Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

⏳X - Levia⏳

Ihr Bewusstsein dämmerte irgendwo im Hintergrund des aufgewühlten Meeres aus Emotionen vor sich hin. Da war Aidans Hand, die sich um ihre gewunden hatte, und da war Glas, und Glas, so viel Glas...
"Somnus müsste inzwischen wieder zurück sein." Aidan lächelte sie an, das Gesicht so voller Offenheit und Glück, dass sie nicht umhin konnte, ihre Augen in seinen versinken zu lassen.

In ihr tobten Stürme und ruhten Ozeane. Die Szene im Loftcafé hatte sie vollkommen aufgewühlt, die Orientierung entglitt ihr wie glatt geschuppte Haut. Realität verschwamm mit ihrer zweiten Ebene, kollidierte bei Kontakt mit sich selbst zu einem funkensprühenden Spektrum aus den intensivsten aller Eindrücke... die funkelnden Sterne, die sich wie ein Netz aus Lichtern über die dunkle Stadt gelegt hatten, brannten sich parallel zu ihren diversen Perspektiven in Levias Netzhaut. Gerüche wanden sich durch ihre Nase, ohne dass sie zuvor überhaupt existiert hätten. In ihren Ohren pochten Schrittfolgen, legten sich wie von selbst über ihren Herzschlag und das dumpfe Vibrieren eines weiteren, hinter dem sie Aidan vermutete. Gedanken schossen als reflektierende Funken durch ihren Kopf, woben glitzernde Straßengeflechte, explodierten als... Farben... Farben...
Farben...
Farben aus Glas.

"Somnus wird vielleicht nicht sofort besonders gut aufnehmen, was wir ihm zu sagen haben", versetzte Aidan mit sanftem, beinahe schon beschwörenden Tonfall. "Aber es spielt keine Rolle, was er sagt. Du gehörst jetzt zu mir."
Levia blieb nicht mehr als ein beinahe unsichtbares Heben und Senken ihres Kinns, weniger als ein winziges Nicken.
"Wahrscheinlich ist er bereits zurückgekehrt... Somnus ist kein besonders großer Freund von Veranstaltungen wie der SciGala. Sobald die Förmlichkeiten abgearbeitet worden sind, überlässt er die Feierlichkeiten für gewöhnlich den anderen Gästen. Wahrscheinlich ist er in seinem Büro."
Erneut die unnachahmliche, aussageschwache Bewegung mit dem Kopf. Levia zitterte ungelenk.

Der breite Flur, den sie aus dem Lift heraus betraten, löste ein vages Wiedererkennen in ihr aus. Die Hologrammspiegelungen in Decke und Boden reflektierten sich in der samtigen Schwärze der verglasten Wände... sie legten einen Weg hin zu wuchtigen, quadratischen Türflügeln, die das Logo von Morpheus trugen.
Der Pressesaal...
Aidan berührte das Portal nicht, doch es schwang geräuschlos vor ihnen auf und gab den Weg frei in den riesigen Saal.

Die Prägung im Zentrum des Saals glomm leicht vor sich hin, ansonsten füllte Dunkelheit mit nebulösen Schwaden den Raum. Anders als bei ihrem letzten Besuch... zumindest glaubte Levia, sich nicht daran erinnern zu können, aber vielleicht war die Verwirrung in ihrem Kopf noch zu konfus- war die zur Linken gelegenen Wand eine einzige Glasfläche, was in Kombination mit den nur schemenhaft angedeuteten Wänden eine vage Simulation einer Unendlichkeit auslöste.

"Aidan, bist du das?" Die Stimme schlängelte sich aus dem Nichts hervor wie eine gebrechliche Gestalt. Etwas in ihr war zerbrochen, war gebeugt, war alt.
"Ja, ich bin es. Und ich habe dir etwas zu sagen."
"Etwas zu sagen?" Urplötzlich trat ein härterer, beinahe schon stählerner Klang in die Worte. Ein bedrohlicher Unterton schimmerte durch die Schallwellen.
"Was hast- oh, guten Abend, Miss Pernal." Die Kontrast des erneuten Persönlichkeitswandels nahm Levia für einen Moment die Luft. Freundlichkeit aus Drohung, Höflichkeit aus Wut.
Auch die Richtung, aus der die Stimme klang, wurde mit einem Mal eindeutiger- irgendwo in der Richtung des dunklen Podiums.

