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19. Hoffnung

Es war bereits Abend, als Lilian zurück in den Gemeinschaftsraum kehrte und durch die Räumlichkeiten in Richtung Badezimmer eilte. Mit einem erstickten Schrei sank sie zu Boden, in ihrem Kopf hämmerte es. Sie hörte Tausende von Stimmen murmeln, wie ein Fluss aus Hass in ihrem Kopf, der ihre eigenen Gedanken schleifte und langsam abtrug.
Scherben klirrten, ein leises Geräusch im Vergleich zu den Stimmen in ihren Kopf, die ihr zuflüsterten, wie verloren sie doch war. Sie sah auf den Boden, wo funkelnde Splitter eines Badezimmerspiegels herum lagen.

Das war ihr nun zum dritten Mal passiert. Spiegel brachen in ihrer Nähe, Fensterscheiben zerfielen zu in der Sonne glitzerndem Staub. Es lag an Morgana, an ihrer unbändigen Wut und ihrer ungezügelten Magie, das wusste Lilian. Und trotzdem war es so verdammt schwierig, den Fluch unter Kontrolle zu halten, während Morgana immer stärker wurde. Bis jetzt hatte ihre Abstammung ihr nichts gebracht außer nie vergehen wollendem Leid, das sie zum Aufgeben zwingen wollte. Sie wollte nicht mehr kämpfen, dafür war sie zu erschöpft, zu müde und ausgelaugt. Aber aufgeben war keine Option – ansonsten gäbe es niemanden mehr, der zwischen Morgana und Blaise stand. Niemanden, der die, für die sie sie ihr Leben geben würde, vor der kommenden Katastrophe schützen würde - denn wenn das Notizbuch nicht mehr dort war, wo es hingehörte, war es vielleicht bei Morgana. Wenn sie Avalon zurückholte, würde sie erneut ihre Rachepläne schmieden können - und es war nicht  unwahrscheinlich, dass es viele von jenen treffen würde, die Lilian liebte.

Mit einer erschöpften Bewegung wischte sie mit dem Zauberstab durch die Luft, wodurch sich die Scherben zusammenfügten und wieder ein Ganzes ergaben, ganz, als wäre nie etwas gewesen.

Sie stand auf, die Schreie in ihren Gedanken so gut es ging ignorierend. Leise drückte sie die Türklinke herunter und durchquerte das Zimmer zu ihrem Bett.
Sie mochte die dunkle Farbgebung des Schlafsaales nicht. Die Dunkelheit machte jedes weitere Licht so unheimlich grell, dass sie allein davon schon Kopfschmerzen bekam.
Gerade jetzt konnte sie zusätzliche Probleme nicht sonderlich gut vertragen, und es war ihr großes Glück, dass sie durch den Privatunterricht die ZAGs bereits so gut wie in der Tasche hatte und deshalb nicht auch noch lernen musste wie die anderen.

Sie wollte die Vorhänge zu ziehen, als plötzlich eine Stimme erklang. „Das schaue ich mir nicht länger an, Miranda. Sie geht zugrunde, siehst du das denn nicht? Irgendwas stimmt nicht mit ihr, und mein gesunder Menschenverstand verbietet mir, das einfach zu übersehen!"
Lilian hielt inne. Das war Melissas Stimme, und sie hätte schwören können, dass sie sie noch nie so aufgebracht erlebt hatte. Ihr Gefühl wurde bestätigt, als die junge Macmillan, die Hände in die Hüften gestemmt, ins Zimmer marschierte.

„Lilian Lestrange, ich will Antworten!"

„Du kannst doch nicht so direkt fragen", zischte Miranda, die Melissa hinterhergestürzt war, und warf Lilian einen Blick zu, der vermuten ließ, dass sie sie für nicht weniger als eine tickende Bombe hielt.

Lilian blickte bloß mit stumpfem Blick Melissa an. Ihr Gegenüber wirkte so überzeugt davon, dass Richtige zu tun – warum war es nur für Lilian nicht so einfach? Oder musste man, um zu wissen, was richtig war, zwingend auch wissen, dass man das Richtige tun wollte? „Was meinst du?", gab sie sich nichtsahnend.

„Ich bitte dich!", Melissa warf die Hände in die Luft, „Ich bin doch nicht blind! Du hast dich, in den letzten Wochen, die wir uns kennen, mit allen angefeindet, sogar mit Blaise hast du kein einziges Mal geredet. Und wozu? Um dich besser aufs Lernen konzentrieren zu können, wie du immer so schön sagst? Ich glaube nicht!" Mit vor Wut geröteten Wangen atmete Melissa stoßweise aus, als hätte sie für einige wenige Sekunden das Atmen vergessen. Mit etwas ruhiger, aber im Hintergrund immer noch zornig vibrierender Stimme fuhr sie fort: „Ich bin angehende Journalistin, und ich habe dich noch NIE mit einem Schulbuch lernen gesehen. Noch kein einziges Mal. Also entweder sagst du mir jetzt, was da abgeht, oder ich schwöre bei Merlin, ich finde es selbst raus!"

Lilian schnaubte. Merlin. Da war er schon wieder, wie Kaugummi hatte sich dieser Name an ihr Leben gehaftet. Man sollte doch meinen, die Erbin des mächtigsten Zauberers der Geschichte zu sein, brachte ihr irgendwelche Vorteile. Nein, nur einen Fluch, den man nicht abschütteln konnte, und wirre Stimmen im Kopf.

