Chapter 20(Anton)
Sirius stürmte genau in dem Moment wieder auf den Platz als eine Jägerin der Slytherins, Elisa, das fünfte Tor innerhalb von 10 Minuten erzielte.
Der Spielstand lag bei 70 zu 110 für Slytherin. Denn mit einem Treiber und einer Jägerin zu wenig hatten wir kaum eine Chance, Tore zu erzielen. Auch wenn Sirius jetzt wieder da war.
Ich kniff die Augen zusammen und ließ meinen Blick zwischen den Spielern hin und her zischen. Wo war nur dieser verdammte Schnatz?! Das war im Moment unsere einzige Chance auf einen Sieg.
Ein „dinggg" riss mich aus meinen Gedanken und ich sah wie Lily die Faust hochriss und die Anzeige der Gryffindors von 70 auf 80 sprang.
Konzentration jetzt! Ich schloss kurz die Augen und atmete tief durch, dann lächelte ich Lily zu, die in einiger Entfernung auf einen Pass von Lou wartete. Sie nickte kurz mit dem Kopf in meine Richtung, bekam dann den Quaffel zugespielt und raste wieder in Richtung der Torringe unserer Gegner.
Doch leider flog jetzt ein Klatscher genau auf Lily zu und als sie sich wegduckte wurde ihr der Quaffel mir einem groben Rempler eines Jägers der Slytherins abgenommen.
Jetzt ging es in rasantem Tempo wieder zurück in Richtung unserer Tore und gleichzeitig in meine Richtung. Ich hatte mich etwas unterhalb unserer Tore platziert um Mona zu schützen und eventuelle Jäger der Slytherins davon abhalten zu können, ein Tor zu schiessen.
Entschlossen flog ich ein Stück von den Torringen weg und fixierte den Klatscher, der immer näher kam.
Doch plötzlich schrie Mona auf und ich sah grade noch wie sie von Elisa, der Jägerinnen von Slytherin frontal weggedrängt wurde. Sie strengte sich an und flog alle Flugmanöver die sie konnte, aber Elisa ließ sich nicht abschütteln.
Jetzt raste neben dem Klatscher auch noch ein Jäger mit dem Quaffel auf mich zu! Ich ließ den Klatscher Klatscher sein und konzentrierte mich jetzt auf den Jäger.
Dieser hob jetzt den Arm mit dem Quaffel, holte aus und warf ihn mit viel Kraft in Richtung des linken Torrings.
Ich lehnte mich nach vorne und schoss los. Meine Augen tränten vom Gegenwind und ich lag flach auf dem Besen.
Kurz bevor ich mein Ziel erreichte, drehte ich meinen Besen so, das ich ihn wie einen Schläger benutzen konnte.
Dann war ich da und mein Plan ging auf. Der Quaffel schoss genau auf den Reisigteil meines Besens zu und mit einem kräftigen Schlag schoss ich den roten Ball in eine sichere Entfernung vom Tor.
Doch plötzlich schoss ein Schatten über mich hinweg und ich konnte mich grade noch rechtzeitig ducken.
Jetzt konnte ich auch sehen, wer der Schatten gewesen war, nämlich James.
Sein Umhang flatterte hinter ihm her, während er dem Boden immer näher kam und seine Haare peitschten um seinen Hinterkopf.
Und jetzt konnte ich auch den Grund für diesen Rasanten Sturzflug sehen.
Der goldene Schnatz schwebte knapp über dem Boden des Spielfeldes und James war ihm dicht auf den Fersen.
Doch mittlerweile hatte auch der Sucher der Slytherins begriffen, was Sache war. Auch er schoss nun in Richtung des Schnatzes und war nur wenige Meter hinter James. Und er holte immer weiter auf!
Wenige Zentimeter trennten James und den Schnatz noch. Er streckte die Hand aus und seine Finger schlossen sich sicher um die goldene Kugel.
Nur hatte er leider nicht berechnet das er noch weiter nach unten flog. Kurz vorm Boden überschlug er sich mit dem Besen einmal und gab so dem Sucher der Slytherins einen Kinnhacken. Dann prallte er mit viel Schwung auf dem Boden auf und rollte noch etwa fünf meter weiter, bis er schließlich liegenblieb.
