Kapitel 2
Das schrille Piepsen meines Weckers drang tief in meine Traumwelt. Stöhnend tastete ich blind nach meinem Wecker, doch anstatt ihn planmässig zum Schweigen zu bringen, stiess ich ihn ausversehen von meinem Nachttisch. Fluchend öffnete ich meine Augen und schwang meine Beine über die Bettkante. Sofort überzog Gänsehaut meine Armen und Beinen. Der Holzboden fühlte sich viel zu kalt für einen Julimorgen unter meinen Füssen an. Mein Wecker wechselte noch eine Stufe höher. Aus dem anfänglichen Piepsen wurde nun ein hoher, schriller Ton. „Kyra, schalt jetzt endlich dein Wecker aus!" Bei der Stimme meines Vaters zuckte ich zusammen. Schnell schaltete ich ihn aus. Mit meinem Vater war am Morgen ebenso wenig zu Spassen wie mit mir. Ein köstlicher Duft nach Pancakes stieg mir in die Nase und liess mein Bauch hungrig knurren. Schnell schlüpfte ich in meine blauen Reithosen, streifte mir ein geringeltes Shirt über und schlüpfte in mein Lieblingshoodie. Mit meinen Finger fuhr ich mir kurz durch meine rotblonden Haaren und band sie dann schnell zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammen. Das musste reichen! Schnell polterte ich die Treppe herunter und kahm gerade rechtzeitig, um zu sehen wie mein Vater mir drei Pancakes aufs Teller lud. Misstrauisch musterte ich sie genau. Mein Vater hatte ja viele Stärken, aber Kochen gehörte da definitiv nicht dazu! Selbst bei den einfachsten Rezepten schaffte er es immer sie irgendwie unessbar zu machen. Doch heute schien es wirklich nach Pancakes auszusehen. Vorsichtig säbelte ich ein Stück ab und steckte es mir in den Mund, um es gleich darauf wieder auszuspucken. „Iih, Far (= dänisch Papa) Was hast du da reingetan?", angeekelt verzog ich mein Gesicht. „So schlimm?", fragte mein Vater und kostete ebenfalls. Brav und gut erzogen wie er war kaute er weiter und schluckte sein Stück, doch auch er verzog sein Gesicht zu einer Grimasse. „So schlimm!", bestätigte er seine vorherige Frage selber. Nachdenklich runzelte er dir Stirn: „Hab ich wohl zu viel Zitronensaft reingetan? Oder liegt's am Pastamehl?". Kopfschüttelnd tischte ich zwei Schalen, zwei Löffel, unsere Müslimischung und die Milch. Wer tat denn Pastamehl in Pancakes? Leise seufzend begann ich mein allmorgendliches Frühstück zu verputzen während ich die Zeitung nach intressanten Artikel durchsah. Ein Bericht über Schnabeltiere - Langweilig! Corona Impfung, gut oder schlecht - ich war schon geimpft, es war also eh zu spät. Mein Blick fiel auf einen kleineren Artikel weiter unten. Kiesgrubenmörder schlägt erneut zu, lautete die Überschrift. Draunter ein Bild von einer blonden, lächelnden Frau. Neugierig geworden las ich den Rest des Artikels:
Dienstag, 13. Juli 2022
Kiesgrubenmörder schlägt erneut zu!
Seit gestern Abend wird Johanna Schenk, Kundenberaterin der Firma Schachteli nun vermisst. Sie fuhr früh am Morgen aus unbekannten Gründen in die Kiesgrube jnd verschwand spurlos. Die Polizei vermutet das es ein weiterer Mordfall des rästelhaften „Kiesgrubenmörders" ist. Johanna ist nämlich nicht die erste Vermisste. Bereits drei andere Mitarbeiter der selben Firma wurden entweder tod aufgefunden oder vermisst gemeldet.
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Anmerkung der Autoren: Den Bezug auf die Coronaimpfung soll keinen Standpunkt zu unserer Meinung darstellen und soll auch nicht angreifenden wirken. Genauso wenig wie sich ein Schnabeltierliebhaber angegriffen fühlen sollte!
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