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Chapitre 24

Ich hetze durch den Speisesaal und folge den vielen fremden Gerüchen tiefer ins Lavigne-Anwesen. Mehrere Wölfe sind mir auf den Fersen. Ihren Geräuschen nach zu urteilen, betrachten sie die Jagd auf mich als Partyspiel. Mein Fell statt dem eines Kaninchens.

Meine Eltern haben mich immer gelobt, weil ich mir sogar in meiner Wolfsgestalt einen Teil meiner logischen Denkfähigkeiten behalte, aber das hilft mir jetzt auch nicht weiter.

In nackter Panik – die sich dank meiner veränderten Wolfssinne nicht ganz so lähmend anfühlt – haste ich durch die einzelnen, miteinander verbundenen Zimmer des Anwesens. Holzvertäfelte Wände, spiegelnde Glastüren, immergrüne Topfpflanzen und goldgerahmte Gemälde rauschen an mir vorbei. Hochflorige Teppiche dämpfen die Geräusche meiner Pfoten und rasch wechselnde Geruchskombinationen – Citrusreiniger, Tabak, Schnittblumen, Holzpolitur, Deodorant, Zedernholz, Seewasser und Moos – steigen mir in die Nase.

Als Wolf haben Häuser für mich keine echte Bedeutung. Sie sind wie Schachteln mit Gerüchen, die nicht zusammengehören. Labyrinthe aus künstlichen Lichtern und unnatürlichen Materialien. Wölfe brauchen die Natur, die Freiheit, den Wind, die Sonne und den Mond. Wir brauchen einen Horizont und den Geruch des Wetters. Früher habe ich das nicht verstanden, doch inzwischen ist es mir vollkommen klar.

Ich haste durch leere Korridore, vorbei an Türen und Glasfronten, Treppen hinauf und hinunter. In meinem Kopf entsteht keine Karte des Gebäudes. Jeder Raum erscheint mir neu und fremd. Bald weiß ich nicht mehr, wo ich bin. Und dann rieche ich etwas, das mich sofort innehalten lässt. Wie ein rotes Tuch wabert diese Wahrnehmung durch mein Bewusstsein, dicht gefolgt von einem charakteristischen Geräusch: dem drohenden Knurren eines geborenen Alphas.

Geborene Alphas besitzen eine natürliche Präsenz. Sogar Menschen können es spüren. Es ist nicht das, was man sich im Allgemeinen vorstellt. Keine Aggressivität und auch keine Dominanz, sondern vielmehr ein ruhiges Selbstvertrauen oder eine soziale Gelassenheit. Ein geborener Alpha strahlt aus, dass er jemand ist, der Verantwortung übernimmt und auf den man sich verlassen kann. Selbst wenn er schweigt, ist er der Wortführer, und wenn er etwas sagt, haben seine Worte Gewicht. Deshalb gehorchen ihm die meisten Wölfe instinktiv. Andernfalls hat er jedoch verschiedene Mittel, um sie zum Gehorsam zu bewegen. Eines davon ist der Alpharuf, ein spezielles Geheul, mit dem er seine Feinde vertreiben und sein Rudel zu sich rufen kann. Aber auch das drohende Knurren eines Alphas kann je nach Situation eine besondere Wirkung entfalten. In diesem Fall zwingt es mich zu einer sofortigen Verwandlung.

Ich kann es nicht anders formulieren: Unfreiwillige Verwandlungen sind scheiße. Der Körper ist nicht darauf vorbereitet und die Opioidausschüttung fällt schwächer aus, weshalb die Angelegenheit schnell sehr unangenehm oder sogar schmerzhaft werden kann.

Nachdem sich meine Knochen neu arrangiert haben und ich wieder komplett von Fleisch umschlossen bin, komme ich keuchend und schwitzend zu mir. Meine Lunge brennt und ich habe eine metallischen Geschmack im Mund.

Verwirrt sehe ich mich um, doch meine Augen haben sich noch nicht wieder ans Menschsein gewöhnt. Deshalb ist alles verschwommen und ins Grünliche verzerrt. Ich weiß nur, dass ich auf einem Teppich liege und es ziemlich dunkel sein muss. Das einzige Licht stammt von einem großen Aquarium, in dem winzig kleine Fische zwischen neonbunten Korallen umherziehen.

Während meine Augen noch Probleme machen, funktionieren meine Ohren schon wieder ganz gut. Jedenfalls kann ich die Wölfe hören, die rasch näherkommen. Ich setze mich auf und rutsche über den Teppich, bis ich mit dem Rücken gegen einen klobigen Schreibtisch stoße. Verzweifelt fasse ich nach der Tischkante und ziehe mich auf die wackeligen Beine.

In diesem Moment brechen die Wölfe zur Tür herein. Es sind fünf Rüden, die zum Lavigne-Clan gehören müssen. Ihre Augen brennen dunkelviolett. Sie senken drohend die Köpfe und kreisen mich ein. Dabei knurren sie wie alte Dieselmotoren. Für mich gibt es keinen Fluchtweg. Der Raum hat keine Fenster. Und ich kann nichts entdecken, das ich als Waffe benutzen könnte. Nicht, dass ich mir ernsthaft Chancen gegen fünf ausgewachsene Wölfe ausrechnen würde.

Zwei der Wölfe verwandeln sich. Dabei winden sie sich wie unter Krämpfen auf dem Teppich. Ihre Knochen knacken, splittern und brechen. Das Fell zieht sich zurück, ihre Schnauzen werden kürzer und formen grobe Gesichter, wie unfertige Skulpturen. Es dauert nur ein paar Sekunden, bis sie ihre Menschengestalt zurückerlangt haben.

Noch etwas benommen kämpfen sie sich auf die Beine. Schweiß bedeckt ihre muskulösen Körper und glänzt feucht im bläulichen Schein des Aquariums. "Da bist du ja, Lasimonne", keucht einer von ihnen. Sein Körper ist auch in Menschengestalt noch ziemlich haarig, aber unter seinem Pelz kann ich lange Narben von Zähnen und Krallen erkennen. Offenbar hat er schon oft gekämpft. "Ziemlich gewagt, in deinem Zustand vor uns wegzurennen."

"Wenn ihr mir was antut, wird mein Vater euch am Schwanz aufhängen lassen", entgegne ich. Mir ist bewusst, dass ich nach Angst und Sommerphase rieche. Ein nicht ganz ungefährliche Kombination.

Der Wolf mit den Narben lächelt. "Was du draußen gesagt hast ..." Er tritt ganz nahe an mich heran. So nahe, dass ich die Wärme, die sein Körper abstrahlt, auf meiner nackten Haut fühlen kann. Ich will vor ihm zurückweichen, aber die Schreibtischkante drückt schmerzhaft gegen meine Hüfte. "... über Fähen und Gehorsam ..." Seine glühenden Augen wandern über mein Gesicht und an meinem Hals entlang abwärts. Bestimmt kann er hören, wie heftig mein Herz pocht. "... ich glaube nicht, dass du das verstanden hast."

"Dir hat offenbar noch niemand Gehorsam beigebracht", ergänzt der andere Wolf, packt mich am Arm und zerrt mich vom Tisch weg.

"Lass' mich gefälligst los!", fauche ich ihn an.

"Aber nur zu gerne, Prinzessin."

Er schubst mich gegen einen der anderen Wölfe. Inzwischen haben sich alle fünf Wölfe wieder zurückverwandelt. Ich werde hin und her geschubst, wie bei einer Rangelei auf dem Schulhof. Dabei pralle ich an behaarten Männerkörpern ab, von deren Anblick und Berührung mir übel wird.

Beim Versuch, mich zu befreien, schlage ich einem von ihnen in den Bauch, aber meine Faust prallt an seinen stahlharten Muskeln einfach ab. Gelächter und schnelleres Schubsen ist die Folge. Ich finde keinen festen Stand mehr und taumele zwischen den Männern umher, bis ich schließlich ganz das Gleichgewicht verliere und hinfalle.

Die Kommentare meiner Peiniger machen deutlich, dass sie diese Position – mich auf Knien vor ihnen, auf Augenhöhe mit ihren Geschlechtsteilen – für einen guten Anfang halten.

Ich reagiere instinktiv und schlage nach ihren Beinen. Dabei entwickeln meine Finger lange Krallen, wie in Wolfsgestalt. Eine seltene Form des Mondschimmerns. Mit diesen Krallen zerreiße ich einem der Männer das Schienbein. Einen Anderen erwische ich am Fuß. Ich schlitze ihn auf, bis hinab zum großen Zeh. Der Gestank von frischem Blut breitet sich aus. Schmerzenslaute, Flüche und wüste Beleidigungen prasseln auf mich nieder.

Als ich zu fliehen versuche, werde ich am Nacken gepackt, auf die Beine gezerrt und gegen den Schreibtisch gestoßen. Ich lande auf einer ledernen Unterlage. Meine rudernden Armen werfen einen Stiftehalter und eine Lampe vom Tisch. Die Männer zerren mich herum und halten mich fest. Ich winde mich in ihrem Griff, kann mich aber nicht befreien. Heiße Tränen treten mir in die Augen. Ich will schreien, aber jemand krallt die Hand in meine Haare und schlägt meinen Kopf zwei Mal fest gegen die Schreibtischplatte. Meine Nase bricht mit einem lauten Knacken. Der Schmerz explodiert hinter meiner Stirn wie eine blendende Feuerwerksrakete. Für einige Sekunden sehe ich nur weiß und schmecke Blut.

"Das passiert einer Fähe ohne ihren Seelenverwandten", zischt einer der Männer und schlägt mir mit der flachen Hand auf den nackten Po. Wie bei einem ungezogenen Kind. "Das hast du dir selbst zuzuschreiben." Wieder schlägt er zu. Fester diesmal. Vor Schmerz entweicht mir ein Stöhnen, aber die Männer missverstehen diesen Laut. "Oh, es gefällt ihr", lacht einer von ihnen. "Dieser Morel hätte ihr nur mal Manieren beibringen müssen."

"Apropos Manieren ..."

Die weibliche Stimme lässt die Männer innehalten. Doch es ist mehr als nur die Stimme. Trotz meiner gebrochenen und blutverstopften Nase kann ich aus den unterschiedlichen Gerüchen im Zimmer, die mir allesamt fremd und vertraut erscheinen, eines ganz deutlich herauslesen: Den Geruch eines geborenen Alphas.

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