Unfall
Diese Leere in mir
„Du hast Osamu da nun sitzen lassen? Warum?", fragte Terushima seinen besten Freund bestimmt schon bereits zum zehnten Mal, seit er bei ihm im Auto saß und aus dem Fenster schaute.
„Semi liegt im Koma", klang die Stimme immer brüchiger.
„Verstehe ich, aber ich verstehe den Rest nicht."
„Man Yūji du warst auch mit ihm zusammen machst du dir denn keine Sorgen um ihn? Er ist immer noch mein Ex Freund."
„Da sagst du es EX Freund und nicht Freund. Du kannst nach wie vor dir Sorgen um ihn machen, aber dabei solltest du es dann auch lassen. Was denkst du wie Osamu sich fühlt? Du haust einfach ab..."
„Wieso machst du mir schon wieder Vorwürfe?"
„Sag ihm zumindest die Wahrheit, dass du die Tage mit ihm Sex gehabt hattest. Du bist Osamu das schuldig, er sollte wissen, woran er bei dir ist."
„Gestern erst wieder", mehr als ein Flüstern brachte Suna nicht heraus. Seine Stimme versagte und Tränen sammelten sich in seinen Augen. Wieso lag Semi im Krankenhaus und dazu noch im Koma, was würde denn passieren, wen dieser nie wieder aufwachen würde. Er war sich bis Mittag noch so sicher gewesen, es mit Osamu versuchen zu können und nun stand seine Welt wieder Kopf.
Wenn Eita nicht wieder aufwachen würde, dann wüsste er nicht was er machen sollte. Er verstand sich in der letzten Zeit selbst nicht und konnte sich auch kein Stück leiden zurzeit. Suna tat jedem weh, oder enttäuschte sie.
„So wir sind da. Kannst aussteigen", kam es recht unterkühlt von Terushima, welcher immer noch nach wie vor an dessen Verhalten zweifelte. Sicherlich es war normal das man sich Sorgen um den Aschblonden, doch rechtfertige dies noch lange nicht Suna seine komischen Anwandlungen im Moment. Er schien doch zufrieden und glücklich mit Osamu gewesen zu sein, wieso ging er also mit Semi wieder ins Bett und das anscheinend noch öfters.
„Bist du sauer auf mich?", unsicher sah Suna zu dem Blonden und blieb sitzen.
„Du wirst ja wissen, was du willst."
„Haben wir Streit? Ich will mich nicht mit dir streiten, Yūji", kam es kleinlaut.
„Wir canceln diese dumme Wette, ob du es willst oder nicht. Vielleicht hatte ich ja doch die Hoffnung das du mal wieder dich auf jemanden einlässt, der dir guttut. Anscheinend vergeblich", seufzte er „ich weiß nicht, ob wir Streit haben, aber ich schätze nein. Nur ich kann das jetzt nicht so hinnehmen, denn mit Gefühlen spielt man nicht und gerade tust du das gewaltig. Du klammerst an Semi, sehnst dich nach Osamu und verlangst von mir, dass ich dich verstehen. Tut mir leid, Rintarō, aber das kann ich nicht. Weiß du ich hatte wirklich ein Date mit Atsumu, wovon du wusstest, aber hast du nachgefragt? Krieg den Scheiß in deinem Kopf klar."
Und so stieg Suna aus dem Auto, machte die Tür zu und ohne ein weiteres Wort fuhr Terushima weg.
Dieses Chaos in seinem Kopf schien nicht besser zu werden. Erst die Sache mit Semi, Osamu und dann hatte er bei dem ganzen durcheinander auch noch vergessen seinen besten Freund nachdem Date zu fragen. Wie war es dazu nur gekommen?
Warum zu Hölle waren Gefühle so kompliziert? Warum konnte er sich nicht von Semi lösen? Warum ging er nun nicht einfach in das verdammte Krankenhaus, sondern stand hier und weinte. Wann hatte er das letzte Mal geweint? Und warum wusste Suna nicht mal, wieso er weinte?
War es ein Fehler hier zu sein? Aber er mochte Semi doch und er war ihm wichtig gewesen und außerdem hatte die Mutter ihn angerufen. Es wäre doch unhöflich abzulehnen, doch stand es ihm zu hier zu sein. Würde Semi das wollen, wenn er wach werden würde?
War es ein Fehler gewesen einfach bei Osamu zu verschwinden, ohne groß etwas zu sagen? Er müsste ihm später unbedingt schreiben.
Machte er im Moment überhaupt etwas richtig? Ging es hier überhaupt um richtig oder falsch? Ja, oder nein?
Er spürte keinen Schmerz in sich, denn dort war einfach nur Leere, er fühlte sich total kraftlos und ausgesaugt. Dieses Chaos zerrte an seinen Nerven. Es tat ihm alles andere als gut.
Mit Osamu hatte er in der letzten Zeit viel gelacht und Spaß gehabt. Vielleicht hatte er sich auch ein wenig in diese Art verliebt. Dieses aufrichtige Verhalten und das er ihm zu hörte, wenn es ihm schlecht ging. Der Grauhaarige war bei ihm hielt ihm im Arm und gab Suna Geborgenheit und Wärme. Und nun? Was war übrig?
Leere
Semi hatte ihn nicht wirklich toll behandelt, war ihm fremdgegangen und trotzdem klammerte der Dunkelhaarige sich an diese dumme Erinnerung, dass es einmal schön mit diesem gewesen war. Und nun?
Leere
Terushima war der Grund gewesen, warum ihre Beziehung auseinandergebrochen war und doch war er sowas wie sein Anker und sein zu Hause geworden. Und nun war er anscheinend sauer auf ihn.
Leere
„Rin", hörte er eine Stimme auf sich zu kommen und sah in die braunen Augen von Eita seiner Mutter, welche direkt ihre Arme um ihn schlang und bitterlich zu weinen begann. „Es hat ihn ein Auto angefahren, als er auf dem Weg nach Hause war. Er hat mehrere Knochenbrüche und seine Lunge wurde gequetscht. Eita ist immer noch nicht wieder bei Bewusstsein."
Und warum verdammt konnte Suna nun nicht an den Aschblonden denken, sondern fragte sich immer wieder, wie er das Ganze mit Osamu geraderücken sollte. Er würde nicht auf ihn warten und hatte was Besseres verdient. Vielleicht war es besser das es so endete. Auch wenn Suna das nicht wollte.
Osamu Miya war mit das Beste was ihm bisher passiert war.
Warum konnte es im Leben nicht einmal leicht sein? Warum musste man immer Entscheidungen treffen und selbst wenn man diese traf, warum fühlten sie sich fast immer so an, als hätte man das Falsche gewählt.
In dem Zimmer von Semi angekommen, sah er wie dieser friedlich zu schlafen schien. Sein Herz schlug, dass war schonmal gut und beruhigt ließ sich Suna neben ihn auf einen Stuhl fallen. Die Eltern waren nach unten gegangen, um einen Kaffee trinken zu können. Außerdem müssten sie bald nach Hause fahren, denn die kleine Schwester war noch bei der Nachbarin und diese war schon etwas älter und könnte nicht den ganzen Abend auf sie aufpassen.
Suna beschloss noch bis zum Abendessen zu bleiben. Einfach hier zu sein beruhigte ihn. Er könnte nachdenken, denn es gab im Moment keinen anderen Ort, wo er mehr Stille als hier hatte.
Was wollte er?
[Suna]
Ich brauch Zeit für mich... ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht.
Ich konnte es dir sagen, ich war mit Semi im Bett...
Gomen.
[Osamu]
Ok
[Suna]
Ok?
[Osamu]
Ja was soll ich denn sagen?
Hast du wirklich toll gemacht, Suna?
Soll ich dich vielleicht noch beglückwünschen?
[Suna]
Wahrscheinlich nicht nein.
Habe ich dir damit weh getan?
Samu...
[Osamu]
Du fragst mich gerade ernsthaft, ob du mir damit weh getan hast?
[Suna]
Ja... ich schätze schon.
Vergiss mich einfach, ist einfach das Beste für dich.
[Osamu]
Man Suna, ich bin einfach nur scheiße eifersüchtig, weil ich dich eben echt mag und genauso will ich dich nicht vergessen.
Ich kann und will nicht.
Suna Rintarō hatte Miya Osamu nicht verdient und doch sehnte er sich nach ihm. Wieso war alles immer so kompliziert? Aber wie sollte er das wieder ausbügeln?
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