Thirty-one
S.v. Tessa
Zum Glück mussten wir nicht lange auf der Bühne stehen. Ich liebte es zwar, wie die Leute meine Musik feierten, wie sie strahlten und mitsangen. Aber ich konnte nichts anderes, als nur an Tommy zu denken.
Wenn ich ihn noch einmal sehen wollte, musste ich schnellstmöglich von hier verschwinden, hoffentlich nahm mir meine Band das nicht übel.
Ich ließ mich von einem Golfcart zum Ausgang bringen, meine Fans kreischten meinen Namen und streckten ihre Arme nach mir aus.
Irgendwie schön, aber komisch zugleich.
Wir hielten beim Ausgang an, die letzten Meter zu meinem Auto rannte ich. Sofort ließ ich den Motor aufheulen und fuhr los.
Während der Fahrt wollte ich unbedingt Tommy anrufen, er sollte auf mich warten.
Ich wollte ihm sagen, dass er auf mich warten sollte, weil ich unbedingt mit ihm reden musste.
Jedoch ging er nicht an sein verfluchtes Telefon.
Vielleicht war er seine Strafe schon angetreten.
Mein Fuß drückte automatisch doller auf das Gaspedal.
Es war schon fast 17:00 Uhr als ich beim Stützpunkt ankam. Mein Herz purzelte, Tommy und seine Familie standen noch vor dem Tor.
Mit einem Quietschen brachte ich mein Auto zum Stehen.
"Hey, Playboy.", begrüßte ich Tommy, mit einem Spitznamen, dem ich ihn verpasst hatte.
Er und seine Familie sahen überrascht aus, mich hier zu sehen. Verständlich, es war auch eine ziemlich spontane Aktion von mir.
Aber es musste sein, Tommy musste wissen, was ich für ihn fühlte, bevor ich es sechs Monate nicht tun konnte.
Daran wäre mein Herz noch weiter zerbrochen.
"Wachst machst du hier, Tessa?", er konnte sein Lächeln nicht verbergen. Es erleichterte mich, zu wissen, dass er sich über meine Anwesenheit freute.
"Sieht nicht so aus, als hätte ich viel Zeit es dir zu erklären, oder?", Offiziere standen am Tor, die Tommy und mich streng musterten.
"Nein, haben wir nicht.", sagte er kühl.
Wie gerne ich wissen wollte, was er gerade dachte.
Ich atmete tief durch.
Gott, Tessa. Hattest du dir das überhaupt gut überlegt?
Na ja, wenn es um Tommy ging, dachte ich sowieso nicht viel nach. Ich machte es einfach.
"Ich will dir folgendes sagen, Tommy. Vor ein paar Monaten haben wir geschworen, füreinander dazu sein. In guten sowie in schlechten Tagen. Das hier sind die schlechten Tage, aber ich will an deiner Seite stehen. Heute, morgen, für die nächsten sechs Monate und für immer. Sowie vorher auch. Ich finde, dass wir eine echte Ehe haben. Ich will nachts mit dir auf dem Boden schlafen, an deinem Geburtstag, an meinem und an Weihnachten. Du sollst als Erster meine Songs hören. Ich will sehen, wie du deine Laufschuhe anziehst und läufst und diejenige sein, die aufwacht, wenn du von einem nächtlichen Lauf nachhause kommst, weil du nicht schlafen konntest.
Du gibst mir die Hoffnung, die ich unbedingt brauche.
Weil ich dich liebe, Tommy. Vom ganzen Herzen."
Ich versuchte so sehr meine Tränen zurückzuhalten, doch mit jedem Wort fiel es mir schwerer.
Ich wollte, dass Tommy das Gleiche für mich empfand und mich nicht wegstieß.
Er sollte meine Hoffnungen wieder zum Erwecken bringen.
Es schmerzte so sehr, dass er nichts sagte.
Für mich brach schon meine gesamte Welt zusammen.
Es war so albern, zu denken, dass Tommy Montgomery wirkliche Gefühle für mich hegte.
Wie konnte ich nur so naiv und abhängig von einem Menschen werden?
"Ich liebe dich auch, Tessa.", seine Augen blitzten mich endlich wieder an.
Mein Herz machte Purzelbäume.
Ich glaube, mein Gehirn spielte mir einen Streich.
Hatte er wirklich gesagt, dass er mich liebte?
Seine weichen Lippen prallten gegen meine.
Nun war es klar, er liebte mich.
Und ich liebte ihn.
Der Kuss war intensiv und gefühlvoll.
Seine Lippen sollten sich nie wieder von meinen trennen. Generell sollte er sich nicht mehr von mir trennen. Jedoch würde dies nicht funktionieren.
Für die nächsten sechs Monate würde ich ihn nicht sehen, nicht berühren oder gar küssen können. Dieser Gedanke versetzte mir unendlich viele Stiche ins Herz.
Auf der anderen Seite war ich froh, dass wir uns wenigstens endlich unsere echte Liebe gestanden hatten.
Noch nie in meinem Leben war ich so glücklich und traurig zugleich.
"Wooho, Tommy!", Aria freute sich tierisch über uns, ich lächelte über ihre Reaktion.
Für einen kurzen Moment löste sich Tommy von mir, unsere Stirne lagen aneinander. Ich spürte seinen Atem gegen meine Lippen prallen.
Er platzierte ein letztes Mal seine Lippen auf meine. Man könnte denken, dass sein Mund nur für meinen geschaffen war.
Als er sich wieder von mir löste, streifte er seinen Ring von seinem Finger ab.
"Hier. Pass auf ihn auf, diesmal ist er echt.", er zwinkerte mir zu, was mein Herz zum Schmelzen brachte.
Ich lege meine Hand um den Ring und nahm mir fest vor diesen Ring mehr zu beschützen, als mein eigenes Leben.
"Bis bald, Schönling.", wispere ich.
Tommy nahm Abstand von mir und wurde sofort von den Offizieren abtransportiert.
Wie oft konnte ein Herz noch brechen?
Ich steckte den Ring an meinen Finger, wo immer noch der provisorische Ring von Tommy seinen Platz fand.
Das Auto, indem Tommy saß, rollte los und ich lief zum Tor.
"Ich liebe dich, Tommy!", hoffentlich hörte er es.
Das Auto verschwand und Tommy verschwand mit.
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