12 || Gift
Here we are again! Zum Glück hat es diesmal nicht so lange gedauert...
Have fun! Und möge das Glück stehts mit euch sein!
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Tag 5 - Ein furchtbarer Tag
Flynn Kane
Ich strich die Salbe, die Lias Schwester mitgebracht hatte, vorsichtig auf Lias Wunde. Mit der anderen Hand strich ich ihr sanft übers Haar, während sie noch schlief.
Stimmen näherten sich und zwei Personen beraten das Füllhorn. Es waren Emilia und Lexy, die Schwestern von Lia und mir. Es war zwar furchtbar, dass die beiden hier waren, aber trotzdem war ich froh, dass wir noch einmal zusammen sein konnten. Ich dachte gerne an die Zeiten zurück, wo wir oft gemeinsam etwas unternommen hatten.
«Wie geht es ihr?», fragte Emilia und kniete sich neben mich.
«Sie wird wieder gesund, oder?», hakte Lexy nach und kam auch noch dazu.
«Die Salbe wird helfen», antwortete ich und legte einen Arm um Lexys Schulter.
Von Draussen drangen Stimmen ins Füllhorn hinein. Aus den Wortfetzen, die ich verstehen konnte, entnahm ich, dass die anderen auf die Jagd gehen wollten.
Emilia und Lexy erhoben sich wieder, wahrscheinlich wollten sie sich den anderen anschliessen.
«Wir gehen mit», sagte Lexy und wandte sich im Gehen noch einmal mir zu.
«Passt auf euch auf», rief ich ihnen hinterher, «Ich bleibe bei Lia»
«Wird schon schief gehen», erwiderte Lexy und die beiden verschwanden um die Ecke. Kurz darauf verebbten die Stimmen, der Jagd-Gruppe und es war still. Offenbar waren alle mitgegangen ausser uns.
In dem Moment rührte sich Lia und öffnete verschlafen die Augen. Sie blinzelte müde gegen das blendende Licht, das durch die Löchrige Wand in den Raum fiel.
Ich stoppte mit dem Auftragen der Salbe und lächelte ihr entgegen. Sie erwiderte das Lächeln, dann blickte sie fragend auf die Salbe.
«Was ist das?», fragte sie stutzig.
Shit, dachte ich, sie wusste noch gar nichts von der 'Überraschung'. Sie wusste noch gar nicht, dass ihre Schwester hier war.
«Es gab eine Überraschung von den Spielmachern», begann ich knapp.
«Seit wann sind die denn so gütig», fragte sie skeptisch und betrachtete ihre Wunde.
«Naja», setzte ich an, «das ist noch nicht alles»
«Nun sag schon!»
«Für jeden Tribut ist zusätzlich ein Familienmitglied oder Freund in die Arena gekommen»
Nun war sie sprachlos. Ihre Augen zuckten verwirrt von rechts nach links. Man konnte ihr ansehen, dass sie nicht glauben konnte, was ich ihr gesagt hatte.
«Wer?», fragte sie nun mit belegter Stimme.
«Emilia», flüsterte ich mitleidig.
Lias Augen füllten sich mit Tränen, betroffen starrte sie zu Boden. Ohne zu zögern, ging ich näher an sie heran und schloss meine Arme um sie. Dankbar erwiderte sie die Umarmung und legte ihren Kopf auf meiner Schulter ab.
«Danke», flüsterte sie.
Ich weiss nicht, wie lange wir in dieser Umarmung blieben, aber es hätte mir nichts ausgemacht, wenn sie endlos gewesen wäre.
Ein klackerndes Geräusch brachte uns schliesslich dazu uns voneinander zu lösen. Aufgeschreckt zuckten unsere Blickte in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war.
«Ich geh' nachschauen», sagte ich, griff nach meinem Messer und erhob mich vorsichtig. Auf leisen Sohlen schlich ich in die Richtung, in der ich den Ursprung des Geräusches vermutete. Mein Herz pochte wie wild und mein Puls schoss ins unermessliche.
Lia hinter mir machte Anstalten mir zu folgen, aber ich verbot es ihr mit einer schneidenden Handbewegung. Sie sollte sich noch weiter ausruhen.
Stockend atmete ich aus und umfasste den Griff meines Schwertes noch fester.
Mit einem schnellen Ausfallschritt schoss ich um die Ecke. Erschreckt von dem Anblick, der sich mir bot, zuckte ich gleich wieder ein paar Schritte zurück.
Ein riesengrosser Skorpion stand vor mir. Seine Oberfläche war schwarz und unnatürlich glatt. Die Zangen an seinen Armen klackten so wie zuvor und sein Stachel bog sich über ihm in meine Richtung.
Ich streckte mein Schwert in die Richtung des Skorpions. Dann begann der Kampf. Das riesige Ding gab schreckliche Laute von sich, stiess mich mit starken Stössen zurück und liess den giftigen Stachel in meine Richtung schiessen.
Bisher konnte ich dem Gift entkommen, aber mit der Zeit wurde es immer knapper. Gerade schoss der Stachel um Haaresbreite an meiner Wange vorbei.
Ich rannte mit schnellen Schritten zur Seite und griff nach einem grossen Metallstück, das am Boden lag. Ich hielt das Stück schützend vor mich, während ich mit meinem Schwert die Bestie bekämpfte.
«Ahh!», schrie Lia aus der entgegengesetzten Richtung. Ich wandte meinen Blick, ohne nachzudenken. Über Lia stand ein zweiter Skorpion, den Stachel zum Angriff bereit.
