Szene Sieben
Szene Sieben (Juice)
Wir waren schon ziemlich verwirrt, als mehrere Polizei- und Feuerwehrwagen an uns vorbei fuhren. Und als wir wenig später an der Adresse ankamen, die auf dem Flyer stand, staunten wir nicht schlecht. Die ganze Werkstatt brannte lichterloh. Sämtliche Leichenwagen standen auf der Straße, dazwischen Krankenwagen, Feuerwehrwagen und Polizeiwagen.
"Das ist ein schlechter Scherz?", knurrte Clay sauer, als wir stehen blieben.
"Wir stehen im Weg, fahren wir da an die Tanke", hörte ich Tig rufen. Clay nickte nur und fuhr an den Feuerwehrmännern, die gegen das Flammeninferno kämpften vorbei, wir folgten ihm. Da standen wir also und beobachteten das brennende Haus.
Als Clays Handy klingelte, runzelte er die Stirn und zog es aus seiner Kuttentasche.
"Das Frauchen?", fragte Tig.
"Nee, mein lieber Stiefsohn", sagte er und ging ran. "Jax, was gibt es denn? Du wirst es nicht glauben, dass Waffenversteck brennt gerade ab. Wie. Das weißt du? Moment, hast du etwas mit dem Feuer zu tun. Wo bist du? Okay, einfach raus aus der Stadt und dann rechts gucken. Okay. Ja bis gleich."
Alle blickten verwirrt zu Clay, als dieser sein Handy zugeklappt hatte. "Ihr habt bestimmt schon etwas mitbekommen."
"Ja, dein Stiefsohn ist ein Feuerteufel", bemerkte Tig.
"Keine Ahnung, was Jax wieder hat. Wir treffen ihn gleich." Er stieg auf sein Bike auf und wir fuhren weiter aus Harmony raus. Auf einem verlassenen Parkplatz und konnten unseren Augen nicht trauen. Neben unserem Clubtransporter, stand der Yenko und davor Jax und Kat.
"Heiliger Bimmbamm", rief Tig und stieg als erster vom Bike. "Bitte sagt mir nicht, dass da was drinnen ist, was ich denke." Er riss die hinteren Türen vom Transporter auf und schrie. "Jawoll!"
Clay ging sofort zum Yenko und machte den Kofferraum auf.
"Hey, was machst du da?", fragte Kat verwirrt und drehte sich zu Clay, der im Kofferraum am herumwühlen war. Er riss die Seitenverkleidungen im Kofferraum auf und zog eine Tüte hervor.
"Was zum Henker ist das?", fragte Jax, als Clay in die Tüte schaute.
"Verdammt. Das ist nur die Hälfte, so wie es aussieht. Die andere Hälfte ist nicht hier."
"Und was machen wir jetzt?", wollte Jax wissen. "Wen können wir jetzt noch ausquetschen. Brands Leute sind tot und verbrennen gerade in der Werkstatt und Chris habt ihr sicherlich auch abgeschlachtet."
"Leute, ein bisschen mehr Rücksicht", sagte Tig und zeigte auf Katherine.
"Nee, schon gut. Woher wisst ihr das in der Karre Geld ist."
"Dein Ex hat gesungen", erklärte Clay ihr.
Es fuhren weitere Feuerwehrautos an uns vorbei, als Clay den Kofferraum zu machte.
"Kann ich fahren?", hörte ich Kat fragen. "Ich will hier einfach nur noch weg."
Sie blickte zu Clay und dieser nickte nur. "Ja, darfst du."
"Okay, danke."
"Wenn etwas ist, hast du ja meine Nummer", sagte Jax zu ihr.
Wieder nickte Kat nur und stieg ins Auto. "Viel Glück noch bei dem letztem Geld", sagte sie. Auch die anderen Jungs verabschiedeten sich von Katherine und als sie fuhr, sah ich wie Jax bedröppelt hinter her schaute.
"Kannst du uns mal verraten, wieso wir ihr nicht angeboten haben, dass sie mit nach Charming kommen kann?", fragte Tig aufgebracht. "Sie hätte sich so gut im Clubhaus gemacht."
"Sie hat leider andere Pläne", antwortete Jax.
"Das ist doch zum kotzen. Sie war die richtige für mich."
"Du solltest dich echt mal einweisen lassen", bemerkte Clay. "Wir müssen das andere Geld finden. Erst dann können wir ein Treffen mit Laroy vereinbaren."
"Warte, Katherine hatte doch auch eine Tüte und da war sicherlich auch Geld drinnen."
"War es", nickte Jax.
"Das sagst du uns erst jetzt?", fragte Clay sauer.
"Ja, es waren nur 10.000 Dollar. Das waren ihre eigenen Rücklagen."
"Das glaubst auch nur du?"
"Sie hat mir die Tüte gegeben, weil ich das in Frage gestellt habe. Da waren echt nur 10.000 Dollar drinnen. Die Scheine waren alt und nicht neugedruckt."