Levia konnte noch immer keinen klaren Gedanken fassen. Die Taubheit, die untrennbar mit ihrer Wahrnehmung verwoben war, löste ein verschwommenes Hochgefühl in ihr aus.
"Vielleicht ist das nicht der richtige Ort für solche Gespräche. Aidan- mein Büro." Ein Schatten löste sich aus der Dunkelheit... ein hagerer Mann mit auf dem Rücken verschränkten Händen trat ihnen entgegen.
Unter anderen Umständen hätte sein Anblick vermutlich eine leichte Welle von Angst durch Levias Körper gesandt, doch so verantwortete er nur eine träge Ratlosigkeit.
Aidan legte ihr die Hände auf die Schultern und drehte sie sanft zurück in Richtung der Tür. "Ja, Somnus."

Die Zeit, die verging, bis sie wieder in dem Aufzug nach unten schossen, verging zugleich langsam und unglaublich schnell. Jegliches Gefühl für Größen driftete in ihren Kopf und unbeschwert wieder hinaus. Aidans grüne Augen fesselten ihre Lider, verboten ihnen, sich zu schließen.
Und sie zerrten sie mit sich, überallhin, nach Nirgendwo-
Sanfte Hände in ihrem Rücken wiesen ihr den Weg aus dem Aufzug in die eindrucksvolle Eingangshalle, die nach wie vor von dem körperlosen Licht erhellt wurde. Die riesige Schlafmohnkapsel schien sich herabzusenken, sie blähte ihre Blüten auf, öffnete die Kapsel wie einen gierigen Schlund. Die Illusion blätterte von der Wirklichkeit ab wie eine dünne Schmutzschicht, der Raum glitt an ihr vorbei. Sie hielten auf eine Treppe neben der Tür zu, die in eine fensterlose, kleine Kammer mündete.

Der Boden wurde von einem lilafarbenen Quadrat gebildet... es hatte Form und Gestalt einer Bubble- Station, wie sie mit oberflächlicher Überraschung erkannte.
"Einen Schritt zurück bitte." Aidan legte ihr sacht eine Hand auf den Bauch und schob sie ein wenig zurück, bevor er sich am einem Touchpad zu schaffen machte. Ein leides Klicken ertönte, gefolgt von einem tiefen Summen.
Träge Neugierde schob sich durch den tauben Schleier, als sich mit einem Mal der leicht herabgesetzte Grund des Raumes noch weiter absenkte und sich in perfekte Viertel teilte, die rotierend mit den Wänden verschmolzen. Einen Moment lang klaffte ein schwarzblauer Schacht vor ihren Füßen, undurchdringbar, unendlich tief-

Ein Surren setzte sich in Levias Ohren fest, ein Surren direkt aus dem bodenlosen Loch vor ihr, das stetig an Lautstärke zunahm. Ihr benebelter Verstand erkannte nur langsam, dass da etwas aus dem Abgrund hervorschoss...
Eine perfekte Kugel, in Perlmutt schimmernd, vielleicht drei Meter im Durchmesser, blieb direkt vor ihr in der Luft hängen. Eine Bubble. In einem Gebäude.
"Alles einsteigen, bitte", wies Aidan sie an. Aus einer Seite des Kugels schob sich eine schmale Rampe.
Zwei Schritte über das undefinierte Nichts des Schachts, und Levia befand sich inmitten einer kleinen Gruppierung aus weißen Sesseln. Aidan schob sie auf einen der Plätze ganz vorne vor der Scheibe und ließ sie neben sie fallen.
Und dann gewann die Bubble ihre Schwerkraft zurück.
Sie stürzten.

Der Widerstand ließ Levia unkontrolliert nach Luft schnappen. Sie krallte die Finger in die ledernen Polster und mühte sich damit ab, ihren Atem unter Kontrolle zu bekommen.
Aidan beugte sich über sie hinweg und schloss den Gurt scheinbar mühelos um ihren Schoß. "Entspann dich. Alles wird gut, glaub mir."
Die beschränkte Leistungskraft ihres Kopfes ließ ein schwaches Nicken zu, und tatsächlich verflog der Schock schneller als gedacht. Ihr Herz kehrte zu seinem gewohnten Rhythmus zurück.
Plötzlich presste sie eine andere Art von Kraft in ihren Sitz- die Kugel flog vorwärts, Schächte rauschten an ihnen vorbei, jeder einzelne kugelrund und leer. Richtungswechsel, Abzweigungen, Beschleunigungen- bestimmt zwei Minuten lang navigierte die Bubble unbeirrt durch das Tunnellabyrinth, bis zuguterletzt ein kaltes, bläuliches Leuchten durch die Röhre drang.
Und dann schwebte die Bubble hinaus in eine gewaltige Weite.

