Promise me just one thing...
| Johannes x Nowi |
Er spürte seine Blicke schon den ganzen Abend. Und verdammt er sollte aufhören damit. Wie sollte er sonst mit diesem Ego-Boost noch durch die Tür passen? Lächelnd trank er einen Schluck von seinem Bier, weigerte sich den Blick zu erwidern.
Es würde ihn verrückt machen. Er wusste es. Selbst aus dem Augenwinkel konnte er sehen, wie er mit den Zähnen knirschte, weil er ihn ignorierte.
Wie lang würden sie dieses Spiel noch spielen? Wie weit würden sie es versuchen, bevor sie es wieder abbrachen, weil sie nicht wieder da landen wollten, wo sie sich geschworen hatten nie wieder zu landen. Es hatte die ersten zwei Male schon nicht funktioniert. Es würde auch heute nicht funktionieren, wenn er seine Blicke richtig deutete.
Und ganz ehrlich: er wollte auch nicht aufhören. Der Schlagzeuger war wie eine Droge für ihn. Johannes wusste, dass er ihm nicht guttat und dennoch kam er nicht von ihm los. Brauchte seine Blicke, seine Worte, ihn, wie ein Ertrinkender das Wasser.
"Ich glaube, ich mach mich gleich vom Acker." Die Worte waren ihr Zeichen. Sein Herzschlag beschleunigte sich unwillkürlich. Das letzte Mal war viel zu lange her, wenn er so eine enorme Wirkung auf ihn hatte. Verdammt, selbst dann sollte er nicht so eine Wirkung auf ihn haben.
Er war doch sein bester Freund. Sein Bandkollege. Und gleichzeitig doch so viel mehr. Wenn er es ihm nur sagen könnte.
Wenn sie nicht vor all der Zeit mal diese beschissenen Regeln aufgestellt hatten:
1. Keine Gefühle.
2. Keine Worte.
3. Keine Versprechen.
4. Am nächsten Morgen war man nicht mehr da.
Er wollte sie alle brechen.
Zehn Minuten. Das war ihre verabredete Zeit.
Zehn Minuten, die er hier noch sitzen müsste und warten müsste.
Zehn Minuten, in denen er versuchen musste sich auf das Gespräch mit Steff und Thomas zu konzentrieren.
Zehn Minuten in denen Nowis Hände schon über seinen Körper geisterten, seine Worte ein leises Wispern in seinem Ohr. Er trank einen weiteren Schluck.
Jetzt nur noch neun Minuten.
"Johannes?" Verwirrt schaute er auf. Mist. Das mit der Konzentration klappte schon mal nicht.
"Sorry, was habt ihr gesagt?" Steff warf ihm ein amüsiertes Lächeln zu.
"Wir wollten jetzt auch aufbrechen, kommst du mit oder willst du noch bleiben?"
"Äh... nee, lass uns abhauen." Er stand auf, während er eine eilige Nachricht tippte.
Zu dir 30min
22.07 Uhr
Die Haken wurden fast sofort blau. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Das Kribbeln wanderte durch seine Finger, verbreitete sich in seinem Körper.
An der Kreuzung verabschiedete er sich von Steff und Thomas und tat als würde er seinen Schuh zu binden. Als sie außer Sichtweite war, wandte er seinem Weg nach Hause den Rücken zu und ging stattdessen in die entgegengesetzte Richtung. Fast schon automatisch beschleunigten sich seine Schritte.
Ein Klingeln, ein Summen, Treppen. Zwei Stufen auf einmal. Oben war die Tür bereits angelehnt. Er zog seine Schuhe aus, hängte seine Jacke an den freien Haken, schloss die Tür hinter sich.
Zwei Arme schlangen sich um seine Mitte, drehten ihn mit Schwung um. Sein Rücken knallte gegen die Tür als heiße Lippen endlich auf seine trafen. Keine Zeit zu überlegen, keine Zeit für unnötige Sorgen.
Für den Moment herrschte Stille in seinen Gedanken. Da war nur Platz für den Mann vor ihm. Der ihm mit eifrigen Bewegungen sein Shirt über den Kopf zog. Der ihn mit sich ins Schlafzimmer zog, in der Hektik halb über seine eigene halbausgezogene Hose stolperte. Atemloses Lachen.
Er stieß ihn aufs Bett. Bewunderte für einen Moment einfach nur das, was er sah. Was er ihm gab. Mit einem Lächeln, was Nowi erwiderte, krabbelte er über ihn.
Später, als er bereits am wegdriften war und sich nicht sicher war, ob er noch wach war oder schon träumte, hörte er eine leise Stimme:
"Versprich mir eine Sache..." Es war nur ein Hauch. Er musste sich anstrengen es überhaupt zu verstehen. Geflüstert an seine Haut, mehr gespürt als richtig gehört.
"... sei noch da, wenn ich morgen aufwache."
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