Der Maskenball (II)
So, hier ist der zweite (seehr lange) Teil ^^
Aber ich finde ihn echt gelungen und wünsche euch viel Spaß beim Lesen :) Ihr werdet sehen, ich habe es nicht übers Herz gebracht, ein trauriges Ende zu schreiben xD
Ich freue mich über Rückmeldung und @airalein23 ich hoffe, es hat dir gefallen ♥
Vielen Dank an alle Leser für die inzwische schon über 500 Reads!!! Ihr seid super!
"Name?" Nylana blickte in das ausdruckslose Gesicht des Wächters, der vor dem großen Tor des königlichen Schlosses stand. In der Hand hielt er eine Liste, vermutlich waren darauf die eingeladenen Gäste verzeichnet. Sofort beschleunigte sich der Herzschlag der Elbin. Der Ritt hatte seine Zeit gedauert und sie war schon spät, also hatte sie sich noch keine Gedanken gemacht, was passieren würde, wenn sie ankam. Ihren Hengst Mello hatte ein Diener in den Stall geführt, bevor sie sich umgezogen hatte und zum Eingang geführt wurde.
"Nylana Amandíl." Sie hatte keine Zeit nachzudenken, die Worte kamen ihr einfach über die Lippen. Und wahrscheinlich war es das Beste, einfach die Wahrheit zu sagen, dann geriet sie später nicht in Schwierigkeiten. Sie blickte starr auf die glänzend polierte Rüstung der Wache und versuchte ihre Nervosität zu verbergen, während der Elb leise murmelnd die Liste studierte. "Hmm.....Ah ja, Nylana Amandíl." Er sah auf. "Kommen eure Eltern auch?"
Nylana rutschte das Herz in die Hose, während ihr heiß wurde und sie schnell meinte: "Ähm nein, sie...sie sind leider verhindert." Ihr Herz raste, doch sie atmete leise auf, als der Wächter daran scheinbar nichts Außergewöhnliches zu finden schien. "Ich verstehe. Viel Vergnügen auf der Feier, Miss Amandíl. Im Thronsaal gibt es Musik und Tanz, im Schlossgarten steht ein Buffet. Um Mitternacht werden alle Masken abgenommen." Sie neigte eilig dankend und lief durch die große Tür.
Das Kleid kühlte ihren Körper und fühlte sich herrlich sanft auf ihrer Haut an, doch ihre Aufregung linderte es nicht. Von Minute zu Minute wurde sie nervöser. Sie würde Legolas wiedersehen! Sie rückte ihre Ballmaske zurecht, sodass nur ihre grünen Augen daraus hervorschauten, matt leuchtend wie feuchtes Moos. Es war nur noch eine Stunde bis Mitternacht, bis dahin musste sie Legolas gefunden haben. Denn, so schwer ihr diese Entscheidung auch gefallen war, sie würde ihm nicht preisgeben, wer sie war. Es würde die ganze Sache nur verkomplizieren.
Da Nylana keinen Hunger verspürte, -wie auch, bei der Aufregung-, machte sie sich auf den Weg in den Thronsaal. Sie strich sich ihr Kleid zurück und fuhr sich über die Haare, von denen sie nur die vorderen Strähnen zu einem eleganten Knoten zurückgebunden hatte. Das Mondlicht schien weiß durch die Fenster, als sie auf den Thronsaal zulief. Die große Türe war weit geöffnet und eine mitreißende Musik erfüllte die Luft.
Der ganze Saal war gefüllt mit Elben, manche tanzten, manche standen am Rand und unterhielten sich. Zentral an der hinteren Wand stand unübersehbar der gigantische Thron des Königs. Thranduil hatte ein feierliches Festgewand an und überblickte die tanzende Menge. In der Hand hielt er ein Glas mit blutroter Flüssigkeit, wahrscheinlich ein teurer Wein, während er emotionslos und kalt dasaß. Eine reich verzierte, goldene Maske schmückte sein Gesicht und ließen nur seine eisblauen Augen darunter hervorsehen.
Die Elbin wandte den Blick ab von den König, dessen Gegenwart ihre Nervosität nicht unbedingt linderte. Was, wenn er sie erkannte? Aber nein, dass war unmöglich unter der Maske, oder? Sie atmete tief durch und betrat den großen Saal. Sofort spürte sie, wie die mitreißenden Melodien der Musik sie in ihren Bann zogen und ihre Mundwinkel nach oben wanderten. Sie sah sich vorsichtig um, vielleicht würde sie Legolas ja irgendwo entdecken, doch in dem Moment tippte ihr jemand leicht auf die Schulter.
