Langsam gehen alle Lichter aus,
jeder gönnt sich eine Paus',
bevor es morgen weitergeht,
und jedermann verzweifelt fleht,
eine freie Stunde zu haben,
doch kaum einer traut sich, das zu fragen.

Langsam gehen alle Fensterläden zu,
Dunkelheit, die Trauer bringt, »wozu?
Lasst doch alle Lichter an,
fangt wieder mit der Arbeit an.«
»Warum denn nicht?
Alles für ein bisschen Licht.«

Langsam schwinden die Gedanken,
ein jeder möcht' der Arbeit danken,
die dafür verantwortlich ist,
doch daran, dass wir nur ausgenutzt werden,
denkt die Masse nicht.

Und was nicht alle wissen,
nicht nur sie weinen des nachts in ihr Kissen.
Denn das hier ist nur existieren,
vor sich hin vegetieren.

Träume haben,
Freude spüren,
Tagträume leben,
und Selbstgespräche führen,
lachen,
zu lauter Musik tanzen,
Späße machen,
ausgelassen sein,
auch mal glücklich allein,
auf Wolken schweben,
all das gehört wirklich zum Leben.

22. Dezember 2018