*Kapitel 5: Save Me*
Seit zwei Tagen hatte Jimin nun seinen Vater nicht wieder gesehen, doch durch das gemachte Brot verringerten sich seine Sorgen um diesen. Eine seiner wenigen Sorgen um Hiroto war dessen fehlenden Schlaf durch seine nächtlichen Spaziergänge.
Doch sobald er den ersten Schritt in das Recherchezentrum gemacht hat, verschwanden jegliche Gedanken über seinen Vater.
„Jimin!" begrüßte Frau Kim den Schwarzhaarigen und ging auf ihn zu, als sie ihn erblickte. „Auf deinem Schreibtisch liegt ein Vertrag, den musst du dir durchlesen und unterschreiben; dein Vater auch. Wenn du ihn bis morgen unterschrieben hast, darfst du mit an dem Bericht schreiben."
Nickend zeigt Jimin seine Aufmerksamkeit und geht nach ihrer kleinen Rede in sein Raum.
Seine Tasche landete unsanft auf dem Boden und sein gelangweilter Blick verwandelte sich in ein genervter, als er den Stapel Blätter sah. Er nahm die vielen Blätter in die Hand und durchflog die einzelnen Zeilen. Hin und wieder unterschrieb er auf einer vorgesehenen Linie, ohne zu wissen, zu was er zugestimmt hat. Nach paar Unterschriften griff er zu seiner Tasche, legte den Vertrag sorgfältig in sein Rucksack und schmiss ihn wieder auf den Boden, nachdem er sein Brot in der Hand aus diesem geholt hat.
Genüsslich biss er in dieses und bettete seine Schuhe auf sein Schreibtisch. Morgen würde er erst richtig anfangen zu arbeiten, weshalb er den Tag nutzen würde, um gar nichts zu tun.
Und das zog er auch durch. Den Tag über hing er an seinem Handy oder surfte am Computer im Internet herum. Wenn Frau Kim ins Zimmer kam, dachte er sich irgendeine Ausrede aus oder sagte einfach, dass er bis morgen warte. Damit schien sie sich zufrieden zu geben, denn sie ermahnte ihn nicht weiter.
Und schon wurde es Abend. Jimin verließ das Gebäude und fuhr nach Hause. Dort angekommen brachte er seine Sachen ins Zimmer und öffnete die Schlafzimmertür seines Vaters.
Das Zimmer war leer, weshalb er ins Wohnzimmer ging und dort ebenfalls niemanden fand. Sorge breitete sich erneut aus, er legte den Vertrag auf den Esstisch und holte sein Handy heraus, um seinen Vater anzurufen.
Doch nur ein Piepen ertönte aus dem Gerät, weswegen er auflegte und nervös seine Finger auf der Tischplatte eine Melodie spielen ließ; Auch wenn es keine gute war.
„Er wird schon wieder auftauchen." murmelte Jimin zu sich selbst und lief in sein Zimmer, wo er die Tür schloss und mit leerem Blick an seine Wand starrte. Er machte sich Sorgen um seinen Vater, da er ihn schon viel zu lange nicht mehr gesehen hatte und der Anruf machte ihn noch unsicherer.
Kurz schüttelte er seinen Kopf und zog sich sein Shirt über seinen Kopf, um es dann auf den Boden zu werfen. Danach unterbrach er den Hautkontakt mit seiner Hose ebenfalls und ließ sich auf das Bett fallen. Mit seinem Handy in der Hand schlief er ein, während sich im Raum eine Stille ausbreitete.
Unruhig drehte sich Jimin auf seine Seiten, verkrampfte seine Hände und trat um sich. In seinem Traum gefangen bildeten sich langsam Schweißperlen auf seiner Haut und er heizte sich auf, sodass man hätte denken können, er wäre krank.
Jimin verzog sein Gesicht, er zogseine Beine an seinen Körper und stach unbewusst mit seinenFingernägeln in seine Handinnenfläche. Kurz danach öffneten sichschlagartig seine Augen, die sich mit Tränenflüssigkeit fühltenund er sich voller Angst und mit schlagendem Herzen aufsetzte.
Verzweifelt krallte er sich in sein Kopfkissen, welches er sich an sein Körper presste und rutschte zum Kopfende des Bettes, um sich an diesem anzulehnen. Sein leerer Blick glitt in die Dunkelheit und nur seine abgehackten Schluchze waren zu hören. Unfähig sich zu bewegen saß er nun auf seinem eigenen Bett, während ihm die Schweißtropfen von seiner Stirn floss und er versuchte, sich selber zu beruhigen.
Wäre er fünf Jahre jünger, würde er jetzt aufstehen und zu seinem Vater ins Bett krabbeln, aber aus dem Alter war er raus, sodass er keine andere Möglichkeit hatte als zu warten, bis er wieder müde wurde und einschlief oder bis es draußen hell wurde. Oder aber...
„Kookie?" schniefte Jimin in das Mikrofon des Handys, welches er zitternd in den Händen hielt. Währenddessen setzte sich Jungkook sofort auf und war wieder hellwach, als hätte er gar nicht geschlafen.
