*Kapitel 34: I Like You*
Jimins Augenlider schlugen auf, doch schlossen sich wieder, als das grelle Krankenhauslicht ihn blendete.
„Jimin, endlich." seufzte sein Vater erfreut und strich ihm über sein Arm.
„Was ist passiert?" murmelte er müde und schaute sich um. „Bin ich im Krankenhaus?"
„Ja, nachdem du angegriffen wurdest, hat eine Lehrerin den Krankenwagen gerufen, weil du nicht mehr aufgestanden bist." erklärte Hiroto und sah seinen Sohn mitleidig an.
Langsam kamen die Erinnerungen wieder, weshalb sich Jimin langsam aufsetzte und den Raum mit seinen Augen durchsuchte. „Wo ist Yoongi?"
„Bei der Polizei."
Entgeistert schaute er seinen Vater an, riss die Schläuche aus den Kapseln, die in seinem Arm steckten und stand auf. Doch kam stand er, kippt er zur Seite und wurde von seinem Vater aufgefangen. Sanft legte er ihn wieder auf das Bett.
Jimins Augen gingen erneut auf und sahen ihn an. „Ich muss zu ihm."
„Du kannst nicht, deine Werte sind zu schlecht. Verdammt, du hast null Vitamine oder sonst was in dir, du kippst gleich wieder um! Leg dich jetzt hin, steck dir diese Dinger wieder an und dann erkläre ich dir alles!" schimpfte Hiroto wütend. Stumm tat Jimin das, was ihm befohlen wurde und nahm anschließend die Fernbedienung, um das Bett in eine sitzende Position zu fahren.
„Wir kümmern uns erst um dich, weil sie kurz davor sind, dich mir wegzunehmen."
„Bitte was?" platzte es erschrocken aus Jimin.
„Sie kennen deine psychologische Akte, du bist deutlich unterernährt und denken, dass du versucht hast, dich umzubringen." erklärte Hiroto und sah seinen Sohn ernst an. „Sie wollen dich in eine Psychiatrie stecken."
„Das darfst du nicht zulassen, Dad! Ich habe mir das nicht selber angetan, hast du denen das gesagt?" fragte Jimin panisch und war wieder auf dem Weg aufzustehen, doch Hirotos Hand hinderte ihn daran. „Was ist mit Yoongi?"
„Er wird wegen Körperverletzungen und Erpressung angezeigt." sagte er leise.
Eine Schockstarre überkam Jimin. „Aber er hat doch gar nichts getan."
„Er hat dich beschützt, vor was auch immer. Er bekommt eine Anzeige wegen Körperverletzung, weil er gesagt hat, dass ihr euch gestritten habt und er zugestochen hat und Erpressung, weil er meinte, dass er von dir wollte, das du abnimmst."
„Aber das stimmt nicht!"
„Das weiß ich doch. Vielleicht können wir die Anzeige zurückziehen."
„Das ist alles meine Schuld." murmelte Jimin schuldbewusst und schloss die Augen. „Wie dumm kann er nur sein, seine Zukunft für mich zu zerstören?"
„Er liebt dich."
„Soll er damit aufhören."
Leise lachte Hiroto und klopfte ihm auf die Schulter. „Theoretisch dürftest du heute wieder raus, wenn du sie überzeugen kannst, das du nicht suizidgefährdet bist."
„Bin ich nicht, also kann ich ja gehen."
„Da spalten sich die Meinungen."
Jimin schaute seinen Vater an und musterte sein Gesicht. Wut kochte in ihm auf. „Du denkst das aber, richtig?"
Schweigend schaute Hiroto ihn an.
„Vielen Dank, Dad."
Im Raum war es leise. Das Fenster spendete nur minimal Licht und die Röhren an der Decke schienen ein grelles Licht aus, welches Augenschmerzen hervorrief.
Yoongi saß dort alleine, starrte die Wand an und bewegte sich nicht. In Gedanken versunken.
„Herr Min." begrüßte ihn ein Polizist, welcher sich ihm gegenüber setzte. „Können Sie mir den Ablauf erklären, wieso Sie Ihren Freund ein Messer in den Arm gestochen haben?"
Yoongi achtete nicht auf ihn, sondern schaute weiterhin die Wand an.
„Wir haben kein Messer gefunden, wo haben Sie es versteckt?"
Er schwieg weiter.
„Sie machen es nur noch schwerer als es sowieso ist. Verstehen Sie die Lage nicht? Sie werden wegen Erpressung und Körperverletzung angezeigt und wenn Sie nicht kooperieren, wird der Richter keinen Einspruch oder sonstiges zulassen!" erklärte der Beamte.
Doch Yoongi verschränkte nur seine Arme vor der Brust und sah den Polizisten an. Er kannte ihn. Er war einmal mit ihm bei einem Einsatz dabei. Dadurch wusste er, dass es einer der Neulinge war.
Ein Klopfen an der Tür ließ die beiden herumfahren. „Sie können jetzt gehen, Officer. Ich übernehme."
Yoongi verdrehte seine Augen und sah den Bekannten an.
Die Person setzte sich ihm gegenüber, als niemand mehr im Raum war und grinste ihn an.
„Warum zerstörst du deine Zukunft für ihn? Mit so einer Anzeige wirst du niemals bei der Polizei angenommen." spottete Moonbin und legte seinen Kopf auf den Tisch, fokussierte seinen Blick auf Yoongi.
