Auf einer Wellenlänge
Für gewöhnlich mochte der Blonde Auto fahren, doch wusste er dieses Mal nicht, wohin ihn das Ganze führen würde, denn ein bitterer Beigeschmack war schon vorhanden. Wieso war er nur auf die Idee gekommen Oikawa zu besuchen? Das musste sich doch für den Braunhaarigen total dumm anhören, dass er nach seiner Trennung gerade ihn wiedersehen wollte.
Manchmal dachte er wirklich nicht nach und handelte, wie er es wollte. Doch statt das er anhielt fuhr er in die Strecke in eins durch und machte, mit Ausnahme einer Pinkelpause und einer Zigarettenpause mit einmal Volltanken, keine weiteren mehr. Und je näher er seinem Ziel rückte desto nervöser wurde er.
Mit einem flauen Gefühl in der Magengegend bog er in die bekannte Straße. Es hatte sich nichts verändern, außer der Tatsache, dass Yūji nun mit dem Auto fuhr und nicht wie damals zu Fuß unterwegs war. Das Haus der Oikawa's stand etwas abseits der anderen Häuser und in dessen Garten stand immer noch der Kirschbaum, doch hingen an diesem keine Blüten mehr. Immerhin hatten wir Herbst.
Das Laub lag auf der Straße, die Bäume verloren so langsam ihre Blätter. Terushima mochte den Herbst, er mochte es, wenn es geregnet hatte und der Duft des Himmels in der Luft lag. Vielleicht war er in dieser Hinsicht doch ein kleiner Romantiker.
Immer noch mit der Frage im Kopf, ob er das Richtige tat, hielt der Bugatti auf dem Hof und er starrte auf die Fassade des Hauses. Kleiner als seins war es schon, aber gab es hier so viele Erinnerungen, welche er mit diesem Haus verband.
Liebe tat eben weh.
Seufzend schaltete er den Motor aus, nahm die Sonnenbrille ab und lege sie in die Mittelkonsole, dann griff er neben sich auf den Beifahrersitz schnappte sich seinen Rucksack, stieg aus und schultere diesen. Hatte er ihm eigentlich gesagt, dass er vor hatte ein paar Tage zu bleiben?
Nein, eigentlich hatte er rein gar nichts gesagt, ob dies wohl eine gute Option war? Immerhin zwängte er sich ihm auf.
„Ach was soll's", mit diesen Worten schloss er das Auto ab und lief auf die Haustür zu, bevor er den Mut fasste zu Klingeln ging auch schon die Tür auf.
„Yoo Hoo, Terushima", stand er grinsend vor ihm. Er sah gut aus, wie immer. Hatte er seine Haare geschnitten?
„Yo Oikawa", kam es nur und er blieb wie angewurzelt stehen und wusste nicht, was er nun genau machen sollte. Warum war es auch immer so schwer eine Entscheidung zu treffen?
„Womit genau habe ich deinen Besuch verdient?"
„Wenn ich das mal so genau wüsste", meinte er seufzend. „Doch ich habe keine Antwort auf deine Frage. Wenn ich ehrlich bin, habe ich das Gefühl, dass ich zurzeit einfach nirgendwo anders sein will", gab er zu und sah ihm zum ersten Mal in die Augen.
War sein Braun schon immer so schön gewesen?
„Ach ist das so?", grinste dieser selbstbewusst zurück. „Was ist mit deinem Miya? Hat er dich verlassen? Warst du ihm nicht gut genug?"
Frustriert und gekränkt stand er da, doch dann nickte er. Das Nächste was er tat geschah instinktiv, Terushima sah hoch, schaute ihm die Augen und lächelte. Immer noch verblüfft sah Oikawa ihn an, doch wich das abfällige Grinsen. „Ich will mit dir ficken, Tōru".
Ohne wirklich nachzudenken, stieß Terushima die Haustür auf, schmiss den Rucksack auf den Fußboden und drückte den Braunhaarigen an die nächstbeste Wand. „Ich will ficken mit dir", wiederholte er und leckte ihm über den Hals. „Was ist mit dir?", hauchte er dagegen.
„Ich brauch dich", flüsterte dieser, fuhr mit seiner Hand in dessen Haar und bog seinen Kopf nach hinten. „Ohh fuck so sehr" um ihn dann in den Hals zu beißen. Terushima war frei, man konnte ruhig sehen, dass er wohl Sex mit jemanden gehabt hatte und der Miya interessierte ihn ohnehin nicht.
Oikawa hatte ihn noch nie leiden können, diese Wunderkinder gingen ihm gehörig auf die Nerven. Der Kakadu hatte sich in ein gemachtes Nest gesetzt, hatte ihn daraus befördert, auch wenn dies schon Jahre zurück lag. Er war eifersüchtig und wütend gewesen, als er damals diesen dummen Zeitungsausschnitt gesehen hatte. Was auch der Grund gewesen war, warum er sich ebenfalls von dieser Zeitung hatte interviewen lassen.
Einer der Gründe für mich, warum ich den Miya nicht als den besten Setter ansehe:
„Denn soweit ich weiß, hat er keinerlei Interesse daran mit anderen zusammen zu arbeiten und ihre Stärken, sowie Schwäche zu nutzen. Atsumu Miya ist einfach nur ein überheblicher Kerl, dem der Erfolg zu Kopf gestiegen ist. Jemand, der sich in ein gemachtes Nest gesetzt hast, wie eine diebische Elster, die etwas Glitzernden hinterher starrt. Peinlich."
Es mochte vielleicht niemand gewusst haben, dass die beiden früher einmal ein Paar waren, doch überkam ihm damals so eine Wut, dass er sie unbedingt loswerden wollte. So gut war der Blonde nicht, es gab Bessere als ihn. Außerdem war es ungerecht ein Sport Ass zu sein und privat läuft auch alles gut. Das Leben ist nicht fair.
„Oh mein Gott, Tōru", biss sich Yūji auf die Lippen und schloss seine Augen. Wie damals, es fühlte sich so gut an. Ihm konnte er sich hingeben, konnte auch mal schwach sein, weil Oikawa wusste, dass er in der Regel derjenige war, welcher den Ton angab. Die Last, die Schuld, der Verlust all die negativen Gedanken fielen von ihm ab, in dem Moment, wo der Braunhaarige ihm in den Hals biss.
Körpersprache sagt eine Menge aus darüber, wie ein Mensch uns findet, besonders bei Männern ist diese relativ einfach zu erklären.
Haben diese nur ein rein freundschaftliches Interesse an uns, dann dauern ihre Umarmungen in der Regel fünf Sekunden an und sie beschränken sich nur auf die obere Körperregion, wenn sie weiter unten liegen und einen länger im Arm halten, dann lässt dies meistens schon darauf schließen, dass sie einen sehr gern haben.
Flüchtige Berührungen oder Streifen ist ein guter Hinweis darauf, dass er wahrscheinlich doch ein wenig mehr Interesse an einem haben, wie es scheint. Je öfters sich diese kleinen Gesten wiederholen, desto wahrscheinlicher ist es.
Berührt ein Mann einen bewusst, zum Beispiel weil er einem einen Krümmel weg machen möchte, dann macht er das nicht ohne Grund, denn er will einem nahe sein und er will, dass man es merkt. Klare Sache er will mehr.
Wenn Männer einem über den Rücken streicheln, dann wollen sie einem zeigen, sie wären für einen da und man könnte sich auf sie verlassen.
Berührungen an den Handflächen sind ein gutes Zeichen dafür, dass er hin und weg ist. Sie wirken verspielt, verträumt und sind absolut sexy.
Doch muss man auch darauf achten, wie sie einen anfassen, denn Berührungen mit den Fingerspitzen können darauf schließen, dass sie noch nicht dazu bereit weiterzugehen und unsicher sind, was sie eigentlich möchten.
Kann man mit ihm herum albern und er beginnt zu klammern, beim Toben, dann ist er bis in beide Ohren in einen verknallt und hat ganz klar Interesse.
Unter Geborgenheit verstehen wir ein Gefühl, was uns Sicherheit aber auch Ruhe verschafft. Dies muss kein Ort sein, es kann für uns auch eine Person sein, unsere Konstante, welche es immer schafft, all die negativen Dinge in unserem Leben mit einem Schlag verpuffen zu lassen und so jemand war der Braunhaarige schon immer für ihn gewesen. Dieses Gefühl ist so wichtig für unser Wohlbefinden und kaum einer nimmt es wirklich wahr.
Das liegt daran, dass wir rasend durch das Leben voranschreiten, ohne uns Gedanken zu machen, was wir haben und das es uns reichen könnte. Nein wir wollen immer schneller, höher und weiter und konzentrieren uns nicht mehr richtig auf die kleinen Momente im Leben.
„Kann ich ein paar Tage bleiben?", versuchte Terushima den letzten Funken Anstand zu sammeln, bevor er sich gleich hemmungslos den Gefühlen und seiner Lust hingeben würde.
„Solange du willst, ja, Yūji. Ich dachte du weißt, dass du immer wieder zurückkommen kannst", hauchte Oikawa in dessen Ohr und schmunzelte. Die feinen Härchen an dessen Nacken waren alarmierend aufgestellt und er hörte ihn schlucken. Sieh an, dachte er sich und verstand, was er eigentlich wollte.