Melissa schien Lilians Schweigen als Herausforderung, selbst nachzuforschen, zu verstehen und schüttelte fast etwas enttäuscht den Kopf. „Wenn du es mir nicht erzählen willst, dann geh zu einem Lehrer. Oder vertrag dich mit deinem Bruder." Ein flehender Ausdruck lag nun in ihrer Miene. „Ich kenne dich kaum, aber selbst ich sehe, dass es dir fürchterlich gehen muss."

Sie macht sich Sorgen um dich, erklärte Phineas in ihren Gedanken. Wie ich übrigens auch.

Lilian schloss die Augen. Ein kleiner, positiv leuchtender Funke glomm in ihr auf, als sie Phineas Stimme hörte, ein wärmendes Gefühl im Gegensatz zu der erdrückenden Kälte. Er hatte sie trotz ihrem Misserfolg mit dem Notizbuch und ihrem Streit nicht aufgegeben.

„Es ist Nachtruhe, Macmillan. Falls es dir nichts ausmacht, ich würde jetzt gerne schlafen", erwiderte Lilian giftig, obwohl ihrer Stimme der sonst so markante Biss fehlte. Damit zog sie die Vorhänge zu und ließ sich auf rücklings auf ihr Bett fallen. Ein leises Seufzen entwich ihr, und ihre Finger fuhren in Kreisen über ihre Schläfen, in der Hoffnung, so ein wenig Ruhe zu finden.
Warum musste nur alles so schrecklich kompliziert sein?

Ist es eigentlich nicht, warf Phineas besserwisserisch ein. Rede mit dem Zabini-Jungen. Er ist doch dein Bruder, oder nicht? Er wird dir schon glauben.

Aber was war, wenn nicht? Wenn er sie für wahnsinnig halten würde, wenn er sich endgültig von ihr abwenden würde? Wenn ihre Schwäche ihr den einzigen Menschen nehmen würde, für den sie durchs Feuer gehen würde?

Lilian, nun krieg dich wieder ein. Du bist nicht wahnsinnig, und Zabini wird das schon erkennen.

„Sagte die Stimme in meinem Kopf", murrte Lilian etwas frustriert.
Ich bin keine „Stimme". Ich bin ein Geist, giftete Phineas.
„Krieg dich wieder ein, und erklär mir nochmal den Umstand, warum du noch gleich in meinem Kopf rumgeistern musst."
Es war seltsam, das Gespräch mit Phineas tat ihr gut. Vielleicht, weil er sie verstand. Weil sie seine Situation nicht noch schlimmer machen konnte als ohnehin schon. Leise flüsterte sie einen Muffliato Zauber, um ihr Gespräch vor Melissas neugierigen Ohren zu schützen.

Phineas derweil begann mit seiner Erklärung, die Lilian nun schon so oft gefordert hatte, aber nie wirklich verstand – als wäre in ihrem Kopf eine Barriere, die die Komplexität der Urmagie ausschloss.
Als ich ... naja, du weißt schon ...

„Du gestorben bist?", ergänzte Lilian mit gehobener Augenbraue.

Genau. Jedenfalls, ich habe mir vorher eine Absicherung eingerichtet, also einen Abdruck meiner selbst hinterlassen, um als Geist weiterleben zu können, wie es bereits viele Zauberer vor mir getan haben, denk nur mal an den Blutigen Baron von Slytherin oder Helena Ravenclaw. Dummerweise wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass dieses Prozedere seinen Ursprung ebenfalls in der Urmagie hat. Obwohl ich es eigentlich hätte wissen müssen, schließlich ist dieser Zauber in der Lage, den Tod zu umgehen. Aber wie du bereits weißt, hat unsere Familie eine seltsame Verbindung zur Urmagie, durch unsere Wurzeln bei Merlin selbst. Der Zauber wirkte sich anders aus als eigentlich geplant und mein größtes Talent, die Legilimentik, wurde zu meinem größten Fluch: Mein Geist hat keinen Körper erhalten.

Du weißt, der Körper eines normalen Geistes ist nicht wirklich materiell, aber es ist wenigstens ein Körper. Einen Vorteil hat mein Dasein allerdings: Im Moment meines ... äh, Ablebens, hat sich meine Hoffnung, den künftigen Erben mit meinen Taten helfen zu können, anscheinend mit dem gewirkten Zauber verbunden. Darum bin ich in der Lage, dich und alle deine Vorgängerinnen ausfindig zu machen – zumindest solange, bis sie aufgeben und den Kampf mit dem Fluch verlieren.

"Das heißt, ich habe den Kampf nicht verloren? Ich habe noch eine Chance?", fragte Lilian und schloss die Augen.

Gib nicht auf, Lilian. Ich weiß, dass du stark bist. Es gibt noch Hoffnung.

Eine Wärme breitete sich in ihr und vertrieb für einen kurzen Augenblick die eisige Faust um ihr Herz. Dieser Funke, diese Wärme in ihr, das musste sie sich erhalten. Sie konnte immer noch gewinnen.

„Es gibt Hoffnung", flüsterte sie.

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