Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Chapitre 53

"Willst du damit sagen, ich hätte einer Kriminellen Unterschlupf gewährt?"

Chastain wählt seine Worte mit Bedacht. "So sieht es jedenfalls aus."

Gael verschränkt die Arme vor dem Körper. "Dann nehme ich an, dass du oder Monsieur Lavigne irgendwelche Beweise für eure Anschuldigungen habt."

Als Chastain darauf nichts sagt, ergänzt er spöttisch: "Und wo soll Lilou überhaupt sein? Hier? In meinem Revier? Denkst du ernsthaft, ich würde bei einer Entführung mithelfen?"

"Keine Ahnung, Gael." Chastain schüttelt langsam den Kopf. "Du bist neu in deiner Position. Und junge Alphas haben noch eine Menge Flausen im Kopf." Sein Blick wandert erneut zu mir. "Jeder weiß, dass ihr beide seit den Ereignissen vor vier Jahren befreundet seid."

"Das ist wahr", sagt Gael. "Chloé ist eine Freundin. Ich kenne sie. Und ich kann dir versprechen, dass sie nichts mit dem Angriff auf dein Rudel oder dem Verschwinden von Lilou zu tun hat."

"Worte", knurrt Chastain abfällig.

Seine wölfischen Begleiter werden unruhig. Wie Tiger im Käfig laufen sie vor der unsichtbaren Grenze des Schutzwalls hin und her.

"Mademoiselle Lasimonne war da. Sie steckt mit den schwarzen Wölfen unter einer Decke. Dafür gibt es genug Beweise. Außerdem hat sie die Marquage beschmutzt."

"Ich denke, eine Marquage ist per Definition eine schmutzige Angelegenheit."

"Lilou gehört mir", grollt Chastain.

Seine Wortwahl erinnert mich an Bernard und ich kann nicht verhindern, dass mir eine verräterische Hitze bis unter die Haarwurzeln steigt.

"Und ich werde sie mir zurückholen."

Gael gibt sich unbeeindruckt. "Soweit ich weiß, wurde die Marquage nicht vollzogen. Also gehört sie noch nicht dir, um es mit deinen eigenen Worten zu sagen."

Chastain holt aus und schlägt mit der Faust gegen den Schutzwall. Funken fliegen und kleine magische Entladungen zucken durch die Dunkelheit. "Du kannst Chloé nicht beschützen, Gael!" Leiser fügt er hinzu: "Monsieur Lavigne will sie zu den Anschuldigungen gegen sie befragen und die Regeln unserer Gemeinschaft sagen, dass er dazu befugt ist. Du musst sie mir ausliefern."

"Einen Scheiß müssen wir", faucht Pierre.

Mein Blick begegnet dem von Didi, der die Wahrheit zu wissen scheint.

Mich überkommt ein eisiges Frösteln. Wenn Gael mich ausliefert, bin ich tot. Das kann ich Chastain ansehen. Er wartet nur darauf, mich in die Klauen zu bekommen.

"Wenn du sie nicht auslieferst, wird das ernsthafte Konsequenzen für dich haben" erklärt Chastain, als hätte er Pierre nicht gehört. "Alle Rudel werden dann wissen, dass du dich nicht an die Regeln hältst. Und mit Wölfen, die sich nicht an die Regeln halten, will niemand etwas zu tun haben. Das kannst du dir nicht erlauben, Gael. Weder politisch noch finanziell." Chastains Tonfall wird drängend. "Du brauchst Verbündete. Besonders in deiner aktuellen Lage. Und Paris ist weit weg. Monsieur Lasimonnes Macht wackelt. Du kannst dich nicht darauf verlassen, dass er dich beschützen wird. Ganz im Gegenteil. Im Moment sieht es eher so aus, als würde er sein geliebtes Töchterchen verstoßen müssen und dann ist sie wertlos." Seine Stimme bekommt einen süßlichen Unterton. "Halte dich einfach an die Regeln und wer weiß ... möglicherweise wird Monsieur Lavigne sich erkenntlich zeigen."

Gael scheint nachzudenken.

