*Kapitel 44: For You*
Immerwieder schlug Jimin seinen Kopf gegen die Wand. Dumm, dumm, dumm.
Ein Fehler. Ein großer Fehler. Der dümmste Fehler seines Lebens.
War er so einfach herumzukriegen? Ein Blick und schon würde es sein ganzes Vorhaben wegschmeißen?
„Was machst du da?" fragte plötzlich Jungkook, der im Türrahmen stand.„Dein Vater hat mir geschrieben, dass du seltsame Sachen machst."
„Ich bin dumm." murmelte Jimin und ließ erneut seinen Kopf gegen die Wand knallen. „So. dumm."
„Willst du erzählen, was passiert ist?"
Jimin schüttelte den Kopf und sah Jungkook leidend an. „Ich bin dumm."
Vorisichtig näherte sich der Jüngere ihm und legte seine Hand auf die Schulter. „Egal, was du gemacht hast, man kriegt es hin."
„Ich habe mit Yoongi geschlafen."
Stumm sah Jungkook ihn an. Schock stand in seinem Gesicht geschrieben.
„Siehst du, du kannst mir nicht helfen." seufzte Jimin und schlug seinen Kopf gegen Jungkooks Hand. Er hatte seine Hand an die Wand gelegt, damit Jimin nicht wieder die Wand zerdellte.
„Das kam unerwartet, aber wir kriegen das hin." erklärte Jungkook schließlich und sah sich im Raum um. „Du könntest es ja einfach vergessen?"
Genervt sah Jimin ihn an. „Wirklich, Sherlock?"
Jungkook zuckte fraglos mit seinen Schultern. „Ich weiß nicht, was du jetzt erwartest. Es war deine Schuld und du musst damit leben. Aber dir selber weh zu tun hilft da eher weniger."
Seufzend setzte sich Jimin auf sein Bett und ließ sich auf den Rücken fallen. „Ich bin so dumm!"
„Ich würde horny sagen." antwortete Jungkook und legte sich neben ihn. „Wieso hast du dich überhaupt mit ihm getroffen?"
„Wir haben uns zufällig im Park gesehen."
„Zufällig?"
„Der hatte da geparkt." murmelte Jimin und drehte seinen Kopf zu Jungkook. „Anscheinend ist Jake nicht gut genug."
„Ich mag ihn nicht." kommentierte es der Jüngere angewidert.
„Du magst niemanden, der was mit mir zu tun hat."
Am nächsten Wochenende traf er sich erneut mit Jake. Yoongi wollte er vergessen, hatte ihn die ganze Woche ignoriert und so wenig angeschaut wie möglich. Natürlich hatte er immer wieder seinen Blick zu ihm geworfen, aber er hatte es stark reduziert.
Jacob hatte den Jüngeren überredet bekommen, bei ihm zu schlafen, weshalb Jimin in einem fremden Bett in einer fremden Wohnung aufwachte. Er zog sich leise seine Sachen an und wollte verschwinden, doch Jakes Stimme stoppte ihn.
„Bleib hier." murmelte dieser verschlafen und setzte sich auf.
„Wieso?"
„Du verschwindest immer, können wir nicht einmal etwas zusammen machen?" fragte er und lächelte ihn unsicher an.
Jimin rang mit sich und nickte schließlich. Er setzte sich auf das Bett und wartete, bis Jake sich ebenfalls angezogen hatte. „Ich habe Hunger."
„Okay, wir machen uns etwas." lächelte er glücklich und ging in die Küche. Jimin folgte ihm und blickte in drei fremde Gesichter. Augenblicklich wurde es still und alle sahen den Jüngsten an.
„Das ist Jimin, ein Freund von mir." stellte Jake ihn vor. Schweigend ging Jimin zur Kaffeemaschine und machte sich einen. „Er redet nicht so viel."
„Deshalb hat er mir noch nie hallo gesagt, als ich ihn hier getroffen habe." murmelte einer von ihnen und verschränkte seine Arme.
„Warum sollte ich auch? Bin wegen Jake hier und nicht wegen euch." antwortete Jimin leise und sah zu, wie die Flüssigkeit in die Tasse floss.
„Das wäre aber höflich." merkte ein anderer an und fing leicht an zu lachen. „Wo hast du den aufgegabelt?"
„Leute, chillt. Der kann auch nett sein, wenn man ihn näher kennt." beschützte Jake den Schwarzhaarigen, indem er zu ihm ging und sein Arm um diesen legte.
„Er hat safe nur einen großen Schwanz." flüsterte der Mitbewohner zum anderen und lachte leise.
„Habe ich, willst du sehen?" fragte Jimin grinsend und trank einen Schluck aus der Tasse.
„Das überlasse ich Jake." antwortete er und grinste den Polizisten an.
Jake kochte für die ganze Gemeinschaft Frühstück, sodass sie zu fünft am Tisch saßen und aßen. „Soll ich dich gleich nach Hause fahren?" fragte Jake und sah Jimin an, der den Kopf schüttelte.
„Ich kann laufen. Muss noch wo hin."
„Und wo?"
„Geht dich nichts an." nuschelte Jimin mit vollem Mund und sah ihn kurz an.
Amüsiert strich Jake ihm über die Haare."
„Wie alt bist du, Jimin?" fragte ein Bewohner interessiert.
„Achtzehn."
„Bist du immer noch in der Pubertät?"
Angewidert sah Jimin ihn an.„Weil ich euch nicht Freundlichkeit vorspiele? Das nennt man Ehrlichkeit."
„Oder Arroganz."
Wie oft Jimin dieses Wort schon gehört hatte. Er schnaubte auf und legte seine Hand auf Jakes Oberschenkel. Überrascht sah dieser ihn an, doch legte dann seine Hand auf seine.
„Ich muss los." seufzte Jimin und stand auf. Seinen Kaffee hatte er nicht aufgetrunken, doch er wollte allein sein.
„Sicher, dass ich dich nicht fahren soll?" fragte Jake nach.
„Passt schon." Zur Verabschiedung klopfte Jimin ihm auf die Schulter und ging in Jakes Zimmer, um seine Sachen zu holen und schließlich aus der Wohnung zu verschwinden.
Er atmete tief durch, als er an die frische Luft kam und schloss kurz die Augen. Es war Samstag und die Stadt überfüllt.
Er nahm sein Handy aus der Hosentasche und rief Chungha an. „Hey du. Läuft heute Abend irgendetwas spannendes? Mir ist langweilig."
„Im Palace wird gefeiert, aber da willst du ja nicht..."
„Ich komme."
Viel zu schnell klopfte Jimins Herz gegen sein Brustkorb. Seine Hände fingen an zu schwitzen.
„Allesgut? Wir können auch etwas anderes machen." sagte Chungha besorgtund legte ihre Hand auf sein Oberarm.
„Mir geht's gut." lächelte Jimin gezwungen und richtete nervös seine Jacke. „Los geht's."
Gemeinsam mit seiner Begleitung gingen sie die Treppen des Palace herunter und gingen erst einmal zur Bar.
Jimin hatte den Club anders in Erinnerung, aber das war ihm egal. Sein Blick ging zu dem Raum, in dem er einst festgehalten wurde.
„Trink." bat Chungha und schob ihm ein Glas hin. In wenigen Sekunden hatte Jimin das halbe Glas in seinem Magen. „Ich gehe jetzt tanzen, kommst du mit?"
„Ich trinke leer und dann komme ich." antwortete Jimin und sah, wie seine Freundin in der Menge verschwand. Die Bühne war weg, weshalb mehr Platz zum Tanzen in diesem riesigen Raum war.
„Tanz mit mir." wurde er von einem Braunhaarigen aufgefordert, der ihm seine Hand hinhielt. „Ich kann dir helfen."
Verwirrt nahm Jimin seine Hand und wurde in die Menge gerissen. „Was meinst du mit Helfen?" fragte dieser, als sie anfingen zu tanzen.
„Ich habe etwas für dich, was dich lockerer macht." erklärte er und grinste Jimin an. „Du musst mich nur küssen."
„Ich nehme keine Drogen." antwortete Jimin und wollte wieder an die Bar, doch der Fremde zog ihn zurück und presste ihn gegen sich.
„Und was ist, wenn dein lieber Freund Moonbin dir viele Grüße sendet?" Geschockt blieb Jimin stehen. „Er will dir nichts. Du sollst einfach nur glücklich sein und feiern, dass du noch am Leben bist. Also?"
Jimin sah zu Chungha, die gerade mit Jay tanzte. Sie schien glücklich zu sein und plötzlich beneidete er sie. Sein Blick wanderte wieder zu dem Fremden und nickte schließlich.
Grinsend nahm dieser eine kleine blaue Pille aus der Hosentasche und sah Jimin an.
„Ich weiß, wie das funktioniert." redete Jimin in der Erklärung des Fremden rein.
„Also hast du doch schon welche genommen?"
Jimin verknff sich ein Grinsen und zuckte mit den Schultern. Er sah zu, wie der Fremde sich eine Pille auf die Zunge legte und in Jimins Nacken griff. Ihre Lippen trafen aufeinander. Jimin schob mit seiner Zunge die Pille in sein eigenen Mund und löste sich schließlich vom Braunhaarigen.
„Viel Spaß." säuselte er und verschwand auch schon in der Menge.
Jimin holte sich ein Getränk von derBar und spürte plötzlich, dass er Lust zu tanzen hatte. Schnelltrank er aus und lief schon fast auf die Tanzfläche.
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