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27. Letzte Vorbereitungen

Zugegebenermaßen, bis zum Weihnachtsball wurde Lilians Lage nicht besser. Sie verbrachte Tag und Nacht damit, irgendwie in Erfahrung zu bringen, wie sie mithilfe des leeren Buchs und des Runensteins an Informationen gelangen konnte. Melissa sah ab und an vorbei, half ihr bei Nachforschungen und verschwand dann wieder, um in den Artikeln, die sie schrieb, über Rita Kimmkorn zu wettern - Mels selbsternannte Erzfeindin, die in erster Linie so furchtbar war, weil sie eine Klatschreporterin war, und Melissa Macmillan prinzipiell etwas gegen Klatschreporter hatte.

Lilian verließ die Bibliothek meistens nur für den Unterricht, zum Schlafen, Essen und um Weihnachtsgeschenke für ein paar ihr nahestehende Personen zu kaufen. Ansonsten verschanzte sie sich hinter ihren Stapeln von Büchern, in der Hoffnung, irgendeinen Hinweis zu finden, bevor sie von der siedenden Dunkelheit in ihren Gedanken übermannt wurde.

Vielleicht hätte sie gar nicht bemerkt, dass Heiligabend war, hätte Melissa sie nicht früh morgens darauf hingewiesen.

"Steh auf, Schlafmütze! Wir haben noch genau zehn Stunden, bis der Ball anfängt, also beeil dich - ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!"

Lilian räkelte sich - zehn Stunden schienen ihr utopisch lang. Lang genug, um noch eine oder zwei Stunden zu schlafen.

Grummelnd drehte sie sich auf die and die andere Seite.

Plötzlich wurde es kalt, und das Klatschen von Stoff auf Holz ertönte. Lilian wollte nach ihrer Decke greifen, ihre Hand allerdings langte ins Leere. Stattdessen ragte das unheimlich euphorische Grinsen von Melissa über ihrem Gesicht auf.

"Los schon, Lilian! Wann hattest du das letzte Mal die Chance, auf eine richtige Party zu gehen, sogar auf einen Ball!"

Ein erneutes frustriertes Murmeln. "Letzt's Jahr oder sowas", nuschelte sie.

"War ja klar, die reinblütige Miss Lestrange kriegt ihren Allerwertesten nicht hoch, weil das größte Ereignis, das Hogwarts zu bieten hat, nicht gut genug für sie ist", zischte eine andere Stimme, die Lilian doch recht gut kannte.

Mit einem ausgiebigen Gähnen richtete sie sich auf und blinzelte erneut. Melissa ragte immer noch vor ihr auf, die Hände in die Hüften gestemmt. Miranda stand etwas weiter hinten im Raum und kramte suchend in ihrer Kommode.

Ihre Aufmerksamkeit wurde in dem Moment zurückgelenkt, als sie von einem Stoffballen im Gesicht getroffen wurde.

"Leg deine Decke zusammen und zieh dich um", sagte Mel im Befehlston, "danach kümmern wir uns darum, dass dieses Vogelnest auf deinem Kopf da verschwindet." Sie deutete auf Lilians Locken, die sich vollkommen verknotet hatten und wild über ihre Schultern fielen. Einzig und allein das Feixen in ihrem Blick verriet Lilian, dass sich die junge Macmillan in Wahrheit köstlich amüsierte.

Brummend nahm sie die Decke, die auf ihre Knie zurück geplumpst war, machte ihr Bett und verschwand danach ins Bad, um sich dort umzuziehen.

Der Rest des Tages lief nicht viel besser. Melissa scheuchte sie die ganze Zeit durch die Gegend, sei es, um ihr bei den Vorbereitungen zu helfen oder einfach, damit sie etwas hatte, um sich abzulenken. Melissa wusste es vielleicht nicht, aber Lilian ahnte durchaus, dass sie all das tat, um die Aufmerksamkeit nicht auf Morgana, den Fluch oder ein anderes frustrierendes Thema zu bringen. Lilian spielte das Spiel gern mit - auch sie konnte durchaus einen Tag vertragen, an dem sie sich nicht in dir Forschungen stürzte, auch wenn sie es nicht gern zugab.

Als sie gegen fünf Uhr begann, sich für den Ball fertig zu machen, kam ihr die neu enstandene Stille unheimlich vor. Bloß das leise, kratzige Geräusch der Bürste in ihrem Haar oder das Sirren des Reißverschlusses durchbrachen die ungewohnte Ruhe. Melissa hatte angeboten, ihr die Haare zu frisieren - Lilian hatte dankend abgelehnt. Sie wusste nicht genau, warum, es war einfach eine spontane Entscheidung gewesen.

Schließlich war sie soweit und wagte einen letzten, prüfenden Blick in den Spiegel.

Es heißt in Muggelmärchen oft, dass die Prinzessen sich nach ihrer "Verwandlung" selbst nicht wiedererkennt. Lilian fand das genaue Gegenteil: Sie sah seit langer Zeit wieder aus wie sie selbst. Die schwarzen Schatten unter den graugrünen Augen hatte sie überschminkt, die wirren Locken mithilfe einiger silbener, mit grünen Steinen besetzten Haarnadeln zu einem unkomplizierten, aber eleganten Dutt hochgesteckt. Die blasse Haut hob sich stark von den vereinzelten Locken ab, die ihr Gesicht lose umrahmten.