Mein Herz rast. Was Chastain sagt, klingt logisch. Wenn mein Vater mich verstößt, bin ich endgültig Freiwild. Und Gael bringt sich in eine äußerst unvorteilhafte Lage, wenn er mich weiter bei sich beherbergt. Aber nicht nur sich selbst, sondern auch Manon und die Welpen.

"Gael", setze ich an, aber er hebt die Hand und bedeutet mir zu schweigen.

Dann wendet er sich wieder an Chastain. "Ich muss Chloé nicht ausliefern."

Ein Muskel in Chastains Gesicht zuckt. "Oh, doch. Das musst du."

Gael lächelt schmal. "Nein, muss ich nicht."

Pierre und Didi tauschen verständnislose Blicke.

"Was hast du vor?", fragt Didi.

Statt einer Antwort macht Gael einen Schritt nach vorne und übertritt dabei die magische Grenze. Furchtlos nähert er sich Chastain, der nicht recht zu wissen scheint, was er davon halten soll. Die beiden entfernen sich ein paar Meter. Offenbar wollen sie unter vier Augen reden.

Ich warte. Was bleibt mir auch anderes übrig?

Die Scheinwerfer der beiden Autos tauchen die Baumstämme in ein kaltes, irgendwie unwirkliches Licht. Wie künstlich angestrahlte Unterwasserpflanzen. Die Baumkronen rascheln in einer Sommerbrise.

Pierre und Didi tuscheln miteinander. Sie scheinen genauso ratlos zu sein wie ich.

Auf einmal meldet Chastain sich wieder zu Wort. Er klingt verärgert. "Das kannst du nicht machen, Gael."

"Und ob ich das kann."

Chastain sieht aus, als wollte er auf Gael losgehen. Nur unter großer Willensanstrengung scheint er sich zurückhalten zu können. Sein vernarbtes Gesicht ist hassverzerrt und seine Augen glühen wie zwei violette Warnleuchten. "Das wird dein Untergang sein!"

"Mag sein, aber es ist nicht gegen die Regeln", erwidert Gael.

Die grauen Wölfe umringen ihn und Chastain. Sie warten offenbar nur auf den Befehl, sich auf Gael zu stürzen und ihn in Stücke zu reißen.

Pierre und Didi rennen zur magischen Grenze.

"Haltet euch zurück, ihr dreckigen Köter", knurrt Pierre.

"Dein Rudel wird das nicht überleben", dröhnt Chastain.

Gael zuckt mit den Schultern. "Wir werden sehen ..." Mit diesen Worten wendet er Chastain den Rücken zu und macht sich auf den Rückweg.

Die Wölfe schleichen um seine Beine herum, machen aber keine Anstalten, ihn aufzuhalten.

Trotzdem fällt mir ein Stein vom Herzen, als er die magische Grenze überquert hat und wieder in Sicherheit ist.

"Was hast du ihm gesagt?", will Pierre wissen.

Ich schließe mich ihm an. "Was wird dein Rudel nicht überleben?"

"Macht euch keine Sorgen. Mein Rudel ist nicht in Gefahr", erwidert Gael, öffnet die Fahrertür des Nissan und schwingt sich hinter das Steuer.

Pierre flucht etwas auf Deutsch, das ich nicht verstehe.

Ich humpele derweil zur Beifahrerseite und ziehe mich in den Sitz. "Sag schon", dränge ich Gael. "Sag mir, was du Chastain gesagt hast."

"Gleich morgen früh werden wir mit deinem Vater telefonieren." Gael startet den Motor und wirft einen Blick in den Rückspiegel. "Dann wirst du alles erfahren. Bis dahin muss ich noch einiges organisieren."

"Aber-"

"Morgen, Chloé."

Gaels Tonfall duldet keinen Widerspruch.

Frustriert lehne ich mich zurück, was einen stechenden Schmerz durch meine Rippengegend ziehen lässt. Ich beiße die Zähne zusammen und sehe zu den Sternen hinauf, die über Poussant am Himmel stehen. Da Gael nicht reden will, bleibt mir nichts anderes übrig, als auf sein Geschick als Alpha zu vertrauen. So wie in Paris alle auf meinen Vater vertrauen. Aber ich habe Angst. Was hat Gael getan, um mir das Leben zu retten? Und was hat mein Vater damit zu tun?


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro