"Du hast das nicht verdient"
„Das ist sehr nett von deinem Vater, allerdings hätte er das nicht machen müssen", nuschelte er. „Ja, ich weiß", meinte Terushima nur und sah wieder aus dem Fenster. „Er weiß auch nicht was zwischen euch vorgefallen ist. Er schlägt dich oder?", fragte er vorsichtig nach und spürte das der Blonde neben ihn der Atem stehen blieb und er anfing nervös zu schlucken. „Ja", gab Atsumu dann zu und wirkte verängstig. „Das Schlimme ist ich mache mir immer mehr selbst Vorwürfe, wenn ich ehrlich zu dir gewesen wäre, dann wäre es nie so weit gekommen", meint Terushima. „Du ist hier das reicht mir, lass uns was essen gehen. Mit welchen Wagen bist du denn hier? Dein Auto ist doch schrott...musstest du nun mit einem Polo fahren?", grinste er und Yūji schüttelte nur mit seinem Kopf. „Ich denke das wäre auch meinem Vater zu peinlich."
Terushima selbst sah, wie immer gut aus, roch unwahrscheinlich betörend. Er hatte ein schwarzes Hemd an, welches dieser offen gelassen hatte, trug darunter ein tiefgeschnittenes Muskelshirt, welches offenbarte was er hatte. Seine verrissene Jeans mit den schweißen Sneakers gab diesem Outfit etwas Atemberaubendes. An seinen Handgelenk hatte er auf der rechten Seite einige Lederarmbänder gebunden und um seinen Hals trug er eine silberne Kette. Wieso musste er auch so heiß aussehen? Jedoch was Atsumu am meisten faszinierte war die Tatsache das der Blonde ihn nicht in die Enge trieb sondern neben ihn saß und einfach für ihn da war. Er ließ ihm Freiraum, etwas was Atsumu schon lange nicht mehr hatte. Dabei war dieser sonst nie auf den Mund gefallen, hatte Freischnauze gesagt, was er wollte, doch diese neue Art zeigte Atsumu wie bereit dieser wäre das zu werden, wonach der Zwilling sich sehnte. Konnte er ihm denn so einfach vergeben? Was wäre, wenn Terushima es erneut tat? Er würde ihm das Herz brechen, es dem Löwen zum Fraß vorwerfen und doch ließ es sich nicht abstreiten, wie schnell die Herzen der beiden schlugen.
Draußen angekommen stand auf dem Parkplatz, unter einem Baum, welcher langsam, aber sicher seine Blätter verlor ein weiß schwarzer Wagen. „Doch ein Bugatti?", lächelte Atsumu. „Ja, Daddy war großzügig, jedoch sollte ich diesen wohl eher nicht in einen Pool jagen." Auch wenn es dumm gewesen war, so brachte es Atsumu direkt ein wenig zum Lachen, jenes Lachen erwärmte das Herz des gepiercten sofort. Nach einer schweigsamen Fahrt kamen die beiden vor einem Restaurant an, welches auf den ersten Blick ein wenig sonderbar wirkte. Sehr klein und unscheinbar. „Was ist das?", kam es neugierig von Atsumu. „Lass dich überraschen, jedoch gehen wir heute mexikanisch essen."
Die Inneneinrichtung war schick, aber einfach und dock war es größer als gedacht. „Bono", kam ein Mann auf Terushima und Atsumu zu und wurde direkt von ihnen begrüßt. „Wenn das nicht mein Kamel Reiter ist", lachte der Mann. „Du hast nun ein Restaurant?", fragte Atsumu und war ein wenig erstaunt darüber. „Ich? Nein, nein. Cousins", antwortete er. „Ich nur zu Besuch", hing er hinten dran und lächelte. „Ich weiterhin verkaufen Bananen und A..", doch unterbrach ihn Terushima. „Sag es nicht, ich habe immer noch Schäden von diesem Avocado TikTok", zwinkerte er.
„Oh Gott", murmelte Atsumu, welcher die Karte aufgeklappt hatte und die stattlichen Preise sah. „Keine Sorge ich lade dich ein und ich akzeptiere kein Nein. Nimm einfach das, was du möchtest, okay?" So eine ähnliche Situation hatte sich damals bereits abgespielt und doch weigerte sich Atsumu dieses Mal nicht, denn er genoss diese Nähe, diese unausgesprochene Vertrautheit zwischen ihnen und er war froh, dass Terushima hier war.
