DEUTSCH|leben(scorbus)
contest-abgabe für shipping-sisters bzw. Limatoo und Memoria08. i hate it a lot but owo
Man ist nie zu alt, um wie wild durch einen Laubhaufen zu rennen. Meint jedenfalls Al, und ich stimme ihm dabei voll und ganz zu - anders als die meisten anderen Slytherins. Sie werfen uns komische Blicke zu, als wir uns in die Blätter fallen lassen und laut lachen. Solche Ihr-seid-sechzehn-verdammt-noch-mal-Blicke. Aber das ist uns ziemlich egal. Das Laub raschelt, als ich mich aufsetze und ihn ansehe. Er hat die Augen geschlossen und liegt mit einem zufriedenen Lächeln da, die Blätter in seinen unordentlichen dunklen Haaren und auf seiner Jacke sprenkeln ihn mit feurigen Farben. Er ist so süß, ich könnte ihn küssen, verdammt. Aber ich tue es nicht, schüttele die Vorstellung ab.
„Scorp?", fragt er plötzlich und öffnet die Augen. „Bin ich hier der Einzige, der den unwiderstehlichen Drang nach einem heißen Kakao verspürt?"
Ich schüttele den Kopf, denn jetzt, wo er es sagt, klingt es nach einer echt guten Idee. Also stehe ich auf und halte ihm die Hand hin. Er nimmt sie, und ich ziehe ihn auf die Beine und wünsche mir, er würde nie wieder loslassen. Tut er aber, und ich stecke etwas enttäuscht meine Hand in meine Jackentasche, als wir in Richtung Schlosseingang losgehen.
„Du bist übersät mit Blättern, Malfoy.", merkt er nach einer Weile an.
Ich grinse. „Du siehst auch nicht viel besser aus, Potter.", antworte ich, klopfe aber trotzdem meine Kleidung ab und fahre mir mehrmals durch die Haare. „Sehe ich jetzt akzeptabel aus?"
„Mhhh..." Er mustert mich. „Du hast noch was in den Haaren.", sagt er und tritt näher an mich heran, um das wieder zu ändern. Als er das Blattstück herausgeholt und zu Boden geworfen hat, treffen sich unsere Blicke und für einen Moment sind unsere Gesichter so nah beieinander, dass ich überlege, die Hand auszustrecken, ihn an mich zu ziehen und... Ich breche den Blickkontakt ab und murmele mit warmen Wangen ein „Danke". Ich könnte mich selbst ohrfeigen. Wieso habe ich solche Gefühle für meinen besten Freund, solche Gedanken? Es ist schon seit einer Weile so, um ehrlich zu sein, frage ich mich, ob es jemals nicht so war. Aber in letzter Zeit ist es irgendwie... Präsenter. Intensiver. Ich wünschte, es wäre anders. Ich wünschte, es wäre so wie früher.
Einige Minuten später sitzen wir beide mit dampfenden Tassen, von denen süßer Schokoladengeruch aufsteigt, auf meinem Bett.
„Es ist irgendwie komisch.", sagt Albus auf einmal. „Der Gedanke, dass ich am Leben bin. Ich meine... Wie niedrig war die Chance, dass ich überhaupt entstehe? Und dass ich bis jetzt überlebt habe? Trotzdem sitze ich hier, neben dir, und trinke ganz casual Kakao, als wäre es total selbstverständlich."
Ich denke über seine Worte nach. „Irgendwie schon. Aber ich meine, was solltest du sonst machen? Aufgeregt rumlaufen und ‚ICH LEBE!' schreien?"
Er schüttelt lachend den Kopf. „Nee. Ich dachte eher daran, den Fakt, dass ich morgen tot sein könnte, anzuerkennen und Sachen tun, die ich schon immer tun wollte."
„Und die wären?"
Er überlegt. „Definitiv nicht die Zaubertränke-Hausaufgaben."
Ich grinse. „Ich hab nach Sachen gefragt, die du tun willst, nicht nach Sachen, die du nicht tun willst."
„Dieser transphoben Autorin da in die Fresse schlagen. Diese Joanne."
„Rowling?"
„Genau die."
„Verständlich. Nimm mich mit."
„Immer doch, Darling." Er grinst und wackelt mit den Augenbrauen. „Ich nehm dich überallhin mit."
Ich schlucke. „Danke. Nächster Punkt?", versuche ich abzulenken.
„Mit dem Boot unter einem Wasserfall durchfahren."
„Wow. Ähm. Ohne mich diesmal, aber viel Spaß."
„Wie jetzt? Ohne dich? Ich muss dich wohl zwingen!"
„Das schaffst du nicht."
„Entweder du kommst mit oder deine Lieblingsbücher."
„Ich hasse dich."
„Hab dich auch ganz doll lieb. UwU."
„Hast du gerade ‚uwu' gesagt?"
„Ich bereue nichts."
„Solltest du aber. Next."
„Ähm. Vielleicht doch die Hausaufgaben erledigen."
Ich ziehe eine Augenbraue hoch und rücke etwas von ihm weg. „Wer bist du und wo ist Albus?"
„Ich stelle nur sicher, dass ich, wenn ich sterben muss, nicht von einem Lehrer ermordet werde."
„Okay, macht Sinn." Ich trinke einen Schluck Kakao und stelle dann den Becher auf den Nachttisch. „Noch was?"
„Ja." Auch er trinkt etwas aus seinem Becher und ich spüre seine Nervosität. Wo die wohl herkommt? Aber schon hat er einen Becher zur Seite gestellt und redet weiter. „Der Person, die ich liebe, endlich meine Gefühle gestehen."
Überrascht starre ich ihn an. „Hey, wieso wusste ich nie davon?"
Er zuckt mit den Schultern. Die Eifersucht sollte ich nicht spüren, und das weiß ich. Trotzdem ist sie da. Aber ich will nicht, dass er es weiß, und will sehr wohl, dass er glücklich wird, also sage ich nur: „Dann tu es. Geh da raus und sag es ihr. Oder ihm, oder welche Pronomen auch immer die Person nutzt."
„Okay." Er schluckt, starrt an die Wand und sieht dann wieder mich an.
„Ich... liebe dich, Scorpius."
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