Es war eine Halle. Eine riesengroße Lagerhalle, über und über vollgestellt mit stählernen Regalen. Die symmetrischen Wege dazwischen zogen sich als geordnetes Muster kilometerlang durch die Stellagen. In etwa fünf Metern Höhe über den obersten Etagen suchte sich die Bubble ihren Weg, während weit unter ihnen von Scurios bediente Frachtroboter makellose, glänzend weiße Würfel auf die Regale hoben.

Fassungslos starrte Levia auf die Welt unter ihr, die sich nur Meter unter der Oberfläche erstreckte wie eine zweite Ebene der Wirklichkeit. Reihe um Reihe schimmerten die hellen Kisten.
"Wir gehen jetzt runter- nur, dass du vorbereitet bist", riss Aidan sie aus der grenzenlosen Faszination. In sanften Drehungen sank die Bubble zum Boden herab und setzte die beiden zwischen einem Roboter und einer Stahltür ab. Levia kletterte unbeholfen aus dem Gefährt, dicht gefolgt von Aidan.
Die Tür schwang einen Spaltbreit auf. Aus dem schwach beleuchteten, dämmrigen Raum dahinter schien eine unbestimmte Welle von Kälte zu fließen, die Levia frösteln ließ.
Die plötzliche, heftige Abneigung gegen diese zugleich unheimliche und atemberaubende Welt hier unten blockierte ihre Schritte.

"Levia, pass-"
Aidan hechtete auf sie zu, doch da war sie bereits mit der Schulter gegen den Frachtroboter gestoßen.
Entsetzt fuhr sie herum, doch ihr träger Körper vermochte nicht schnell genug zu reagieren.
Der schneeweiße Würfel rutschte aus der Klemme, zuerst wie in Zeitlupe, doch er nahm Geschwindigkeit an, wie er sich dem Boden näherte.
Aidans hoffnungsloses Seufzen dröhnte in ihren Ohren, als die erste Ecke am Grund aufschlug.

Hologrammdaten flackerten über die weißen Seiten. Auf einigen waren Bilder zu erkennen.
Ungeachtet der unnatürlichen Atmosphäre ging Levia daneben in die Knie und reckte die Hände nach dem seltsamen Ding. Einer der Schriftzüge nahm ein helleres Leuchten an.

HANNAH CURDY (Ehefrau von Rupert Curdy)
STATUS interessant
CODE 44g5kllo8-

Mehr konnten ihre hungrigen Augen nicht aufnehmen, bevor Aidan über ihre Schulter nach dem Ding griff, es an sich drücken wollte-
Doch da brach der Würfel auf.
Eine gläserne Phiole rollte über den Boden, bis an den Rand gefüllt mit dickflüssiger, tiefroter Flüssigkeit. Drei winzige Elektroden hafteten an dem Glas und rissen eine kastenförmige, kompakte Apparatur aus dem Behälter. Die Hologramme flackerten kurz auf und erloschen dann, als wäre ihr Licht an das Röhrchen gebunden gewesen.

Levias Augen weiteten sich, ihre Pupillen wuchsen rasant an.
Ihr Kopf war wie leer gefegt.
Das einzige, was noch klar erkenntlich blieb, war das Fläschchen am Boden, dessen Inhalt bei näherer Betrachtung zu pulsieren schien.
Das Rot.
Rot.
Rot.
Rot.
Rot.
Rot.
Rot.
Rot.
Rot.
Rot.
Rot-
Ihr Atem bäumte sich einen Moment lang auf, bevor sie sich zurück auf ihre zittrigen Knie kämpfen konnte.
Und plötzlich sah sie die gewaltige Halle, bis zum Anstoß voll mit- mit-
Sie kroch in Richtung der Bubble, erst langsam, dann panischer. Aidans Rufe verblassten hinter all dem ertränkenden Rot, das von allen Seiten auf sie einzustürmen schien.

"Levia! Komm doch- Levia!"
Ein zweites Paar Füße näherte sich von hinten, doch sie rappelte sich angsterfüllt hoch und zuckte hektisch umher. Aidan trat rasch zwischen sie und die Bubble und hob beschwichtigend die Hände. "Hör mir zu, ich kann das-"
Sie wirbelte auf dem Absatz herum und sah sich von Angesicht zu Angesicht Somnus DeClaire gegenüber. "Miss Pernal", begann er und reichte ihr die Hand, "Aidan wird-"
Mit einem Aufschrei riss sie sich los und jagte kopflos in das Labyrinth. Regale zogen an ihr vorbei, Regale und die ewig weißen, unschuldigen Würfel, die solche Unmengen an Rot in sich bargen-
"Levia!" Aidans Stimme, weit entfernt, und ihr Herz zog bei diesem vertrauten Klang, doch sie konnte nicht umkehren, konnte es nicht- denn sie waren Monster, Monster...
Sie bog in einen Seitenweg ein, hechtete ihn hinunter und wandte sich erneut nach rechts. War... war die Bubble nicht in einer Ecke gewesen? Wenn sie der einzige Weg aus dieser Lagerhalle war, von dem sie wusste, wie sie ihn zu benutzen hatte-

