8 | Land in Sicht!
Tut mir leid für die etwas längere Wartezeit. Erst habe ich die Motivation zum Schreiben nicht gefunden und dann habe ich meine Notizen nicht gefunden...Heißt, dass ich nicht mehr genau wusste, was in dem Kapitel passieren würde. Aber ja, hier ist es nun und es ist sogar ein wenig länger.
Kayla Black
Ich schaute mich interessiert auf dem großen Schiff um, welches mich noch immer an eines aus einem Film erinnerte. Es fühlte sich noch immer nicht ganz real an, dass ich mich darauf befand.
„Denkt ihr, man könnte dieses Schiff zum Fahren bringen?", rief Garren über das Schiff. Er stand auf einer Anhöhe, auf der sich ebenfalls ein großes Steuerrad befand. Er blickte fragend in die Runde.
„Ich kenn mich nicht wirklich mit Schiffen aus, muss ich zugeben", sagte Taiji und hob entschuldigend die Hände.
„Ich auch nicht", sagte Lando.
„Zu weit werden wir es wohl hinkriegen", sagte ich und machte mich sogleich auf den Weg zum Steuerrad.
Die nächste halbe Stunde tüftelten wir an dem Schiff herum, in der Hoffnung, nichts kaputt zu machen. Wir lösten verschiedene Seile, suchten nach etwas Ähnlichem wie einem Schalter und drehten immer wieder am Steuerrad.
Wir waren beide erstaunt, als das Schiff sich schliesslich in Bewegung setzte. Wir hatten es geschafft, die Segel zu setzten und nun trug uns der Wind über das Wasser. Das machte die ganze Situation noch ein wenig unwirklicher. Ich meine, wer fuhr schon mit einem Piratenschiff über das Meer?
Garren hatte den Posten am Steuerrad übernommen. Wir fuhren zwar erst einmal nur geradeaus, aber es musste trotzdem immer jemand da sein, der alles unter seiner Aufsicht hatte.
Ich begab mich währenddessen auf das Krähennest. Mit schnellen Bewegungen erklomm ich die Sprossen, die an einem Mast befestigt waren. Lurz darauf stand ich im Krähennest und der Wind blies mir die Haare ins Gesicht.
Ich hatte extra ein Fernrohr mitgenommen, das ich mir nun vor die Augen hielt, um Ausschau zu halten. Wir brauchten schliesslich ein Ziel, auf das wir zusteuern konnten. Ich wandte den Blick hin und her. Es gab mehrere Inseln, insgesamt fünf. Zu unserem Glück befand sich eine so ziemlich genau vor uns, was bedeutete, dass wir nicht mehr wenden mussten.
Ich verließ das Krähennest und ließ mich an einem Seil nach unten gleiten. So war ich viel schneller als über die Leiter.
„Garren!", rief ich, „Du kannst den Kurs halten, vor uns kommt eine Insel"
„Gut, danke!", rief er zurück und wandte den Blick dann wieder auf das Wasser vor ihm. Wahrscheinlich versuchte er bereits die Umrisse der Insel auszumachen.
Taiji und Lando befanden sich am anderen Ende des Schiffes in der Nähe unserer Vorräte. Taiji sah sich gerade die Wunde von Lando ein, die dank der Medizin ziemlich gut verheilt war.
„Diese Medizin wirkt echt Wunder", sagte Lando, „Wahrscheinlich wäre ich nicht mehr am Leben, wenn wir keine gehabt hätten"
„Möglich", erwiderte Taiji und setzte sich auf eine hölzerne Kiste mit Vorräten.
„Was tun wir eigentlich, wenn wir bei der Insel angekommen sind?", fragte Lando.
„Wir könnten uns ein paar Vorräte suchen"; schlug ich vor, „Und ich möchte mich gerne ein wenig umsehen"
„Klingt gut", sagte Lando.
Da wir alle einverstanden waren, machten wir es auch so. Als wir nahe genug an der Insel waren, warfen wir den Anker und machten das Schiff fest, danach setzten wir uns in ein Ruderboot und schwammen zur Insel hin.
