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Mittwoch, 21. August 2019

„Ich hoffe du magst Holunder", deute ich schüchtern auf die Flasche selbstgemachten Holundersaft meiner Mutter. Daneben steht ein Schälchen mit Keksen und ein Teller mit Obst. Es ist lange her, dass ich jemanden zum ersten Mal zu Besuch habe.

„Alles gut, Stella", stellt Violet ihre Tasche ab. „Ich bin groß und sage, wenn ich etwas brauche." Ein Funkeln ist in ihren Augen.

„Super", ich lächle und löse meine verkrampften Finger. „Womit wollen wir anfangen?"

„Am besten mit den Informationen über unsere Freunde, ich kann dann zu Hause eine Übersicht dazu erstellen", sie holt ein Notizbuch und einen Kulli aus ihrer Tasche und setzt sich auf meinen Schreibtisch. Die Kekse griffbereit neben sich platziert. „Mit wem wollen wir anfangen?"

„Angelina, wir kennen uns am längsten", ich setze mich auf mein Bett. In der Hand halte ich meinen Block, den ich eigens für das Spiel parat halte. In den nächsten Minuten rattere ich meine Notizen runter.

- Angelina Weber geb. 20.03.2002

- Eltern: Rolf und Karin Weber, Bruder: Jan

- Hobbys: Theater-AG, Freunde treffen

- Will später mal Schauspielerin werden

„Wie würdest du sie charakterlich einschätzen?", Violet unterbricht mich. Ihr Stift schlägt locker auf das Papier, das einzige Zeichen ihrer Unruhe.

Ich überlege. Weder ist Lina besonders freundlich, noch hilfsbereit. Wenn sie Menschen nicht mag, dann ist das so und meistens ändert sich daran auch wenig. Hin und wieder kann sie auch ziemlich ignorant sein, ebenso wie zickig. „Nett", fasse ich schließlich zusammen und schäme mich. So redet und denkt man nicht über seine beste Freundin. „Und zielstrebig. Manchmal auch ein wenig zerstreut." Violet sieht mir wohl an, dass es schwierig für mich ist.

„Wenn du möchtest, kannst du jetzt noch aussteigen. Ich weiß, dass es nicht einfach ist so über seine Freunde oder Geschwister zu reden, aber wir müssen es tun", sie beißt in einen Keks. „Ich werde es dir nicht ankreiden, Stella."

„Alles gut, ich schaffe das", ich recke das Kinn. „Du musst mir nur versprechen, dass alles was wir hier besprechen unter uns bleibt. Lina und die anderen dürfen nicht erfahren worüber wir reden, okay?"

„Einverstanden", stimmt Violet zu und sieht mich auffordernd an.

Und dann lege ich los:

„Lina ist nicht besonders hilfsbereit, vor allem, wenn nichts für sie rausspringt. Dazu ist sie sehr stur und weicht selten von ihrer Meinung oder ihrer Weltansicht ab. Sie ist kreativ, egal worum es sich dreht, besonders in ihrem Freundeskreis kann sie auch sehr aufmerksam sein. Bei Fremden dagegen eher weniger, sie wäre die Person, die erstmal andern glaubt, bevor sie darüber nachdenkt."

„Würdest du ihr zutrauen, dich anzulügen? Oder einen Mord zu begehen?"

„Was das Lügen betrifft, ist Lina eh immer dabei. Sie verdreht die Wahrheit wie sie sie haben will. Aber ich würde ihr keinen Mord zu trauen", protestiere ich. „Auch wenn ich gerade ihre schlechten Eigenschaften aufgezählt habe, sie hat auch gute und dazu gehört vor allem ihre Loyalität und ihre Emotionalität. Sie wäre niemals in der Lage jemanden umzubringen, den sie kennt."

Violet nickt und macht sich Notizen. „Wie sieht es mit Anna aus? Wie würdest du sie einschätzen?"

„Kennst du diese Personen, die an das Gute in jedem Menschen glauben und immer freundlich, offen und hilfsbereit sind? Zu denen gehört Anna", fasse ich zusammen, halte mich erst gar nicht Belanglosigkeiten auf. „Ich glaube, ich habe noch nie erlebt, dass sie über Jemanden etwas Schlechtes gesagt hat."

„Stille Wasser sind tief", antwortet Violet nur. „Würdest du ihr einen Mord zutrauen?"

„Definitiv nicht." Und schiebe dann hinterher: „Sie tötet noch nicht mal Spinnen oder sonstige Insekten in ihrem Zimmer."

Violet wiegt nur den Kopf hin und her und macht sich weiter Notizen. „Was ist mit Julius?"

„Oh, das ist schwer", ich lehne mich an die Wand. „Er ist sehr sportlich, doch nicht besonders ehrgeizig. Jeden behandelt er freundlich und gleich, er ist immer hilfsbereit, kann sich aber schon mal tüchtig über Sachen aufregen. Und irgendwie scheint er zufrieden mit sich selbst."

„Wie meinst du das?"

„Du weißt schon", ich zucke mit den Schultern. „Er macht keinen Trend mit oder vergleicht sich mit anderen und in Zukunft sieht er sich als normalere Familienvater, der einfach glücklich damit ist, seinen Job zu machen ohne die Karriereleiter hoch zu klettern."

„Er würde niemals einen Mord begehen", Violet legt ihren Stift weg. „Wenn wir so weiter machen, werden wir niemals fündig. Gibt es jemanden im Speziellen, dem du einen Mord zu trauen würdest?"

Ich schüttele den Kopf. „Allerdings", füge ich hinzu. „Ich kenne auch nicht alle wirklich gut."

„Dann lass uns anders denken", schlägt Violet vor. „Wie würdest du den perfekten Mörder beschreiben?"

Ich überlege und denke an all die Krimis die ich gelesen und geschaut habe. „Die Person sollte planend und überlegt vorgehen, sie müsste geduldig und mutig sein, gleichzeitig auch ein guter Schauspieler sein und Empathie haben um andere Menschen zu verstehen. Zudem muss derjenige erfinderisch sein und über die richtigen Mittel und Kenntnisse verfügen um die Morde begehen zu können. Auf das Spiel bezogen", mache ich weiter. „Muss derjenige auch in der Lage sein, das Ganze zu sehen und seine Freunde zu opfern. Zugleich muss er aber auch den Kontakt zu seinen Freunden halten und sich weiterhin normal benehmen, sonst fällt er auf."

Violet klappt der Mund auf. „Das war alles?", bringt sie staunend hervor. „Du solltest als Analytikerin bei der Polizei anfangen."

„Das sind doch nur Theorien", winke ich ab, doch ein Schauer von Stolz überrollt mich. „Das Problem ist, das keiner von unseren Freunden darauf zu trifft."

„Nein", Violet schüttelt den Kopf. „So kommen wir nicht voran. Am besten wäre es, wenn wir uns mit den Personen unterhalten, einzeln."

„Zum Beispiel in ein Gespräch verwickeln", schlage ich vor.

Schnell haben wir eine Liste erstellt, wer mit wem redet. Violet will sich Mareike, Lukas, Adrian und Tom vornehmen. Damit bleiben Anna, Marie, Lina und Julius für mich über. Wir beschließen, die anderen auf das Spiel anzusprechen und was sie davon halten. Wird vermutlich nicht einfach. 

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