspannt sein, doch er schien noch aufgewühlter als zuvor und die Schwarzhaarige wusste genau wieso. Grinsend nahm sie den größeren Ring entgegen, umfasste beruhigend Anasuis Hand und steckte ihm den Ring an. Vielleicht war sie wirklich etwas zu gemein damit gewesen, ihm das ausgerechnet jetzt zu sagen, doch sein Gesichtsausdruck war einfach unbezahlbar gewesen. „Hiermit erkläre ich sie zu Mr. Und Mrs. Cujoh. Sie dürfen die Braut jetzt küssen.“
Das lies Anasui sich nicht zweimal sagen. Zärtlich umfasste er Jolynes Gesicht mit den Händen und küsste sie, mit dem Gefühl es wäre ihr erster Kuss.
Und das war er ganz sicher nicht.
Mal abgesehen von kleinen Ausnahmen (Jotaro war bereit die Wünsche und Entscheidungen seiner Tochter zu akzeptieren. Das bedeutete aber nicht, dass er die Auswahl des Schwiegersohns gut heißen würde) freuten sich die Gäste sehr. Giorno wandte sich wieder der Orgel zu und spielte das nächste Lied, Josuke schwärmte vor sich hin (Hoffnungeloser Romantiker. Dafür liebt Iris ihn, hedgi-chan) Jospeh verstand nicht wirklich was los war, aber wir schreiben das Jahr 2020. Der Bastard ist in den zwanzigern geboren, also in den anderen zwanzigern, so vor hundert Jahren. Er fragt sich wahrscheinlich, wieso er immer noch nicht tot ist.
(Schließlich hörte Joseph auf zu denken).
Fugo musste niesen, doch nicht mal die Begründung "Heuschnupfen" beruhigte die Menschen um ihn herum. Viel Spaß in der Quarantäne, Panni.
Vor dem Dornröschen Schloss wartete eine Kutsche auf sie, vor der zwei Pferde gespannt waren. Jolyne lachte über Anasuis aufgeregten Gesichtsausdruck, doch bevor dieses altmodische Verkehrsmittel sie zurück zu ihren Hotel bringen würde, hatte die Braut noch etwas zu erledigen. Sie hatte nach der Eheschließung einen Strauß mit roten Rosen von Pucci in die Hand gedrückt, nein, gepresst bekommen. Die Dornen waren noch dran und der Schwarzhaarigen war klar, was der Priester ihr damit mitteilen wollte, doch nachdem sie den Strauß in eine Serviette eingewickelt hatte, waren die Dornen kein Problem mehr. Jetzt musste sie das Ding nur noch los werden.
Kurz gesagt - Brautstrauß werfen.
Und, genau wie damals, als Bruno den Boss verraten hatte, bewies Fugo, wie gut er die geheime Joestar Technik drauf hatte, kurz nachdem Trish den Strauß gefangen hatte. „Das erinnert mich an gute alte Zeiten“, nuschelte Joseph, auch wenn seine Amnesie es ihm schwer machte zu begreifen, woran der weg rennende Pannacotta ihn erinnerte.
(Ich schwöre, irgendwer von euch hat mir das Video von dem Dude geschickt, der Reißaus genommen hat, nachdem seine Freundin den Brautstrauß gefangen hat. Wer von euch war das noch mal?)
Für die Flitterwochen mussten die Beiden Disney Freaks nicht weit fahren. Eigentlich war es für sie von Anfang an beschlossene Sache gewesen, diese Zeit ebenfalls in Disney World zu verbringen und Giorno hatte das bereits arrangiert, bevor sie ihn überhaupt um den Gefallen bitten konnten. Anasui sagte nichts, bis die Tür des Hotelzimmers hinter ihnen ins Schloss fiel und sie endlich alleine waren. Er atmete tief durch, bevor es aus ihm herausplatzte. „Du bist schwanger? Also, richtig schwanger mit nen Baby im Bauch und so? Seit wann und wie und ahhhhhhh Mr. Kujo wird mich umbringen!“ Jolyne konnte förmlich sehen, wie die Anspannung ganz langsam von Anasui abfiel und er das offensichtliche realisierte. „Ich werde Vater. Also, wir werden Eltern. Wir, also...“ Mit wenigen Schritten hatte er das Zimmer durchquert und Jolyne in eine feste Umarmung geschlossen. „Wir werden Eltern!“, rief er aufgeregt. In Gedanken richtete er schon das Kinderzimmer ein. Würde es ein Junge oder ein Mädchen werden? Von wessen Genen ihr Kind wohl am meisten erben würde? Sie mussten sofort anfangen Geld fürs College zurück zu legen. „Öhm, Anasui“, murmelte Jolyne mit einen mal, „falls unser Kind jemals fragen sollte: Wir haben uns auf einem Coda Konzert kennen gelernt.“
„Geht klar, Babe.“
Wer hätte auch ahnen können, dass ihr Plan schief gehen würde, weil Jordan Cujoh, gute sieben Jahre später, besagte Frage seinen Großvater stellte und Jotaro erzählte ihm nichts von einem Coda Konzert, sondern von einem Gefängnis und Vorstrafen. Klein Jordans Augen weiteten sich mit jedem Wort, das die Kehle seines Opas verließ. Hey, Jolyne Cujoh war mittlerweile in der gesamten USA, Europa und sogar einigen asiatischen Regionen als Model bekannt und Anasui brachte als Frauenarzt auch nicht gerade wenig Geld ins Haus. Niemals hätte ihr Sohn sich erträumen lassen, dass seine bodenständigen Eltern vorgestraft sind. “Grandpa, wenn ich mal ein Auto knacke, bin ich dann wie Mom?“
„Jordan, no-!“
To be continued>
Aber nicht hier, sondern in sychodd s Version von JoJo's neunten Teil.
Und sorry, dass ich solange gebraucht habe. Meine Ausbildung hat angefangen und joa...
Bye!
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