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Kapitel 18.1

Lina schluckte, während sie die kunstvolle Holzvertäfelung der Tür musterte. Natürlich gab es für den Kronprinzen eine besonders edle Ausführung. Sie nutzte es als Ausrede sich selbst gegenüber, sich jede einzelne Maserung des Kunstwerkes genauestens zu betrachten. Allerdings würde kein Weg daran vorbeiführen, früher oder später an diese Tür zu klopfen und um den geplanten Ausritt zu bitten. Sie wusste nicht, wie lange ihr noch blieb. Vielleicht ein Tag? Oder nur ein paar Stunden? Die Woche war bereits vorbei und keiner wusste so genau, ob sich der General nicht verspäten würde. Es hieß jetzt oder nie.

Lina nahm all ihren Mut zusammen und klopfte leicht.

Da die drei Männer wusste, dass es heute so weit war, konnte sie nicht mehr so lange warten. Sie hoffte nur, dass sie die Kette, die Kivan ihr gegeben hatte, nicht nutzen musste.

Ihre Finger fuhren die kleine Glasphiole entlang, in der sich ein Puder befand, das ihr vielleicht den Tag retten konnte.

Es sah sogar ganz hübsch aus, wenn es so hellblau im Sonnenlicht schimmerte. Doch die Wirkung war nicht zu unterschätzen, wenn sie Kivans Worten trauen konnte. „Du schüttest die ganze Dosis in deine Hand und musst sie ihm ins Gesicht pusten. Der Stoff wird nur wirksam, wenn er eingeatmet wird. Sei also vorsichtig, ihn nicht selbst abzukriegen", hatte er gesagt und ihr die lange Halskette in die Hand gedrückt. Es musste einfach klappen. Eine andere Wahl hatten sie nicht.

Die Tür öffnete sich nach einer Weile, als ein Dienstmädchen heraustrat, sich vor Lina verneigte und ihr den Weg freigab. Das Dienstmädchen selbst verschwand darauf und ließ Lina mit dem Prinzen allein. Er hatte sich schnell wieder erholt und das alles als eine allergische Reaktion abgetan. Zum Glück. Doch es fehlten die Langzeitschäden, als das man von einer Vergiftung ausgehen könnte.

Lina trat ein und knickste leicht. „Ich wollte mich erkundigen, wie es Euch geht", sagte sie mit einem leichten Lächeln, wobei sie ihm genau im Auge behielt. „Und fragen, ob Ihr vielleicht Lust auf einen Ausrittet hättet. Frische Luft tut Euch sicher gut."

Hoheitlich saß der falsche Prinz in einem breiten Sessel und war gerade dabei den Ärmel seines Hemdes wieder runterzukrempeln. Seine Augen ruhten dabei mit halb gesenkten Lidern auf Lina, als wäre er noch immer recht müde. „Es geht mir schon wieder gut. Nichts Besonderes", murmelte er ausweichend und räusperte sich leise. Scheinbar war ihm die ganze Geschichte noch immer unangenehm. „Verzeiht nochmal ..., dass ich ...", er stockte ein wenig.

„Ich habe mich zu entschuldigen", erwiderte Lina. „Ich habe nicht bedacht, dass eine andere Kräutermischung bei Euch vielleicht eine derartige Reaktion hervorrufen könnte", sagte sie, wobei sie versuchte, bedrückt zu klingen. „Ich bin nur froh, dass es nichts Schlimmeres geworden ist."

Lina konnte seiner Körpersprache deutlich ansehen, dass er sich unwohl fühlte über diese ganze Sache zu reden. Mit einem unbeholfenen, aber auch ausweichenden Lachen erhob er sich und winkte nur ab. „Bitte ... vergessen wir es einfach", meinte er mit einem befehlerischen Unterton, während er durch das Zimmer lief, um das große Fenster zu öffnen und einmal tief durchzuatmen.

„Hättet Ihr Lust, mit mir auszureiten?", fragte Lina noch einmal. Eigentlich wollte sie nicht so drängend klingen, doch sie musste dafür sorgen, dass er mit ihr mitkam.

Außerdem warteten Kivan und Lateux gemeinsam bei den Stallungen auf sie. Kivan hatte ihre Satteltaschen vorbereitet und einige versteckte Rauchbomben im Sattel versteckt, den Lateux tragen würde. Rathan sollte vor den Stadtmauern warten. Er hatte sich heute frei genommen. Es war vermutlich ohnehin das Beste. Von allem was passieren könnte, war Rathan leider die unvorhersehbarste Variable ... abgesehen von dem Prinzen selbst.

Marel seufzte und ließ den Kopf kurz kreisen, bevor er diesen schüttelte. „Nein, ich habe heute noch eine Sitzung mit der Königin. Außerdem wird Euer Gatte sicher bald ankommen." Er machte eine kurze Pause und drehte sich zu Lina um. „Ihr wollt doch nicht die Festlichkeiten Eures eigenen Gatten verpassen."

Mit einer solchen Antwort hatte sie fast schon gerechnet, weshalb sie das Pulver von Kivan bereits so weit von der Kette gelöst hatte, dass es nun ein leichtes war, es auf ihre Hand zu streuen und dem Prinzen ins Gesicht zu pusten. Zumindest war das der Plan gewesen.

Marel seufzte leise und strich sich durch das Haar, während sich vor Linas Augen die Zeit ein wenig verlangsamte. Das war der Moment. Er war unachtsam und würde es nicht kommen sehen.

Binnen Sekunden hob sie die geschlossene Faust vor ihre Lippen und pustete durch die schmale Öffnung, um das Puder in sein Gesicht zu befördern. Dabei hielt sie selbst den Atem an.

Verwirrt zog der Prinz die Augenbrauen zusammen, als das hellblaue Funkeln durch die Luft wirbelte und von einem unvorhergesehenen Windstoß in Richtung des leeren Bettes getragen wurde.

Nein ... das war gerade nicht passiert. Dieses verdammte Fenster!

Irritiert sah der Prinz zum Bett. Die pure Verwirrung spiegelte sich in seinem Blick wider. „Was ...", setzte er an, doch Lina packte die blanke Panik.

Schnell.

Sie musste sich etwas einfallen lassen.

Sofort!

Ihr Blick wanderte panisch hin und her, bis sie einen nahen Stuhl bemerkte. Linas Hand schnellte nach vorn. Sie nutzte Magie und der Stuhl erhob sich in die Luft. Mit einer ruckartigen Bewegung und voller Panik ließ Lina diesen gegen Marel fliegen. Hoffentlich reichte das aus, um ihn erst einmal zu betäuben.

Scheppernd zersprang das Holz an dem falschen Prinzen und beförderte diesen gewaltsam zu Boden. War er bewusstlos? Hatte es funktioniert? Sie hatte nicht viel Zeit. Sicher hatten die Wachen etwas gehört. Sie musste zuerst die Tür blockieren.

Erneut sah sie sich um, bevor sie mittels Magie das Bett und einen schweren Schrank vor die Tür schob.

Schweiß bildete sich auf ihrer Stirn und erst, als beide Möbelstücke standen, gestattete sie sich einen Moment durchzuatmen. Was jetzt?

Ihr Blick wanderte zum Fenster und sie sah hinab. Es würde nicht zu schwer werden zu springen, aber mit Marel an ihrer Seite könnte es Probleme geben.

Lina atmete erneut tief ein, bevor sie Marel in einen Zauber hüllte, der diesen langsam vom Boden schweben ließ. So konnte sie ihn transportieren. Nur wo sollte sie lang?

Ihr Blick fiel erneut aus dem Fenster. Konnte sie ihn vielleicht zuerst hinausschweben lassen und irgendwo zwischenlagern, wo man ihn nicht sah?

Ein Klopfen an der Tür wurde laut, mit der darauffolgenden Frage, ob alles in Ordnung sei. So gut es ging blendete Lina die fragenden Wachen hinter der Tür aus und spähte aus dem Fenster. Man hatte wirklich eine schöne Aussicht über den Vorhof, doch die Stallungen lagen auf der anderen Seite des Schlosses. Noch dazu konnte sie einige Dienstmädchen erspähen, welche draußen neben einigen Wachen die Festlichkeiten vorbereiteten. Sie brauchte eine Ablenkung. Etwas was genug Aufmerksamkeit erregen würde, dass sie nicht auf das Fenster achteten ... oder sie von dem Platz verscheuchen würde.

Lina verzog den Mund, als sie im Vorhof den Stapel an Stoffballen entdeckte, die sie für das Fest ausgesucht hatte. Die Dienstmädchen waren gerade dabei, diese aufzuhängen.

Ein Lächeln legte sich auf Linas Lippen. Die waren perfekt. Es bereitete ihr seltsamerweise eine gewisse Genugtuung, den Stoff ins Visier zu nehmen. Sie schloss ihre Augen, konzentrierte sich und sammelte die Magie des Feuers an den Stoffbahnen, bis diese plötzlich anfing zu brennen. Hoffentlich war das Ablenkung genug.

Das Hämmern wurde stärker, während sie das Feuer beobachtete, wie es langsam immer größer wurde.

Noch nicht ... noch ein bisschen ...

Eines der Dienstmädchen kreischte und die Wachen begannen auf die nahende Katastrophe zuzurennen, um das Feuer zu bremsen. Hektik brach aus und verwandelte die Vorbereitungen der Festlichkeiten in ein reines Chaos, als das Feuer der Stoffbahnen auf die langen Schnüre überging, die zwischen einigen Bäumen aufgehängt wurden.

Das war der perfekte Zeitpunkt.

Jetzt oder nie.

Zuerst ließ Lina den Prinzen aus dem Fenster schweben und legte ihn auf einem nahen Dach ab. Sie musste irgendwie über die Dächer zu den Stallungen gelangen.

Als Marel lag, sprang sie aus dem Fenster und nutzte die Magie, die wohl auch der Meloceros nutzte. Sie schuf unter ihren Füßen Platten aus verdichteten Wind, sodass sie mehr oder weniger durch die Luft springen konnte, bis sie ebenfalls auf dem Hausdach landete. Von hier aus sah sie sich erneut um.

Sie hörte ein lautes Rumpeln von den sich langsam verschiebenden Möbeln über ihr. Vermutlich versuchten die Wachen nun gewaltsam in das Zimmer des Prinzen zu brechen.

Die Diener im Hof waren noch immer in hellem Aufruhr.

Die Ziegel unter Linas Füßen waren glatt und elegant. Schön auszusehen, aber nicht sonderlich sicher, wenn man nicht gerade abrutschen wollte. Auf wackeligen Beinen blickte sie an den Palastwänden entlang. Auf der anderen Seite des Schlosses lagen die Stallungen. Sie musste dorthin. Jedoch ohne gesehen zu werden.

Linas Blick wanderte nach oben. Am besten wäre wohl über das Schloss, doch das würde nicht einfach werden.

Sie machte einen Schritt zur Seite, um besser sehen zu können, als sie mit einem Fuß wegrutschte und sich niederwarf, um sich festzuhalten. Nur dank ihrer Magie gelang es ihr, nicht hinabzurutschen und Halt zu finden.

Ihr Herzschlag beschleunigte sich immer mehr. Am liebsten hätte sie sich und Marel unsichtbar gemacht, doch das war nicht so einfach. Zumindest dann nicht, wenn sie sich bewegen wollten.

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