III
Stephen James as Blake Hunter✔
N A T H A N
Vorsichtig quetsche ich mich durch die tanzende Menge, darauf achtend, dass Samira mir folgen kann, Richtung Küche. Dort angekommen, nehme ich mir ein Bier und für Samira ein Glas Wasser. Sie hat nämlich etwas zu viel getrunken und kann kaum noch richtig auf den Beinen stehen.
»Ich will kein Wasser«, nuschelt meine beste Freundin, doch ich ignoriere es gekonnt. Von uns dreien ist sie diejenige, die am meisten getrunken hat und das, obwohl sie anfangs gar nicht auf diese Party wollte.
»Doch. Du hast genug Alk getrunken. Für dich gibt es nur noch Wasser«, entgegne ich und drücke ihr das Glas Wasser in die Hand. Widerwillig trinkt sie es aus und stellt das Glas wieder auf den Tisch. »Gehen wir tanzen, Nathan?«, fragt mich Samira und zieht mich schon Richtung Tanzfläche, ohne auf meine Antwort zu warten.
»Meinst du nicht, wir sollten lieber nach Hause gehen? Wir waren lange genug hier, oder?«, frage ich sie verzweifelt, da ich ehrlich gesagt keine Lust mehr habe zu tanzen.
Ich konnte grade so fliehen, von so einem Mädchen, das mich ständig angetanzt hat und mich einfach nicht in Ruhe lassen wollte. Nicht, dass sie nicht hübsch war, aber ich hatte da irgendwie nicht so Lust drauf gehabt. Und jetzt wo ich sie endlich los bin, will Samira tanzen.
»Nein, es wird doch gerade erst witzig«, lacht sie und fängt schon an sich zu der Musik zu bewegen. Seufzend fange auch ich an zu tanzen, da ich weiß, dass es eh keinen Sinn hat ihr zu widersprechen.
»Hey Leute, im Keller wird eine Runde Flaschendrehen gespielt, wer Bock hat, kommt mit«, ruft irgend so ein Kerl durch die Gegend. Ernsthaft? Wie alt sind wir? 12?
»JA. Lass spielen Nathan!«, freut sich Samira und zieht mich Richtung Keller. »Verdammt, nein. Das ist so ein bescheuertes Spiel. Können wir nicht einfach nach Hause gehen?«, rege ich mich auf und versuche sie in die entgegengesetzte Richtung zu ziehen.
»Nein! Du kommst jetzt mit. Außerdem, willst du mich etwa alleine lassen? Was ist, wenn ich etwas Dummes mache, oder mir etwas passiert? Wer passt dann auf mich auf?«, schmollt Samira. »Louis ist doch bestimmt da, der kann auf dich aufpassen und so wie ich ihn kenne, wird er sogar mitspielen«, versuche ich sie zu überreden, mich gehen zu lassen.
»Ich habe eben gesehen, wie er mit einem hübschen Mädchen nach oben verschwunden ist. Ich glaube, der hat gerade was Besseres zu tun, als Flaschendrehen zu spielen«, grinst mich Samira wissend an. Ich seufze. Da ich Samira nicht alleine lassen will, komme ich mit. Ich muss ja nicht mitspielen. Ich kann mich einfach an die Wand stellen und zusehen.
Samira hat wohl bemerkt, dass ich nachgegeben habe und zieht mich mit einem siegessicheren Lächeln Richtung Keller. »Du bist der Beste«, lacht sie und setzt sich in den Kreis. Sie zieht mich neben sich, damit ich neben Ihr sitze. »Man, Samira. Ich will nicht spielen«, murre ich genervt.
»Ach komm schon! Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass du dran kommst? Guck doch mal, wie viele hier sitzen«, muntert sie mich auf. Ich lasse meinen Blick schweifen und sehe viele Menschen aus meiner Schule, aber einer sticht mir direkt ins Auge. Blake. Mit seinem voll tätowierten und muskulösen Körper, seinen dunkelbraunen, fast schwarzen Haaren und seinen stechend grünen Augen fällt er besonders auf. Und mit voll tätowiert, meine ich auch voll tätowiert. Seine ganzen Arme sind voll mit Tinte und das geht bis zu seinem Haaransatz. Ob er auf der Brust oder am Rücken auch tätowiert ist, kann ich nicht sagen, da er ein T-Shirt anhat.
Na super. Was macht der denn hier? Der hat mir grade noch gefehlt. Gerade in dem Moment, wo ich ihn mit bösen Blicken angucke, guckt er zu mir rüber. Zuerst scheint er verwundert, mich hier zu sehen, dann fällt ihm wohl ein, wer ich nochmal bin und guckt mindestens genauso wütend wie ich zurück. Schnaubend wende ich mich von ihm ab und sehe rüber zu einem braunhaarigen Typen, der gerade die Regeln erklärt.
»Also Leute. Ihr wisst wahrscheinlich alle, wie es funktioniert, aber eine Regel gibt es trotzdem. Wenn ihr irgendein Pflichtteil nicht macht, gibt es eine Bestrafung. Welche überlegen wir uns noch. Also losgeht's«, ruft er fröhlich in die Runde und alle fangen an zu jubeln.
So ein Blödsinn.
Sie fangen an zu drehen und irgendein Mädchen muss mit irgendeinem Kerl herummachen. Ab da an achte ich nicht mehr auf meine Umgebung und schwelge in Gedanken, bis auf einmal Samira aufgeregt sagt: »Er nimmt Pflicht!«
Verwirrt gucke in ihre Richtung und dann auf die Flasche, die auf mich zeigt. Was? Nein! Ich mache gar nichts! Genau das will ich den Leuten auch mitteilen, doch das Mädchen, dass die Flasche wohl gedreht hat, sagt: »Okay. Also pass' auf. Ich drehe gleich die Flasche und auf wen die Flasche zeigt, mit dem musst du für 7 Minuten in den Schrank. Ihr dürft darin machen, was ihr wollt, aber als Beweis muss einer von euch einen Knutschfleck haben, den man sehen kann«, sagt sie euphorisch und dreht direkt die Flasche.
Wollen die mich verarschen? Habe ich denn kein Mitspracherecht oder so? Ich mein, ich konnte nicht ein Wort sagen! Das ist alles Samiras Schuld und das lasse ich sie auch spüren, indem ich ihr einen mörderischen Blick zuwerfe, die allerdings nur grinsend mit den Schultern zuckt.
Als ein Raunen durch den Raum geht, blicke ich auf um nachzugucken, was passiert ist. Als ich sehe, auf wen die Flache zeigt, erstarre ich.
Das darf doch verdammt noch mal nicht wahr sein! Das können die vergessen!
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