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Kapitel 1.6

„Die Madam ist sehr streng, aber sie hat ein gutes Herz, auch wenn man es nicht immer sieht", sagte Arabella und stöberte in ihren Kleidern. „Fühlt Euch willkommen, Euch umzusehen. Nähen gehört zu meinen Spezialitäten, also sollte das Anpassen kein Problem werden. Habt Ihr denn irgendwelche Präferenzen?"

Lina blicke Arabella überrascht an. „Ihr habt vor, die Kleider umzunähen? Selbst?", fragte sie zögerlich. Dass sie Sticken und vielleicht auch Häkeln konnte, hatte sie erwartet, doch ganze Kleider nähen? Gab es dazu keine Diener? Lina war davon so überrascht, dass sie Arabellas andere Anmerkung ganz und gar ignorierte.

„Hm?", machte die Prinzessin fragend und drehte den Kopf zu Lina. „Ja, natürlich ..., oder traut Ihr es mir etwa nicht zu?", fragte sie beinahe schon herausfordernd.

„Doch, es sind nur Dinge, die ich selten bei einer Prinzessin oder auch nur Adligen sehe", sagte Lina und hob beschwichtigend die Hände. Für sie war es eigenartig, doch sie konnte damit umgehen. „Die meisten geben diese Dinge lieber an Diener ab, wenn sie die Möglichkeit haben."

Die Prinzessin nahm ein luftiges, weißes Kleid von der Wand und schmunzelte. „Ja, aber ich mag es zu nähen. Ich kann zwar nicht richtig Schneidern oder was entwerfen, aber anpassen und flicken ist eines meiner leichtesten Übungen. Meine Mutter sagte immer, man braucht eine Passion, sonst dreht man irgendwann durch. Was glaubt Ihr, wieso wir die Madam haben, um alles zu koordinieren und nicht meine Mutter? Ihre Leidenschaft ist das Heer. Sie kümmert sich um unsere Streitmächte, während mein Vater die Politik übernimmt."

Das überraschte Lina nicht so sehr, wie es sein sollte. Hier war zwar der König das Oberhaupt und der Herrscher, doch es gab auch viele Gebiete, in denen die Frau das Sagen hatte. „Es ist vielleicht keine allzu bekannte Leidenschaft in diesem Gebiet, aber in anderen Gegenden sind die Frauen teilweise bessere Kriegsführer als die Männer", stimmte Lina leise lachend zu und besah sich das Kleid. „Und ich pflichte Eurer Mutter bei. Jeder braucht eine Passion. Etwas, womit er die Tage verbringen kann. Früher war es bei mir das Reiten."

„Das Reiten war für mich mehr eine Pflichtübung. Ich bin eigentlich ganz zufrieden damit, meine Beine als Fortbewegungsmittel zu verwenden ... oder eine Kutsche. Wieso habt Ihr das Reiten denn aufgegeben?", fragte Arabella interessiert und hielt das Kleid ein wenig hoch, um es eingängig zu betrachten, legte es dann jedoch wieder zurück, um etwas anderes zu suchen.

„Ich hatte leider einen Unfall. Ein Pferd hat gescheut und ist durchgegangen. Meine Mutter wurde dabei verletzt und seitdem verspüre ich einen zu großen Respekt den Tieren gegenüber", erzählte sie, wobei sie traurig klang. Sie liebte Pferde, konnte jedoch nicht mehr auf diese aufsteigen, ohne heftig zu zittern.

Um sich abzulenken, ging Lina ein paar der Kleider durch und fand ein Hellblaues, was wirklich bezaubernd aussah. Es war lang und hatte sehr weite Ärmel.

„Oh ..., das tut mir leid zu hören, Mylady", murmelte die Prinzessin betroffen und besah sich Lina mit einem mitleidigen Blick, als auch schon Milla zu ihnen stieß.

„Sie wurde nicht ernsthaft verletzt", versicherte Lina schnell, wollte sie doch nicht, dass Gerüchte aufkamen. Immerhin spielte sie noch immer die Rolle der Hauslehrerin. „Aber trotzdem hat es dafür gesorgt, dass ich mir eine neue Beschäftigung gesucht habe. Bogenschießen hat leider auch nicht lange gehalten."

„Was ist denn Eure aktuelle Passion?", fragte Arabella nun neugierig und musterte ebenfalls das himmelblaue Kleid in Linas Händen.

Lina wollte schon sagen, dass sie mit Zaubern experimentierte, doch sie wusste nicht, wie man hier dazu stand. Daher führte sie das an, was sie am zweitliebsten tat. „Malen. Vielleicht bin ich nicht gut, aber es macht mir großen Spaß mit unterschiedlichen Farben zu arbeiten."

Arabella schnappte aufgeregt nach Luft. „Ich wollte schon immer malen! Können wir das in unseren Unterricht aufnehmen?", fragte sie und strahlte Lina regelrecht an.

„Natürlich können wir das", sagte Lina mit einem zustimmenden Lächeln. „Die feinen Künste beschränken sich nicht nur auf Sticken und Kalligrafie", versicherte sie. Zum Glück war sie in alle diesen Dinge zumindest grundlegend ausgebildet.

Aufgeregt klatschte Arabella und schien mehr als zufrieden mit dieser neuen Information. Ihr Lächeln könnte Wolken zum Lichten bringen. „Habt Ihr etwas gefunden, was Eurem Geschmack zusagt?", fragte sie dann und nickte auf das edle Kleid in Linas Händen.

Diese wurde etwas rot im Gesicht. „Ja. Es ist wirklich sehr schön, aber denkt Ihr, dass es mir stehen würde?", fragte sie, denn sie selbst hatte mit Kleidern kaum etwas am Hut. Für sie war das Wichtigste, dass es praktisch war und ihr half, ihre Aufgaben zu erledigen.

Nachdenklich tippte sich Arabella ans Kinn, während sie sowohl Lina als auch das Kleid musterte. „Tantchen sagte immer, alles steht einem, solange man es mit Selbstbewusstsein trägt", zitierte die Prinzessin.

„Und der Schmuck sollte immer im Mittelpunkt stehen", führte Milla ihre Worte fort, ohne sich jedoch wirklich zu bewegen.

Lina zuckte, da sie Milla schon ausgeblendet hatte, nickte aber. „In Ordnung, dann werde ich es tragen." An Selbstbewusstsein mangelte es ihr immerhin nicht. Trotzdem musste sie vorsichtig sein.

Mit einem kleinen Knicks, nahm Milla das Kleid entgegen, um es schonmal in das Schlafgemach zu bringen, während Arabella Lina mehr als zufrieden anlächelte. Langsam schritt sie wieder hinaus aus dem Kleiderschrank, mit auf dem Rücken verschränkten Händen. „Nur wenn du dich für jemand anderen anziehst, gelten andere Regeln. Tantchen ist meine Schneiderin müsst Ihr wissen. Sie gehört im Grunde zur Familie."

„Das erklärt einiges", sagte Lina schmunzelnd. „Aber sagt, kleide ich mich nicht eigentlich für jemanden anderen an?", wollte sie wissen. Immerhin war es die Feier ihres Vaters. Daher sollte sie sich doch so kleiden, wie dieser es mochte, oder?

„Ach nein. Das bezieht sich eher darauf, wenn man jemand anderem gefallen will. Das sagt sie mir immer beim Blütenfest. Sie hofft noch darauf, dass ich mich irgendwann für jemand anderen anziehe ... im romantischen Sinne", erklärte die Prinzessin mit einem Seufzen, als würde ihr das alles eigentlich ziemlich egal sein. Dabei war schon davon auszugehen, dass sie mit Sicherheit bereits versprochen und verlobt war.

„Tatsächlich?", fragte Lina überrascht. „Gibt es noch niemanden, der Euer Herz erobert hat?", wollte sie wissen und unterband ein Lachen. Sie hätte damit gerechnet, dass diese Frau die normalen Probleme in diesem Alter hatte, doch wie es schien, war sie von Männern gar nicht angetan.

Die junge Prinzessin zuckte nur die Schultern und ließ sich von Milla die Tür zum Bad öffnen. „Meine Hand schon, aber mein Herz? Ich denke, das ist aktuell noch mit anderen Dingen beschäftigt. Eine kleine Schwärmerei hier und da, zählt ja nicht wirklich."

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