„Ich bin gleich da." murmelte dieser und schon hörte Jimin das Tuten, welches signalisierte, dass der Jüngere aufgelegt hatte. Er schlang seine Arme nur noch mehr um das Kissen und wartete gebannt auf seinen besten Freund. Jungkook war der einzige neben seinem Vater, der ihn beruhigen konnte und trotz seiner derzeitigen Situation machte er sich Sorgen wegen morgen, da er nicht müde und erschöpft an dem wichtigen Tag sein möchte.
Ein Knarzen im Flur ließ bei Jimin einen kalten Schauer den Rücken herunterfahren und ängstlich schaute er auf die geschlossene Tür.
„Nicht erschrecken, ich bin's." flüsterte Jungkook, ehe er die Tür aufstieß.
Der Anblick ließ sein Herz schmerzhaft zusammenziehen. Wie Jimin völlig verängstigt auf dem Bett zusammengekauert saß, mit verheultem Gesicht, die Haare in alle Berge stehend und das Kissen zwischen seinem Körper und seinen Beinen.
Noch immer in seinem Schlafanzug bekleidet bewegte er sich auf das Bett zu und setzte sich neben seinen besten Freund, um ihm über den Rücken zu streicheln. Mit seiner linken Hand stieß er Jimin an seiner Schulter an und er fiel schräg in seine Arme. „Ich bin da, Jimin. Alles ist gut, es war nur ein Traum." versuchte Jungkook ihn zu beruhigen und streichelte seinen Oberarm. „Aber du musst jetzt wieder schlafen. Morgen ist ein wichtiger Tag für dich."
„Ich kann nicht." schniefte Jimin bloß und starrte weiterhin Löcher in die Luft.
„Doch kannst du. Ich bleibe bei dir, okay? Dir wird nichts passieren." redete der Schwarzhaarige auf ihn ein und nahm sein Gesicht in seine Hände, um die getrockneten Tränen so gut wie es ging wegzuwischen.
Langsam nickte Jimin und gemeinsam legten sie sich auf das Bett, während er sich so nah an Jungkook legte, dass kein Blatt mehr zwischen ihnen passte. Natürlich fand es Jungkook nicht schlimm, denn sein einziges Problem war sein viel zu schnelles Pochen im Brustkorb, welches er nicht verheimlichen konnte und er hoffte einfach nur, dass Jimin sein Herzschlag nicht hören konnte, da er seinen Kopf an seine Brust gepresst hatte. Doch er wusste nicht, dass Jimin diesen als angenehm empfand und somit schnell einschlief. Genauso wenig wusste er, was Jimin träumte, was ihn so aus der Bahn bringen konnte. Fragen konnte er auch nicht, denn am nächsten Tag war Jimin der gleichgültige Eisblock, der er nunmal war. Mit dem man nicht darüber sprechen konnte, ohne dumme Kommentare zu erhalten.
Jungkook nahm zuletzt Jimins Handy in die Hand, öffnete seine Musik und ließ die ruhige Musik das Zimmer erklingen, damit Jimin diese Nacht nicht noch einmal aufwachen würde.
Am nächsten Morgen stand Jimin auf, als wäre nichts passiert. Er streckte sich und schlenderte in die Küche und sah, dass der Vertrag nach wie vor auf dem Tisch lag. Doch neben diesem lag sein tägliches Brot seines Vaters.
„Gut geschlafen?" fragte ihn Jungkook, der müde seine Augen rieb und den Kühlschrank öffnete.
„Jungkook, hast du heute Nacht mein Dad gesehen?" verließen die besorgten Worte Jimins Mund. Sein bester Freund schüttelte nur den Kopf und schob sich eine Scheibe Käse zwischen die Lippen.
„Er war bestimmt Zuhause, als wir geschlafen haben und ist eben wieder gegangen." nuschelte er und sah Jimin an, der noch immer auf den Vertrag schaute.
„Er hätte das unterschreiben und mir nicht so ein scheiß Brot machen sollen." murmelte er wütend und ging in sein Zimmer, wo er die Tür zuschlug. Er zog sich eine schwarze Jeans und ein weißes Hemd an, welches er sich locker in die Hose steckte und nahm letztendlich noch eine Sonnenbrille aus seinem Schrank.
Als er wieder in die Küche kam, musste Jungkook aufpassen, dass nicht seine Kinnlade herunterfiel. „Muss ja heute gut aussehen, wenn ich von Fotografen verfolgt werde." grinste er und setzte die Sonnenbrille auf, um damit eine Grimasse zu schneiden. „Wie sieht das aus?"
„Wieso brauchst du eine Sonnenbrille? In Monu scheint vielleicht dreimal im Jahr die Sonne." merkte Jungkook an und sah ihn stirnrunzelnd an.
„Ja, aber die Paparazzi schießen immer mit Licht. Ich muss doch etwas sehen." erklärte er und nahm die Brille wieder ab. „Außerdem sieht sie gut aus."
„Natürlich tut sie das, aber..." stotterte Jungkook und drehte sich um, da in diesem Moment der Toaster ein Geräusch machte und somit deutete, dass der Toast fertig getoastet wurde.
Grinsend fuhr sich Jimin durch seine Haare und nahm ein Toast von Jungkooks Brettchen herunter. „Muss jetzt weg. Du wirst mich im Fernsehen sehen." verabschiedete sich der Schwarzhaarige, zog sich seine Schuhe an und ging zur Bushaltestelle.
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Wie findet ihr bis jetzt diese FanFiction?
Irgendwelche Kritik? ^^
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