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45. Diagnose Osteoporose

Am Abend lief ich schließlich wieder zur Arena und begab mich sofort zu Vitos Box. Der Falbe blickte neugierig. "Hallo, Hanna. Ich dachte schon, du kommst nicht mehr.", begrüßte er mich sofort. "Hi, Großer. Nee, weißt du, ich gehe immer ohne mich zu verabschieden.", sagte ich sarkastisch und kam dann auf mein eigentliches Anliegen zurück. "Aber weißt du, eigentlich wollte ich noch ein bisschen mit dir trainieren.", eröffnete ich ihm.

Für einen Augenblick, kaum wahrnehmbar, wurde sein Blick wieder verängstigt, doch nur eine Millisekunde später war er wieder voller Vorfreude. "Und was meinst du mit trainieren?", fragte er dann vorsichtig. "Ich habe gehört, du bist schon anlongiert. Eigentlich wollte ich nur mal kurz schauen, wie weit du damit bist und was du alles schon kennst. Weißt du was eine Trense ist?", fragte ich direkt. Der Falbe schüttelte den Kopf. "Noch nie gehört. Aber vielleicht kenne ich es vom Aussehen. Zeig mal, bitte.", bat er mich und ich holte schnell eine Trense aus der Sattelkammer.

Nachdenklich blickte Jovito sich die Trense an. "Habe ich schon einmal gesehen, ja. Aber ohne diese komische Stange da.", meinte er und deutete auf das Gebiss. "Ok, alles klar, das ist ein Gebiss. Aber wir werden das jetzt zuerst ohne machen und dich dann langsam daran gewöhnen.", erklärte ich ihm das Training. Das Pferd nickte zustimmend.

Also holte ich die Kamera, positionierte sie am Rand vom Sandplatz der Arena und holte Vito. Ich hatte ihm eine gebisslose Trense übergezogen. Nur am Halfter wollte ich ihn jetzt auch nicht longieren. Das konnte ich immer noch machen, wenn wir schon etwas weiter waren. Ich schaltete die Kamera ein und sah in die Linse. "Hallo ihr Rocheforts-Reich-Suchtis da draußen vor dem Bildschirm!", begrüßte ich sie grinsend. "Ich werde jetzt das Training mit Vito anfangen und ihr dürft zuschauen. Heute steht ein bisschen longieren an. Leider habe ich nämlich keine Ahnung, was mein Großer drauf hat. Aber das werden wir jetzt hoffentlich rausfinden." Ich hob die Longierpeitsche vom Boden auf und lief mit Vito in die Mitte der Arena. Die Peitsche hatte ich nur, weil ich Vito nur zeigen wollte, wie man es normal machte. Normale Menschen konnten ja schließlich nicht nur so mit Stimme arbeiten, wie ich es tat.

Schließlich war sie doch nicht nötig, wie ich schnell bemerkte. Vito war ein sehr arbeitswilliges Pferd. Er hörte auf jede kleine Geste von mir und war konzentriert bei der Sache. Zuerst ließ ich ihn aber nur Schritt gehen. Sein Schritt war sehr weich. Sein Rücken bewegte sich kaum und doch ging er ordentlich mit weit ausgreifenden Schritten, die dennoch immer auf der imaginären Linie zu blieben schienen. Mit den Hinterhufen trat er ordentlich unter und seine Hufspuren deuteten auch auf einen absolut reinen Schritt. Ich war hin und weg. Das Pferd hatte allein vom Schritt her verdammt viel Potenzial. Überrascht ließ ich ihn antraben. Hier ging er ebenfalls taktklar und mit leicht federndem Rücken. Der Trab würde wunderbar zum Sitzen sein, dass sah ich schon. Innerlich sah ich mich schon nur noch ohne Sattel reiten. Bei der Vorstellung musste ich grinsen.

Auch seine Haltung entsprach der, eines fast perfekten Dressurpferdes. Natürlich hatte er hier und da ein paar Fehler. Aber er war erst drei! Ich konnte nicht erwarten ein absolut perfektes Pferd zu haben. Das merkte ich auch an seiner Konzentration, mehr als zehn Minuten hielt er nicht konzentriert durch. Dann wurden seine Schritte unklar und er fiel in der Haltung etwas auseinander. Ich merkte das und ließ ihn wieder Schritt gehen. Gespannt sah er mich an, soweit die Ausbinder es zuließen. Diese hatte ich ihm, um ihn einen Gefallen zu tun, verwendet. Die Ausbinder halfen ihm, seine Haltung zu behalten. Es war für Pferde doch irgendwann sehr anstrengend, den Hals gleichmäßig unten zu lassen und den Rücken gewölbt zu halten. Die Ausbinder waren quasi wie eine Stütze für ihn. Eigentlich sollten Pferde sich nicht zu sehr auf die Ausbinder legen, aber ich ließ ihn das tun. Denn, hey, das Pferd wurde erst in ein paar Wochen vier Jahre alt!

"Und?", fragte er schließlich. "Du bist unglaublich, Vito. In dir steckt Potenzial, ich fasse es echt nicht.", schwärmte ich ihm vor. Geschmeichelt senkte dieser den Kopf. "Dankeschön." Ich ließ ihn noch ein bisschen um mich herum laufen, bevor ich schließlich die Trense löste und ihn abgurtete. Danach stand das Pferd völlig frei neben mir und genoss es, wie ich ihn sanft kraulte. Inzwischen war Ludo zu uns gestoßen und beobachtete unser Training. Anscheinend wollte sich der Arena-Boss selbst ein Bild von Vitos Talent machen.

"Kennst du den spanischen Schritt, Vito?", fragte ich mein Pferd und dieser schüttelte den Kopf. "Ok, du musst einfach nur deine Vorderbeine bei jedem Schritt etwas weiter nach oben und vorne strecken, verstehst du?", versuchte ich es ihm zu erklären. "Nee, nicht ganz, aber ich probiere es mal.", antwortete der Falbe und begann vorsichtig loszulaufen. Er machte es nicht ganz richtig. Er hob sein Bein nur etwas weiter nach oben anstatt es noch nach vorne zu strecken. Außerdem verhaspelte er sich ständig mit den Beinen und das sah nicht ganz so aus, wie es sollte. Lachend winkte ich ab. "Lass, mal. Ich zeig es dir."

Grinsend stellte ich mich neben ihn. "Mach das Gleiche wie ich, ok?", wies ich ihn an. Zuerst hob ich mein Bein angewinkelt nach oben, im rechten Winkel zu meinem Oberkörper. Mein Falbe verfolgte meine Bewegung genau und hob ebenfalls sein Bein nach oben. Anschließend streckte ich mein Bein nach vorne, immer noch im rechten Winkel zu meinem Bauch. Vito tat es ebenfalls. "Das ist der spanische Gruß. Das ist also fast wie der spanische Schritt, nur ohne Bewegung.", erklärte ich und das Pferd nickte konzentriert. Anschließend setzte ich mein Bein wieder, etwas weiter vorne als die Ausgangsposition, ab und tat es mit dem anderen Bein genauso. Der Vierbeiner nickte begeistert, er hatte es verstanden.

Im spanischen Schritt lief er neben mir her, aber trotzdem schaffte er es nicht ganz. Immer wieder machte er sich einen Knoten in die Beine oder vergaß ein Bein hochzuheben. Lächelnd hörte ich nach 10 Minuten auf. Vito fiel es wirklich schwer, sich so lange zu konzentrieren, auch wenn er für mich alles gab. "So, das reicht für heute", sagte ich zu Ludo und der Kamera und schaltete Letztere aus. "Weißt du, wie lange ich gebraucht habe, um das meinem Pferd beizubringen? Und dein Pferd macht das nach fünf Minuten! Wie machst du das?", fragte er verwundert. Ich lächelte wissend und brachte das Wunderkind zurück in seine Box. "Gute Nacht, Süßer. Hab dich lieb.", flüsterte ich ihm zum Abschied ins Ohr und fing an, meine Sachen zu packen. Ludo war mir gefolgt und lehnte jetzt an Boleros Box.

"Kommst du morgen?", fragte er und ich nickte. "Natürlich. Mein Pferd bewegt sich schließlich nicht von alleine. Wieso eigentlich? Gibt's was Wichtiges?" Ludo stieß sich von der Box ab und kam langsam auf mich zu. "Ja, der Tierarzt kommt morgen früh. Laut Impfpass hat Vito noch nicht alle Impfungen, die wollen wir morgen nachholen. Vielleicht wäre es ja ganz passend, wenn du dabei wärst.", erklärte er. "Ok, alles klar. Bis morgen, ich gehe jetzt.", verabschiedete ich mich und Ludo brummte mit seiner tiefen Stimme ein "Salut".

~

Als ich am nächsten Morgen gerade gehen wollte, hielt mich meine Mutter auf. "Gehst du wieder zur Arena?", fragte sie leicht säuerlich. "Ja, der Tierarzt kommt und ich sollte dabei sein, wenn er mein Pferd impft.", erklärte ich, während ich meine Schuhe band. "Dein Pferd?!", fragte meine Mutter verwundert. Ups, das hatte ich ja noch gar nicht erzählt. "Ja, er heißt Vito und ist-", weiter kam ich nicht. "DU HAST EIN PFERD GEKAUFT UND ICH, ALS DEINE MUTTER, WEISS NICHTS DAVON?!", rastete sie aus. Kleinlaut duckte ich mich ein wenig. "Äh, ja. Naja, er gehört Mario, aber ich habe volle Verantwortung für ihn.", versuchte ich zu erklären. "Du könntest mal mehr mit uns machen. Immerhin sind wir deine Familie. Es fehlt ja nur noch, dass du dort einziehst. In letzter Zeit hast du kaum ein Wort mit uns gewechselt. Du bist nur noch hier zum schlafen, ist dir das eigentlich nicht aufgefallen. Immerhin haben wir noch dein Sorgerecht, vergiss das nicht. Du bist noch keine 18!", fuhr sie mich weiter an.

Oh, ja. Verdammt. Vielleicht war ich doch ein wenig zu oft in der Arena gewesen. "Naja. Ich liebe die Arena, das weißt du. Nach den Sommerferien nehme ich mir mehr Zeit für euch, aber im Moment ist das echt schwer. Ich muss das Pferd einreiten und trainieren. Außerdem sind meine gesamten Freunde dort. Aber ihr könnt ja mal vorbei schauen.", grinste ich frech. "So nicht, Fräulein! Morgen bleibst du hier und unternimmst etwas mit uns, verstanden!", erklärte sie mir ihr letztes Wort. Kleinlaut nickte ich. "Ok. Alles klar.", murmelte ich und lief schnell die Haustüre hinaus und ließ sie hinter mir zufallen. Manchmal färbte das französische Temperament doch von meinem Vater ab.

Eine Stunde Zug- und Busfahrt später stand ich wieder da, wo ich hingehörte. Die Tierärztin war ebenfalls schon angekommen und gab Hidalgo irgendwelche Spritzen in den Hals. Ich halfterte Vito auf und begann ihn ein wenig auf dem Hof herumzuführen. Der Falbe war noch nicht ganz wach, obwohl es für Pferde eigentlich schon lange Tag war. Müde trottete er hinter mir her. "Hast du heute Nacht nicht gut geschlafen?", fragte ich ihn besorgt. "Doch, schon. Aber es ist definitiv noch zu früh. Die anderen Pferde sind ja richtige Frühaufsteher!", brummelte er und gähnte. "Bist du noch so jung, dass du noch so viel Schlaf brauchst?", fragte ich grinsend, wohl wissend, dass Pferde mit spätestens zwei Jahren eigentlich schon einen Schlafrhythmus eines erwachsenen Pferdes hatten. "Lass mich. Ich bin halt ein Langschläfer!", protestierte er und schlug ärgerlich mit dem Schweif.

Lachend kraulte ich ihn am Mähnenkamm und führte ihn zur Tierärztin, die gerade mit Hidalgo fertig war. Die brünette Frau reichte mir die Hand. "Hallo, also ich bin Sabine, die Tierärztin hier. Wer ist denn der Schöne?", fragte sie und nickte zu Vito. "Das ist Jovito, mein dreijähriger Andalusierhengst.", erklärte ich und die junge Frau nickte. Sie nahm ein kleines Heft, auf dem groß "Jovito" stand und blätterte es durch. "Ok, er bekommt eine Tetanus Auffrischung und einmal Tollwut. Ist er brav bei Spritzen oder hat er was dagegen?", fragte sie. "Hast du Angst vor Spritzen?", fragte ich das betreffende Pferd und dieser blickte das spitze Teil in der Hand der Ärztin nachdenklich an. "Eigentlich nicht, nein.", meinte er und ich wiederholte es für sie. Sicherheitshalber nahm ich den Strick etwas kürzer, doch Vito war echt brav. Er zuckte zwar kurz zusammen, als die Spritze seine Haut durchbrach und schielte misstrauisch zu seinem Hals, war aber bei der zweiten Spritze absolut brav. Lächelnd lobte ich ihn. "Sehr gut, Großer. Dann ist ja alles schon vorbei.", lächelte ich und führte ihn zurück zu seiner Box.

Nach Vito war Thorgal dran. Er bekam ebenfalls ein paar Impfungen und Marion wollte ihn schon wieder in seine Box bringen, als ich sie aufhielt. "Moment, können wir noch kurz sein Bein röntgen? Bei hoher Belastung, sprich schnellem Galopp und Trickreiten, fängt er an zu lahmen.", wollte ich wissen und die Ärztin nickte wieder geschäftlich. "Natürlich, wo soll's denn sein?" "Das ist unterschiedlich, aber meistens vorne links.", meinte Marion und hielt Thorgal fest, der neugierig das tragbare Röntgengerät beäugte. "Ok, wir schauen uns mal alles an." Die Ärztin stellte das grüne Teil zwischen seine Vorderbeine und fuhr den angeschlossenen Computer hoch.

Kurz darauf hatte sie das Bild und gespannt sahen Marion und ich mit darauf. Allerdings konnte ich nichts Sonderbares erkennen. Die Ärztin dafür schon. Sie schüttelte den Kopf. "Rein theoretisch müsste ich gar nicht weiter röntgen. Allerdings muss ich wissen, ob er das an allen Beinen hat. Aber ich denke nicht, so ausgeprägt ist es jetzt auch wieder nicht.", erklärte sie. "Was hat er denn überhaupt?", fragte Marion neugierig. "Osteoporose. Knochenschwund. Aber erst im Anfangsstadium, das heißt, es ist gut zu behandeln, doch Trickreiten könnt ihr jetzt vergessen, das wisst ihr, oder? Mich wundert's, dass sein Bein da noch nicht gebrochen ist.", murmelte sie. Marion wurde schlagartig weiß. Sie wandte sich ab und verschwand im Stall. Ihre Miene war versteinert und kalt. Auch ich begann zu verstehen. Wenn Thorgal nicht mehr im Trickreiten gehen konnte, konnte er nicht hier bleiben. Und für Mario war er dann auch Nutzlos.

Oh. Mein. Gott. Langsam dämmerte es mir. Wir mussten Thorgal weggeben. In dem Augenblick wurde mir ganz kalt. Thorgal gehörte einfach dazu. Ich konnte mir keine Arena ohne den hübschen Cremello vorstellen. Er war alles für Marion. "Können wir das nicht mit Medikamenten behandeln?", fragte ich vorsichtig. Die Tierärztin zuckte mit den Schultern. "Eigentlich ja schon, aber Trickreiten könnt ihr echt vergessen." Ich zuckte zusammen. Nein, das durfte nicht sein. "Können wir ihn trotzdem noch ein Weilchen behalten?", fragte ich, hoffnungsvoll. "Naja. Auf ein paar Wochen mehr oder weniger kommt es jetzt eigentlich auch nicht an. So schlimm sieht es jetzt auch nicht aus. Aber macht in Zukunft langsam, ok? Vielleicht keine drei Shows mehr am Tag mit ihm und im unebenen Gelände muss es sowieso nicht sein, alles klar?", ihre Stimme klang mitleidig. Besser als nichts. Immerhin. Langsam nickte ich. "Also gut, ich verschreibe euch ein Medikament, das hilft den Knochenschwund immerhin ein bisschen zu stoppen.", meinte sie und damit war für sie diese Sitzung beendet.

Doch für uns war es das noch lange nicht. Schweigend führte ich Thorgal zu seiner Box zurück. Dieser wurde inzwischen immer aufgeregter. "Was ist jetzt mit mir los? Sag schon", nervte er mich die ganze Zeit. Aber ich konnte es nicht sagen. Ich konnte es nicht aussprechen. Er musste gehen. Meine tolle Ich-hab-ein-Pferd Wunderwelt wurde von diesen dunklen Schatten überlagert. Der Cremellos stand nun aufgedreht in seiner Box, er wollte es immer noch wissen. Doch ich musste mich zuerst um Marion kümmern. Ich wollte jetzt überhaupt nicht in ihrer Haut stecken, ich wusste genau, was Verlust war. Immerhin war ich diejenige, die nicht fähig war zu lieben. Und genau deshalb brauchte sie jetzt eine Schulter zum Anlehnen.

Ich fand sie in der hintersten Ecke der Arena. Sie saß im Schatten unter der Treppe, die auf das Dach der Arena führte, und hatte das Gesicht in den Händen vergraben. Ohne ein Wort setzte ich mich neben sie und nahm sie in den Arm. Worte waren jetzt völlig überflüssig. Es gab nicht einmal mehr Hoffnung, so wie bei mir, als Vito verschwunden war. Sie hatte nichts mehr, woran sie sich klammern konnte. Ihr Pferd war weg. Ihr Lebensinhalt. Klar, sie war Stuntfrau, sie hatte schon viele Pferde in ihrer Karriere gehabt, doch an Thorgal hing sie besonders. Denn er mochte sie ebenfalls sehr. Und das gab es bei Pferden nicht so oft. Sie kannten zwar so etwas wie Freundschaft, wie im menschlichen Sinne, aber man konnte es nicht damit vergleichen. Pferde waren nämlich nicht so leichtgläubig wie Menschen. Pferde hängten ihr Herz erst an eine Person, wenn sie sich todsicher sind, dass sie ihr vertrauen können und was der Mensch von ihnen will. Zumindest Letzeres war manchmal sehr schwer für Pferde rauszufinden. Und wenn es ein Band zwischen Pferden und Menschen gab, dann war es sehr stark. Für Mensch wie für Pferd.

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