"Ich hoffe es für dich."
"Glaubst du deinem Vize nicht, oder was?"
Man konnte sagen, was man daraufhin wollte. Aber das Schicksal meinte es wirklich gut mit uns. Nach keiner halben Stunde, bekam Jax einen Anruf von Katherine, die noch mal in ihrem alten zu Hause war, was mir leid tat, da die Leiche von Chris in der Butze lag, der von Tig kalt gemacht wurde. Sie hatte unter dem Bett eine weitere Tüte mit Geld gefunden. Eine wirklich dicke Tüte und rief uns darauf hin an. Das war unser restliches Geld. Ich sah, dass die sämtliche Anspannung in Clays Gesicht und das von den anderen verschwand. Jetzt stand dem Treffen mit Laroy nichts mehr im Wege. Wir bekamen unseren Anteil vom Geld, die IRA unsere Waffenlieferanten waren glücklich- genau wie die Niners, rund um Laroy und wir.
Als wir uns wieder von Katherine verabschiedet hatten, konnten wir uns endlich wieder auf dem Weg nach Charming machen. Ich war so froh, endlich in mein Bett zu kommen und ich sah es Jax an, dass er auch nur noch nach Hause wollte.
(Jax)
Wir schafften es ohne große Pause bis nach Charming und ich war einfach nur froh, dass ich endlich in mein Bett konnte. Wir fuhren auf das Gelände der Teller-Morrow-Werkstatt und hielten vor dem Clubhaus. Kaum war ich von meinem Bike gestiegen, meinte mein Stiefvater, dass ich mit Juice, Chibs und Tig zum Lagerhaus fahren soll, um dort die ganzen Waffen einzulagern.
"Ach, dass ist ein Job für die Prospects?"
"Wir haben momentan keine Anwärter", sagte Clay und verschwand im Clubhaus.
"Na komm, fahren wir", sagte Chibs aufmunternd und schlug mir auf dem Oberarm. Ich nickte nur und stieg zurück in den Transporter. Chibs setzte sich neben mir und Tig wollte auf seiner Harley hinter her fahren.
"Wie war Harmony noch so?", fragte Chibs mich. "Hab ja nicht viel miterlebt."
"Gut gut. Beeilen wir uns. Ich will einfach nur ins Bett."
"Kann ich verstehen. Ich bin auch froh, wenn ich mich ins Bett schmeißen kann, nachdem ich eine der Croweater vernascht habe."
"Du ganz sicherlich nicht. Die verwöhnt dich. Das hast du dir wie die anderen Jungs wirklich verdient."
"Das höre ich doch gerne", lachte Chibs nur und klatschte freudig in die Hände. "Du hast Katherine also deine Handynummer gegeben."
"Ja, wenn sie in Schwierigkeiten steckt, soll sie mich anrufen."
"Was ist, wenn sie am anderen Ende der Welt lebt?"
"Wir haben überall Leute."
"In Nazi-Hausen aber nicht."
"Nee, wäre aber cool, wenn dort ein Chapter ist, oder findest du nicht?"
"Fang mir bloß nicht an, Gefühle für die Deutschen zu entwickeln."
"Ach, bestimmt nicht."
"Aber für Katherine?", fragte Chibs und grinste.
"Ach, Quatsch. Nein. Ich finde sie sieht schon gut aus und ich würde die auch nicht von der Bettkante stoßen. Sie ist nett, auch wenn ich für sie meistens die Brad-Pitt-Fresse bin."
Chibs lachte auf und ließ mich dann weiter reden.
"Ich hab mit dir ja drüber geredet und mit Juice. Ich will nicht noch mal den Fehler machen, wie mit meiner Ex-Frau. Ich will nicht gleich mit einer beliebigen Frau ins Bett springen, auf der Hoffnung, sie ist die richtige für mich. Auf der Hoffnung, sie ist den Titel würdig, meine Old Lady sein."
"Du ziehst dich also zurück- buchstäblich."
"Ja, ich werde es langsam angehen lassen. Ich bin 27. Ich hab kein Bock an Aids oder so ein Scheiß sterben zu müssen, wenn ich weiter Weiber wegflanke."
"Dann kannst du mir ja deine Gummi-Sammlung geben."
"Die hat Juice schon."
"Für was braucht er die?"
"Für was? Hör mal, der hat da die rothaarige Croweaterin ganz alleine für sich", lachte ich.
"Das erklärt, wieso die mich immer wieder abblitzen lässt."
"Ihr Schotten und die Rothaarigen."
"Hey, ich stehe auf Dunkelhaarige. Blondinen sind zwischendurch auch mal okay. Aber Dunkelhaarige, haben irgendwas rassiges an sich."
"Da stimme ich dir voll und ganz zu", nickte ich. "Ich muss schon mit mir als Blondine klar kommen, da brauch ich nicht noch ein blondhaariges Weib an meiner Seite. Hast ja gesehen, wie das mit meiner Ex funktioniert hat. Gar nicht."
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