Alles wird gut! (Max Verstappen)
Ein seeeeehr verspäteter Oneshot über Max seinen WM-Titel und noch vielem mehr. Viel Spaß!
(Geschrieben am 27.01.2022)
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„Max Verstappen! Du bist Weltmeister!“, sagt, bzw. schreit Christian mehrmals in mein Ohr und ich kann es überhaupt nicht realisieren. Ich? Ich soll es jetzt wirklich geschafft haben? Ich meine, ich habe immer davon geträumt und daran geglaubt, aber ist es jetzt wirklich passiert? Ich, Max Verstappen, habe es in der letzten Runde, im letzten Rennen, wirklich geschafft. Völlig verwirrt, erleichtert und komplett am zittern, parke ich mein Auto vor der großen „1“. Und obwohl ich es in dieser Saison schon mehrmals gemacht habe, fühlt es sich heute so unreal an. Das Jubeln der Fans kommt mir noch lauter vor als sonst. Mir fließen Tränen über die Wangen, das kenne ich von mir gar nicht. Ich spüre gerade alles auf einmal und es ist sehr überfordernd.
Ich bin froh, dass ich die ersten Momente außerhalb des Autos, zumindest kurz alleine sein konnte, bevor ich von meinem Team umzingelt werde. Schreien, Kreischen, Jubeln, Feiern. Das würden die meisten jetzt stundenlang machen, aber ich möchte gerade einfach nur zu einer einzigen Person. Ich versuche mich nach ihr umzuschauen und entdecke sie auch wenige später. Mit einem breiten Lächeln gehe ich schnell in ihre Richtung, bis ich von meinem Vater aufgehalten werde. „Mein Junge!“, grinst er mich an und hält mich fest, „Ich bin stolz auf dich!“
Wow, das ist das erste Mal, dass er sowas sagt und trotzdem kann ich gerade nicht genießen. Ich schaue wieder in die Richtung in die ich eigentlich gehen wollte, aber meine bezaubernde Freundin ist weg. Wie immer, wenn mein Vater in der Nähe ist. Schließlich weiß er nicht, dass ich mit ihr zusammen bin. Und das schon seit fast einem Jahr. Aber wenn er das wüsste, wäre er nur gegen uns. Schließlich ist sie kein Model, oder keine Tochter aus einem reichen Elternhaus oder von anderen Rennsportlegenden. Nein, meine Freundin ist eine einfache Physiotherapeutin, die nebenbei daran arbeitet in den sozialen Netzwerken etwas bekannter zu werden. Ich konnte so oft in dieser Saison schon nicht mit ihr zusammen feiern und entweder ich sage es ihm jetzt einfach und lebe mit seiner Reaktion. Oder ich gehe auf Nummer sicher.
„Max! Ich rede mit dir!“, holt Papa mich aus meinen Gedanken, „Hast du mir nicht zugehört? Gleich geht es los. Siegerehrung. Komm, das willst du doch nicht verpassen!“ „Jaja, ich bin voll da. Auf geht’s.“, lächle ich leicht und mache mich auf den Weg.
„Gratuliere Champion.“, höre ich plötzlich eine Stimme hinter mir, die mir mehr als bekannt vorkommt. Grinsend drehe ich mich um und Schlinge meine Arme um meine Freundin. „Ohne dich hätte ich das nicht geschafft. Vor allem nach Silverstone nicht. Du warst da und hast mir dabei geholfen, mich auf das Wesentliche zu fokussieren und nicht in einem Gefühlschaos zu versinken. Und alles andere was du für mich getan hast, ich bin dir so dankbar! Das ich jetzt hier stehe, verdanke ich vor allem dir!“ „Max du übertreibst doch.“, schmunzelt sie und wird etwas rot, was mich lachen lässt, „Jetzt beeil dich, sonst verpasst du die Siegerehrung.“ „Ist ja gut, aber ich muss eh noch auf Christian warten.“
„Ich bin doch hier.“, lacht Christian, der plötzlich hinter mir steht, „Ich will euch beide abholen. Wir gehen heute zu dritt nach oben.“ „Wie bitte?“, kommt es gleichzeitig aus mir und meiner Freundin heraus. „Christian, du weißt, dass mein Vater noch nichts von uns weiß!?“ „Das weiß ich und das soll sich jetzt endlich ändern. Zeigt es! Ihr habt es verdient eure Beziehung zu zeigen und nicht zu verheimlichen. Max, gerade du weißt wie schwer es dir vor allem in den letzten Wochen gefallen ist. Ihr zwei braucht euch. Und wenn dein Vater was sagt, dann sage ich ihm mal was. Du hast es mir nicht umsonst anvertraut und das habe ich dir damals auch versprochen. Und jetzt kommt!“, meint er und schnappt sich meine Freundin, mit der er dann nach vorne geht. Etwas hilfesuchend dreht sie sich nochmal zu mir, aber ich lächle nur. Denn Christian hat Recht. Wir hätten es schon lange zeigen müssen und können.
Mein Herz schlägt total. Es schlägt schneller als mein Auto gefahren ist und ich weiß nicht ob es von der Freude kommt oder ob es Nervosität ist. Wie verhalte ich mich da oben auf dem Podium jetzt? Soll ich so tun als wäre nichts? Soll ich sie einfach küssen? Was soll ich tun? Ich habe doch keine Ahnung.
Mein Name wird gerufen, ich gehe mit zitternden Knien auf das Podium, bekomme meine Trophäe. Es fühlt sich so surreal an, sie jetzt in den Händen zu halten. Aber irgendwie auch gut. Ein letztes Mal in diesem Jahr die Hymne meines Heimatlandes hören und dann zu einem so besonderen Moment. Bis ich plötzlich mit Champagner überschüttet werde. Lachend räche ich mich sofort an Christian bis er mir mit einem Kopfnicken klar macht, dass es an der Zeit wird mein Geheimnis lüften. Nein, nicht mein Geheimnis, sondern unser Geheimnis. Lächelnd drehe ich mich um und schaue direkt in die Augen meiner zauberhaften Freundin. Man sieht, dass auch sie nervös ist. Länge schauen wir uns an, müssen dann aber lachen und keine zwei Sekunden später stehen wir vor allen Fans, allen Teams und vor allem vor meinem Vater und küssen uns endlich. Und es fühlt sich so gut an, so befreiend. Alle fangen noch lauter an zu jubeln, vor allem die Red Bull-Jungs. Dann regnet es wieder Champagner, was uns beide zum Lachen bringt.
Plötzlich höre ich ein Räuspern hinter mir. Etwas unsicher drehe ich mich um, aber ist nur Lewis. „Herzlichen Glückwunsch. Zum Titel und das ihr es endlich zeigt. Ich habe dich geahnt, dass da was ist.“, schmunzelt er und schlägt mit mir ein. Ich bedanke mich bei ihm und nehme ihn einfach einmal fest in den Arm. Keine Ahnung, warum aber mein Bauch sagt mir, dass es gerade richtig ist.
Nach der Siegerehrung geht wollen wir uns gerade was zu trinken holen, als uns mein Vater aufhält. Wirklich begeistert sieht er nicht aus. Schützend stelle ich mich vor meine Kleine und will gerade etwas sagen, dich mein Vater kommt mir zuvor. „Wie lange geht das schon?“, fragt er kühl. „Seit der Saisonvorbereitung!“, antworte ich mit fester Stimme. „Seit fast einem Jahr lenkst du dich mit ihr ab?“ „Ich lenke mich nicht mit ihr ab! Sie war und ist für mich da! Egal was ist! Während du nach Silverstone nur über Lewis geschimpft hast, war sie an meiner Seite, hat auf mich aufgepasst und dafür gesorgt, dass ich meine Emotionen halbwegs im Griff habe. Sie baut mich auf, wenn ich am Boden liege. Sie holt mich runter, wenn ich kurz vorm explodieren bin. Sie macht alles, was du jahrelang nicht geschafft hast! Auch wenn sie in deinen Augen nur eine Physiotherapeutin ist. Ohne sie hätte ich diesen Titel nie gewonnen!“, sage ich ohne nachzudenken. Papa schaut mich überrascht an und schließt die Augen. Dann hebt er die Hand, was mich zusammenzucken lässt. Doch seine Hand trifft nicht meine Wange, sondern er hält sie meiner Freundin hin. „Ich bin Jos.“, sagt er. Sie nimmt seine Hand und schüttelt sie unsicher. Dann muss er schmunzeln, zieht sie an sich und legt einen Arm um sie. „Erzähl mir was von dir. Wie habt ihr euch kennengelernt? Physiotherapie also? Wie kamst du darauf?“, löchert er sie mit Fragen, während er mit ihr Richtung Team geht, die dort am Feiern sind. Etwas hilfesuchend dreht sie sich zu mir um, was mich lachen lässt. „Geht doch.“, sagt Christian der einen Arm um mich legt. „Wo kommst du denn auf einmal her?“ lache ich. „Ich bin überall und nirgendwo.“, lacht er auch, „Und jetzt komm. Es gibt was zu feiern! Und zwar nicht nur deinen Titel.“
Da hat er Recht. Es geht heute nicht nur um den Titel. Es geht um so viel mehr. Und ich darf diesen Moment mit der Person erleben, auf die ich so lange gewartet habe. Schmunzelnd schaue ich in den Sternenhimmel und muss an ihre Worte denken. „Alles wird gut Mäxchen.“, hat sie gesagt. Immer und immer wieder. Und heute kann ich sagen: Sie hatte Recht.
Freue mich sehr über Feedback :)
Euer/Eure Micu
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