*Kapitel 28: Could You Turn Off Your Phone Please*
Die Nächte danach konnte Jimin den fehlenden Schlaf ausgleichen, er ging alleine zur Therapie und kam am Abend erschöpft bei Yoongi an, wo er sich sofort ins Bett kuschelte und nichts tat.
Yoongi fühlte sich wie ein verheiratetes Paar, bei welchem die Luft heraus war, doch er fand es keineswegs schlimm. Es freute ihn stattdessen, dass Jimin auf dem Weg der Besserung war.
„Sua meinte, ich sollte aufhören, die Sache zu untersuchen." murmelte Jimin und sah Yoongi an, der auf dem Bett saß und mit seiner Konsole spielte.
„Tust du sowieso nicht, oder?"
„Nein."
Der Ladebalken des Spiels flimmerte auf dem Fernseher, weshalb der Ältere Jimin anschaute. „Meine Eltern wollen deinen Dad kennenlernen."
„Sollen sie doch. Wann bist du fertig, ich will kuscheln."
„Frag dein Dad mal, ob er morgen Abend Zeit hat."
„Würdest du jetzt kommen?"
„Fuck mich doch nicht ab, ich werde mich gleich hinlegen, wenn ich das Level zu Ende habe." antwortete Yoongi gestresst, während er wild auf den Controller drückte.
Genervt drehte sich Jimin um und schloss die Augen.
„Hast du deine Tabletten genommen?" fragte Yoongi, ohne vom Bildschirm zu gucken.
„Ja."
Stille breitete sich im Zimmer aus, bis Yoongi genervt den Controller wegwarf und sich nach hinten fallen ließ. „Ich hasse das Spiel."
„Ich hasse dich bald."
Yoongi rollte nur mit seinen Augen, robbte zu Jimin und legte sich nah an seinen Rücken.
„Ich liebe dich auch." grinste er leicht, küsste seinen Nacken und schloss die Augen. Durch die leise Musik und Jimin im Arm schlief er auch schnell ein. Doch das Böse schläft nie, weshalb sie nicht mitbekamen, dass die Stadt wieder in Unruhe verfallen würde.
Schweigend saßen Jimin und Hiroto im Auto, während sie durch die Stadt fahren. Sie trafen sich mit der Familie Min, um sich endlich kennenzulernen.
Als sie am Restaurant ankamen, verfinsterte sich Hirotos Blick, während er Yoongis Vater anschaute.
„Chongho." begrüßte er den Grauhaarigen und schüttelte angewidert seine Hand. „Schön, dich wiederzusehen."
„Gleichfalls Hiroto." grinste sein Gegenüber. Jimin wusste nun, woher Yoongi sein Grinsen hatte.
„Ihr kennt euch?" fragte Jimin und schaute seinen Vater an, der leicht nickte.
„Lange Geschichte, erzähle ich dir später."
Yoongi machte einen Schritt zu Jimin, um ihn zu begrüßen, jedoch ging dieser an ihm vorbei und bat alle, ins Gebäude zu gehen.
Während Hiroto und Chongho miteinander über die Arbeit sprachen und Yoongi mit seiner Mutter redete, hatte Jimin sein Handy unter dem Tisch und schrieb mit Jungkook. Er wollte hier nicht sitzen. Er fühlte sich nicht wohl.
Ein Schmerz durchfuhr seinem Schienbein, als Yoongi ihn trat, weshalb er wütend seinen Blick hob und ihn anschaute. „Meine Mum hat dich was gefragt."
„Kann warten, muss auf Toilette." antwortete er bloß, stand auf und ging in den besagten Raum. Yoongi entschuldigte sich kurz am Tisch und folgte seinem Freund.
„Was hast du jetzt schon wieder?" fragte er genervt und nahm Jimin das Handy weg, in welches er wie paralysiert geschaut hatte.
„Gib das her!" befahl er wütend und trat einen Schritt auf Yoongi zu.
„Du weißt, dass du mir keine Angst machst, also warum versuchst du es noch?" fragte er und steckte das Handy in seine hintere Hosentasche. „Was hast du jetzt schon wieder?"
„Gib mein Handy."
„Antworte mir."
„Gib mir mein verdammtes Handy oder ich breche dir dein scheiß Genick." rief Jimin und trat noch näher zu Yoongi, sodass sie nur noch wenige Zentimeter auseinander waren.
Etwas überrascht war Yoongi schon, dass Jimin so mit ihm redete, doch er ließ sich nicht einschüchtern, sondern starrte ihn weiterhin an.
Es nervte Jimin, dass sein Gegenüber so standhaft war, weshalb er seine Hand zur Faust ballte.
„Ich glaube, du bist untervögelt." sagte Yoongi leise und fing langsam an zu grinsen. „Naja, man kann's dir nicht verübeln."
Er ging an Jimin vorbei und schaute in den einzelnen Toilettenkabinen, ob dort jemand war. „Also wir sind hier alleine. Deine Chance."
„Ich will kein Sex." antwortete Jimin wütend nach wie vor.
Überrascht schaute Yoongi seinen Freund an. „Betrügst du mich oder so?"
„Was?"
„Park Jimin schlägt Sex ab. Das ich das mal höre, obwohl du angeblich seit zwei Wochen keinen mehr hattest."