Das Kleid, das Madam Zabini ihr hatte zukommen lassen, war schlicht und von einem dunklen, tiefen Grün, dass perfekt mit ihrer Augenfarbe harmonierte. Es war schulterfrei, stattdessen hielten Träger knapp unterhalb der Schultern das Kleid in Position. Bis zur Hüfte war es mit feinen, schlangenartigen Ornamenten bestickt, darunter viel der leichte Stoff seidig und in langen Bahnen.

Sie hatte ihr ebenfalls Schmuck mitgeschickt - Unmengen davon, um genau zu sein, gemeinsam mit einer sprechenden Anweisung, sie solle alles tragen. Doch als Lilian den Schmuck anlegte und sich damit im Spiegel betrachtete, kam sie sich vor wie ein Weihnachtsbaum - hübsch und ponpös geschmückt, aber sonst nichts.

Also entschied sie sich schließlich dafür, alles wieder abzulegen. Allein ihre Haarnadeln sahen teuer genug aus, aber die hielten wenigstens ihre Haare an Ort und Stelle.
Alles, was sie von dem Schmuck anbehielt, war eine silberne Kette mit einem einzelnen, fingerkuppengroßen, schwarzen Edelstein als Anhänger. Ein filigraner, ebenso silberner Drache schmiegte sich an den Stein und kringelte sich um etwa Dreiviertel davon.

Lilian erwischte sich bei der Überlegung, was Mel wohl über ihren Aufzug denken würde. Augenblicklich hatte sie das Bedürfnis, sich erneut umzuziehen und vielleicht doch etwas komplett anderes zu tragen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr allerdings, dass dafür keine Zeit war, ganz abgesehen davon, wie albern dieser Gedanke war.

Nach einem weiteren, prüfenden Blick machte sie sich auf den Weg hinunter zur Großen Halle. Auf den Treppen begegnete ihr kaum jemand, die meisten waren bereits unten. Nur eine vereinzelte Gruppe Slytherins war noch auf der Treppe - als Lilian sie überholte, wäre sie vor Überraschung beinahe gestolpert.

Das kleine Grüppchen bestand aus Draco, Pansy Parkinson, und einer anderen Person in einem schwarzen Kleid mit eindeutig zu tief reichendem Rückenausschnitt. Lilian wäre vielleicht einfach gegangen, wäre ihr das kühle, beinahe spöttische Lachen, das in diesem Moment erklang, nicht so bekannt vorgekommen.

Elizabeth Nott.

Sie hatte ihre dunkelbraunen Haare zu einem langen, lose geflochtenen Zopf gebunden und trug keinen Schmuck - das brauchte sie auch gar nicht, denn die kalt leuchtenden, blauen Augen wirkten längst auffallig genug.

Nott hakte sich gerade lachend bei Blaise ein, als sie Lilian bemerkte. In ihrer Mimik dagegen war kein Fünkchen des Lachens auf ihren Lippen zu sehen, stattdessen Spott und Genugtuung. Lilian bemühte sich, sie nicht zu beachten und Blaise' fragendem, sorgenvollen Blick auszuweichen. 

Wenn Nott sich wirklich an ihren Bruder herangemacht hatte, um Lilian eins auszuwischen, würde sie noch früh genug dafür büßen, genauso wie sie für die unzähligen Manipulationen zur Rechenschaft gezogen werden würde. Nicht durch die Lehrer - als ob irgendjemand ihr glauben würde, wenn sie etwas von einem alten Fluch faseln würde - sondern durch Lilian selbst. Irgendwann, wenn Elizabeth Nott die Druckmittel ausgingen, würde sie sich rächen.

Langsam ging sie weiter, spürte den bohrenden Blick von Blaise und Draco in ihrem Rücken, sah förmlich vor sich, wie sie für einen kurzen Moment darüber redeten, was nur mit Lilian Lestrange geschehen war, ehe sie zurück zu einem angenehmeren Thema kamen.

Sie währenddessen ertappte sich dabei, wie sie darüber nachdachte, ob Melissa einen Partner für den Ball hatte. Die junge Macmillan wurde sicher schnell von irgendwem gefragt, schließlich war sie in jedem Haus einigermaßen beliebt und sowieso allgemein bekannt durch ihre kleine Schülerzeitung.

Lilian selbst hatte keinen Partner, und es störte sie nicht sonderlich. Sie ging in erster Linie überhaupt auf das Fest, um Mel eine Freude zu machen und zumindest ein wenig Präsenz im Namen ihrer Familie zu zeigen, und nicht, um mit irgendwem zu tanzen, den sie gerade mal seit einem halben Jahr kannte, wenn überhaupt.

Als sie den Fuß der Treppe erreichte, wurde sie von einem Getümmel aus ausgefallenen Kleidern und aufgetakelten Anzügen erwartet, das sich in und vor der Großen Halle ausgebreitet hatte. Suchend blickte sie sich nach Melissa und Miranda um, konnte sie jedoch nicht ausfindig machen - auch, wenn das anhand von Mirandas azurblau gefärbtem Schopf nicht allzu schwierig hätte sein sollen.

Umso überraschter war sie, als hinter ihr eine helle Stimme rief: "Lilian, du bist ja wirklich gekommen!"

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