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Mounteverde Cloud Forest ||Atelopus Varius ||

Ich laufe durch den Dschungel. Unter mir kann ich den Waldboden spüren und hinter und vor mir die Präsenz der anderen aus meinem Camp. Mein Blick ist starr auf den Boden gerichtet, um nichts zu übersehen. Wieder und wieder scanne ich den Boden vor mir, bis ich einen kleinen, gelb-braun gefärbten Frosch sehe. Ich knie mich hin, nehme ihn in meine Hand, stehe auf und setze ihn vorsichtig an den Wegrand. Ich sehe ihm nach, wie er in die grünen, dichten Pflanzen hüpft.

"Er wurde zwar nicht plattgetrampelt, aber der Chytridpilz kann ihn immer noch dahin raffen, wie er es schon mit tausenden meiner Artgenossen gemacht hat."

Ich drehe mich wieder zum Weg und sehe, dass meine Gruppe nicht mehr in Sichtweite ist. Schnell laufe ich los, bin nach hundert Metern schon aus der Puste, zwinge mich aber dazu, weiterzulaufen. Als ich schließlich prustend und schnaufend hinten an die Gruppe anschließen kann, dreht sich José, ein Ozelot, spöttisch zu mir um.

"Ich glaube ja, dass Fette Frösche lieber rollen, statt rennen sollten."
"Für was anderes sind sie schließlich nicht zu gebrauchen!"

Stumm schaue ich auf den Boden und versuche, mit aller Kraft gegen die Tränen anzukämpfen.

"Oh, musst du jetzt weinen?" höhnt Leandro, der beste Freund von José, der anscheinend bemerkt hat, dass ich mit den Tränen kämpfe.

Die beiden machen mir das Leben schwer, seit das Camp begonnen hat, und ich traue mich einfach nicht, mich zu wehren. Ich drücke mich ohne ein Wort zu sagen an ihnen vorbei, um zurück zu meinem Platz in der Mitte zu kommen. Als ich fast an ihnen vorbei bin, werde ich von hinten gestoßen und stolpere. Gerade noch so kann ich mich abfangen und laufe schnell zu meinem Platz in der Gruppe, das hämische Lachen von José und Leandro in meinen Ohren nachklingend.

Nachdem ich mich wieder an meinen Platz eingereiht habe, blicke ich wieder auf den Boden, um meine Artgenossen vor dem Tod zu bewahren, den mein Bruder Tad erlitten hat. Ich merke sofort,das es ein Fehler war an ihn zu denken denn die Trauer überschwemmt mein Gehirn und lässt mich nicht mehr klar denken. Salzige Tränen rollen meine Wangen herunter,brennen wie Säure und hinterlassen Spuren, die wie unsichtbare Narben auf meiner Haut lasten. Ich beiße auf meine Lippe und habe nach kurzer Zeit Blutgeschmack im Mund. Anscheinend habe ich sie blutig gebissen.

"Ich vermisse dich bei jedem Atemzug den ich mache,bei jeder Tränen die ich wegen deinem Tod vergossen habe,bei jedem Wimpernschlag!"
"Ich vermisse dich so sehr Tad!"

Ich werde aus meiner tiefen Trauer gerissen, als von vorne die Stimme von Dr. Mikal Norrison, unserem Campleiter, uns zusammenruft. Wir sammeln uns in einem Kreis, stehend oder auf dem Boden sitzend. Wir wissen, was jetzt kommt. Eine Person wird ihre Tiergestalt vorstellen. Ich hoffe, dass ich nicht heute dran komme und mit roten Augen und laufender Nase meine Tiergestalt vorstellen muss, für die sich sowieso niemand interessiert.

Patricia, unsere Betreuerin, greift in den Losbeutel, zieht einen Zettel heraus und liest ihn vor: "Rana, du bist dran."

Ich erstarre erst, wische mir dann aber hektisch die Tränen aus den Augen, ziehe meine Nase hoch und stehe mit wackeligen Knien auf, um nach vorne zu laufen.

"Meine Tierart ist der Atelopus varius, auch bekannt als Costa Rican variable harlequin toad frog," fange ich an zu reden. "Meine Tierart ist eine stark gefährdete Art innerhalb der Gattung Atelopus. Meine Art war einst in Costa Rica und Panama weit verbreitet, wurde aber in vielen Gebieten extrem selten. Nur an wenigen Stellen dieser Erde kommen noch Atelopuse dieser Art vor. Wir befinden uns gerade in einer dieser Stellen, nämlich im Monteverde Cloud Forest."

Ich muss erstmal tief durchatmen, da ich das alles ohne zu atmen heruntergerattert habe. "Der Grund, warum meine Art vom Aussterben bedroht ist, liegt am Chytridpilz," rede ich weiter. "Diese Pilzinfektion ist eine der Hauptursachen für das massive Artensterben unter Amphibien weltweit, und der Atelopus varius ist besonders anfällig für diesen Krankheitserreger."

Nachdem ich meine letzten Worte hervorgebracht habe, fliehe ich beinahe zurück zu meinem Platz, das Gefühl der Erleichterung gemischt mit der Angst vor den spöttischen Reaktionen wegen meiner schwachen,mickrigen und uncoolen Tiergestalt . Kaum setze ich mich, erhebt sich José mit einem selbstgefälligen Grinsen im Gesicht - er weiß das alle gebannt an seinen Lippen hängen werden wen er ewas über seine Ozelot Gestalt erzählen wird.

Der Vortrag von José ist wie erwartet tausendmal cooler ,weil es um Ozeloten und nicht um mickrige Frösche geht. Nach dem José's Vortrag geendet hat treten wir den Rückweg ins Camp an, und die angespannte Stimmung löst sich allmählich in der abendlichen Ruhe auf. Doch während die anderen sich zerstreuen, um ihre freie Zeit zu genießen, zieht es mich instinktiv wieder in den Wald - zu den Fröschen, die meine Gesellschaft und das unverseuchte Wasser brauchen.
Ich gehe in die Küche, fülle Wasser in eine Schüssel und gehe damit in den Wald.

Kaum bin ich im Dickicht verschwunden endspanne ich mich,sauge die schwüle Luft ein und streiche mit meiner freien Hand durch das Hüft hohe Gras.

Auf einer Lichtung bleibe ich stehen und setzte mich auf einen alten,mit Moos und flechten bewachsenen Baumstamm.
Die Schüssel stelle ich vor mich auf den Boden und warte.
Lange muss ich nicht warten denn nach kurzer Zeit kommen die ersten Frösche angehüpft und trinken gierig das Wasser. Ich bin froh, dass sie das sie saubere Wasser zum trinken haben und so nicht das vom Chytridpilz verseuchte trinken müssen.

Lange sitze ich einfach nur da und beobachte, wie die Tiere trinken und herumhüpfen bis ich die Hand ausstrecke und einen Frosch auf sie hüpfen lasse.

"Na, kleiner," flüstere ich, "wie geht es dir heute so?"

Verwirrt sieht der Frosch mich mit großen Augen an.

"Natürlich versteht er dich nicht, wenn du in Menschen Sprache sprichst," tadel ich mich wegen meiner eigenen Dummheit. Leise quäke ich das, was ich sagen wollte, in Tiersprache. Verzückt höre ich die Antwort vom Frosch, dem es ein Glück gut geht.

Ich rede mit ihm, bemerke nicht, wie es anfängt zu dämmern, und sehe nicht, dass die Schüssel mit dem Wasser schon längst leer ist. Erst als das Nebelhorn, das die Mahlzeiten ankündigt, ertönt, nehme ich wieder etwas anderes wahr als den Frosch und sehe durch die herein brechende Dunkelheit wie spät es schon ist.Ich verabschiede mich schnell und laufe zurück zum Camp.
Zum Abendessen gibt es Nudeln mit Bolognese Soße, meine Lieblingsspeise.

Das Abendessen vergeht wortlos.
Niemand würde aus freiem Stücke mit mir Reden, weil alle angst haben das sie dadurch auch von José und Leandro fertiggemacht werden und ich bin sowieso zu beschäftigt mit meinen Gedanken die immer wieder um die Frösche,meine Artgenossen kreisen.

Als ich mich schließlich für die Nacht fertig mache, fällt mir plötzlich die Schüssel ein, die ich im Wald vergessen habe.
Ich schlüpfe in meine Schuhe, ziehe mir meine Jacke über und renne los zurück in den Wald. Es ist düster und dämmrig, aber ich habe mir den Weg glücklicherweise gemerkt, sonst wäre ich aufgeschmissen gewesen.

Ich bin gerade bei der Schüssel angekommen und will sie aufheben, als sich von hinten eine Hand auf meinen Mund legt und eine andere mich eisern festhält. Ich will laut schreien, aber die Hand dämpft den Ton fast vollständig ab.

"Wer ist das, wer zum Teufel ist das?" schießt es mir durch den Kopf. Die Antwort bekomme ich eine Sekunde später, als José in mein Blickfeld tritt.

"Das hinter mir muss Leandro sein!"

"Wir haben eine ganz tolle Show für dich geplant, Frosch schleim ."sagt José mit Vorfreude in der Stimme.

Ich habe Angst wegen seinen Worten und bekomme noch mehr als er ein Glas mit einem Frosch genauer gesagt einem Atelopus varius hervor holt.

Panisch versuche ich, zu schreien, doch die Hand, die meinen Mund hält, erstickt jeglichen Laut. Ich versuche verzweifelt, mich zu wehren, doch mein Körper ist wie gelähmt. Vor meinen Augen öffnet José langsam das Glas, das einen meiner Artgenossen enthält. Mit kaltem, grausamem Lächeln beugt er sich über den Frosch und setzt ihn auf den Boden. Mein Herz rast, als ich sehe, wie er seinen Fuß hebt und mit einem erbarmungslosen Knirschen auf den unschuldigen Körper tritt. Der Schmerz ist fast körperlich, selbst wenn ich ihn nicht direkt fühle. In diesem Moment bricht etwas in mir - ein schmerzhafter Schrei, den niemand hört.

Denn ich sehe in dem Frosch meinen älteren Bruder Tad welcher vor zwei Jahren den selben schrecklichen Tot gestorben ist.
Zermatscht,zertreten worden ist er weil sich niemand um kleine Tiere sorgt.
Schließlich sind wir unwichtig und werden übersehen.

"So, die Show ist vorbei!"
"Ich hoffe sie hat dir gefallen!" nehme ich Josés stimme am Rande meines Bewusstseins war.
Als meine Sicht wieder klar ist sehe ich gerade noch so wie José sich spöttisch in meine Richtung verbeugt umd dann verschwindet.

Die Hand, die mich festhält, löst sich und ich sehe wie Leandro José folgt bin aber zu erschüttert, um mich zu bewegen und sie zur Rechenschaft zu ziehen. Kraftlos sinke ich auf den Boden, meine Augen brennen von heißen Tränen, meine Kehle ist zugeschnürt, und ich kämpfe nach Luft, während der Schmerz sich in meiner Brust anstaut und ich das Gefühl habe das ein Messer immer weiter in mein Herz einschneided.

Plötzlich durchfährt mich neben dem Schmerz ein intensives Kribbeln und es fühlt sich so an als würde sich mein ganzer Körper verdrehen und neu formen.Ich fühle, wie meine Gliedmaßen sich verkürzen und meine Haut feucht und glatt wird.
Bevor ich es begreifen kann, hocke ich zitternd auf dem Boden - klein, verletzlich, und in der Gestalt eines Frosches

Im ersten Moment nach meiner Verwandlung nehme ich nichts als Angst und Schmerz wahr. Doch anstatt in Panik zu verfallen, lenkt mein Instinkt meine Schritte - oder vielmehr meine Sprünge - weg von diesem Ort des Grauens. Ich springe, immer weiter, ohne ein Ziel vor Augen nur mit dem Wunsch soweit weg wie möglich von diesem Ort zu sein.

Es dauert nicht lange, bis ich in die Nähe eins Weges komme und die Stimmen von Menschen zu mir schallen und ich die Strahlen von Taschenlampen über den Waldboden huschen sehe. Eine Nachtwanderung vermute ich.
Ich hüpfe zögernd in ihre Richtung und halte am Wegesrand inne. Der Instinkt sagt mir, dass ich vorsichtig sein muss. Doch als ich einen anderen Atelopus varius auf dem Pfad entdecke welcher auf gefahr läuft zerquetscht zu werden, habe ich keine andere Wahl.
Ohne nachzudenken, stoße ich ihn mit einem kräftigen Sprung aus der Gefahrenzone.

Für einen winzigen Moment erfüllt mich Erleichterung - er ist gerettet. Doch in diesem Augenblick taucht ein massiver Schatten über mir auf. Der Schuh trifft mich, bevor ich überhaupt reagieren kann. Ein stechender Schmerz durchzuckt meinen Körper, gefolgt von einer lähmenden Stille. Die Welt um mich herum verschwimmt, und ich fühle, wie meine Glieder taub werden.

Alles wird leicht, als ob ich in die Luft gehoben würde, fortgetragen von einer unsichtbaren Kraft - bis schließlich nichts mehr bleibt.

Das Einzige, was von Rana, der Atelopus Varius-Wandlerin, übrig ist, ist eine einsame blau geblümte Schüssel im Wald, Blut an der Schuhsohle eines Wanderschuhs und Erinnerungen an ein Mädchen von dem niemand wusste das es eine Heldin war.

Bitte schön LadyLorrabella.
Meine Story für deinen Woodwalkers Schreibwerbewerb. ; )

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