Der Strand lag ruhig vor uns, einige Sandkörner wurden vom Wind mitgetragen. Es gab mehrere Palmen und in einiger Entfernung begann ein sehr bewachsener Wald.
Wir mussten uns nicht besprechen, sondern gingen alle direkt auf den Wald zu, so wie wir es besprochen hatten. Am Strand würden wir nur sehr schwer etwas finden, das wir erlegen konnten. Und keiner von uns traute sich zu, im Wasser zu jagen.
Kaum betraten wir den Wald, der einem Dschungel glich, waren wir von wildem Gezwitscher umgeben. Hoch in den Baumkronen trällerten Vögel und sangen ihre Lieder. Aber auch sonst wimmelte es nur so vor Leben. Ich hörte das Summen von Insekten und das leise Plätschern von Wasser irgendwo in der Ferne.
Alles wurde von bunten, knalligen Pflanzen bedeckt. Es blieb keinen Platz für einen Weg oder Ähnliches. Deshalb legte ich mir meinen Bogen um und nahm das lange Schwert in die Hände, um uns einen Weg freizumachen. Trotzdem kamen wir nur recht langsam voran.
Schon bald begann die Hitze im Wald erdrückend zu wirken. Vorher am Strand hatte ein leichter Wind gezogen, doch hier war es Windstill und es mangelte eindeutig an Sauerstoff. Kleine Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn und bahnten sich ihre Wege über meine Wangen und meinen Hals.
Nach einer Weile, als wir weit genug in den Dschungel vorgedrungen waren, blieben wir stehen.
„Am besten teilen wir uns auf", schlug ich vor, „Zwei gehen jagen, die anderen sammeln andere Vorräte. Hier gibt es bestimmt ein paar essbare Früchte"
„Taiji, wollen wir gemeinsam ein paar Früchte suchen?", fragte Lando. Taiji stimmte zu, da er sich gut mit Pflanzen auskannte, dann trennten sich unsere Wege. Wir vereinbarten, dass wir uns in einer Stunde wieder hier treffen würden.
„Dann mal los!", sagte Garren und wir gingen los. Wir suchten eine Stelle, wo wir Deckung hatten, damit die Tiere, die wir erlegen wollten und nicht sofort sehen würden. Auf einer Lichtung fanden wir schliesslich einen Baum, dessen Äste den perfekten Platz boten. Hier hatten wir eine gute Sicht und wir waren sogar ein wenig höher gelegen, sodass wir bessere Schusslinie auf Vögel und andere Tiere in den Bäumen hatten.
„Jetzt heißt es warten", flüsterte Garren und schloss seine Hand fest um den Griff eines kleinen Wurfmessers, das er aus seinem Gürtel gezogen hatte.
Wir mussten nicht lange warten, da es so von Tieren wimmelte. Schon bald konnte ich den ersten Pfeil einlegen. Es war schwierig aus dieser Position einen Pfeil zu schießen, da ich freihändig auf dem Ast das Gleichgewicht halten musste, doch ich schaffte es.
Vorsichtig zielte ich auf den Papagei vor mir, dann ließ ich den Pfeil los und er schoss auf den Vogel zu. Ich musste einen erfreuten Aufschrei unterdrücken, als ich den Papagei traf, denn ich wollte nicht alle Tiere im Umkreis vertreiben.
Der nächste Schuss gehörte Garren. Und so ging es immer weiter. Wir verfehlten unser Ziel mehrere Male, doch wir beide hatten etwas erbeutet.
„Mist!", entfuhr es Garren.
„Was?", fragte ich entgeistert und fuhr zu ihm herum. Dabei verlor ich beinahe das Gleichgewicht, da ich gerade einen Pfeil zum Schuss angelegt hatte.
„Eine Stunde ist bestimmt schon vorbei"
„Mist!", fluchte nun auch ich. Wir beide schwangen uns vom Baum. Diesmal unbedacht, ob wir die Tiere vertreiben könnten. Für heute hatten wir genug gejagt.
So schnell es uns bei den Gestrüppen möglich war bahnten wir uns einen Weg durch das Unterholz. Ich wusste nicht mehr wirklich, von wo wir gekommen waren, doch zum Glück ging Garren zielstrebig voran. Deshalb ging ich davon aus, dass er den Weg noch kannte und folgte ihm.
Tatsächlich erreichten wir etwas später unsere beiden Verbündeten. Lando und Taiji schienen erleichtert zu sein, als sie uns sahen. Wir waren wohl wirklich alles andere als rechtzeitig gewesen.
„Na endlich!", sagte Lando, „Ich dachte schon, ihr habt euch verirrt oder seid von einer Riesen-Kobra verschlungen worden"
„Eine Riesen-Kobra?", fragte Garren zweifelnd und ich musste lachen.
„Lach nicht!", beschwerte Lando sich, „Wir befinden uns in der Arena der 14. Hungerspiele, da muss man alles in Erwägung ziehen" Er verschränkte die Arme vor der Brust und nickte bestimmt.
„Es ist zwar noch ein wenig zu früh für Mutationen, aber ich verstehe was du meinst", sagte Garren, konnte das Grinsen jedoch nicht ablegen.
Nun musste auch Lando lachen. „Na gut, Riesen-Kobra ist vielleicht doch ein wenig unrealistisch. Ich habe mir eben Sorgen um euch gemacht"
„Schon gut", sagte ich und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter.
„Und jetzt lasst uns zurück gehen", schlug Taiji vor und alle stimmten zu. Garren übernahm die Führung, da er wohl der Einzige war, der sich den Weg ganz genau eingeprägt hatte. Ich hätte mich wohl einfach auf meine Instinkte verlassen müssen.
In einer Reihe gingen wir durch den Dschungel. Mein Schwert war bei Garren, da er an der Spitze ging und den Weg freischlagen musste.
„Sind wir richtig?", fragte ich zweifelnd. „Irgendwie habe ich den Weg kürzer in Erinnerung"
„Wir kommen sicher bald am Strand an", versicherte uns Garren, „Ich orientiere mich an der Sonne"
„Du weißt aber schon, dass die Sonne nicht mehr an derselben Stelle ist wie vorher?", hakte ich nach.
„Jap", sagte er, „Ich orientiere mich nicht daran, wo sie zuvor war, sondern daran, wo sie auf und unter geht. Klar soweit?"
„Denke schon?", sagte ich und blieb still. Ich sagte besser nichts, denn ich wusste es selbst auch nicht besser. Außerdem konnte ich Garren vertrauen. Glaubte ich zumindest.
Auf einmal erklang ein undefinierbares Klopfen. Augenblicklich zuckten alle vier von uns zusammen und wir sahen uns alarmiert um. Ich schloss zu den anderen um und wir stellen uns Rücken an Rücken aneinander, damit wir auf einen Angriff aus jeder Richtung würden reagieren können. Denn wir wussten nicht, woher das Geräusch gekommen war.
Wieder erklang das Geräusch, diesmal eindeutig aus meiner Richtung. Ich schob mich nach hinten und bedeutete den anderen so, ebenfalls in diese Richtung zu gehen.
„Was ist das?", fraget Lando.
„Keine Ahnung", antwortete Garren.
„Egal was passiert, bleibt zusammen", verlangte Taiji, doch in diesem Moment bewegte sich der Boden unter mir. Ein Netz kam aus dem Laub am Boden zum Vorschein und noch bevor ich reagieren konnte hatte es sich um uns herum geschlossen und ich wurde vom Bogen in die Luft gezogen.
Körper schlugen gegeneinander, jemand schrie erschrocken auf, ein anderer rief etwas Unverständliches. Dann beruhigte sich die Lage allmählig und es wurde ruhig. Wir alle schienen das Geschehene noch zu verarbeiten. Ich suchte nach den richtigen Worten, doch ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
Dann erklangen von unter uns auf einmal Schritte und wir sahen uns nacheinander panisch an.
„Sehen wir's mal positiv", setzte Lando ein, „Das mit dem Zusammenbleiben haben wir ganz gut gemacht"
Das war's schon wieder. Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen. Über eine Rückmeldung freue ich mich immer.
Schu-uhs!
~ emmi
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro