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Chapitre 78

Die nächsten Tage vergehen wie im Flug. Es gibt so viel zu erledigen, dass Henri und ich gar keine Zeit finden, um den Anderen zu verkünden, dass wir wieder richtig zusammen sind. Henri muss sich um seine Mamie kümmern, die unter einem heftigen Gicht-Schub leidet, und ich habe alle Hände voll damit zu tun, die Geburt vorzubereiten.

Florent und ich erstellen eine Reihe von Notfallszenarien für den Worst Case, tanken die Autos voll und instruieren alle, was sie im Fall eines Falles zu tun haben.

Ich frage mich, ob Bernard auch solche Pläne gemacht oder ob er alles aus dem Bauch heraus entschieden hat. Gab es einen Notfallplan E: Chloé macht sich auf der Marquage zum Affen und wir werden von schwarzen Wölfen angegriffen?

Erst am Ende der Woche haben wir wieder etwas Freizeit. Die nutzen wir, um hinter dem Rudelhaus einen provisorischen Schießstand zu errichten.

Ich habe - bis auf die kurze Lehrstunde bei Bernard - keine Erfahrung mit Schusswaffen, aber sowohl Gael als auch Pierre und Florent wissen, wie man Pistolen und Gewehre verwendet. Anscheinend ist Bernard nicht der Einzige, der den Satz Lieber ehrlos als tot verinnerlicht hat.

Während die Männer alles vorbereiten, telefoniere ich in Absprache mit Gael mit meinem Vater und erzähle ihm von der Madame und Bernard. Wenn die Madame wirklich das ganze System vernichten will, dann muss mein Vater in seiner Position als Alpha von Paris davon erfahren.

"Das heißt: Lilou ist in Sicherheit?" Mein Vater lehnt sich in seinem Bürostuhl zurück und späht an der Kamera vorbei in die Ferne.

"Wie man's nimmt", erwidere ich. "Aber Lilou ist ja nicht das Hauptproblem. Bernard und die Madame-"

"Paulette", sagt mein Vater.

"Bitte?"

"Paulette Durand. Die Madame."

"Kennst du sie?"

Mein Vater fährt mit den Fingern über seinen Oberlippenbart. "Nicht persönlich. Aber sie ist eine Archambault. Altes Blut."

Ich habe keine Ahnung, was ich mit dieser Information anfangen soll.

"Antoine muss erfahren, dass seine Tochter am Leben und unversehrt ist", fährt mein Vater fort.

"Aber wenn er erfährt, dass seine Tochter bei uns ist, wird das doch nur seine ungerechtfertigten Anschuldigungen unterstützen." Eindringlicher ergänze ich: "Ich hatte mit ihrem Verschwinden nichts zu tun. Julien hat sie vor Chastain gerettet und ist mit ihr durchgebrannt. Er hat seine Mutter sogar dazu überredet, bei der Marquage zuzuschlagen."

"Ich habe nichts davon gesagt, Lavigne zu verraten, wo seine Tochter ist", entgegnet mein Vater. "Aber er muss erfahren, dass es ihr gut geht. Ich an seiner Stelle wäre halbtot vor Sorge. Und das hat er - bei all unseren Differenzen - nicht verdient."

Ich presse missbilligend die Lippen zusammen. Meiner Meinung nach könnte Lavigne ruhig noch etwas im Ungewissen bleiben.

Mein Vater lacht. "Du bist schon wie Bernard."

"Inwiefern?"

"Bernard hat auch nie verstanden, dass es unter Wölfen einen unausgesprochenen Ehrenkodex gibt."

"Halten sich die anderen Wölfe auch daran?", erwidere ich. "Oder ist das dein persönlicher Ehrenkodex?"

"Manchmal muss man mit gutem Beispiel vorangehen."

"Woher weißt du, dass uns dieser Weg nicht direkt in den Abgrund führt?"

"Du bist wirklich wie Bernard."

"Ich nehme das als Kompliment."

"Solltest du." Mein Vater wirft mir einen langen, schwer zu deutenden Blick zu. "Er ist der Beste."

"Er hat unser ... ich meine, dein Rudel verlassen", halte ich dagegen.

"Das macht ihn noch nicht zu einem schlechten Beta."

Ich löse mich von Gaels Schreibtisch, an dem ich bis eben gelehnt habe. "Dann denkst du auch, dass er einen Plan hat?"

Mein Vater seufzt. "Ich weiß es nicht, Chloé."

"In meinem Traum klang es so, als würde die Madame versuchen, ihn auf ihre Seite zu ziehen. Und als würde sie wollen, dass er irgendwas für sie macht. Irgendwas, das mit mir zu tun hat."

"Bernard würde dich nie verraten."

"Ich weiß", sage ich schnell.

Mein Vater beugt sich ruckartig vor. "Aber ich wäre trotzdem vorsichtig, Chloé. Wenn du in deinen Träumen sehen kannst, was Bernard macht, ist es nicht auszuschließen, dass er in seinen Träumen sieht, was bei dir passiert."

Der Gedanke ist mir auch schon gekommen, aber ich habe ihn verdrängt.

Im nächsten Moment klopft es zaghaft an die Tür. Der Geruch von Zimt sagt mir, dass Henri gekommen ist, um uns mit den Waffen zu helfen.

"Tut mir leid, Papa, ich muss Schluss machen."

In meinem Kamera-Ausschnitt kann ich sehen, wie Henri vorsichtig den Kopf zur Tür hereinsteckt.

"Ah, Henri", sagt mein Vater, sichtlich erfreut, ihn zu sehen.

"Komm ruhig rein", meine ich, auch wenn es sich komisch anfühlt, nach allem, was passiert ist.

Henri tritt neben mich und verschränkt die Hände hinter dem Rücken. Er trägt eine helle Leinen-Shorts und dazu ein weißes T-Shirt mit dem Druck einer dreifarbigen Katze, über deren Kopf eine Gedankenblase mit dem Satz "Igitt, Menschen!" schwebt. Die Ärmel spannen ein bisschen an seinem Bizeps und ich frage mich, ob das vom Training kommt oder ob ihm das T-Shirt in der Wäsche eingelaufen ist. Vermutlich beides. Henris Haare sind noch feucht vom Duschen und duften nach Pfirsich. "Guten Morgen, Monsieur Lasimonne."

Mein Vater lächelt. "Schön, zu sehen, dass ihr euch wieder vertragt."

Ich hatte meinem Vater gar nicht erzählt, dass wir kurzzeitig getrennt waren, aber vermutlich kann er mir irgendwie ansehen, was vorgefallen ist. Die Menschen- beziehungsweise Wolfkenntnis meines Vaters sucht Ihresgleichen.

"Und was habt ihr heute noch vor?", will er wissen.

"Ich bringe Chloé bei, wie man Jemandem den Kopf wegballert", antwortet Henri und sieht dabei aus wie der bravste Schwiegersohn, den man sich nur vorstellen kann.

Die Mundwinkel meines Vaters zucken spöttisch. "Na, das klingt ... spaßig."

"Hast du schomal auf jemanden geschossen?", erkundige ich mich.

Mein Vater schmunzelt. "Nein. Das war bisher nicht nötig." Er hält kurz inne. "Außerdem ist der Einsatz von Schusswaffen unter Wölfen-"

"Verpönt, ich weiß", falle ich ihm ins Wort. "Was Bernard nicht davon abgehalten hat, oder?"

"Dafür hatte ich Bernard", erwidert mein Vater. "Um die Dinge zu tun, die ich als Alpha nicht tun kann, ohne das Gesicht zu verlieren." Er seufzt langgezogen. "Und ich hätte nicht gedacht, dass meine Tochter irgendwann in seine Fußstapfen treten würde. Andererseits ... so ist das mit der Seelenverwandtschaft manchmal."

"Chloé wird ein großartiger Beta werden", wirft Henri ein.

"Hör auf", murmele ich verlegen.

"Davon bin ich überzeugt", sagt mein Vater und nimmt seine Lesebrille ab. "Dann will ich euch mal nicht vom", er wedelt mit der Hand durch die Luft, "Köpfe-wegballern abhalten."

Ich drehe den PC-Bildschirm zu mir und taste nach der Maus.

"Ach ja, Chloé", meldet sich mein Vater nochmal zu Wort. "Richte Gael aus, dass ich ihm und Manon für die Geburt alles Gute wünsche. Wolfsgeburten sind immer aufregend und gefährlich, aber ich hoffe, dass alles gut gehen wird."

"Wir sind vorbereitet", sage ich, auch wenn mir beim Gedanken an die Geburt alle Haare zu Berge stehen. Als Beta ist es mein Job, Manon und die Welpen vor den schwarzen Wölfen zu beschützen. Vor medizinischen Komplikationen kann ich sie jedoch nicht bewahren. Das ist Didis Job. Aber ich weiß, dass er gut ausgebildet und zuverlässig ist. Manon ist in guten Händen.

Nachdem ich mich von meinem Papa verabschiedet und die Verbindung nach Paris getrennt habe, umarme ich Henri.

"Schon nervös?", fragt er und küsst meine Wange.

Ich nicke. "Laut Didi kann es jeden Moment soweit sein. Aber spätestens morgen."

"Ich wünschte, ich könnte dabei sein."

"Kann ich verstehen." Ich löse mich von Henri und streiche mir die Haare hinter die Ohren. "Aber du verstehst doch, dass Gael den Kreis der Anwesenden so klein wie möglich halten möchte, oder?"

"Klar", antwortet Henri. "Außerdem muss ich eh bald wieder zurück zu meiner Mamie."

"Geht es ihr so schlecht?"

Henri zieht eine Grimasse. "Mal so, mal so. Aber ich will sie einfach nicht so lange alleine lassen."

Hand in Hand verlassen wir das Büro und gehen durchs Haus zur Terrasse. Im Wohnzimmer ist alles für die Geburt hergerichtet. Auf dem großen Tisch hat Didi sein Equipment aufgebaut, auf einem der Sideboards steht Merlins Hexerei-Ausrüstung. Sie erinnert mich ein bisschen an ein Chemielabor. Wenn die Geburt anfängt, muss er den Schutzzauber - wie er selbst sagt - releasen, stabil halten und gleichzeitig die magischen Potentiale der Welpen einweben. Offenbar eine anstrengende Arbeit. Jedenfalls hat er schon angekündigt, in dieser Zeit keine Ablenkungen gebrauchen zu können. Für den Notfall hat er aber auch genug Materialien organisiert, um den Zauber neu herstellen zu können. Auf einem spiegelnden Silbertablett liegen kleine, schimmernde Steinchen, Knochen, verschrumpelte Hühnerkrallen und getrocknete Pflanzenteile bereit. Alles in einem Wert von mehreren 10.000 Euro.

Henri staunt nicht schlecht, als ich ihm das sage.

Kurz darauf hallt ein Schuss durch den Garten, dicht gefolgt von Florents Stimme. "Pierre! Du verfickter Cornichon!"

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