Ich hielt entsetzt den Atem an und dachte: nicht auch noch James!
Und ich hatte Glück, denn in dieser Sekunde hob James langsam den Arm. Und zwischen seinen Fingern glitzerte der Schnatz!
Das ganze Stadion schien aufzuatmen und jubelte einen Moment später laut los.
Auf meinem Gesicht erschien ein breites Grinsen. Wir hatten gewonnen!!
Ich landete mit dem Rest der Mannschaft neben James auf dem Rasen und fand mich einen Moment später in einer gigantischen Umarmung wieder.
„WIR HABEN GEWONNEN!" Sirius brüllte aus Leibeskräften und ich musste laut auflachen.
James saß inzwischen wieder auf dem Rasen und ich hockte mich hin und schüttelte ihm sehr enthusiastisch die Hand. „Das war Wahnsinn James!!"
Er lächelte breit und sagte dann: „Ich weiß, ich bin wahnsinnig. Mein Schädel brummt!"
Ich musste wieder Lachen und hielt ihm die Hand hin zum Aufstehen. „Na dann, mach dich auf den Weg in den Krankenflügel. Wir brauchen dich nämlich noch!"
„Aye Aye Kaptain!" James salutierte und lief dann in Richtung Ausgang und wurde dabei nochmal ausgiebig bejubelt.
Das Team lag sich immer noch in den Armen, überglücklich und euphosiriert.
Plötzlich schoss aus dem Knäul der Arme, Beine und Quidditchumhänge ein blonder Wirbelwind hervor und umarmte mich.
Ich musste lächeln, denn der Wirbelwind war Lou!
Auch ich schloss die Arme um meine Freundin. Moment. War sie meine Freundin? Waren wir jetzt zusammen?
Ich hatte sie nichts davon gefragt.
Und es gab keinen besseren Zeitpunkt als jetzt.
Vorsichtig legte ich eine Hand unter ihr Kinn und sah ihr einen Moment lang schweigend in ihre hellgrünen Augen.
Ich beugte mich langsam, sehr langsam immer weiter vor.
Auch ihr Gesicht kam immer weiter auf meins zu.
Und dann trafen sich unsere Lippen.
Es war als wäre die Zeit stehen geblieben.
Lous Lippen schmeckten leicht nach Minze.
Mit geschlossenen Augen versank ich in unserem Kuss.
Als wir uns schließlich wieder voneinander lösten, war ihr Gesicht gerötet und ich spürte mein Herz flattern wie einen durchdrehenden Schmetterling.
„Wow!" hauchte Lou. „Das war... wunderschön."
Da küsste ich sie gleich nochmal.
„Lou... ich muss dich was fragen."
Sagte ich zögerlich nachdem wir uns (leider) wieder aus unserem Kuss gelöst hatten.
Ich atmete tief durch.
Lou sagte vorsichtig: „Ja? Was denn?"
„Sind... sind wir jetzt Zusammen?"
Mit einem leisen Auflachen sah sie mir tief in die Augen.
„Ich hoffe schon. Was meinst du?"
Da musste ich auch Lachen.
„Nichts lieber als das!"
Wir fielen uns wieder in die Arme.
Und bekamen einen riesigen Applaus.
Wir waren so versunken gewesen, das wir garnicht mitbekommen hatten, das sich das ganze Team um uns versammelt hatte.
Lilys Grinsen reichte von einem Ohr zum anderen und Sirius hob beide Daumen in meine Richtung, ebenfalls grinsend.
Mona lachte. „Na da haben sich ja zwei gefunden! Übrigens, glanzparade beim letzten Quaffelangriff Anton!!"
„Danke Mona!" Antwortete ich aber mein Blick war immer noch auf Lou gerichtet.
Ich konnte mein Glück immer noch kaum fassen.
Meine Freundin (!!) verschränkte ihre Finger mit meinen als wir uns auf den Weg ins Schloss machten.
Immer wieder sah ich sie von der Seite an.
Ihre langen, blonden Haare lagen wie ein Schleier über ihrem Rücken. Die hellen, grünen Augen funkelten Schelmisch. Sie war so voller Energie, immer gut gelaunt und wunderschön.
Was für ein unverschämtes Glück ich doch hatte.
Mittlerweile waren wir am Portrait der Fetten Dame angekommen.
Als sie mich und Lou sah, seufzte sie und rief dann: „Ach, die junge liebe! Wisst ihr, als ich in eurem alter war..." da unterbrach sie Sirius: „Felix Felicis!"
Empört schwang das Portrait zur Seite und wir hörten die Fette Dame nur noch gedämpft schimpfen als wir in den Gemeinschaftsraum eintraten.
Denn da brach die Hölle los.
Ein ohrenbetäubender Jubel ertönte als sich die verbliebenen fünf unserer Mannschaft nun in den brechend vollen Gemeinschaftsraum drängten.
Als wir uns durch den Raum bewegten schüttelten wir in jeder Richtung Hände, bekamen von jedem ein Schulterklopfen und eine Gratulation zum Sieg.
Ich hatte Lous Hand nicht eine Sekunde losgelassen , aber als wir jetzt an der Treppe standen musste ich das schweren Herzens tun.
Amy und James besuchen war jetzt nämlich höchste Priorität!
Ich schmiss meinen Besen aufs Bett und lief direkt wieder nach unten, wo ich Lou wieder traf.
Auch sie hatte ihren Besen weggebracht und hatte Lily im Schlepptau.
Doch kaum waren wir wieder mitten im Gedränge war klar das wir hier nicht so schnell wieder rauskommen würden.
James und Mona hatten sich uns angeschlossen, auch für sie war es Priorität Amy und James zu besuchen.
Aber wir mussten erstmal diesem Gedränge entkommen!
Irgendwann war es mir dann zu viel.
Ich stelle mich auf einen der Tische mitten im Raum und erhob meine Stimme.
„Hey Leute!! Ich weiß es wirklich sehr zu schätzen das ihr alle diese Party organisiert habt, allerdings liegen zwei unserer Spieler im Krankenflügel!! Die zu besuchen hat jetzt Priorität, danach kommen wir selbstverständlich wieder her!!"
Mit etwas Gemurre wurden wir dann tatsächlich aus dem Gemeinschaftsraum gelassen und liefen auf schnellstem Weg zum Krankenflügel.
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Als wir endlich vor den großen Flügeltüren des Krankenflügels ankamen, erwartete uns eine Überraschung: ein schlafender Remus saß vor der Tür auf dem Boden. Seine Augen schienen unruhig hinter seinen Liedern zu Zucken und er warf den Kopf immer wieder hin und her.
Sirius hockte sich neben ihn und rüttelte an seiner Schulter.
„Hey Mann! Wach auf! Das kann doch nicht gemütlich sein hier zu schlafen!"
Remus schüttelte verschlafen den Kopf. „W...Was?"
Sirius hielt ihm die Hand hin und zog ihn hoch.
„Komm, lass und Amy und James besuchen!"
Sechs Leute standen also schließlich im Krankenflügel.
Als erstes standen Lily, Lou, Mona, Sirius und ich um James herum. Er saß auf einem Stuhl, neben ihm stand ein leeres Glas, was grünlich Schimmerte.
„Es geht mir gut, keine Sorge! Ich hatte nur ne Gehirnerschütterung und das hat Madame Pomfrey innerhalb von 3 Sekunden erkannt und geheilt. Aber ich soll noch etwas hierbleiben, zur Beobachtung."
Sirius schlug ihm vorsichtig auf die Schulter: „Das sind doch mal gute Nachrichten!"
Während sich Sirius und Mona mit James unterhielten, drehten sich Lou und ich zu Amy's Bett herum.
Remus saß auf dem Stuhl neben ihr und hielt ihre Hand. Sein Blick war sanft und besorgt zugleich.
Lou stellte sich auf ihre Zehenspitzen und Flüsterte in mein Ohr: „Na, ich hoffe diese beiden haben auch was von unserem Glück!"
Meine Lippen verzogen sich zu einen liebevollen Lächeln. Ich drückte Lous Hand und murmelte leise: „Das hoffe ich auch."
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