„Sollten wir vorher über die Gefühlslage sprechen?", Gott was war denn los mit ihm?
„Nein. Du liebst ihn noch, dass sehe ich. Doch wenn ich es schaffe ihn aus deinen Kopf zubekommen, werde ich nicht zögern mir das zu nehmen, was mir zusteht und das bist du. Gehst du zurück werde ich auch das akzeptieren, auch wenn ich s besser finde, wenn der Miya verliert."
Grinsend hatte Oikawa sich zwischen der Wand und dem Körper des Blonden hindurch geschlängelt, die Tür geschlossen, den Rucksack genommen und war die Treppe hochgegangen. „Komm, oder willst du unten Wurzeln schlagen? Unsere neue Haushälterin kommt gleich, wir müssen die ältere Dame nicht direkt verstören. Dein Stöhnen allein wird schon reichen", lachte er.
Kaum hatte der Dunkelhaarige seine Tür geöffnet, war Yūji schon hinter ihm, legte seine Arme um seine Taille und presste seinen Körper an den seinen. Leicht stolpernd schafften sie es irgendwie zu dessen Bett, wo sie sich vorher drehten und der Besucher zuerst auf die weiche Matratze fiel.
„Worauf wartest du?", fuhr er sich über die Lippe und präsentierte seinen Zungenpiercing, während er von selbst seine Schuhe auszog, samt der Socken und sich dann lässig auf seine Unterarme stütze und sich ihm zur Show stellte. „Soll ich dir erst nackt zeigen, was du haben könntest? Ich dachte du weißt das bereits von dem heißen Facetime." Ungeniert öffnete er seinen Gürtel, zog den Reißverschluss herunter und schaute in die hungrigen Augen des Braunhaarigen. Es gefiel ihm! „Hast du Angst dich zu verbrennen an mir?", zog er sich nun die Jeans von der schmalen Hüfte, wobei er kurzzeitig sein Becken anhob, um es sich zu erleichtern. Doch immer noch reagierte Oikawa nicht, außer das er grinste. Wollte er ihn nun verarschen, oder was? Ihm musste doch auffallen, wie scharf er auf ihn war.
Sicherlich fiel dem Dunkelhaarige dies alles auf und doch hatte er nicht vor ihm das zu geben, was er wollte, zumindest nicht so schnell. Denn er war nicht dumm, wusste dies wären einige wenige Tage, dann würde Terushima weg sein und sein Leben musste weiter gehen. Diese Tage konnten sich nutzen, in Erinnerungen schwelgen, um sich selbst etwas vorzumachen sie könnten dies alles zurückbekommen, doch am Ende würde es nicht funktionieren.
Nicht immer ist es sinnvoll zurückzukehren, seinen EX heimzusuchen und alte Gefühle wieder aufblühen zu lassen. Dies wäre der Fall bei dem es nicht funktionieren konnte.
Nur sehr langsam war der Zuspieler auf ihn zugekommen, strich sich das Haar aus dem Gesicht und nahm seine Brille von der Nase. Mit welcher er einfach super scharf aussah, wie Terushima fand.
„Hast du es so nötig?", kniete er sich nun auf das Bett und fuhr mit seinen Fingerspitzen die Kontur der dunkeln engen Shorts nach.
„Ja habe ich", gab der Blonde zu und grinste pervers. „Hilfst du mir dabei?"
Der Sex zwischen den beiden war schon immer gut gewesen, damals und sicherlich wäre er es heute auch noch, da war sich Terushima ziemlich sicher gewesen, jedoch glaubte er nicht, dass dies der wahre Grund für ihn gewesen war Oikawa zu besuchen. Dort war Leidenschaft ja, aber ich spürte ebenfalls wie sein Brustkorb freudig auf und ab sich bewegte und die Luft in seinem Lungen immer weniger wurde. Klare Sache ein Teil von ihm war nach wie vor in ihn verliebt und hatte dies wahrscheinlich überall die Zeit verdrängt.
Warum lief er immer davon und stellte sich nie seinen Gefühlen? Selbst bei Atsumu hatte er so aufgegeben, dabei liebte er ihn doch.
Weglaufen ist eben leicht, tut im ersten Moment weniger weh und man musste sich anfangs nicht mit sich selbst auseinandersetzen, etwas was Terushima schon immer bevorzugt hatte.
Jetzt jedoch wollte er sich mit sich selbst auseinandersetzen und wollte endlich darüber wegkommen, was damals war, um mit sich Frieden zu schließen. Vielleicht mit einer Zukunft mit Atsumu oder eben allein. Dazwischen gab es, für ihn zumindest, wie er fand, keine Option.