Füße trommelten auf dem Boden, hinter, neben ihr. Eine weitere Kreuzung. Sie nahm die linke Abzweigung, hetzte parallel zu der grauen Wand an einem Regal entlang, nur achtzig, höchstens neunzig Meter von der Stahltür und somit der Bubble entfernt.
"Levia!"
Das war nicht Aidan, und die Stimme kam von irgendwo rechts, entfernte sich... "Levia? Warte, ich-"
Sie warf einen panischen Blick über ihre Schulter. Aidan stand am Eingang der Gasse, das Gesicht gerötet, das Jackett verrutscht.
Das war ihre Chance, sie- schmeckte die Rettung in der Luft-
Erneut nach links, und dann lief sie, rannte, flog- flog-

"Levia!"
Nein, sie würde sich retten, würde es schaffen- würde-
Und dort war die Bubble, endlich-
Sie stolperte mehr durch die Öffnung, als dass sie hindurchstieg, die Augen zusammengekniffen, um die rote Phiole nicht noch einmal ansehen zu müssen. Das Touchpad vor ihr erwachte zum Leben, gerade als Somnus und Aidan wieder in Sichtweite waren.
"Komm schon- komm schon!", kreischte sie und tippte panisch auf die Symbole. Die Türöffnung schloss sich quälend langsam.
Und dann- endlich- hob sich die Bubble träge vom Boden und schwebte in die Höhe.

Somnus schrie so laut, dass sie es bis nach oben wahrnehmen konnte. Ihre Sinne waren geschärft von all dem Adrenalin.
"Aidan, wie KONNTEST du nur! Hämatophobie! Denkst du auch manchmal nach?"
"Oh, verdammt... ich habe es mir noch gedacht..."
"So etwas müsstest du sehen, sobald du einen Mensch erblickst. Angst vor Blut ist so offensichtlich."
"Ich... ich weiß."
"Aber jetzt müssen wir sie zurückholen, und dann bist du an der Reihe. Wie viele Scurios können wir entbehren?"
"In diesem Moment? Nicht mehr als drei, allerhöchstens vier, wenn wir die Verarbeitung zurückfahren."
"Dann schick zwei die Treppe rauf. Einer kommt mit mir, und den dritten leitest du zum Stromkanal."
"Gib mir eine Minute, Somnus."
"Gut."

Levia kniff verängstigt die Augen zusammen. Stromkanal. Das klang nicht gut... die Fortbewegungsmittel wurden schließlich auch von irgendwo gesteuert.
Ihre Hände flogen über das Touchpad, bis die Bubble wieder in das Schachtsystem eingeschleust war und sich ihrer Kontrolle entzog. Ihr blieb nicht mehr, als die Hände vor die Augen zu schlagen und zu beten.... beten zu ihrem Kopf, damit er wieder klarer wurde, endlich wieder klar... und zu denken aufhörte...
Du bist eine Maschine. Du bist eine Maschine, du fühlst nichts, nichts, nichts.

Die Beschleunigung ließ sie wanken- die Bubble schoss endlich senkrecht nach oben, schneller, immer schneller, schneller-
Über ihr schimmerte ein münzgroßer Kreis aus Licht, der sich rasch aufblähte.
Bitte... nur noch Meter... bitte.
Und dann erlosch mit einem Mal das beständige Sirren der Wände um sie herum. In der Kabine wurde es finster. Ein Schrei gellte... ihr eigener?
Dann schoss die Kugel, reitend auf der letzten Energiewelle der Beschleunigung, aus dem Schacht und rollte ungebremst von jeglichen Magnetfeldern direkt bis in das gewaltige Atrium.
Die Frontscheibe der Bubble zerbarst mit einem zittrigen Seufzer in Myriaden aus winzigsten Glaspartikeln.

Aus der toten Hülle des Transporters kroch eine wankende Gestalt, kämpfte sich auf ihre Beine und stolperte hinaus in die ersterbende Nacht- gepeinigt von bodenloser Verwirrung, getrieben von Bildern, die ihren finstersten Albträumen entstiegen zu sein schienen.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro