Prolog
Leise prasseln die Regentropfen auf den Asphalt nieder. Es ist gefährlich leise in den Straßen der Kaiserstadt. Die meisten Straßen sind wie leer gefegt. Eine kleine zierliche Gestalt läuft mit kleinen aber schnellen Schritten durch die Gassen. Auf einem großen Marktplatz hält sie an. Der ganze Marktplatz ist voll mit Menschen, dafür ist es aber sehr still. Der Blick des Mädchens schweift über die Menge.
Ein großer muskulöser Mann rämpelt das Mädchen an und dieses fällt davon zu Boden. Er sieht zu ihr herunter und schnaubt dabei verachtend.
,,Pass auf wo du hin läufst du freche Göre!", sagt er sauer und geht davon.
Erschrocken sieht das Mädchen ihm hinterher, rappelt sich aber schnell wieder auf. Ihr Blick bleibt nun an einem Holzpfosten hängen und zielstrebig läuft sie darauf zu. Sie zwängt sich durch die Menschenmenge nach vorne durch. Doch als sie vorne ankommt weicht sie erschrocken wieder einen Schritt zurück, in die Menge hinein. Ihre Augen funkeln vor Trauer und Verzweiflung. Eine Träne bahnt sich den Weg ihrer Wange hinab und sie schaut wie gebannt auf das Holz Podest.
,,Mama... Papa...", flüstert sie leise während weitere Tränen über ihre Wangen fließen.
Vor ihr breitet sich ein schockierendes Bild aus: Über 20 Kreuze stehen dort auf dem Podest und an ihnen genagelt hängen Menschen... Als wenn dieser Anblick nicht schon Schlimm genug ist, sieht das kleine Mädchen ihre Eltern direkt vor sich. An einem Kreuz genagelt, dem Tod nahe...
Sie bricht unter Tränen zusammen und leise schluchzend sitzt sie dort auf dem Boden. Wieso... Wieso nehmen sie mir ausgerechnet die wichtigsten Menschen in meinem Leben...? Plötzlich spürt sie eine Hand auf ihrer Schulter und ihr Blick schweift ruckartig auf.
,,Momo... Komm mal her meine Kleine", flüsterte ein Junger Mann dem kleinen Mädchen entgegen.
Er hat hellblaue, fast so weiße Haare wie die des Mädchens, grüne Augen und ein sanftes lächeln aufgesetzt. Sie springt sofort auf und fällt ihm um den Hals. Er geht auf die Knie um sie besser trösten zu können und streichelt beruhigend über ihren Rücken.
,,Taku... Bitte rette Mama... und Papa...", stottert sie leise in sein Ohr und erschrocken reißt er seine Augen auf.
Anscheinend hat das Mädchen die Reaktion mit bekommen, denn nun geht sie einen Schritt von ihm weg.
,,Momo... So sehr ich deine Eltern auch retten würde... Es ist zu spät... Ich kann leider nichts mehr für sie tun...", sagt er leise und das Mädchen sieht ihren Freund schockiert an.
,,Taku... Du bist mein bester Freund... Bitte... Versuche es", schluchtzt sie und schnieft leise auf.
,,Momo", fängt Taku besorgt an und legt seine Hand auf ihre Schulter, ,,So sehr ich es auch möchte... Es geht nicht... Wenn einmal jemand an so einem Kreuz hängt, kann er nicht mehr gerettet werden..."
Das Mädchen schlägt ihm seine Hand von der Schulter und läuft, mit einem letzten Blick auf ihre Eltern davon. Den Wind in ihren weißen Haaren und die nassen Straßen unter ihren nackten Füßen. Der Regen hat nach gelassen und die Sonne kommt langsam zwischen den Wolken hervor. Das Mädchen läuft durch die Gassen, bis sie an einem kleinen See, am Rand der Stadt ankommt und sich dort auf einen Stein setzt.
,,Auf Wiedersehen... Mama... Papa", bringt sie leise zwischen zwei schluchzern hervor.
Gedanken verloren schaut sie in den kleinen See und in ihrem Innersten Schreit gerade alles nach einer Sache: Rache für ihre Eltern!
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