"Wobei genau soll ich dir helfen, Yūji?", spielten die Finger des Setters mit seiner Shorts, während seine Augen in die Ferne blickten, sie kannten die Antwort bereits.
„Ich denke die Antwort muss ich dir nicht geben und nun mach es bitte nicht noch schlimmer für mich", meinte der Blonde und unterdrückte seine Tränen. Es würde kein Wir geben.
Man denkt man hat den Richtigen gefunden, doch dann kommt das böse Erwachen, denn man trennt sich voneinander und verliebt sich neu und doch ist da immer noch dieses Gefühl, was sagt es ist nicht richtig hier zu sein, denn ich gehöre woanders hin.
Irgendwie kommt man nicht voneinander los und spürt diese Verbindung, auch wenn wir manchmal schwankt, mal intensiver und dann fast erlischt, ist sie da.
Es geht einem miteinander nicht gut, doch ohneeinander ist es genauso so schlimm, wenn nicht sogar schlimmer.
Terushima und Oikawa waren sich nach ihrer Trennung erneut begegnet und hofften vielleicht beide, es könnte funktionieren, doch...
Wäre das wirklich das Richtige?
Sie würden schnell merken, dass sich nichts verändert hätte und beide an jemanden anderen hingen, welcher sich irgendwann, unbemerkt, in ihre Herzen geschlichen hatte und seitdem einfach nicht wirklich verschwinden wollte.
Diese Beziehung wäre ein Hin und Her und konnte einem zum Schluss den letzten Nerv rauben, denn On Off Beziehungen zu führen bringen einem meistens rein gar nichts, außer dass sie einem weh taten.
Entweder man blieb nun zusammen und jeder tat seinen Beitrag zu dieser Beziehung, oder man beendete. Doch genau dies hatten die beiden fast zwei Jahre versucht und lagen wieder in der Kiste.
Man behauptet immer, man sollte auf sein Herz hören, doch auch dies kann dich verraten und es ist nicht immer leicht zu unterscheiden, ob dein dummes Herz auch Recht behalten würde. Wir spielen immerhin nicht in einem Hollywood Film mit, wobei jemand anders die Regie schreibt und uns im Vorfeld aufgeklärt hatte, wie wir unsere Rollen spielen, sondern wir finden es selbst heraus. Einen klaren Entschluss zu finden, dass kann ein langer Prozess sein und es werden Tränen fließen, eine Menge Tränen.
Oftmals treibt uns die Gewohnheit zu der Person zurück, immerhin haben wir alle erst einmal großen Respekt vor dem großen Unbekannten und dies meistens aus guten Grund.
Prinzipiell ist es nichts Ungewöhnliches diese Spirale, in der wir uns bewegen, dieses Lieben, vergessen, Trennen und Zurückkehren und viele Paare kennen diesen Gedanken, denn das Leben hält nicht an. Wir alle durchlaufen es ,stehen vor Problemen und müssen BEIDE gemeinsam daran arbeiten. Denn wenn nur einer es nicht haben wir bereits verloren.
Gründe dafür gibt es viele.
Einige Beispiele wäre zum Beispiel das einer der Partner sehr impulsiv ist, unüberlegt handelt es am Ende aber wie immer bereut und zurückkehrt.
In einer anderen Konstellation gibt es zwischen beiden Partnern zwar eine tiefe Zuneigung, aber auch fundamentale Differenzen im Charakter oder den Gewohnheiten, die ein Funktionieren als Paar unmöglich machen. Und doch kommt man nicht dauerhaft voneinander los.
Oder aber man hat unterschiedliche Einstellungen zum Thema Nähe, der eine ist gedanklich schon dabei zu heiraten und Kinder zu bekommen, während der andere immer noch nicht so wirklich seine Freiheiten aufgeben will und seine Unabhängigkeit. Menschen sind eben verschieden und dies ist auch gut so, denn ich selbst, will nicht mit mir zusammen sein. Sicherlich könnte es mega lustig werden, aber auch echt anstrengend.
Vielleicht haben wir auch einfach Angst allein Zusein. Dies ist oftmals ein Grund auch, warum wir bei jemanden bleiben, der uns offenbar gar nicht gut tut. Wir haben Angst aus diesem Trott zu treten, bleiben lieber und lassen uns vielleicht sogar schlecht behandeln. Ich denke dies ist einer der Gründe warum Menschen in toxischen Beziehungen gefangen sind, weil sie denken jemand anders will sie nicht und der Partner sei der Einzige, der einen liebt. Gleichzeitig fühlt man sich gleich weniger wert.
Frage dich also immer muss es sein, dass ich diese Beziehung beenden, oder gibt es eine andere Lösung für das Wir?
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