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Samstag, 07. September 2019

Als die ersten Sonnenstrahlen den Raum erhellen, merke ich erst, wie müde ich bin. Die Augen zusammengekniffen lehne ich an Toms Schulter und murre, als der sich bewegt. Auch die anderen sehen richtig im Eimer aus. Hier und da gähnt jemand oder es wird nach einem Bett verlangt.

„Will jemand Frühstück?", eine junge Frau steht im Wohnzimmer und hält fragend eine Brötchentüte hoch.

„Gerne", nehme ich als einzige das Angebot an. Mein Magen knurrt laut, es ist definitiv Zeit zum Essen.

„Wie kannst du jetzt Hunger haben?", Violet schaut aus kleinen Augen zu mir auf. „Mir wird beim Gedanken an Essen übel." Ich zucke mit den Schultern.

Es dauert noch zehn Minuten dann sind die anderen soweit, dass wir uns an den Tisch setzen können. Tatsächlich sind am Ende nur noch zu zehnt, und von denen kenne ich nur Tom, Violet und Lorenz.

„Woher kennt ihr Lina?", erkundige ich mich bei zwei Mädchen die mir gegenüber sitzen und nur lustlos an ihrem Kaffee nippen.

„Wir spielen zusammen Theater", gibt die eine Auskunft. „Im Übrigen fand ich die Rede von dir richtig gut, du hast Lina exakt getroffen."

„Danke", ich verstecke mein Lächeln hinter meinem Brötchen.

„Lina und ich kennen uns aus dem Fitnessstudio", die zweite beäugt misstrauisch die Marmelade auf meinem Brötchen. „Vor zwei Jahren sind wir uns über den Weg gelaufen und haben uns auf Anhieb gut verstanden."

„Fitnessstudio?", hake ich irritiert nach.

„Ja, Lina hat dir dich sicher davon erzählt. Sie wollte wieder fit werden und deswegen haben wir unser Training zusammen gelegt, dreimal die Woche", sie zuckt mit den Schultern.

„Ja, klar", lüge ich und meine Freude fällt in sich zusammen. Lina war seit zwei Jahren im Fitnessstudio und hat es nie erwähnt? Ich dachte, wir wüssten alles voneinander, den Schattenmann mal ausgenommen.

„Sie wird mir fehlen", beide starren verträumt in die Gegend.

„Hey, Stella", Violet rutscht zu mir auf. „Wir müssen langsam los, ich habe völlig die Zeit vergessen."

„Hä?", ich schaue sie fragend an.

„Du weißt doch", sie verdreht die Augen. „Wir wollten heute zusammen schwimmen gehen. Sag nicht, du hast es schon wieder vergessen", kichernd dreht sie sich zu den beiden Mädchen. „Ich hoffe, es stört euch nicht, wenn ich Stella entführe. Aber ich glaube eine Auszeit tut ihr heute gut", und schon zieht Violet mich hoch.

„Spiel mit", zischt sie und dirigiert uns beide zu Tom. „Danke für die Feier", sie umarmt ihn steif. „Und für das Frühstück."

„Immer wieder gerne", er fährt sich durch die Haare und weicht Violets Blick aus. Ich meine sogar zu sehen, wie seine Wangen rot werden.

„Na dann", sie hakt mich unter. „Wir müssen leider los, man sieht sich", winkend verabschieden wir uns von den anderen.

Später am Tag sitze ich mit Violet bei uns im Garten und gehe die Notizen meiner Visionen mit ihr durch.

„Also, am Anfang rasen ganz viele Bilder auf mich ein, dann tauchen auf einmal erst der Bürgermeister, dann Omas Gärtner und dann der alte Chorleiter der Kirche, dieser Taube, auf. Dazwischen ist es unscharf, irgendwie habe ich das Gesicht unseres Sportlehrers vor Augen, doch mehr habe ich nicht behalten." Lese ich meine Notizen vor. „Irgendwann stehe ich im Schwimmbad und statt Wasser sind Instrumente im Becken, Geigen und so. Und dann falle ich, treffe aber nicht auf Wasser. Als ich aufgewacht bin hatte ich einen Apfelduft in der Nase."

„Das ist nicht gerade wenig, lass uns anfangen", Violet zückt Stift und Block. Ihre Beine hat sie in die Sonne gestreckt, die Hose hochgekrempelt. Deutlich prangt ein blauer Fleck auf ihrem Schienbein, der Beweis, dass sie auf dem Rückweg doch nicht ganz bei sich war. „Gehen wir das ganze mal logisch an. Diese Visionen müssen uns helfen, die Werwölfe zu entlarven. Also müssen wir eine Botschaft aus ihnen entschlüsseln, die uns einen Namen verraten."

„Sie könnten auf einen Gegenstand hinweisen", spinne ich weiter. „Der uns dann wieder auf einen weiteren Gegenstand hinweist und am Ende haben wir einen Besitzer dazu."

„Hm", macht Violet nur. „Das klingt so kompliziert. Dann müsste derjenige, der dir die Visionen schickt ja uns alle kennen. Was wenn-", ihre Augen werden ganz groß. „Was wenn, diese Personen für andere Personen stehen? Das wäre jedenfalls im Bereich des Möglichen zum Entschlüsseln."

„Du meinst, der Gärtner zum Beispiel könnte für Anna stehen?", schlage ich vor. Violet greift nach meinen Notizen und listet die ganzen Figuren und Symbole auf. Ich checke in der Zeit Instagram. Vier neue Nachrichten, alle von Unbekannten. Schlampe, warum hast du sie sterben lassen? ,steht in einer. Halte dich von den anderen fern, oder du teilst das Schicksal deiner besten Freundin.

„Wir haben den Bürgermeister, diesen Gärtner, den alten Chorleiter, unseren Sportlehrer, das Schwimmbad, Instrumente und den Apfelduft. Fällt dir zu einer Person etwas ein?", Violet schaut auf. Schnell lege ich mein Handy zur Seite und konzentriere mich wieder auf das Spiel.

„Zum Bürgermeister würde mir jetzt Marie einfallen, die beiden sind immerhin verwandt", Violet schreib meine Idee auf. „Das Schwimmbad würde zu Mareike passen."

„Das habe ich auch schon gedacht", Violet schreibt den Namen ihrer Schwester auf. „Die Instrumente könnten für Kim stehen. Der Gärtner für Anna, das haben wir ja schon geklärt."

„Ja, bei den anderen bin ich allerdings ratlos", gebe ich zu. Wir schweigen kurz, doch auch das Nachdenken bringt wenig zu Tage. Ich widerstehe dem Drang auf mein Handy zu schauen. Schon jetzt geistern die Nachrichten in meinen Gedanken.

„Okay, was sagen deine anderen Visionen?" Seufzt Violet.

„Bei der zweiten war ich auf einem Friedhof und habe eine Beerdigung beobachtet. Von den Menschen direkt habe ich leider niemanden erkannt, nur grobe Schemen. Ich kann mich noch an einen schwarzen Sarg erinnern auf dem eine rote Rose lag. Um den Sarg herum sah es aus wie Schnee, aber eher so unnatürlicher Schnee, viel zu glänzend. Und beim letzten Vollmond habe ich keine Vision gehabt. Ich habe durchgeschlafen."

„Um das Problem kümmern wir uns später. Erstmal die Vision", bestimmt Violet. „So spontan erinnert mich das ganze an Schneewittchen, fällt dir dazu was ein?"

„Linas Lieblingsmärchen war Schneewittchen", ich sehe sie mit großen Augen an. „Meinst du, das ganze könnte auf ihren Tod hingedeutet haben?"