Nach dem Essen waren die beiden spazieren gegangen und genossen die Stille. Niemand war hier, der sie störte, welcher ihnen vorgab was sie zu sein hatten, nein jeder konnte so sein, wie er wollte, was es zu etwas magischen machte. Wenn dort nicht immer noch die Sache mit Haru gab. So einfach konnte es doch nicht zu Ende gehen. Für manch einen mag das wie ein Happy End klingen und doch ist es in einem selbst drin nicht so einfach. Für Atsumu würde diese Entscheidung einiges bedeuten, er würde wenn er zu ihm zurückkehrte, lernen müssen dem Blonden zu vertrauen, etwas was gebrochen war müsste zusammenwachsen. Es ist eben leichter Dinge zu ersetzen, statt diese zu reparieren und doch lohnt es sich manchmal Zeit zu investieren, sie zu erneuern statt jedes Teil im Leben, direkt gegen etwas anderes einzutauschen. Eine Beziehung zu führen ist niemals leicht, sie zu retten oder neu aufzubauen ist nochmal um einiges schwieriger, besonders dann, wenn ein Vertrauensbruch vorliegt. Sowas ist eine Belastungsprobe für den Partner. Jemanden zu hintergehen schwächt oder zerstört eine solchen komplexe Bindung, denn plötzlich stand diese wunderschöne Welt still.
Es ist von großer Wichtigkeit nichts zu überstützen, denn Vertrauen zurück erobern dauern. Dieser Prozess erfolgt nicht nach wenigen Tagen, es kann lange anhalten und manchmal wird man es vielleicht niemals schaffen. Jedoch hatte Terushima eingesehen er wollte nicht ohne seinen Sportler leben, er wollte ihn bei sich haben und er würde warten. Den ersten Schritt hatte er vor einer Weile gemacht, er gab den Betrug zu und zeigte ihm offen, dass er vor hatte sich für ihn zu verändern. Dies ist auch richtig und Atsumu würde langsam wieder erlernen müssen das er es ernst meinte. Die Angst, welche ihm die Luft zu Atem nahm, würde schwinden und gegen etwas anderes eingetauscht werden.
Der Betrug ist nicht mehr unausgesprochen und doch würde es nichts ändern, wenn sie einander immer wieder darauf hinweisen würden, es stand offen zur Schau und das Thema immer wieder durchzukauen würde eher das Gegenteil bewirken. Vorwürfe sollte man einander nicht machen, viel lieber sollte man darüber reden und versuchen, von beiden Seiten aus, etwas daraus zu lernen, um es in der gemeinsamen Zukunft besser zu machen. Kommunikation eine sehr mächtige Waffe zwischen zwei Personen.
Es sollte den beiden des Weiteren bewusst sein, dass es keine großen Geheimnisse zwischen ihnen geben sollte. Um vertrauen zu können, ist es wichtig, zu wissen, dass niemand mehr etwas verheimlicht. Dabei stand es außer Frage wie belanglos etwas schien, denn für den Partner könnte dies wichtig sein. Besonders dann, wenn so etwas vorgefallen war. Ein Wort erzeugt immer eine Reaktion, Worte können verletzend und heilend zu gleich sein. Bestimmte Grundsätze sollten geschaffen werden, diese würden sie in langen Gesprächen miteinander versetzen müssen, damit diese sich in ihren Köpfen verankern konnten.
Nähe muss neu gelernt werden. Jemanden zu vertrauen ist niemals leicht und doch konnten gemeinsame Aktivitäten dafür sorgen das diese Verbundenheit zwischeneinander zurückkehren konnte. Langweile schleicht sich in jede glückliche Beziehung ein, jedoch sollte man eher nach Wegen suchen diesem einen eigenen Glanz zu verleihen. Manchmal musste man nur ein wenig suchen, bis man eine Abwechslung fand, welche einander glücklich macht.
Auch wenn Worte vieles bewirken, so nützen sie einem nichts, wenn nie eine Handlung darauffolgt, also sollte man auch seine Taten für sich sprechen lassen. Freiraum, Zeit alleine ist genau so wichtig und sollte deswegen kein Tabu sein. Atsumu wurde lange Zeit stark kontrolliert und litt unter dieser Erziehung von dem Narzissten Haru.
Das Leben ist ein ständiges Auf und Ab, es bleibt nicht stehen, wenn wir es wollen. Wir passen uns an, die Zeit verfliegt weiter und jede Sekunde ist unfassbar wichtig, man sollte auch die kleinen Dinge im Leben genießen.
„Du hast das nicht verdient", meint Terushima zu ihm, nachdem sie wieder an der Unterkunft ankommen. „Was meinst du?", wollte Atsumu wissen, auch wenn er bereits die Antwort kannte. „Alles hier", machte er eine einladende Bewegung mit seinen Händen. „Meinen Betrug, den Ärger mit deinen Bruder aber auch das was zwischen dir und Haru vorgefallen ist. Ich will dir zeigen das ich es ernst meine mit dir, ich will dir zeigen, dass ich es wert bin von dir geliebt zu werden, wenn du mir erlaubst dich zu lieben."
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