Monday Morning-Kapitel 6
Die Wagenparade setzte sich in Bewegung und ich konnte nichts machen, als da zu stehen und mich bejubeln zu lassen. Nach einigen Sekunden jedoch wurde mir klar wofür ich mich bejubeln ließ. Über meinen baldigen Sieg. Ich hob die Hand und winkte den Massen zu. Die Menschen warfen Rosen auf die Straße, ich fing eine, roch kurz daran und steckte sie mir dann an den Hut. Wenn ich den Menschen gefalle, dann werden sie mich auch sponsern. Ich hob siegessicher den Kopf und winkte weiter. Pen der neben mist stand schien nicht so begeistert von der ganzen Sache zu sein. „Du wirrst fallen" flüsterte ich ihm von der Seite her zu. Dies brachte ihn komplett aus der Fassung. Panisch krallte er sich an den Wagen und ich musste mir ein Lachen verkneifen. Mein Vorgehen schien den Leuten zu gefallen, sie jubelten und schrieen begeistert meinen Namen. Als der Wagen in das Traininscenter fuhr kam Bürgermeister Green sofort mit wütendem Blick zu uns herüber. „Was auch immer du ihm gesagt hast, es hat seinem Image geschadet" motzte er sofort los. „Was interessiert mich sein Image? Ich bin hier die Siegerin nicht er. Er kann nichts, haben sie ihn mal beim Training beobachten?" fragte ich und lachte kurz herzhaft auf. Dann schaltete ich die widerlichen bunten Lichter aus und folgte Bürgermeister Green, Pen und Laseralen zu einem gläsernen Aufzug, der und in das dreizehnte Stockwerk brachte. Ich hatte mal irgendwo gehört, dass Distrikt 12 im Penthouse lebte. Das was dan mit den Träumen meine Lieben, jetzt wohne ich im Penthouse, dachte ich, während der Aufzug weiter und weiter in die Höhe schoss. Der Salon der Wohnung war beinahe genau der gleiche wie der im Zug, nur dass der Tisch viel größer war. Ich ging auf eine Tür zu auf der groß mein Name stand. Na großartig, mein Name stand auf einer Tür. Ich öffnete die Tür und betrat den Raum dahinter. Er war beinahe identisch mit meinem Zimmer im Zug, nur dass das Bad größer war. Ich öffnete eine Schublade in der Hoffnung dort etwas annehmbares zum anziehen zu finden, doch anscheinend waren die Menschen hier der Meinung, dass Distrikt 14 möglichst bind sein sollte. Zwischen zwei meerblauen T-Shirts fand ich einen dunkelgrünen, beinahe schwarzen Overall. Doch etwas annehmbares. Ich stellte mich unter die Dusche die echt ziemlich kompliziert war, dann zog ich mir den Overall über und dazu eine blaue Jeans an. Es war besser als nichts. In diesem grässlichen Aufzug musste ich nun also zum Abendessen erscheinen. „Hier gibt es echt nichts annehmbares zum anziehen" beschwerte ich mich, kaum dass ich den Salon betreten hatte. „Was meinst du? Du siehst umwerfend aus Schätzchen" aus einem unerklärlichen Grund saßen die Stilisten mit am Esstisch. Ich konnte Lyssi einfach nicht leiden. Wenn ich könnte würde ich sie sofort eliminieren, aber wer sollte mich dann für das Interview vor bereiten. „Es geht mir gegen den Strich, dass es hier weder schwarze, noch weiße Klamotten gibt. Ich verlange morgen früh etwas in weiß oder schwarz in meiner Schublade zu finden" fauchte ich und schob mir missmutig eine Gabel mit Kartoffelbrei in den Mund. Warum zum Teufel aß ich Kartoffelbrei mit einer Gabel? Man muss Kartoffelbrei schaufeln. Ich legte die Gabel zur Seite und nahm den Löffel in die Hand. Es war mir egal wie mich die anderen ansahen. Familientradition stand vor den Manieren. Eine Regel im Haus meiner Eltern schon seit meine Urgroßmutter noch ein kleines Baby war. „Was steht morgen eigentlich an?" fragte Pen. „Training" antwortete Laseralen. „Haben wir zuhause nicht genug trainiert?" meckerte Pen. „Es ist besser wenn du noch etwas trainierst, so wie du dich im Moment anstellst bist du der erste der tot ist" meinte ich. „Sag so was nicht" sagte Pens Stilistin. Ich kannte ihren Namen nicht, doch sie schien ungefähr im Alter von Lyssi zu sein, „Lass dir von der da nichts einreden kleiner. Du hast genau so gute Chancen wie sie" Nach dieser Bemerkung der Frau ließ ich ein ironisches Lachen hören. Es wahr ein Lachen wie ich es noch nie von mir gehört hätte. Ich hatte mich selbst übertroffen. Ich wurde schlagartig wieder ernst, sah Pen direkt in die Augen, dann sagte ich „Nein". Pen schien den Tränen nah zu sein. „Warum machst du das?" fragte Bürgermeister Green mich. „Ganz einfach, ich versuche ihn damit an zu spornen, dass er bis zur Arena noch ein bisschen besser wird. Wir sind aus einem Karrieredistrikt und er ist eine Schande" antwortete ich und spießte ein Fischstäbchen auf meine Gabel. „Du weißt aber schon, dass du ihm damit Angst machst" tadelte Laseralen mich. „Angst ist schon immer eine gute Waffe. Man sollte nur wissen wie man sie richtig einsetzt" antwortete ich. Alle sahen mich fassungslos an. Ich verdrehte die Augen, spießten weiteres Fischstäbchen auf und biss herzhaft hinein. Die anderen sahen mich immer noch an, als käme ich vom Mond. Niemand sprach ein Wort, alles was man hören konnte war das klappern der Gabel als ich sie auf den Teller fallen ließ und aufstand um in meinem Zimmer zu verschwinden.
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