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Kapitel 1.1

Lina zog sich ihren Mantel enger um sich. Damit versuchte sie die Unruhe, die sie schüttelte, durch Wärme zu ersetzen, nur wollte es nicht richtig funktionieren. Ihre grünen Augen blickten auf das Tor des riesigen Schlosses, während der Wind an ihren schwarzen Haaren zog. Diese würde sie unter eine Haube verstecken müssen, wenn sie wirklich als Dienstmädchen genommen wurde. In ihrer Tasche hatte sie ein Empfehlungsschreiben ihres Gönners. Es war jedoch keine Garantie, dass sie wirklich angenommen wurde. Dabei musste sie unbedingt die Möglichkeit bekommen, dieses Schloss zu untersuchen. Sie brauchte Zugang, um jemanden zu finden, der hoffentlich hier war.

Lina atmete tief durch und setzte zielstrebig einen Fuß vor den anderen. Somit näherte sie sich immer weiter dem Tor. Ob man es ihr öffnete? Sie wusste auch nicht recht, wie sie sich ankündigen sollte.

Ihr Blick fiel auf eine vollbeladene Kutsche, die von zwei Eseln gezogen wurde und einen unsäglichen Gestank von sich gab. Als hätte man verdorbenen Fisch verdaut und wieder erbrochen. Den lautem Stimmengewirr zu urteilen, weigerte sich eine Wache wohl auch dementsprechend diese vermeintliche Lieferung an das Schloss durchzulassen. Kein Wunder. Es trieb einem regelrecht die Tränen in die Augen.

Sie hörte noch ein aggressives: „... und jetzt schwirr gefälligst ab! Bevor ich die Gardisten auf dich hetze!" Untermalt vom Klappern einer Rüstung, als sich die Kutsche auch schon umwandte und einen ziemlich mitleiderregenden Händler davonziehen ließ.

Lina folgte diesem mit ihrem Blick. Das war eine wundervolle Demonstration davon, wie sie es nicht anstellen sollte. Allerdings half es ihr immer noch nicht dabei, ins Schloss zu kommen. Auf den Wachmann zugehen und sagen: „Ich stinke wenigstens nicht", war sicher nicht die beste Idee.

Sie wippte kurz auf ihren Füßen hin und her, bis sie auf den sehr freundlich wirkenden Mann zulief, der gerade noch den Händler angeschnauzt hatte. Da sie ahnte, was auf sie zukam, wappnete sie sich schon davor, als sie sagte: „Guten Tag, mein Herr. Ich bin die neue Dienstmagd." Dass das gelogen war und sie noch gar nicht offiziell angenommen wurde, musste er immerhin nicht wissen. Außerdem nahm es Lina mit der Wahrheit nicht ganz so genau.

Der Mann mit dem stoppeligen Kinn hob fragend die Augenbraue, während sie sichtlich gemustert wurde.

„Dienstmagd?", wiederholte er nur und sah kurz zu seinem Kollegen, der wild den behelmten Kopf schüttelte und die Schultern zucken. Hatten etwa selbst die anderen Wachen Angst vor seinen Launen?

„Ich ... Ich weiß nur, dass die neue L-lehrerin der Prinzessin heute ankommen soll ... Sir!", schloss er mit einem sehr enthusiastischem Salutieren ab. Er schien wirklich sehr bemüht nicht zur Zielscheibe zu werden.

Obwohl das nicht unbedingt das war, mit dem Lina gerechnet hatte, straffte sie die Schultern. „Hauslehrerin, wenn ich bitten darf", antwortete sie versucht streng und hoffte sehr, dass sie sich damit nicht auch noch alles verbaute. Einen Versuch war es trotzdem wert.

Der tapfere Soldat schien so angespannt, dass selbst der Wind drohte ihn zum Zerbrechen zu bringen. Der Griesgram dagegen verengte lauernd die Augen, während er sich zu Lina runterbeugte, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein.

„Bist du nicht ein bisschen jung für eine Gelehrte, Kleines? Kannst du denn überhaupt rechnen?"

„Kannst du es?", erwiderte sie empört. Vielleicht war das ein bisschen zu viel, doch sie hasste es auf ihre Größe reduziert zu werden. „Nur, weil ich nicht ganz so groß bin, heißt das nicht, dass ich keine Ahnung habe", stellte sie klar und rechnete damit, rausgeworfen zu werden. Ihr Mentor erinnerte sie so oft daran, dass sie auf ihre Wortwahl achten sollte, aber sie konnte sich einfach nicht zurücknehmen.

Ein Brummen ertönte aus dem Brustkorb der Wache, als sie sich wieder aufrichtete, ohne den Blick von dem Mädchen zu nehmen. Der vermeintliche Tritt in den Hintern blieb jedoch aus.

„Name?", fragte er stattdessen nur, als würde es ihn plötzlich nur noch bedingt interessieren, was mit ihr geschah. Hatte sie etwa doch einen wunden Punkt getroffen?

„Lina van Andran", antwortete Lina nun wieder höflicher und erwiderte seinen Blick. Hoffentlich kannte er den Namen der Hauslehrerin nicht, sonst hätte sie ein wirkliches Problem.

Einige Sekunden, die sich wie Minuten anfühlten, wurde sie einfach nur von der Wache angestarrt, bevor er ein arrogantes: „Tzz", von sich gab und den Weg für sie frei machte. „Halbstarker. Mach dich nützlich und bring die Lady zur Madam."

Der Angesprochene, der sich in den letzten Sekunden zu einer lebensechten Statur verwandelt hatte, zuckte zunächst nur überfordert zusammen, bevor ein etwas zu lautes: „Zu Befehl!", von sich gab und vorausging, um Lina hinein in den Schlosspalast zu führen.

Dieser fiel ein regelrechter Stein vom Herzen. Da hatte sie aber Glück gehabt.

Schnellen Schrittes, weil sie einfach kleinere Schritte machte, als ihr Führer, folgte sie dem Mann und hoffte, nicht verloren zu gehen.

Ihr Blick glitt unauffällig über die Umgebung, als sie das Tor passierten und in einem Innenhof landete. Hier gab es nicht nur ein paar Wiesenflächen, sondern auch einen Brunnen. Das interessante war allerdings, dass sie von hieraus die Stallungen erblicken konnte. Zumindest für einen kurzen Moment, denn sie wurde direkt auf das Tor zum Hauptbereich zugeführt.

Immer wieder spürte sie fremde Blicke auf sich und als sie nach vorne sah, konnte sie gerade noch erkennen, wie die Wache sein Augenmerk wieder schnell von ihr abwandte.

Das gefiel ihr gar nicht, doch trotzdem lief sie weiter, bis man sie in den Vorraum des Schlosses führte. Erst jetzt wurde ihr bewusst, was es hieß, Hauslehrerin der Prinzessin zu werden. Traute sie sich das überhaupt zu? Es wäre eine Position, die ihr Zugang zu den wichtigen Teilen des Schlosses geben würde. Das brauchte sie, wenn sie ihre Aufgabe erfüllen wollte.

Im Vorraum herrschte reges Treiben. Dienstmädchen in Uniformen liefen vollbepackt mit Tellern durch die Hallen und bewaffnete Gardisten standen entspannt in den Gängen. Sie schienen nicht besseres zu tun zu haben als sich ausgelassen zu unterhalten. Im Zentrum von alldem eine hochgewachsene Frau, die selbst die meisten Männer überragte. Mit kunstvoll drapiertem, dunkelblauem Haar, kalkweißer Haut und so roten Lippen, dass man meinen könnte, sie hätte gerade noch Blut getrunken. Ihr Blick war arrogant, streng und irgendwie furchteinflößend. Sie hatte einfach eine Ausstrahlung an sich, die Autorität ausdrückte und selbst den noch so muskulösesten Mann nur mit Blicken in die Knie zwingen würde. Und dennoch hielt Linas Wegweiser geradewegs auf sie zu.

Sie hoffte inständig, dass sie hier der Mutter der Prinzessin und nicht ihr selbst gegenüberstand. Wie sollte sie denn gegen diese Frau ankommen?

Lina schüttelte innerlich den Kopf und straffte ihre Schultern. Sie würde nicht verlieren. Das kam überhaupt nicht in Frage!

Als sie ankamen, machte sie einen eleganten Knicks zur Begrüßung, wie sie es gelernt hatte.

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