„Warst du mal in einer Klapse oder so?" fragte Yoongi monoton und erwiderte den Blick.
„Ich bin ein sehr guter Schauspieler." antwortete der Bunthaarige und lächelte leicht. „Wir müssen über deinen Klapsenjungen reden."
Moonbin wartete auf eine Antwort, doch als Yoongi stumm blieb, verdrehte er die Augen und ließ sich nach hinten in den Stuhl fallen. „Ich will kein Monolog hier führen! Rede doch mit mir, sonst ist das langweilig."
„Warum sollte ich?"
„Geht doch." grinste Moonbin stolz. „Naja, ich hatte eben ein Gespräch mit jemanden und du wirst nicht glauben, was die Person mir gesagt hat!"
Schweigend schaute Yoongi ihn an, weshalb er wütend auf den Tisch schlug.
„Ich habe gesagt, dass du mit mir reden sollst!" schrie er laut. „Sonst erzähle ich dir nicht, was mir gesagt worden ist."
„Was hat die Person denn gesagt?"fragte Yoongi mit einem emotionslosen Lächeln und lehnte sich etwas nach vorne.
„Na also." sagte Moonbin freudig und klatschte in seine Hände. „Heute ist ein wunderschöner Tag."
„Du hast ja krassere Stimmungsschwankungen als Jimin." murmelte Yoongi genervt.
„Ja, kann schon sein."
„Bist du irgendwie bipolar oder so?" fragte der Schwarzhaarige.
„Vielleicht. Vielleicht sollte ich zu Jimins Therapeutin gehen." überlegte Moonbin, doch sah Yoongi beleidigt an. „Willst du nicht fragen, wieso heute ein toller Tag ist?"
„Du hast Jimin aus dem Weg geschafft, einen Typen zum Tode verurteilt und hast mich hierhin bekommen." schlussfolgerte Yoongi gelangweilt.
„Ja, aber ist nichts besonderes." zuckte Moonbin mit den Schulter und grinste boshaft. „Ich habe die Erlaubnis bekommen, Jimin zu töten!"
„Was?" platzte es aus Yoongi und sah ihn geschockt an.
„Ja, zwar noch nicht jetzt, aber ich habe ein Datum. Es wird in die Geschichte eingehen." lachte er und stand auf. „Es wird ein großes Event sein. Wir planen es jetzt schon, aber sind erst am Anfang."
Er ging den Raum auf und ab und lächelte vor sich hin. „Aber du kannst beruhigt sein, es wird eine Weile dauern. Noch sehr lange. Vielleicht wirst du schon eine Ausbildung machen."
„Hat es dir Taeyong gesagt?"
Moonbins Blick glitt zu dem Sitzenden.„Warum provozierst du mich immer?"
„Langeweile."
„Ich mag dich." lachte Moonbin. „Du bist lustig."
Eine Stille bereitete sich aus, weshalb sich Moonbin wieder hinsetzte und Yoongi ansah.
„Ich hoffe, Seokjin wird Jimin einweisen. Weißt du, dann hast du mehr Zeit für mich. Da du keine anderen Freunde hast, kannst du gerne mit mir abhängen. Natürlich No Homo und so." grinste er.
„Jimn wird aber nicht eingewiesen."
„Ja, da wäre ich mir nicht so sicher." murmelte Moonbin und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Spätestens wenn Sua die Empfehlung schreibt, verschwindet er. Und du weißt sicherlich, dass ich das ganz einfach verordnen kann."
„Es gibt gar kein Video von uns, oder? Du tust das alles nur, um Jimin zu brechen, richtig?" fragteYoongi.
Ertappt schaute Moonbin auf den Tisch und fing leise an zu lachen. „Es ist so einfach, Jimin psychisch zu zerstören. Du dagegen, du bist schlau. Du weißt so vieles, bei dir wird es schwerer. Vielleicht tu ich auch gar nichts, weil ich dich sympathisch finde. Wir würden so ein gutes Team sein. Du das Köpfchen und ich die Hand. Bonnie und Clyde. Jekyll and Hyde."
„Du weißt, dass die sterben und verheiratet waren?"
Moonbin zuckte gelassen mit den Schultern. „Jeder muss mal sterben, nicht wahr?"
Er stand auf, schlug leicht auf den Tisch und grinste.
„Ich muss gehen. Mein Terminkalender ist rappel voll."
„Man sieht sich." seufzte Yoongi und hob kurz die Hand.
Glücklich fasste sich Moonbin an die Brust, wo das Herz pochte und schaute ihn an. „Yoongi, ich bin stolz auf. Wir sehen uns auf jeden Fall bald wieder, mein Freund."
Er ging zur Tür, öffnete diese und schaute nochmal zurück.
„Und hört bitte auf, uns Familie zu nennen. Wir sind Black Swan."
Am Abend wurde Yoongi in eine Zelle mit anderen Verbrechern gepackt, um dort die Nacht zu verbringen. Er durfte schließlich 48 Stunden festgehalten werden und morgen würde erneut mit ihm gesprochen werden. Er ließ sich an der Wand herunterrutschten, winkelte die Beine an und legte sein Kopf auf die Knie. Das würde eine unangenehme Nacht werden.
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