Let's kiss and see where it takes us.
| Steff x Thomas |
Nervös schaute Steff sich in dem Wohnzimmer um, versuchte irgendwie auf Thomas unverfänglichen Small Talk einzugehen, aber in ihrem Kopf war nur Platz für eine Sache: was würden die anderen dazu sagen?
Was würde ihr Management sagen? Konnten die ihnen vorschreiben, ob sie zusammen sein durften oder nicht? Und was würden die Fans überhaupt sagen? Würden sie sie mit Hassbotschaften überschütten? Wie sie es wagen konnte, ihnen Thomas wegzunehmen? Steff wusste, wie übergriffig sie teilweise sein konnten, auch wenn sie sie liebte.
"Steff? Hey, ich rede mit dir!" Ein Schnipsen vor ihrem Gesicht brachte sie zurück in die Wirklichkeit. Verwirrt schaute sie zu Thomas auf.
"Wo bist du denn grad in Gedanken verloren gegangen?", fragte er leise und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Steffs erster Impuls war zurückzuweichen vor der Berührung. Sie hasste sich dafür. Thomas entging ihr Ausweichen nicht. Sollte sie ihm von ihren Sorgen und Zweifeln erzählen? Alles in ihr sträubte sich dagegen, aber sie war es ihm schuldig.
"Du machst es schon wieder." Sanft legte er ihr einen Finger unters Kinn. Jetzt hatte Steff keine Wahl mehr und musste ihn anschauen. Ihre Worte kamen nur zögerlich.
"Was ist, wenn das zwischen uns nicht klappt?", flüsterte sie leise.
"Was sagen wir dann den Fans? Dem Management? Hannes und Nowi? Wie soll das mit der Band klappen, wenn wir uns trennen sollten?"
"Wir müssen niemanden irgendetwas sagen.", Thomas Bestimmtheit drang zu ihr durch, "warum denkst du jetzt schon über das Ende nach, wo wir noch nicht mal angefangen haben?", fuhr er fort. Beschämt wollte sie den Kopf senken, aber das ließ er nicht zu, strich ihr sanft über die Wange, bevor er nach ihren Händen griff.
"Steff, wir sind niemanden Rechenschaft schuldig. Lass uns erstmal herausfinden was das hier überhaupt ist, bevor wir irgendjemanden davon erzählen. In unserem Tempo. Einen Schritt nach dem anderen. Nur wir beide." Seine Worte reichten, um ihr eine deutliche Last von den Schultern fallen zu lassen. Steff wusste selbst nicht genau, wann diese sich angestaut hatte.
Ihre Gefühle für Thomas sorgten ihr schon seit geraumer Zeit für Kopfzerbrechen. Ständig hatte sie sich die gleichen Fragen gestellt, sich gefragt, ob sie überhaupt so empfinden durfte, oder ob es unfair gegenüber Hannes und Nowi war. Was wenn ihre eventuelle Beziehung oder dessen Ende auch das Aus für die Band bedeutete?
Aber Thomas hatte Recht. Wieso machte sie sich bereits über ein hypothetisches Ende einer (noch) nicht vorhandenen Beziehung Gedanken, wenn sie ja nicht mal wusste, ob Thomas ihre Gefühle erwiderte? Gut, inzwischen wusste sie es, aber immer noch hatte sie keine Ahnung, was das jetzt für sie beide bedeutete. Allerdings: war das wichtig in diesem Moment? Wie Thomas bereits sagte: Einen Schritt nach dem anderen. Vielleicht konnten sie beide wirklich erstmal vorsichtig austesten, was genau das hier war, bevor sie jemanden einweihten. Irgendwie gefiel ihr der Gedanke.
"Und das heißt jetzt was für uns genau?", fragte sie schon mit deutlich mehr Selbstsicherheit. Ein aufgeregtes Kribbeln erfüllte sie, als Thomas Blick nach unten wanderte und an ihren Lippen hängenblieb.
"Naja, du... könntest mich küssen und dann schauen wir, wo uns das hinführt?" Ein roter Schimmer machte sich auf seinen Wangen breit. Unwillkürlich musste Steff grinsen. Ihr Herz begann schneller zu schlagen, aber nicht aus Panik, sondern viel mehr aus verliebter Vorfreude.
"Warum muss ich denn den ersten Schritt gehen? Du kannst mich doch genauso gut küssen." Hitze stieg ihr in die Wangen und sie fühlte sich zurück in die Schulzeit versetzt. Als wäre sie zum ersten Mal verliebt und würde es ihrem Schwarm gerade heimlich auf dem Schulhof gestehen.
Der Blick den Thomas ihr zuwarf, ging Steff durch und durch. So viel Liebe und Zuneigung konnte sie aus den blauen Iriden lesen und jegliche Zweifel, die sie noch gehabt hatte, wurden immer kleiner und unbedeutender.
Als Thomas sich vorbeugte und sanft seine Lippen auf ihre legte, war sie sicher: wenn sich etwas so richtig und gut anfühlte, konnte es doch gar nicht so falsch sein.
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