Sie hat es gesagt. Nein, viel mehr hat sie es mir beinahe entgegen geschrien. Als könnte sie es keine Sekunde länger für sich behalten. Natürlich hat sich ihr Körper - wie schon zu erwarten - in meinen Armen verkrampft. Sie hatte Angst davor es zuzugeben. Für mich nur noch ein weiteres Indiz dafür ihr Zeit zu lassen und nichts darauf zu antworten. Es zu verschweigen, als hätte ich nichts gehört. Doch ich habe es gehört. Heute Morgen klingt nichts süßer in meinen Ohren, als die Erinnerung ihres plötzlichen Geständnisses.

Sie hat heute ihren ersten Arbeitstag. Ich möchte ihr eine besondere Freude machen, sie so eventuell auch davon überzeugen, dass es richtig ist mir ihre Gefühle zu gestehen. Sie kann mir vertrauen. Wenn ich mit ihr zusammen bin fühle ich mich 'normal'. Ich bin nicht so aufgewühlt wie sonst, nicht so verloren, arbeitswütig und unausstehlich. Sie tut mir gut und das muss sie wissen. In ihrer Küche kümmere ich mich erst einmal um einen Kaffee für uns beide.

Mit zwei Tassen, gefüllt mit der dunklen, belebenden Flüssigkeit, betrete ich ihr Zimmer und setze mich neben ihren nackten Körper auf das Bett. Sie ist eine wunderschöne Sirene, die mich stetig zu sich ruft, um ihre Schönheit zu bewundern. Sie liegt auf dem Bauch mit dem Gesicht in den Kissen. Ihr Haar liegt in langen Strähnen auf ihrem Rücken. Sie sieht zufrieden aus und ich gönne mir das Gefühl von Triumpf, dass ich sie wohlig in den Schlaf gefickt habe. Sie sieht aus wie ein Engel. Mein Engel. Ich werde alles daran setzen sie nie wieder zu verlieren. Die Monate ohne sie waren eine Qual.

Sie rekelt sich auf dem Bett, scheint den Kaffeeduft wahrgenommen zu haben. Sanft küsse ich ihre Wange, wecke sie dadurch noch weiter. Müde streckt sie sich, nimmt anschließend den Kaffee mit einem zaghaften Lächeln entgegen.

Ich bin mir sicher, diese Frau werde ich nie wieder verlieren. Ich werde es niemals zulassen.