„Gib mein Handy."
„Findest du mich nicht mehr attraktiv?" schmollte Yoongi provozierend und ging auf Jimin zu.
„Mach dich nicht lächerlich."
„Ist das tragisch! Jimin, was mache ich denn jetzt nur?"
Grinsend stellte er sich vor seinen Freund und schubste ihn leicht nach hinten. „Sag es mir, Jimin."
Stumm schaute er Yoongi an und ließ die Schubserei über sich ergehen.
„Rede mit mir, Jiminie. Sonst werde ich noch schlecht gelaunt."
„Fuck you."
Er entfernte sich von Jimin und nahm sein Handy in die Hand. Sofort klingelten bei Jimin die Alarmglocken und er rannte zu Yoongi, um ihm sein Handy wegzunehmen. Doch der Schwarzhaarige hatte sich das schon gedacht, dass das passiert und hielt mit seinem Arm Jimin auf Abstand.
„Was willst du heute noch machen? Mit Jungkook?"
„Geht dich nichts an."
„Fang nicht wieder damit an."
„Nichts schlimmes." antwortete Jimin und riss ihm das Handy aus der Hand. „Scheiß Kontrollfreak."
„Wie bitte?"
„Du bist ein scheiß Kontrollfreak."
„Entschuldigung, soll ich lieber ein selbstmordgefährdeter Freak werden? Ist dir das lieber?"
„Oh mein Gott, Yoongi! Ich will mich nicht umbringen, wie viele Male noch?" rief Jimin aufgebracht und strich sich genervt durch die Haare. „Wenn ich es wollte, wäre ich doch schon längst tot."
„Du hast Angst, es selber zu tun."
„Willst du mich gerade zum Selbstmord animieren?"
„Nein."
„Klingt aber so."
„Weil es die Wahrheit ist."
Nicht wissend, was Jimin antworten sollte, starrte er seinen Freund an und lachte ironisch auf.
Da die beiden schon eine Weile weg waren, entschloss sich Hiroto nachzuschauen, ob es denen gut geht. Er stieß die Tür auf und sah, wie wütend die beiden sich anschauten.
„Alles in Ordnung?" fragte er verwirrt und erntete beide Blicke.
„Wir können jetzt fahren. Ihr müsst euch nicht mehr kennenlernen, weil es nicht mehr nötig sein wird. In Zukunft wirst du die nicht mehr sehen. Und ich auch nicht."
Hiroto schloss die Tür und lehnte sich an diese, sodass Jimin nicht mehr aus diesem Raum flüchten konnte.
„Was ist hier los?"
Jimin schaute Yoongi kurz an, bevor er seine Arme vor der Brust überkreuzte und sich an die Wand lehnte. „Yoongi ist ein Kontrollfreak, der einfach meine Nachrichten liest und denkt, dass ich zu schwach bin, um mich selber umzubringen und ich deshalb mich in gefährliche Situationen begebe."
„Und du hast Geheimnisse vor mir."
„Habe ich nicht!"
„Natürlich!"
Und so startete eine hitzige Diskussion, die Hiroto unterbrach, indem er laut „Hey!" rief.
Schlagartig wurden beide still und sahen den Erwachsenen an.
„Ihr benehmt euch wie Kinder!" schimpfte Hiroto wütend. „Jimin, sei nicht so ein Sturrkopf und Yoongi, warum vertraust du ihm nicht einfach, wenn du ihn doch so sehr liebst, wie du es mir gesagt hast?"
„Du hast meinem Dad gesagt, dass du mich liebst?" fragte Jimin leise und sah seinen Freund an, der unsicher mit den Schultern zuckte.
„Was glaubst du, warum ich so ein 'Kontrollfreak' bin? Wenn du mir nicht erzählst, wohin du nachts gehen willst und du anscheinend nicht gerafft hast, warum ich mit dir schon einmal Schluss gemacht habe. Ich habe keine Lust, nachts wach zu liegen und mir Sorgen zu machen, ob du irgendwo tot im Graben liegst. Ich vertraue dir ja, aber erzähl mir wenigstens etwas aus deinem Leben, wenn ich ein Teil davon bin." erklärte Yoongi und sah Jimin ernst an, der nervös auf seiner Unterlippe herum biss.
Anschließend nickte er und sah seinen Vater an. „Kannst du bitte kurz gehen?"
Selbstverständlich verließ dieser den Raum, sodass sie ungestört waren und Jimin auf seinen Freund zuging.
„Tut mir leid." murmelte er und legte seine Arme um Yoongis Hüften. „Du sollst mich nur nicht aufhalten."
„Was hast du vor?" fragte Yoongi und legte seine Hände ebenfalls auf Jimins Rücken.
„Jungkook und ich gehen heute wieder auf die Straßen, weil er letztens Moonbin gesehen hat, wie er in ein Haus ging. Wahrscheinlich wohnt er da und wir wollen halt mit ihm reden."
„Ich komme mit."
„Was?"
„Ich will mit."
„Es wird sicherlich voll langweilig." versuchte Jimin ihm seine Idee auszureden, doch stur schüttelte Yoongi den Kopf. Unsicher biss er sich auf die Unterlippe und schaute seinen Freund an. Jimin wollte nicht, dass er mitkommt.
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