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Teil 12 | Kontrollverlust

Der Klassenraum, den ich nun seit drei Jahren fast täglich besuchte, wirkte heute irgendwie anders als sonst.
Er strahlte eine andere Atmosphäre aus. Ich konnte nicht sagen, was genau sich seit meinem letzten Aufenthalt hier verändert hatte, aber ich spürte, dass es da etwas gab. Etwas, das in mir ein Gefühl von Unbehagen auslöste.

Herr Dornmann stand an der Tafel und hielt einen Vortrag über die englischen Zeitformen und wann man sie wie einsetzte. Wie immer trug er ein farbiges Hemd, das er sich jedes Mal in den Hosenbund steckte. Anscheinend hatte er sich dazu entschlossen, seinen Drei Tage Bart abzurasieren. Irgendwie irritierte mich der Anblick seiner glatten, weich aussehenden Haut.

Sabrina saß neben mir und notierte feinsäuberlich die Informationen, die ihr besonders wichtig erschienen.
Sie war schon immer eine gewissenhafte Schülerin gewesen.
Für diese Eigenschaft hatte ich sie sonst immer bewundert, doch jetzt ging mir ihre strebsame Art irgendwie auf die Nerven.

Es war nicht ihr ausgeprägter Lernwille an sich. Was mich wirklich störte, waren die lauten Geräusche, die sie beim Schreiben mit ihrem Füller erzeugte.
Es fühlte sich jedes Mal an wie ein Schnitt durch mein Trommelfell, wenn die Feder über das unebene Papier glitt.

Je länger ich darüber nachdachte, desto unnötiger erschien mir Sabrinas Verhalten.
Wozu sollte es gut sein, sich diese Dinge zu notieren? Man fand sowieso alle Informationen zu dem Thema im Englisch Buch. Wollte Sabrina mich mit diesen Geräuschen etwa schikanieren?

Im Augenwinkel sah ich, dass mich eine Gruppe Jungs anstarrte. Soweit ich es erkennen konnte, waren ihre Lippen geschlossen. Sie redeten also nicht. Sie starrten mich einfach nur an, ohne einen Laut von sich zu geben oder sich auch nur minimal zu bewegen.

Ob sie es auf meine Wange abgesehen hatten?

Instinktiv hielt ich die Hand vor den geschundenen Teil meines Gesichts, um ihn vor den starrenden Augen meiner Klassenkameraden zu schützen.

Als ich mich langsam zu den Jungs umdrehte, um ihnen zu sagen, dass sie jetzt aufhören konnten, mich anzustarren, blieb mir für einen kurzen Moment das Herz stehen.

Sie hatten mich nie angestarrt. Sie hatten nie stillschweigend und bewegungslos dagesessen. Stattdessen waren sie damit beschäftigt, sich angeregt über die besten Spieler der Fußball Nationalmannschaft zu unterhalten.

Wie konnte das sein? Hatte mein Verstand mir etwa einen Streich gespielt? Wurde ich langsam verrückt...?

Ich versuchte mich zusammenzureißen und meine Aufmerksamkeit dem Unterricht zu widmen, doch das war leichter gesagt als getan.

Die sonst so beruhigende Stimme von Herr Dornmann klang auf einmal seltsam verzerrt, fast schon robotisch.

Mein Blick wanderte zu Sabrina, um zu überprüfen, ob sie ebenfalls irritiert von der Stimme des Lehrers war, doch sie schien sich nicht im Geringsten daran zu stören. Oder rührte ihre Gleichgültigkeit etwa daher, dass sie meine Wahrnehmung nicht teilte?

War ich etwa wirklich im Begriff, verrückt zu werden?

Auf einmal fühlte sich mein Körper absurd heiß an. Es war, als würde sich statt meinem Gehirn ein Klumpen Magma unter meiner Schädeldecke befinden.

Ich hatte das Bedürfnis, alle Klamotten von mir zu werfen und in eine eiskalte Badewanne zu springen. Leider war beides in diesem Szenario undenkbar.

Der Schweiß lief mir in Strömen über das Gesicht und ich merkte, wie meine Haare wie feuchtes Gras an meiner Stirn klebten.

Die Stimme des Lehrers wurde immer undeutlicher, mein Sichtfeld immer kleiner. Das Schaben von Sabrinas Füller kratzte unangenehm in meinen Ohren.

Mir war nach Schreien zumute, doch mein Körper weigerte sich, den Befehl auszuführen. Es war, als hätte ich die Kontrolle abgegeben.

Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

Die Mitesser.

Diese widerlichen, kleinen Kreaturen waren vermutlich schon bis zu meinem Gehirn vorgedrungen.

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