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Freitag, 16. August 2019, Ein Tag nach Vollmond

Es klingelt an der Haustür. Schnell lasse ich meinen Schulrucksack fallen und öffne.

„Hey, bist du fertig? Wir sind spät dran", Violet wippt ungeduldig auf den Ballen.

„Komme", ich greife nach meiner Lederjacke und ziehe die Tür hinter mir zu. „So, wir können los." Zusammen gehen wir die Einfahrt runter und schlagen den Weg in Richtung Park ein.

„Hübsches Outfit übrigens", grinst Violet und nickt anerkennend.

„Danke", meine Wangen werden rot. „Ich war vor ein paar Tagen shoppen und hab zufällig Marie getroffen, die mir ein paar gute Tipps geben konnte." Tatsächlich hatte sie mir klar gemacht, dass mein Style sowas von gestern war und ich anfangen sollte, mehr kurze hippe Sachen zu tragen. Deswegen hatte ich nun eine 7/8-Jeans und ein weites weißes Shirt an, dessen Rücken aus Schnüren bestand. In der Hand hielt ich eine grüne Lederjacke, eine Art verspätetes Geburtstagsgeschenk meiner Tante. Nur meine roten Sneakers hatten Marie gefallen, deshalb durfte ich sie weiter tragen.

„Oha, wie bist du zu der Ehre gekommen?", Violet grinst.

„Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, doch meine Mutter war hinterher ganz begeistert", ich weiche einem fahrerlosem Skateboard aus, dessen Besitzer nur wenige Meter weiter auf dem Boden liegt.

Violet und ich sehen uns an und grinsen los. Es kommt in letzter Zeit öfter vor, dass wir uns ohne Worte verstehen.

„Da ist noch etwas, was ich mit dir besprechen wolle", fängt sie an, als wir den Park hinter uns lassen und in den Wald treten. Ihre lila Spitzen wippen freudig auf und ab. „Ich habe zuerst eine Frage: glaubst du an das Spiel?"

„Ja."

„Gut, sonst wäre der Rest jetzt komisch gekommen", lacht Violet kurz. „Wenn das Spiel nicht so läuft, wie geplant, hätte ich gerne eine Verbündete. Und nach den letzten Wochen bist du meine erste Wahl", sie bleibt stehen und schaut mich an. „Wie siehts aus?"

„Du meinst, wir beide denken uns gemeinsam einen Strategie aus um die Werwölfe zu besiegen?", nachdem diese Gedanken solange durch meinen Kopf gegeistert sind, fällt es mir nicht mal schwer, sie laut auszusprechen.

„Ganz genau. Wir könnten uns auch unsere Rollen verraten, dann wären wir auf der sicheren Seite", schlägt Violet vor. „Natürlich nicht sofort, und an einem geschützteren Ort."

„Okay", ich handele bevor ich nachdenken kann. „Ich bin dabei, lass uns nachher anfangen."

Vor dem Haus stehen schon mehrere Räder und Mopeds, doch es ist keiner zu sehen. Anscheinend sind wir zu spät. Mal wieder. Was passiert nur mit mir?

„Schnell", ich nehme Violets Hand und gemeinsam rennen wir durch das Gras und stürzen in den Saal, in dessen Mitte Marie steht und uns böse anstarrt.

„Sorry", Violet zieht mich an den Rand, denn die restlichen Stühle sind alle besetzt.

„Jetzt wo wir vollständig sind, kann ich ja weiter machen", Marie ist etwas ärgerlich, macht aber weiter. „Also, wie wir nach Franks Tod festgestellt haben, sind wir Teil eines Kartenspiels geworden. Somit stirbt jeden Vollmond einer von uns. Ja, Lorenz, ich weiß wir sind alle vollzählig", nickt sie ihm zu. „Wenn es wahr ist, kann es allerdings sein, dass die Hexe das Opfer geheilt hat, was ich persönlich etwas zu früh finde, aber okay. Nach den Spielregeln müssten wir somit jetzt jemanden anklagen. Wer ist dabei?"

Die anderen schauen sich fragend an, keiner traut sich seine Fragen zu stellen.

„Wie stellst du dir das denn vor?", ergreift Violet das Wort.

„So wie im Spiel auch", Marie stützt sich auf die Rückenlehne ihres Stuhls. „Jeder darf Vorschläge machen solange eine gute Begründung vorliegt und am Ende wird abgestimmt."

„Und was passiert dann mit demjenigen?", fragt Tom nach. „Wir können ihm ja nicht einfach das Messer in den Rücken rammen, oder?"

Marie schüttelt den Kopf. „Vorne im Haus gibt es eine Tür mit der Aufschrift Zelle, ich würde denjenigen einfach da drin einsperren und abwarten was passiert. Wenn nichts passiert, dann erlaubt sich hier jemand bloß einen Scherz und wir können das ganze vergessen. Wenn wir am nächsten Morgen jedoch eine Leiche haben, dann ist was an den Briefen dran." Alle nicken und flüstern mit ihren Nachbarn.

„Was haltet ihr davon, wenn wir noch eine Woche warten?", schlage ich vor. „In den Briefen stand, dass wir bis Neumond Zeit haben." Eigenartigerweise nicken sofort alle und sind zufrieden. Selbst Lorenz hält seine Klappe und nickt mir nur zu.

Marie nickt und pinnt ihren Stift wieder an das Clipchart neben sich. „Klingt gut, dann treffen wir uns in einer Woche, gleiche Zeit."

„Sag mal, was hast du denn schon wieder mit Violet zu tun?", hakt Lina sofort nach, als wir durch den Wald zusammen zurück gehen.

„Wir haben uns auf dem Weg getroffen", weiche ich ihr aus. „Und dann sind wir halt ins Gespräch gekommen." Ich weiß nicht, ob ich die Wendung dieses Gespräches will.

„Aha", Lina scheint nicht überzeugt. „Ich find die irgendwie komisch." Mal eine ganz neue Taktik, denke ich. „Ich meine, guck dir mal ihre Klamotten an, sowas trägt heutzutage keiner. Und auch ihre gefärbten Haare," sie schüttelt schnaubend den Kopf, bis ihr Blick auf meine neue Frisur fällt. „Bei manchen sieht es gut aus", versucht sie zu retten, nur zu spät.

„Ich mag ihre Sachen", geht Anna dazwischen. „Sie sind anders, stechen aus der Menge hervor." Lina sieht sie ungläubig an. Dann wendet sie sich ab und geht mit schnellen Schritten den Abhang runter.

„Was soll das denn jetzt schon wieder?", fragend sehe ich Anna an. „Erst die Party und jetzt das."

Mit einem Blick in Linas Richtung meint sie:

„Ich fürchte, Lina ist eifersüchtig geworden. Du machst in letzter Zeit viel mit anderen Leuten, das ist sie nicht gewöhnt. Und, du hast dich verändert, bist mehr du selbst geworden", sie dreht eine Strähne aus meinem Zopf um ihren Finger.

„Aber sie ist doch immer diejenige, die meint, ich soll unter Menschen kommen", irritiert bleibe ich an einer Bank stehen. „Ich verstehe das alles nicht." Auf einmal erscheint mir alles zu viel und ich lasse mich erschöpft auf die Bank fallen. Mein Ärger verpufft, zurück bleibt nur Traurigkeit.

„Ich glaube, Lina und du müsst euch einfach mal richtig aussprechen", Anna setzt sich neben mich und drückt mitfühlend meine Schulter. Julius, der bisher geschwiegen hat, legt einen Arm um mich und drückt mich an sich. „Erkläre ihr, dass du nur neue Freunde findest und nicht vorhast, sie zu ersetzen. Und vor allem, sprich sie auf den Abend an, das war kein faires Verhalten von ihr."

Ich nicke.

„Was hältst du davon, es jetzt gleich zu tun", Anna lächelt, dann steht sie auf und zieht Julius mit sich. „Sie müsste noch auf dem Weg sein."

„Hm, okay." Ich stehe auf, umarme die beiden nochmal und jogge dann Richtung Linas Haus.

Ich erreiche meine beste Freundin, als sie in der Einfahrt steht.

„Lina, warte bitte", rufe ich und sprinte die letzten Meter.

„Was ist?", sie sieht mich nicht an, doch ich erkenne, dass ihre Augen ganz rot sind.

Vorsichtig gehe ich auf sie zu. „Ich wollte mit dir reden. Es tut mir Leid, wenn ich dir das Gefühl vermittelt habe, ich würde dich ersetzen. Das würde ich niemals tun, du musst mir glauben." Ich lächele sie an, doch Lina schaut immer noch zur Seite. „Ja, ich habe neue Freunde gefunden, und ja, es macht Spaß, auch mal etwas anderes mit ihnen zu machen. Doch das wird immer so bleiben, ich meine, du hast ja auch Freunde beim Theater, die ich nicht kenne. Aber das ist in Ordnung für mich, denn wir werden immer beste Freundinnen bleiben."

„Beste Freunden für immer und ewig", das Lächeln kehrt auf Linas Gesicht zurück. Sie kommt auf mich zu und umarmt mich.

„Auf immer und ewig", bestätige ich und drücke sie noch etwas fester.

Den restlichen Abend verbringen wir bei Angelina im Garten. Es ist herrlich mal wieder richtig zu reden, über alles und jeden.

„Ich muss dir etwas erzählen", fange ich mutig an.

„Bist du wieder mit Adrian zusammen?", Linas Augen strahlen.

„Nein!", protestiere ich heftig. „Das ist Geschichte. Wie dem auch sei, es geht um etwas, besser gesagt jemanden."

„Stella, sag bitte nicht, es geht wieder um den Barkeeper", unterbricht Lina mich. „Da war keiner. Wirklich nicht. Ich habe den ganzen Abend die Bar im Auge behalten." Sie klingt genervt.

„Es geht nicht um den Barkeeper, es geht um einen Schattenmann, den ich dauernd sehe", bringe ich endlich raus. „Er taucht einfach auf, sagt Sätze wie Das Spiel hat begonnen, Stella und ist dann wieder weg." Abwartend sehe ich sie an.

„Okay", Lina dehnt das Wort. „Bist du dir sicher, dass du dir den Mann nicht einbildest?"

„Mutig, kleiner Stern." Der Schattenmann starrt mich aus seinen roten Augen an. Sie wirken verärgert, aber trotzdem ausdruckslos. Auch seine Schatten wirbeln enger, spiegeln seine Wut wieder. Mein Blick huscht zu Lina, doch die starrt mich einfach an. „Das Spiel hat begonnen, vergiss das nicht." Ich beobachte, wie er in einer Schattenwolke verschwindet.

„Stella?", Lina schnipst vor meinen Augen. „Hallo? Bist du noch da?!" Ich schaue sie an, nicht fähig Sätze zu formen. „Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen. Oh, sag nichts", unterbricht sie sich selbst. „Es war dein Schattenmann, richtig? Wo stand er? Was hat er gesagt?" Über sich selbst lachend, nimmt sie ihr Buch. „Ein liebgemeinter Rat, schau mal bei einem Arzt vorbei." Sprachlos starre ich sie an. Meine beste Freundin, die mich für irre hält. 

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