Erschrocken fuhr sie herum und blickte direkt in das Gesicht eines Elben. Es war nicht Legolas, wie sie sofort feststellte. Er hatte zwar ebenfalls hellblonde Haare, war jedoch größer als der Elbenprinz. Zudem war sein Gesicht schärfer geschnitten, was ihn älter wirken ließ. "Entschuldigt, ich wollte euch nicht erschrecken." Der Elb senkte entschuldigend den Kopf und Nylanas Herzschlag beruhigte sich wieder. "Das war nicht eure Schuld, ich war mit meinen Gedanken wohl einfach woanders.", erwiederte sie freundlich und der Elb lächelte verständnissvoll. "Darf ich euch um einen Tanz bitten, Miss...?" Fragend sah er sie an, seine Augen hatten einen dunkelblauen Ton.
Kurz überlegte die Elbin, vielleicht war es ja gar keine so schlechte Idee. Beim Tanzen konnte sie sich unaufällig im Ballsaal umsehen. "Nylana.", erklärte sie den jungen Elb. Sie mochte es nicht, mit ihrem Nachnamen angesprochen zu werden, wo sie doch noch so jung war. Der Elb schien positiv überrascht und die Elbin unterdrückte den spontanen Gedanken, dass er hoffentlich nicht zu viel in diese scheinbare Vertrautheit hereininterpretierte. Einen Verehrer konnte sie jetzt gerade wirklich nicht brauchen.
Doch der Elb lächelte nur und entgegnete: "Freut mich, mein Name ist Aldón." Er führte sie auf die Tanzfläche und umfasste leicht ihre Hüfte. Ein unangenehmes Kribbeln erfüllte die Elbin, doch sie schob es darauf, dass sie schon so lange nicht mehr tanzen war. Vielleicht lag es aber auch daran, dass sie sich einen anderen Elb hierhersehnte...
Sie fing an, sich zur Musik zu Bewegen, die elbischen Tänze, die zu solchen Gelegenheiten genutzt wurden, kannte sie schon als kleines Kind. Ihre Füße machten automatisch die richtigen Schritte und sie konnte sich unaufällig umsehen. Überall tanzten Elben, Nylana versuchte Gesichter aus der Menge herauszufiltern, doch erfolglos.
"Ein schönes Kleid hast du da, Nylana. Es steht dir ausgezeichnet." Es dauerte einen Herzschlag, bis sie begriff das die Stimme von ihrem Tanzpartner kam und sie entgegnete höflich: "Danke, ich habe es von meiner Großmutter geschenkt bekommen." Der Elb lächelte leicht, doch sie hatte das leichte Gefühl, dass sein Blick länger an ihrem Körper hängen blieb als nötig.
Als sie das Gefühl hatte, lange genug getanzt zu haben um nicht als unhöflich abgestempelt zu werden, entschuldigte sie sich bei Aldón mit der Ausrede, sie habe versprochen, noch andere Gäste zu begrüßen. Etwas enttäuscht ließ der junge Elb sie ziehen und sie ging in eine Ecke des Thronsaal, in der gerade niemand stand.
Langsam verschwand das Gefühl des Unwohlseins, doch immer noch hatte sie keinen Schimmer, wo Legolas stecken könnte. Vielleicht war er ja überhaupt nicht da? Er war nie der Typ für große Feste gewesen... Die Elbin seufzte leise und lehnte sich an die Wand. Sollte sie vielleicht doch wieder gehen? Was, wenn ihre Eltern sich gerade furchtbare Sorgen um sie machten? Sofort waren alle Bedenken wieder da und sie wurde immer unschlüssiger. Vielleicht war es wirklich besser, sie würde einfach unauffällig verschwinden...
Sie seufzte leise, dann gab sie sich einen Ruck und machte einen Schritt von der Wand weg. Im gleichen Moment gab sie einen erschrockenen Laut von sich, denn sie war direkt in jemanden hereingelaufen. Schnell ging sie einen Schritt zurück und sah hoch, doch was sie sah, ließ sie wie ersteinert stehenbleiben.
Es war nicht irgendein Elb, in den sie hineingelaufen war, es war der Elbenprinz höchstpersönlich. Legolas. Nylanas Herz raste unkontrolliert und sie konnte ihren Blick nicht von dem Elben abwenden. Dieser trug ein schimmerndes blaues Gewand, seine hellen Haare bildeten einen starken Kontrast dazu. Sein Gesicht war unter einer silbernen Maske verdeckt, nur seine strahlend blauen Augen blickten darunter hervor und musterten die Elbin besorgt.
"Verzeiht mir, das war keine Absicht." Besorgnis lag in seiner weichen Stimme und er fuhr fort: "Ich habe mich nur gefragt, was ihr so alleine abseits der Tanzfläche macht. Ist alles in Ordnung?" Nylana bekam kein Wort heraus, ihr Herzschlag schien in ihren Ohren wiederzuhallen und sämtliche Funktionen ihres Gehirns außer Kraft zu setzen. Sie nickte nur, was der Prinz offenbar als Schüchternheit abtat.
"Da bin ich aber erleichtert.", lächelte er warm und meinte charmant: "Darf ich euch zu einem Tanz einladen? Ihr sehr hinreißend aus, wenn ich das sagen darf." Keine Spur von Verführung lag in seiner Stimme, einfach nur Bewunderung und Wärme. Die Elbin spürte, wie sie unter der Maske rot wurde und hauchte leise, aus Angst, er könne ihre Stimme erkennen: "Danke..." Ein verlegenes Lächeln zierte ihre Lippen und sie ließ sich von Legolas auf die Tanzfläche führen.
Das Schicksal schien für sie zu spielen, denn gerade in diesem Moment ertönte ein neues Lied. Es war langsam und sanft, die Töne leise und wohlklingend. "Darf ich?" Der Prinz deutete auf seine Hand, die nur Zentimeter über ihrer Hüfte schwebte und sie nickte verlegen. Die Berührung ließ, im Gegensatz zu vorher, einen Energiestoß durch sie fahren. Ihr wurde warm und ihr Bauch kribbelte, während sie ihre Hand an seinen Hals legte und die andere mit seiner warmen Hand verschränkte. Langsam fingen sie an, sich im Takt der Musik zu bewegen, wobei sie sich unwillkürlich näherkamen.
Nylana konnte ihren Blick nicht von den Augen des Prinzen lösen und auch er schien in ihrem Blick gefangen. Der ganze Körper der Elbin schien zu pulsieren und sie hatte sich noch nie so glücklich gefühlt. Ihre Körper leicht aneinandergeschmiegt tanzten die beiden, alles um sie herum schien in eine andere Welt zu versinken. "Wie heißt ihr eigentlich?", flüsterte Legolas und auch er schien, als würde er in einen Traum versetzt sein. "Ist das denn wichtig?" Nylanas Herz schlug schnell und sie hoffte, der Elb würde sich damit zufriedengeben.
Legolas lächelte sanft. "Ich weiß nicht. Ich kenne euch nicht, doch gleichzeitig habe ich das Gefühl, ich hätte euch schon einmal gesehen. Es sind eure Augen, glaube ich..." Nachdenklich blickte er sie an und ihr Atem beschleunigte sich. Er erinnerte sich an sie! So ruhig wie möglich erwiederte sie leise: "Das ist kaum möglich... Ich komme von weit her..." Einen Moment schien sie unter dem prüfenden Blick des Prinzen zusammenzuschrumpfen, dann entgegnete der Elb: "Dann muss ich mich wohl geirrt haben." Er lächelte leise, doch sein Blick wandte er nicht von der Elbin ab.
Viel zu früh endete die Musik und erst jetzt bemerkte Nylana, wie nahe sie sich gekommen waren. Verlegen löste sie sich von ihm und sagte leise: "Danke für den Tanz. Es war mir eine Freude." Legolas entgegnete lächelnd: "Mir war es eine Freude. Aber was haltet ihr davon, wenn wir uns etwas im Schlossgarten zu Essen holen, bevor es Mitternacht ist?" Offentsichtlich hatte er nicht die Absicht, die Elbin so schnell gehen zu lassen. Einen kurzen Moment überlegte Nylana. Warum nicht? So konnte sie noch etwas Zeit mit Legolas verbringen, bevor sie gehen musste... Bei dem Gedanken, zu gehen und den Prinzen wahrscheinlich nie wiederzusehen erfüllte eine Traurigkeit sie und sie nickte schnell.
Gemeinsam liefen sie in den Schlossgarten, wo auf vielen Tischen ein gigantisches Festmahl angerichtet war. Es gab alles, was das Herz begehrte, verteilt auf edlen Tellern mit goldenen Verzierungen. Obwohl sie meinte, vor Aufregung kaum etwas essen zu können, konnte sie dem Teller mit den kleinen hellen Keksen, die jeweils mit einer kleinen Lavendelblüte verziert und von Zuckerguss überzogen waren, nicht wiederstehen. Auch früher hatte sie die geliebt, es gab sie immer an Festen. Sie biss ein kleines Stück ab und sofort erfüllte der süße Geschmack ihren Mund. Sie wandte sich zu Legolas, doch gegen ihre Erwartung bediente er sich nicht am Essen.
Er sah sie einfach nur an. Sein Blick war nachdenklich, ja gerade zu fixierend. Als würde er etwas greifen wollen, was sich direkt vor ihm befände. "Legolas?" In der Sekunde, in der der Name über ihre Lippen kam, bemerkte sie schon ihren Fehler. Sie konnte den Prinzen nicht einfach mit seinem Vornamen ansprechen! "Entschuldigt, ich meinte Prinz...." Doch Legolas Gesichtsausdruck ließ sie verstummen. Er nahm ihre Hand und zog sie mit, wobei er darauf achtete, dass sie nicht stolperte.
Schließlich kamen sie an einem kleinen Apfelbaum an, der im hinteren Teil des Schlossgartens stand, wo keine Menschen waren. Der Prinz ließ ihre Hand los und drehte sich zu der Elbin um, die ihn nervös ansah. Hatte er es gemerkt? Wusste er, wer sie war?
Das Lächeln in dem Gesicht des Elben war einem nachdenklichen Ausdruck gewichen. "Sag mir...wer bist du?" Fast bittend kamen die Worte aus seinem Mund und Nylana fiel fast ein Stein vom Herzen. Er wusste es nicht! "Ich...ich sagte doch, dass das keine Rolle spielt...", flüsterte sie, da sie nur noch wenige Zentimeter von dem Elben trennten. Doch dieser schüttelte nur leicht den Kopf. "Bitte, ich...ich habe das Gefühl ich kenne euch. Eure Augen, eure Stimme...euer Verhalten..." seine Augen verengten sich, doch dann seufzte er frustriert auf. "Warum wollte ihr es mir nicht sagen?"
"Es ist doch ein Maskenball, da...da darf man nicht verraten, wer man ist..." Die Ausrede war schlecht und nun würde der Elb sie wahrscheinlich garnicht mehr aus den Augen lassen, bis es Mitternacht war, doch das war nun nicht mehr zu ändern. Auch Legolas schien mit der Antwort nicht zufrieden, er kam ihr noch näher und hauchte: "Bitte...Irgendwas...irgendwas an euch errinnert mich an jemanden. Ich weiß nur nicht, an wen..." Die Nähe des Elben machte Nylana vollkommen durcheinander, ihr ganzer Körper kribbelte und ihr war heiß. "Legolas, ich...", hauchte sie und schon wieder verfluchte sie sich dafür. Sie durfte ihn nicht so anreden!
Doch bevor sie sich korrigieren konnte, kam Legolas ihr zuvor. "Ihr seid nicht, was ihr vorgebt zu sein... Ihr kennt mich irgendwoher und ich kenne euch, also sagt mir doch bitte..." Er verstummte und sah sie flehend an, doch sie senkte nur den Kopf. Vorsichtig hob der Prinz die Hand und strich ihr eine Strähne ihres braunen Haares, die ihr ins Gesicht gefallen war, zurück. Seine Hand verblieb an ihrem Platz und er hob sanft das Kinn der Elbin an.
Nylana wurde ganz heiß, während sie ihn langsam ansah. Die Stelle, an der er sie berührte, kribbelte und ihr Atem ging schneller. "Bitte, tut es für mich...", flüsterte der Prinz und sah sie direkt an. Ihre Gesichter waren kaum noch voneinander entfernt und bevor sie reagieren konnte, legte der Elb seine Lippen auf ihre. Sanft küsste er sie, ehe sie wieder ansah. Die Elbin starrte ihn nur erschrocken an, ihr Körper schien vor Glück zu explodieren und das Gefühl des Kusses schien sich in ihrem inneren noch zu verstärken. Einen Moment schien es Legolas leidzutun, dass er sie so überrascht hatte, dann hauchte er lächelnd: "Na, so schlimm wird es doch hoffentlich nicht gewesen sein..."
Schnell schüttelte Nylana den Kopf, doch ihr Inneres war immer noch aufgewühlt und ihr Atem ging schnell. "Der Prinz lächelte über ihre Reaktion, dann flüsterte er: "Ich weiß nicht mal, wer ihr seid und trotzdem spüre ich mehr Gefühle für euch, als ich jemals in meinem Leben empfunden habe." Das Herz der Elbin schien bei diesen Worten stillzustehen und sie war unfähig, etwas zu erwiedern. Wie im Traum hob sie die Hand und legte sie um den Hals des Elben, dann zog sie ihn an sich. Sie wusste nicht, was sie dazu trieb, aber es war das Einzige, an das sie im Moment denken konnte. Nichts hatte sich je richtiger angefühlt.
Wieder trafen sich ihre Lippen und erfüllten Nylanas Körper mit einem Feuerwerk aus Glück, Verlangen und Leidenschaft und die Elbin keuchte leise in den Kuss hinein. Keiner der beiden wollte den Kuss beenden, doch plötzlich ertönte ein lauter Glockenschlag. Er war tief und schien die Luft zum vibrieren zu bringen.
Es war der Prinz, der sich dann doch als Erster aus dem Kuss löste und sie intensiv ansah. "Mitternacht.", hauchte er leise und langsam drang die Erkenntnis in den Verstand der Elbin, was dieser Glockenschlag zu bedeuten hatte. Ihre Maske! Sie musste unter allen Umständen ihre Maske anbehalten! Ein Energiestoß durchfuhr die Elbin und sie wollte sich von dem Prinzen lösen, doch dieser war wohl schon darauf vorbereitet gewesen und hielt sie fest an sich geschmiegt. "Bitte!" In der Stimme des Elben lag Verzweiflung, doch es waren seine Augen, die die Elbin innehalten ließen. Verlangen und Wärme lagen in seinem Blick, gemischt mit Verzweiflung und einer Bitte.
Ob sie wollte oder nicht, Nylana konnte sich nicht von der Stelle rühren. "Wenn du das tust, wird alles vorbei sein...", flüsterte sie und unwillkürlich rann ihr eine Träne über die Wange. Erschrocken sah der Prinz sie an und zog sie noch näher an sich. "Aber nein, es fängt gerade erst an...", entgegnete er leise und strich ihr über die Haare, bis er die Schleife fand, die ihre Maske zusammenhielt.
"Es ist mir egal, wer du bist...Ich fühle so starke Gefühle für dich, wie ich sie noch nie in meinem Leben erlebt habe..." Die Elbin rührte sich nicht, stumm flossen ihr die Tränen über die Wangen. Es war gleichzeitig der schönste und schrecklichste Moment in ihrem Leben. Wenn er ihr die Maske abziehen würde, wäre alles vorbei. Und doch rührte sie sich nicht, als er leise: "Verzeiht mir...", flüsterte und die Schleife löste.
Die Maske glitt ihr aus dem Gesicht, der Moment schien sich in die Länge zu ziehen. Alles im Hintergrund schien zu verschwimmen und sie schloss die Augen. Nichts geschah. Alles blieb still, kein einziges Blatt schien im Wind zu rascheln. Und dann, so leise, dass sie es fast nicht hörte, erfüllte ein Wort die Luft. "Nylana..."
Ein Zittern durchfuhr den Körper der Elbin und sie hauchte ebensoleise: "Ja..." Langsam öffnete sie die Augen, plötzlich fühlte sie sich verletztlich, ja geradezu bloßgestellt. Legolas Gesichtsausdruck konnte man nur als ungläubig beschreiben. Er sah sie an, als könnte er nicht glauben, was er gesehen hatte.
Nylana atmete tief ein, jetzt hatte sie sowieso nichts mehr zu verlieren. "Ich...ich wollte dich noch einmal sehen. Meine Eltern haben es mir verboten, aber...ich musste einfach herkommen." Sie senkte den Blick, um nicht in das Gesicht des Elben sehen zu müssen, der sie fassungslos ansah. "Aber...wieso bist du damals einfach..ich meine, warum..." Seine Stimme versagte, doch die Elbin verstand. "Meine Eltern. Es war ihre Entscheidung.", erklärte sie, doch als sie Legolas Blick sah, verstummte sie.
Der Prinz sah sie plötzlich aufgewühlt und wütend an. "Du..du hast dich nicht einmal verabschiedet! War ich dir denn garnichts wert? Du bist einfach gegangen, ohne jeden Hinweis, ohne ein einziges Wort! Du glaubst nicht...du weißt nicht, was du mir damit angtan hast! Ich war... ich war am Boden zerstört, du hast mir alles genommen, was meinem Leben einen Sinn gab!" Er sah sie aufgebracht an.
Darauf war Nylana nicht gefasst gewesen, sie sah ihn fassungslos an. Hatte er gerade gesagt, dass sie das einzige war, dass seinem Leben Sinn gab? Gegeben hat, korrigierte sie sich. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, sie wusste nicht mal wieso. In ihr herrschte in Chaos an Gefühlen, dass sie zu überwältigen drohte. "Ich wollte, aber...Meine Eltern haben es mir nicht erlaubt! Ich wollte doch nur..." ihre Stimme versagte und sie flüsterte: "...ich war doch nur in dich verliebt..."
Ein leises Schluchzen stieg in ihr hoch, doch die Stimme des Elben ließ sie wieder aufschauen. "Du warst...du warst in mich verliebt?" Jeglicher Zorn war aus seiner Stimme gewichen, er wirkte überrumpelt. Nylana hatte keine Kraft, ihn anzulügen und sie flüsterte: "Ich erzählte meinen Eltern von meinen Gefühlen. Sie hatten Angst..." "Vor meinem Vater." Es war eine Feststellung und Legoas Stimme klang grimmig, während die Elbin nickte und fortfuhr.
"Ja...am selben Tag sind wir weggezogen. Ich durfte mich nicht verabschieden, ich...ich habe genauso darunter gelitten!" Ihre Stimme wurde lauter und Tränen liefen ihr über die Wangen. "Nächtelacht habe ich geweint, habe nichts gegessen und mich eingesperrt. Und selbst nach all diesen Jahren konnte ich es nicht lassen und musste heimlich hierherreiten, um dich zu sehen! Ich kann wirklich nicht behaupten, dass es für mich leicht war!" Ihre Stimme war zu einem lauten Schluchzen geworden und diesmal war es Legolas, der sie fassungslos ansah.
"Ich wusste nicht..." Er schüttelte fassungslos den Kopf. "Du warst in mich verliebt! Wir hätten..." Er brach ab, als hätte er zu viel gesagt, doch die Elbin wusste, was er meinte. "Ja, hätten wir. Aber das Schicksal wollte es anscheinend anders." Sie blickte in die blauen Augen des Prinzes, der einen Schritt zu ihr machte, sodass sie wieder dicht beieinander standen. "Es ist noch nicht zu spät!", flüsterte er eindringlich, fügte dann aber schnell hinzu: "Wenn du willst, natürlich."
Einen Moment erstarrte Nylana, dann murmelte sie: "Wie soll das gehen, Legolas? Dein Vater, meine Eltern..." Doch sie konnte nicht weiterreden, denn der Elbenprinz hatte ihr den Finger sanft auf die Lippen gelegt. "Liebst du mich, Nylana?" Die Frage schien die Luft zum vibrieren zu bringen und einen Hitzestoß in dem Körper der Elbin auszulösen. "Sieht man das nicht?", murmelte diese und schmiegte sich en den Körper des Elben, dessen Augen aufleuchteten.
"Dann werden wir es schaffen." Selbstsicherheit und Wärme schwangen in seiner Stimme mit und er strich ihr zärtlich die Tränen von der Wange. "Ich liebe dich Nylana, egal was passiert." Sein Blick glühte nur so voller Liebe und die Elbin flüsterte erstickt: "Ich dich auch, Legolas."
Ihre Lippen vereinten sich zu einem Kuss, der ihr Schicksal besiegelte und sie von einer Welle der Leidenschaft und der Zuneigung erfassen ließ. Egal was passierte, sie würden es zusammen durchstehen. Sie gehörten zusammen.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro