Kapitel 1
Nach langem Hin und Her habe ich es endlich geschafft. Ich bin angekommen, in meiner neuen Wahlheimat. New York. Wie ich es bis hierher schaffen konnte ist eine ziemlich lange, verworrene Geschichte. Die Kurzfassung geht so:
Ich bin Marie, 22 Jahre alt und keine dieser Frauen die Komplexe mit ihrem Körper haben. Wieso auch? Mein Körper besitzt die perfekten Kurven. Eigentlich komme ich aus Deutschland, genauer gesagt München. Aber durch die amerikanischen Wuzeln meines Stiefvaters, Steve Peterson, hat es uns über die große, weite See hierher verschlagen. Meine Eltern ließen sich scheiden, als ich 15 Jahre alt war und mein Vater brach sofort den Kontakt zu mir ab. Das hat mich zwei Jahre lang in jedmöglichen Unsinn reinkatapultiert, bis ich meinen besten Freund, James, kennengelernt habe. Er hat mich wieder auf die wirklich wichtigen Dinge des Lebens aufmerksam gemacht. Sind wir ehrlich, James ist auch keine Unschuld vom Lande. One-Night-Stands, Affären und gelegentliche Ausrutscher, in die Betten verheirateter Frauen, sind bei ihm die Regel. Er hat das Herz am rechten Fleck und mich vom Klauen und dem ständigen konsumieren von Alkohol abgehalten. James ist 1,80 m groß, hat ebenfalls blondes Haar und dunkle, braune Augen. Er ist eigentlich der typische „Surfer-Typ". Zum Wohl meines Seelenfriedens wandert er mit uns aus.
Steve hat nicht nur amerikanische, sondern auch wohlhabende Wurzeln. Er übernimmt nun die Geschäftsführung der berühmten Anwaltskanzlei „Petersons & Sons". James konnte natürlich gleich einen Job bei ihm ergattern. Zwar ist es momentan mehr eine bezahlte Praktikantenstelle, aber zumindest hat er schon einmal den Fuß in der Türe. Meine Mum, Sofie Peterson, kommt als Eyecatcher mit. Ihr habe ich auch meine guten Gene zu verdanken. Einzig unser Kleidungsstil scheint uns zu unterscheiden, denn sie umhüllt ihren Körper nur mit den edelsten Stoffen und wirkt dadurch immer wie die klassische Schönheit. Das passt aber auch zum hochgewachsenen, braunhaarigen Steve in seinen Maßanzügen.
Im selben Gebäude befindet sich auch die Werbeagentur, bei der ich meinen Traumjob ergattern konnte. Gut, es handelt sich da eher um die Assistentenstelle, für denjenigen, der meinen Traumjob ausführt. Jedoch habe ich, ebenso wie James, schon einmal einen Fuß in der Tür. Und jetzt bin ich hier. Stehe, mit meinen Nude Stilettos, mitten in New York City und bestaune die riesigen Wolkenkratzer um mich herum. Ich wirke sicher wie eine in diesen kitschigen Filmen, die sich um die eigene Achse drehend die Stadt ansehen. Doch so überwältigend wie es hier ist, scheint alles, um mich herum, egal. Als ich mich nun wieder auf meine Umgebung konzentriere, fällt mir am Straßenrand ein schwarzer Audi A8, mit getönten Scheiben auf, aus dessen Fond gerade einer der heißesten Typen aussteigt. Kurze braune Haare im „out of bed"-Look, eine hohe Statur mit breiten Schultern. Der maßgeschneiderte, dunkelblaue Anzug lässt die Y-Figur noch stärker hervortreten. Er trägt keine Krawatte und hat die obersten Knöpfe geöffnet, sodass man seine glatte, gebräunte Brust erkennen kann. Mein Blick ist wie magnetisiert von ihm und innerlich lasse ich die Kinnlade herunterfallen und offen stehen. Eleganten Schrittes geht er auf das Gebäude meiner neuen Arbeitsstelle zu. Kurz bevor er an mir vorbei ist, habe ich schon mein Handy gezückt. Unter dem Vorwand eine Nachricht zu schicken, schieße ich ein Foto des Typen. Gott sei Dank war der Ton ausgeschalten, sodass das verräterische Klicken ausbleibt. Das Foto leite ich gleich James weiter, mit einem sabbernden Smiley und dem Untertitel „Hätte ich gerne zum Frühstück".
„Mr. Black", ruft aus dem Hintergrund eine Männerstimme und reißt mich aus meinen Träumereien. Die Sahneschnitte eines Mannes bleibt ebenfalls stehen und wendet sich nun wieder seinem Auto zu. Dort steigt der Chauffeur aus und rennt auf ihm entgegen.
„Mr. Black, Sie haben ihr Telefon im Auto vergessen, Sir". Er überreicht es ihm, wobei Mr. Sahneschnitte eine Augenbraue hochzieht und sich zum Weitergehen abwendet.
„Danke Scott. Geben Sie mir 15 Minuten, dann sollten wir weiter."
„Aber natürlich, Sir. Ich werde warten."
Als ich hinter Mr. Black das Gebäude betrete, kann ich seinen Geruch wahrnehmen. Er riecht nach Seife und etwas, dass ich nicht benennen kann. An den Fahrstühlen stehe ich neben ihm und kann seine bloße Anwesenheit spüren. Dieser Mann strahlt so viel Macht und Sexappeal aus, und die Muskeln in meinem Unterleib ziehen sich auf das Köstlichste zusammen. Ich stelle mir vor, wie er mir ganz langsam den Reißverschluss meines Kleides öffnet und mir gleichzeitig Küsse auf den Nacken drückt. Seine Lippen wandern weiter, bis zu dem süßen Punkt, unterhalb meines Ohres. Um meine Fantasie zu stoppen, schließe ich die Augen und atme einmal kräftig durch. Das kurze "Ping" des Aufzuges, holt mich zurück ins Hier und Jetzt und ich möchte gerade einsteigen, als ich jedoch bemerke, wie neben mir Mr. Black einen verhangenen Blick auf mich gerichtet hat. Unsere Blicke treffen sich. Seine bernsteinfarbenen Augen leuchten und das Kribbeln zwischen meinen Beinen wird intensiver. Ich könnte mir den Hals umdrehen, als ein kleines Seufzen meinen Mund entweicht und sich auf seinem Gesicht ein wissendes Lächeln legt.
Reiß dich am Riemen, Marie. Komm wieder in der Realität an.
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