In diesem Moment traf mich der Arm des anderen Skorpions hart am Rücken und schleuderte mich einige Meter nach vorne. Mit einer harten Landung kam ich am Boden auf.
Trotz der Schmerzen rappelte ich mich hoch und hastete in Lias Richtung. Mit Gebrüll und erhobenem Schwert schmiss ich mich auf das Tier. Die Klinge meines Schwertes bohrte sich durch die harte Haut des Tieres in sein Fleisch. Der Skorpion gab einen schmerzverzerrten Laut von sich, dann sank er zu Boden.
Mit aller Kraft hievte ich das Ungetüm von Lia du war unendlich erleichtert, als ich sie unversehrt sah. Aufatmend liess ich mich auf die Knie sinken und schloss sie in die Arme.
«Mann, hast du mich erschreckt», keuchte ich.
«Flynn?!», kreischte Lia entgeistert und riss sich aus meiner Umarmung.
Bevor ich begriff, was sie meinte, spürte ich einen brennenden Schmerz in meiner Brust. Der gigantische Stachel des Skorpions hatte sich in meine Brust gebohrt, das Gift war in meinem Blut.
Vor lauter Schreck war ich nicht fähig irgendetwas zu tun und das Gift schien bereits zu wirken. Meine Sicht verschwamm und alle Klänge hallten in meinen Ohren. Alles schien sich um mich zu drehen.
Ich beobachtete, wie Lia nach ihrem Bogen griff und mit geübten Bewegungen Pfeile abschoss. Sie schien zu treffen, denn der Skorpion gab kreischende Laute von sich und wenige Minuten später gab er keinen Laut mehr von sich.
Meine Sicht vernebelte sich weiter, und weiter, und weiter und dann sank ich zur Seite.
Esko White
Wir hörten die Schreie schon von Weitem. Noch bevor das Füllhorn in unser Sichtfeld gekommen war, hatten wir sie gehört. Lia rief um Hilfe.
So schnell wie möglich rannten wir durch den Sand und die Hitze. Schweiss überzog meine Stirn, ich sank bei jedem Schritt ein. Lias Schreie waren der einzige Grund, weshalb wir immer noch rannten.
Nur noch ein paar Meter, dachte ich immer wieder, um nicht langsamer zu werden. Ich hab' es bald geschafft.
Dann waren wir beim Füllhorn angekommen. Die Rufe kamen aus dem Inneren. Sofort gingen wir rein, bereit für alles.
Erst konnte ich nicht sehen was vor sich ging, da die anderen vor mir standen, da sie das Füllhorn vor mir erreicht hatten. Aber dann drängte ich mich nach vorne.
Flynn lag am Boden, Lia über ihm. Seine Stirn war nass vom Schweiss, aus seinem Mund kam Schaum. Seine Atemzüge gingen stossweise.
«Was ist passiert?», fragte ich schrill.
«Da waren Skorpione», antwortete Lia mit tränenerstickter Stimme, «riesengrosse Skorpione. Ein Stachel hat ihn getroffen»
Mit schnellen Schritten war ich bei ihnen und kniete mich hinab. Vorsichtig legte ich eine Hand auf Flynns Stirn, sie war heiss und zitterte Flynn am ganzen Körper.
«Du musst ihm helfen», flehte Lia und warf mir einen Blick aus ihren feuchten Augen zu.
«Livia», sagte ich nervös, «bring mir das Fläschchen, das du mitgebracht hat, es enthält Gegengift»
Meine Kollegin eilte sofort zu dem Rucksack, in dem sich die Medizin befand. Mit zittrigen Fingern kramte sie es aus dem Rucksack und brachte es zu uns.
Vor Aufregung wäre es ihr beinahe aus den Händen gerutscht, aber Idana hatte es rechtzeitig fangen können.
Ich öffnete den Deckel und flösste sie ihm tropfenweise ein. Er hustete und noch mehr Schaum entwich ihm. Es war nicht einfach ihn dazu zu bewegen, die Tropfen zu schliessen.
«Flynn?», fragte Lia besorgt und rüttelte an ihm. Seine Augen waren nur noch einen Spalt weit geöffnet. «Schliesse nicht die Augen, nicht schliessen, hörst du?»
Verzweifelt redete Lia auf Flynn ein, rüttelte an ihm und versuchte ihn dazu zu bewegen die Augen wieder zu öffnen.
«Hat es funktioniert?», fragte Idana besorgt.
Ich raufte mir die Haare. «Ich weiss es nicht», antwortete ich, «hoffentlich waren wir nicht zu spät»
Sienna war nun ebenfalls an Flynns Seite geeilt. Auch sie schluchzte verzweifelte Worte und vergoss etliche Tränen. Auch mir kamen die Tränen in die Augen, bei dem Anblick. Es war zu spät, wir waren zu spät gekommen, das wusste ich.
Flynns Kopf sank zur Seite und er rührte sich nicht mehr. Lia vergrub ihr Gesicht zwischen den Händen und schluchzte unaufhaltsam.
«Wach auf, wach auf Flynn!», klagte Sienna mit schriller Stimme.
«Bumm!», hallte der Schuss durch die Arena. Für einen Moment hielten alle inne, so, als könnten sie nicht glauben, was gerade geschehen war.
«Nein. Nein!», schluchzte Lia und liess ihren Kopf auf Flynns Brust sinken. Sienna wimmerte kläglich und schien regelrecht in sich zusammen zu sinken. Auch die anderen im Raum waren ausser sich, keiner rührte sich. Es schien, als würde die zeit stillstehen.
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Bye, emmicl123!!!
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