Six
S.v. Tessa
Ich parkte mein Auto auf der Auffahrt der Harrisons.
Nervös und mit schwerem Herzen lief ich zur braunen Haustür und klopfte einmal kräftig.
War war, wenn mein Plan schieflief?
Wie sollte ich weiterhin Miete und Medikamente bezahlen?
Jemand unterbrach meine Probleme, in dem er mir die Tür öffnete. Aber es war nicht der, mit dem ich gerechnet hatte.
"Du schon wieder. Hattest du so eine Sehnsucht nach mir?", würg.
"Träum weiter, Playboy. Ist Elijah da?", ich drückte mich durch den Türspalt und trat ins anliegende Wohnzimmer ein.
Es war geschmückt, für Elijahs Abschied.
Ein Wimpel war am Türrahmen befestigt, Konfetti, in den Farben der amerikanischen Flagge, war quer im Raum verteilt, kleine Partyhütchen standen auf dem Tisch, sowie ein paar Muffins, die verdammt gut aussahen.
"Tess! Schön, dass du da bist. Du kommst gerade rechtzeitig! Du weißt doch, wie Mom tickt, wenn ein Abschied ansteht.", ein kleines Lachen entfuhr ihm.
Seine Mutter machte alles für den 20-jährigen Marineoffizier, jedes Mal veranstaltete sie ein riesiges Fest, wenn ein Abschied bevorstand. Sie lud die ganze Familie ein, Freunde und manchmal selbst die Nachbarschaft. Sie wollte schon immer, dass es ihrem ältesten Sohn gut ging.
"Ich werd' nicht lange bleiben, können wir kurz reden?", fragte ich etwas angespannt.
"Natürlich. Tommy, kannst du uns kurz alleine lassen?", dies war keine Frage, eher eine Aufforderung.
Der Schönling verschwand nach draußen, somit waren wir ganz ungestört.
"Also, was ist los?", mit ernstem Blick starrte er mich an.
"Lass uns heiraten!", platze es aus mir heraus.
Elijah prustete los, warum konnte ich ihm das nicht übel nehmen?
"Nein, jetzt mal ohne Witz. Was ist los?", während er sich auf einen Holzstuhl gesetzt hatte, stand ich weiterhin aufgeregt im Raum herum.
"Vor sechs Monaten wurde ich mit Diabetes diagnostiziert. Mein Gehalt reicht entweder für meine Wohnung oder für die Medizin. Aber auf keinen Fall für beides.", erzählte ich ihm von meiner Situation.
"Und wieso willst du mich dann heiraten?", mit hochgezogener Braue blickte er verwirrt drein.
"Dein Marinefreund brachte mich darauf. Wer mit einem von euch verheiratet ist, bekommt eine verdammt gute Krankenversicherung und einiges mehr. Wenn wir uns scheiden lassen, kommt auch noch mal eine schöne Summe zusammen, die wir uns teilen könnten!"
Elijah schien nicht ganz angetan von meiner Idee zu sein.
Verdammt.
"Ich glaube, Mila wäre damit nicht so einverstanden", sagte er angespannt.
Mila? Das Mädchen, in das er schon seit fünf Jahren verliebt war?
"Wir sind seit einigen Monaten zusammen! Du hast dich ja nicht gemeldet, also konnte ich es dir nicht sagen.", verlegen kratze er sich am Kopf.
"Ich freu' mich so für dich, Elijah!", freudig strahlte ich ihn an.
"Aber um nochmal auf die Heirat zurückzukommen. Mila muss doch nichts davon wissen, es ist doch nur eine platonische Sache!", versuchte ich nochmal auf das vorherige Thema zu lenken. Doch ich wurde unterbrochen.
"Es tut mir leid, Elijah, aber mach das nicht! Das ist Betrug!", der Schönling kam ins Wohnzimmer gestolpert.
Hatte er uns die ganze Zeit zugehört?
"Mein Vater war M.P.", sein Blick war stur auf mich gerichtet.
Was wollte er mir damit sagen? Was hatte sein Vater damit zu tun?
"M.P. ist ein Militärpolizist.", klärte Elijah mich kurzerhand auf, als er meinen sichtlich verwirrten Blick sah.
"Elijah, das ist eine weitverbreitete Masche. Ihr werdet sofort aufliegen, die werden euch genau beobachten! Das passt doch gar nicht zu dir!", genervt verdrehte ich meine Augen.
Was war er denn bitte für ein Heiliger?
Und was dachte er denn bitte, was er für ein Recht hatte, sich in dieses Gespräch mit einzumischen?
"Dieses Gespräch ist streng vertraut, Schönling. Könntest du bitte wieder verschwinden?", mit einem gespielten Grinsen sah ich ihn an.
"Ihr würdet die Regierung hintergehen, wärt ihr stolz darauf? Ihr seid nicht mal ein richtiges Liebespaar", empört schnaufte ich auf.
"Die Regierung hintergehen? Die Regierung, die meine Mutter zehn Jahre Steuern bezahlen ließ, bevor sie wählen durfte?", er legte sich mit der falschen Person an.
"Also ist deine Mutter illegal hier?", das hatte er nicht wirklich gesagt, oder?
Ich fing an richtig zu diskutieren, ab diesem Moment war ich richtig in meinem Element und kannte kein Komma oder Punkt. Ich redete die Regierung klein, er versuchte cool zu wirken, seine Arme verschränkte er vor seiner Brust, seine Miene war kalt, doch manchmal sah ich kleine Blitze, in seinen eisblauen Augen, aufblitzen.
"Also, nein Commander, ich hätte kein schlechtes Gewissen die Regierung abzuzocken!", meine Standpauke endete somit.
"Alter, das ist 'ne Falle, Tommy! Leg dich nicht mit ihr an!", Elijah kam gar nicht mehr aus dem Lachen heraus.
"Ich wollte nur helfen, Tessa.", mit großen Augen musterte er mich.
"Danke, aber ich bin schon groß!", brachte ich sarkastisch aus.
Anscheinend hatte Tommy genug, er ging durch weiße Tür, im Wohnzimmer, die wieder auf den Hinterhof führte.
Ich atmete meine aufgestaute Wut aus.
"Was macht er überhaupt hier?", fragte ich an meinen besten Freund gerichtet.
"Wir sind seit einer Weile befreundet, er kann nirgendwo anders unterkommen. Deshalb habe ich ihm einen Schlafplatz angeboten.", verstehend nickte ich.
"War's das also? Keine Hochzeit?"
"Nein, tut mir leid, Tess. Ich hätte dir gerne geholfen!", das glaubte ich ihm auch.
"Es war sowieso eine viel zu verrückte Idee!", gab ich unter einem Lachen zu, Elijah stieg mit ein.
"Ich sollte gehen, bevor deine Mom mich sieht und mich noch festhält! Viel Spaß noch!", ich verabschiedete mich von dem Blondhaarigen und ging wieder zu meinem Auto.
Das war doch ein voller Erfolg, oder nicht?
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