„Unwahrscheinlich ist es nicht", Violet legt ihren Stift weg. „Wenn das so ist, wissen wir ungefähr, wie wir die kommenden Visionen zu deuten haben." Sie grinst. „Wann immer sich die Gelegenheit in den nächsten Tagen gibt, quetschen wir die anderen Leute aus. Wir müssen mehr über sie wissen."

„Aye, aye, Käpten", salutiere ich spöttisch.

„Zurück zu deiner nicht vorhandenen Vision vom letzten Vollmond", macht Violet weiter. Am liebsten würde ich das Thema nicht weiter vertiefen, denn dann müsste ich ihr höchstwahrscheinlich vom Schattenmann erzählen.

„Super, kleiner Stern." Der Schattenmann steht direkt vor mir, eine nackte Hand an meiner Wange. Vor Schreck springe ich auf und weiche zurück. Diesmal hat er definitiv eine Grenze überschritten! Das ist zu nah! „Ich tue dir nichts, kleiner Stern." Er stellt sich hinter Violet und legt ihr die Hände auf die Schultern, doch die rührt sich nicht. Auch nicht, als seine Schatten über ihren Körper wandern, sich verdichten und sie fast ganz bedecken.

„Du wirst besser", er lächelt und entblößt eine Reihe spitzer Zähne, welche unheimlich im Licht funkeln. In diesem Moment sieht er aus wie der klassische Vampir, dunkle Klamotten und dunkle Haare, dazu fast weiße Haust und rote Augen. Aber, Vampire gibt es nicht. Oder, doch?

„Was machst du?", ich will auf ihn zu gehen, aber kein Muskel regt sich.

„Ganz ruhig, wir spielen doch nur." Sein Lächeln verschwindet. „Und zwar nach meinen Regeln. Halte dich an sie, sonst muss ich böse werden. Das wollen wir doch nicht, oder?" Ich schüttele den Kopf, meine Panik wird immer größer. Langsam löst er seine Finger von Violet und nähert sich mir.

„Pass auf dich auf, ich komme bald wieder, kleiner Stern." Alles was von ihm zurück bleibt, sind kleine Schattenwolken die sich sofort auflöse.

„Stella?", Violet rüttelt mich solange, bis ich meinen Blick auf sie richte. „Was war das?!" Wütend bohren sich ihre Finger in meine Schultern. „Keine Lügen!"

„Ich sehe einen Schattenmann", bringe ich raus.

„Was?"

„Ich sehe einen Schattenmann. Er taucht einfach auf, starrt mich an und seit kurzem redet er auch mit mir." Wie zum Beweis hebe ich meine zitternden Hände.

„Hast du je jemanden davon erzählt?", Violet ergreift sie und zieht mich sanft zu meinem Stuhl.

„Ich habe es Lina erzählt, doch sie hat mich als irre abgetan", ich weiche ihrem Blick aus. „Das erste Mal ist er beim Lagerfeuer aufgetaucht, hat gesagt, dass das Spiel begonnen hat." Ich seufze, alles oder nichts. „Seitdem hat er mich noch öfters besucht, am Anfang hat er immer das gleiche gesagt. Von wegen, das Spiel hat begonnen und so. Doch jetzt redet er auch mit mir."

„Er war gerade dar, oder?", verständnisvoll nimmt Violet mich in den Arm.

„Ja, er hat mich daran erinnert, dass wir ein Spiel spielen und dass seine Regeln gelten." Eine Träne kullert mir über die Wange. „Wenn nicht, wird er böse, hat er gesagt." Schluchzer steigen in mir auf und zum ersten Mal lasse ich sie frei. Froh, jemanden zu haben, der mir zuhört und meine Probleme ernst nimmt.

„Lass uns für heute Schluss machen und ins Kino gehen. Du brauchst jetzt etwas Ablenkung", schnell sind unsere Sachen zusammengepackt und wir auf dem Weg in die Stadt. 

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