Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Isla und Thea

(wichtige warnung: "taubstumm" ist eine diskriminierung. sawyers gebrauch der beleidigung porträtiert sein gestörtes  weltbild.)

Isla presste Thea fest an sich und wiegte das zart besaitete Geschöpf in ihren Armen, während ihre Lippen auf ihrem Haaransatz lagen. Isla schottete Thea vor allem Schmerz auf der Welt ab und rettete sie in reine Flüsse, wo kein einziger Tropfen Blut je floss. Thea musste beschützt werden. Thea, das sanfte, zarte, gutmütige Wesen mit dem goldenen Herzen. Isla beschützte Thea, das hatte sie sich geschworen. Wenn Thea sterben würde, würde Isla auch sterben.
Nein, Thea würde erst gar nicht sterben. Das würde Isla nicht zulassen. Niemals.
Arme Isla. Versprechen wollte niemand gerne brechen.

Der Raum badete in Geisterstille, während hin und wieder Schüsse die stummen Schwingen erschütterten. Isla zwang sich dazu, bei ihnen nicht zusammenzuzucken, damit Thea nichts bemerkte. Sie wollte Thea nicht unnötig beunruhigen. Gleich würde alles vorbei sein. Thea und auch nicht Isla würden verletzt werden. Sie schaukelten einfach bloß noch ein wenig weiter, ließen die Umarmung zu einem behütenden Mantel werden und warteten ab, bis es vorbei war. Der Mantel war groß und warm und sie versteckten sich unter ihm. Hin und her, hin und her. Sie wiegten sich hin und her, hin und her. Sie wiegten und wogen, und wogen und wiegten. Hin und her, hin und her, bis der Mantel quälend langsam von ihren Schultern glitt und scheppernd auf den Boden fiel. Da stand er vor ihnen.

«Die taubstumme Thea. Du weißt nichts von den gefallenen Schüssen, nicht wahr?», gestikulierte er. Die Einzigen, die, abgesehen von Thea, Gebärde sprachen, waren Isla und er. Isla beachtete er dabei jedoch nicht.

Thea schreckte aus Islas Umarmung hoch und sah ihn aus konzentrierten, tiefen Augen an. «Nein, aber ich sehe, dass du die Pistole trägst.»

«Das hast du aber gut erkannt.»

"Sowie du erkannt hast, dass du ein Psychopath bist?", schoss es aus Isla heraus und sie hob trotzig ihr Kinn an. Selbst kurz vorm Tod war sie dumm. Erlangte man kurz vorm Sterben nicht Weitsicht oder so, fragte er sich. Isla anscheinend nicht.

"Die ironische Isla.", lächelte er genauso ironisch wie sie es war. "Ich will ein ruhiges Gespräch mit Thea führen, in Ordnung? Kannst du jetzt bitte wieder leise sein?"

"Red' doch mit den Leichen, die draußen auf den Gängen liegen." Isla sah ihn aus feindseligen Augen an, denn alles in ihr sträubte sich dagegen, ihn mit Thea angeblich reden zu lassen. Aber er würde Isla vor Thea nicht abknallen.

«Thea, ich wollte eigentlich wirklich schon früher deine Meinung einholen», formte er die Worte mit seinen Händen weiter, «aber ich konnte dich bedauerlicherweise nicht finden.»

Die taubstumme Thea blieb still, auch in der Sprache, die sie sprach. Es fühlte sich nicht echt an. Nichts hiervon fühlte sich echt an. Ein Junge mit einer Pistole stand vor ihr. Sie würde es noch nicht mal hören, wenn er abschoss. Sie würde einfach verbluten.

Er nickte verstehend und gestikulierte einseitig weiter: «Wer tot ist, ist für euch nicht sonderlich von Bedeutung, aber warum, das ist interessant.»

Er lächelte in die Ferne, während er verstört angesehen wurde, aber die eigentliche Frage doch wirklich war, woher er Gebärde sprach. Psychopathen konnten diese Dinge, beantwortete Isla sich die Frage selbst.

«Thea, verstehst du die Liebe?»

Perplex sah das Mädchen ihn an, bis sie auf seinen nachbohrenden Blick realisierte, dass er eine Antwort erwartete. Stockend schüttelte sie ihren Kopf, ehe sie mit Gesten hinzufügte: «Niemand versteht die Liebe.»

«Schließ nicht von dir auf andere.», sah er Thea abwertend an. Er hatte wirklich Hoffnungen gehabt, jetzt, wo Astrid tot war.
«Liebst du, Thea? Weißt du überhaupt, was die Liebe ist? Ist dein Herz rein genug, um zu lieben?»

Die taubstumme Thea sah ihn wortlos an, von Verwirrung zu Konzentration zu Verstehen. Wenn sie sprechen könnte, würde ihre Stimme nun brechen. Aber Thea hatte so viel mehr als das.
«Du tust das hier aus Liebe? Das hier ist deine Idee der Liebe?», sah Thea ihn zerrissen an.
«Wenn das hier, der Tod, deine Vorstellung der Liebe ist, dann lebe ich nicht deine Liebe. Ich sterbe auch nicht deine Liebe. Und deine Liebe lieben, das werde ich niemals.»

Sehr poetisch, liebste taubstumme Thea, dachte er, aber viel zu schwer von Begriff.

Mit fanatischen Augen blickte er auf das Mädchen hinunter. Niemand hier verstand die Liebe. Die Liebe, der Tod? Wie kam die taubstumme Thea bloß darauf? Wie konnte sie so sehr so wenig all das verstehen?

«Thea, taubstumme Thea, natürlich verstehst du meine Liebe nicht, du bist sie schließlich auch nicht wert.» Bei dieser Gebärde hockte er sich zu den beiden Mädchen, die unterschiedlicher als Tag und Nacht und ähnlicher als Hass und Liebe waren, hinunter.
«Deine Liebe zu Isla ist keine Liebe. Sie ist nur das dünne, zum Zerreißen gespannte Band von empfindlicher Zuneigung und der Angst, einsam zu sein.», vermittelte er Thea, während er ihr Kinn mit seiner kühlen Hand anhob.

Es liefen Sekunden des Augenkontaktes ab, Sekunden, in denen ein unschuldiges Augenpaar auf die mörderischen Augen eines Liebenden traf und dieser mörderisch Liebende der Einzige war, der verstand, dass er soeben die Knarre abdrückte. Thea, die unschuldig reine Thea, sank nicht zu Boden, sondern es war ihre Liebe, die es tat.

Mit einem Schuss, vorbei an der dummen Reinheit in Person, direkt in die Brust der Ironie, starb die eine Hälfte der falschen Liebe durch die elfte Kugel an diesem Tage.

Und die taubstumme Thea hörte es noch nicht einmal. Das nannte er Ironie.
Das Einzige, was sie wohl je hörte und je hören wird, war das Zerreißen ihres Herzens, als sie sich aus dem Griff des Mörders zerrte und nichts ahnend zu ihrer sterbenden, ironischen Liebe umdrehte.

Unglaube, Lähmung, ein stummer Schrei brach mit allen Naturgewalten vereint auf Thea ein. Der Tod öffnete all seine Himmelsschleusen und ließ das Blut, den Schmerz, die Grauheit des Lebens auf Thea einströmen.
Thea, die heilige Thea, verfluchte die Stille und den stummen Wald, in dem sie lebte, denn sie konnte nicht schreien, nicht brüllen, der sterbenden Isla nicht sagen, wie sehr sie sie liebte, wie sehr sie durchhalten, leben, lieben musste. Für Thea, für das Leben, für Isla selbst.

Aber Nein, die taubstumme Thea konnte gegen den Tode nur stumm sein und Köpfe streicheln, Lippen küssen, Körper wiegen, den Tod beschützen.

Als das Mädchen dort so an dem leblosen Körper der Liebe kniete, benetzten Bäche ihre rosigen Wangen und besuchte die Qual ihre himmelblauen Augen. Ein Schleier der Zerbrechlichkeit tröstete ihre glasige Seele und ließ ihr Herz zerspringen.

Ihre gläsernen, den Schmerz hauchenden Augen legten sich verzweifelt auf ihn.
«Du tötest die Liebe.», deuteten ihre zarten Hände, ehe sie wieder in ihren Schoß sanken.
Thea wischte sich nicht die Tränen von der Haut. Das konnte man mit dem Tod schließlich auch nicht tun. Sie hob tapfer ihr Kinn an und ließ schweigend den Blick auf ihm liegen. Er führte eine Herzensschlacht und jagte Kugeln in die Blüten der Liebe hinein, bis sie alle blutig verwelkten.

Er schüttelte langsam seinen Kopf.
«Ich töte für die Liebe.»

Die Tränen hatten wieder begonnen, Theas Wangen hinunter zu rinnen, aber sie schämte sich ihrer nicht.

«Töte mich.»

«Für die Liebe.»

Thea hörte nicht den Schuss, nicht den Seelenfrieden, nicht ein kleines Bisschen der Liebe, die sie sich beim Sterben erhofft hatte. Thea hörte gar nichts und der Tod raunte ihr kalt ins Ohr.

Thea schrie nicht, schluchzte nicht, keuchte nicht, erstickte nicht an ihren eigenen Lauten. Thea starb still und einsam und als sie tot war, wartete sie sehr, sehr lange auf Isla.
Isla kam nicht.
Isla war tot.
Thea war tot.
Die Liebe war tot.
Für die Liebe.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro