Gespräche
Es ist was es ist
„Hmm okay... das war...", versuchte Yūji das Gespräch mit Atsumu im Auto zu beginnen, welcher immer noch nichts gesagt hatte, seit sie aus der Halle zu seinem Auto gegangen waren.
„Verstörend", schnallte sich Atsumu dann im Auto an und lehnte seinen Kopf zurück. In seinem Kopf herrschte das komplette Chaos, denn er hatte mehr von seinem Zwilling gesehen, wie er jemals vorhatte. Dieses Training war komplett aus dem Ruder gelaufen. Im Grunde genommen verlief es eigentlich ganz gut, mit der Ausnahme das ihn Suna auf die Palme trieb und er ahnte das dieser es nicht bei einem Mal belassen würde. Dafür hatte der Dunkelhaarige zu viel Gefallen daran gefunden. Und dann die Sache unter der Dusche. Diese war einfach verstörend und doch hatte er seine Augen nicht bei sich lassen können und fragte sich, ob Yūji es wohl genossen hatte Suna zu küssen und erst recht seinen Bruder. Ein wenig Eifersucht schwang auch bei ihm mit.
„Fandest du?", sah er nun zu seinem Freund und legte seine Hand auf seinen Oberschenkel, während er sich die Sonnenbrille auf die Nase setze und den Wagen startete.
„Ein wenig schon. Immerhin ist das mein Bruder gewesen. Das ist schon eine intime Sache findest du nicht? Du und Suna sind nur Freunde, während wir verwandt sind. Das ist moralisch nicht wirklich vertretbar für mich", meinte Atsumu und stellte sich erneut die Frage, ob ihm das wirklich etwas ausmachte, oder ob es an der Ungewissheit lag, welche ihn beflog. Direkt verboten war die Sache ja nicht, weil sie eben keine Kinder miteinander bekommen konnten, doch fühlte es sich falsch an.
„Du hast deinen Bruder nicht mal angefasst. Bist du sauer, weil ich Suna und Osamu geküsst habe?"
„Nein...Ja... was weiß ich denn? Wollen wir nun noch was machen, oder nicht?", zickte Atsumu immer noch ein wenig, doch spürte er bereits wie Yūji seine Hand weiter in seinen Schritt wanderte. Weshalb er kurzzeitig die Luft anhielt.
„Du bist eifersüchtig", lachte er dann. „Das ist so niedlich, Tsumu. Du müsstest dich sehen."
„Lachst du mich aus, oder was?"
„Etwas ja. Komm schon es war ein Kuss. Nicht mehr nicht weniger", mit diesen Worten nahm er seine Hand weg und schaltete den Rückwärtsgang ein und fuhr aus der Parklücke von dem Schulhof herunter. Ab in die Ferien.
Nach einer Weile hielt Yūji an einem See an, schaltete das Auto aus und nahm seine Sonnenbrille von der Nase, legte sie in die Mittelkonsole.
„Komm wir gehen jetzt spazieren. Da vorne kann man Eis kaufen. Und mir ist das egal, ob du eine dumme Diät machst, welche du nicht nötig hast, oder nicht, wir beide essen jetzt ein Eis."
Etwas verwirrt und überrumpelt schnallte sich der Zwilling ab, sah zu seinem Freund, welcher sein Portemonnaie aus der Mittelkonsole kramte und dann aus seinem Wagen stieg. Ihn schien das alles nicht auszumachen. Warum machte er sich keine Gedanken? War die Sache für Yūji wirklich so bedeutungslos?
Sein Leben hatte sich in kürzester Zeit wirklich rasant entwickelt. Er fühlte sich geborgen in der Nähe des Blonden, auch wenn er diesen Luxus total übertrieben fand und doch ließ es sich nicht abstreiten, dass es seine Vorteile hatte. Auf die Reise nach Florida freute er sich.
„Würdest du mit Suna schlafen?", kam es wie aus dem Nichts, nachdem sie beide am See saßen und ihr Eis aßen.
„Wieso sollte ich?"
„Du hast es doch offensichtlich genossen ihn zu küssen", stellte er fest und zupfte ein wenig an den Grashalmen neben sich. Yūji saß nur da, leckte an seinem Eis und dachte über seine Worte nah.
Von Genießen würde er nun nicht sprechen, immerhin war dies nicht der erste Kuss und ich fand dieser war nur aus der Situation heraus entstanden. War belanglos, ein Kuss eben nicht mehr nicht weniger.
„Nein habe ich nicht. Zumindest nicht so, wie du denkst. Es ist nicht das erste Mal und doch würde ich bei Suna niemals weitergehen. Keiner von uns beiden würde euch anlügen, wenn wir sagen würden wir hätten das noch nie probiert..."
„Ihr wolltet miteinander vögeln?"
„Wir haben es versucht, aber es ist nichts passiert. Lass mich ausreden, bevor zur Miya Furie mutierst. Gott ihr könnt echt von einer Sekunde auf die nächste ausrasten. Da bekommt man ja Kopfschmerzen. Sei nicht so zickig. Denkst du ich würde dir fremdgehen? Mit Suna?"
„Mit Osamu?"
„Sag mal hörst du dir eigentlich gerade selbst zu? Nein würde ich nicht. Himmel, dies war die dümmste Idee ever von mir eben gewesen, wenn du danach so rumzickst!"
Ziemlich angefressen stopfte er sich das letzte Stück Waffel in den Mund, stand auf und warf einen Stein ins Wasser. Er hatte es nicht kommen sehen, dass sie danach so ein Gespräch miteinander führen würden. Sex war eine Sache für ihn und gerade war er froh über diese Mauer gewesen, denn wenn es nach ihm in den Moment gegangen wäre, denn hatte er sich den jüngeren Miya gekrallt, um diesem Benehmen beizubringen. Doch er musste wohl lernen, dass Atsumu seine Zweifel hatte. Diese konnte er verstehen, jedoch war es doch bekannt, dass Terushima sich noch nie viel aus Gefühlen gemacht hatte. Wahrscheinlich fühlte Atsumu sich deshalb so schlecht. Vielleicht dachte dieser immer noch, dass er nur eine billige Nummer für ihn war.
Was definitiv nicht stimmte.
Andersherum wusste er, denn er hatte mit Suna darüber schonmal gesprochen, er keine Probleme damit hatte, wenn Suna mit Atsumu schlafen würde. Vor ihm und nicht hinter seinem Rücken wohlgemerkt. Seinem besten Freund vertraute er und er wusste selbst das Sex irgendwann eintönig werden konnte, wenn man mit seinem Partner nicht ehrlich war.
Viele Beziehungen gehen auseinander, weil der andere sich nach mehr sehnt. Man versuchte neue Dinge ausprobieren, sonst würde es auf kurz oder lang in die Brüche gehen. Den Beweis wie schlecht es sich auf eine Beziehung, oder Ehe auswirken konnte hatte Yūji quasi am eigenen Leib gespürt und er wollte nicht, dass er eines Tages dabei zu sah, wenn Atsumu sich heimlich mit anderen traf. Manch einer würde sagen das klinge so, als würde er diesen gar nicht lieben, doch genau das tat er. Er liebte seinen Miya und Yūji konnte zwischen Sex und Liebe differenzieren. Doch war es ebenso wichtig darüber mit seinem Partner zu sprechen. Man sollte einander immer einen gewissen Abstand gönnen, jemanden nicht an sich binden.
„Hast du meine Eltern gesehen? Sie haben die Chance verpasst miteinander darüber zu reden. Und ich will nicht das es bei uns auch passiert. Was nichts damit zu tun hat, dass ich dich nicht liebe. Auch will ich nicht, dass du mit anderen Männern schläfst, wenn dann bin ich dabei und das ist alles."
„Du würdest es okay finden, wenn ich mit Suna schlafe?", sah er ihn nun an und stellte sich neben diesen ans Wasser.
„Ja würde ich. Deshalb musst du mich nicht weniger lieben."
„O-okay."
„Ich will dich nicht einschränken. Das ist alles. Ich bin nicht eifersüchtig, wenn an mir keinen Grund dazu gibt. Also wenn du ihn küssen willst, dann darfst du das."
„Hatte ich nicht vor Yūji. Das vorhin war okay für mich, ich möchte dich allerdings nicht teilen", mit seinen Fingern fuhr er an der Seite seines Freundes entlang, was diesen direkt wieder zum Schmunzeln brachte.
„Du sollst mich auch gar nicht teilen, denn ich habe auch nicht vor dich zu teilen, Schatz", grinste Yūji und erwiderte die Berührung, in dem er vor ihn stellte, in die Augen sah und über die Wange strich. „Ich gebe dich niemals wieder her."
„Will ich dir auch raten, Honey. Ich bin nämlich ein Hauptgewinn."
„Na da ist ja mein kleiner bissiger Miya wieder. Komm soll ich dich nach Hause fahren, oder willst du mit zu mir? Wir könnten ja noch einen Film gucken und was essen, mhm?"
„Du weißt das ich vorhabe mich vegan zu ernähren? Weil das gesund ist zwischendurch."
„Hach ja... du hast halt ein wenig einen an der Waffel. Vegetarisch verstehe ich aber vegan, meinetwegen. Dann essen wir halt Kanninchenfutter", seufzte Yūji und gab dem Zwilling einen Kuss auf den Haaransatz. „Aber deine bescheuerte Diät mach ich nicht mit. Ich kann aber versuchen zwischendurch auf Fleisch zu verzichten."
Was stellte dieser Kerl nur mit ihm an?
„Dann lass uns schnell einkaufen und dann kochen wir zusammen? Wie wäre es denn mit einem Protein Linsensalat?"
„Oh ja unbedingt. Das klingt saulecker."
„Ach komm schon, so schlimm ist es nicht Yūji", meinte Atsumu und verschränkte seine Hand mit seiner.
„Ja bestimmt. Ey kein Grund mich zu boxen."
Suna saß währenddessen bei sich zu Hause auf dem Sofa und wusste nicht so genau, was er nun mit seiner Freizeit anfangen sollte. Yūji hatte Besuch von Atsumu und da sein bester Freund meinte, dass der Zwilling immer noch etwas verunsichert wäre, ging Suna nicht wie geplant zu ihm, sondern verbrachte den Abend mit seiner kleinen Schwester und spielte einige Spiele mit ihr.
[Suna]
Kann ich zu dir kommen, Samu?
[Osamu]
Ja meinetwegen...
„War das okay für dich heute Nachmittag?", sah er nun zu seinem Freund, welcher sich gerade einen Onigiri in den Mund schob und darauf rum kaute.
„Ungewohnt", kam es sehr kurzangebunden zurück.
„Du hast mich zuerst in die Richtung Dusche gezogen. Dachtest du Yūji kommt dann nicht mit? Du solltest ihn doch gut genug kennen", nahm auch Suna sich noch einen vom Teller und biss genüsslich hinein. Sein Freund machte die besten Onigiri auf der Welt, soviel stand fest.
„Ich weiß, aber ich dachte er würde das nicht machen. Ich sagte ja auch nur, dass ich es ungewohnt fand und nicht scheiße. Bist du nun sauer auf mich?"
„Weil du Yūji geküsst hast? Warum sollte ich?"
Verwundert schaute er zu Osamu, welchem das Ganze wohl doch näher ging, wie es augenscheinlich wirkte. Immerhin hatte er auch mal auf einer Party den Blonden geküsst, zwar waren sie total betrunken gewesen, aber was solls. Danach waren sie zu Terushima nach Hause gefahren, legten sich ins Bett, doch brachen beide ihre wilde Knutscherei ab, weil es falsch gewesen wäre.
„Weil ich dein Freund bin, vielleicht?"
„Du möchtest also, dass ich eifersüchtig bin?", grinste nun Suna. „Da kannst du lange drauf warten, dass würde bei Yūji nicht vorkommen. Küsst er denn gut?"
„Warum willst du sowas alles wissen, Suna?"
Allein, daran wie er seinen Namen aussprach, wusste Rintarō, dass sein Freund sauer wurde. Jedoch war es eben wichtig für eine junge Beziehung, dass man über Sachen sprach und diese nicht totschwieg.
„Ich frage doch nur, Osamu. Mehr nicht."
„Kann er ja. Aber ich würde es nicht gut finden, wenn du Atsumu küsst."
„Werde ich nicht, Schatz. Und nun reg dich bitte nicht auf. Komm wir schauen noch den Film zu Ende und dann können wir noch ein bisschen kuscheln. Ich finde du könntest mich massieren", schlug Suna vor und lächelte.
Ihm konnte Osamu eben nie lange böse sein, dafür bedeutete er ihm einfach zu viel.
Mitten in der Nacht nahm Osamu das Vibrieren seines Handys wahr und dachte niemals daran, dass dieses harmlose Schreiben so enden konnte. Suna lag neben ihn und schlief tief fest, denn er hatte schon immer so einen festen Schlaf, dass man daneben eine Bombe zünden könnte.
[Teru]
Zwischen dir und Suna alles ok?
[Osamu]
Denke
[Teru]
Zwischen dir und mir auch?
[Osamu]
Sag du es mir
[Teru]
Du gefällst mir, Samu 😉
Machst immer einen auf schüchtern, aber bist es gar nicht.
[Osamu]
Tja...
[Teru]
Das alles was du dazu sagst?
Kein Wow danke Yūji?
[Osamu]
Ich wüsste nicht, was ich groß dazu sagen sollte
[Teru]
Ihr Miyas seid wirklich sonderbar
Schüchtern und impulsiv...
[Osamu]
Mag sein
[Teru]
Gut von meiner Seite her ist alles ok. Beruhigt dich das?
[Osamu]
Jo
Sollte ich jetzt sowas sagen wie: von meiner auch...
?
[Teru]
Wäre angebracht
[Osamu]
Gut
Von meiner Seite ist alles ok 😊
[Teru]
Sehr schön ich habe keine Lust mich mit dir zu verkrachen.
Ist ja nichts passiert.
Den Rest behalte ich für mich
[Osamu]
Habe ich auch keine Lust drauf
Öhm
Welche Gedanken? Verrätst du sie mir?
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